Armani-Tod! Wer übernimmt jetzt die Macht in Mailand?
Shownotes
13 Milliarden Euro! Sein Vermächtnis ist gewaltig! Der Tod von Giorgio Armani ist das Ende einer Ära. Mailand – die Hauptstadt der Eleganz – fragt sich: Wer übernimmt jetzt die Macht?
Im großen TOMorrow Fashion-Special spricht Host Tom Junkersdorf mit Götz Offergeld, Gründer von Numéro Berlin und neuem Creative Director von WRSTBHVR, über die Zukunft der großen Luxusmarken.
Götz Offergeld kannte Giorgio Armani persönlich, er hat für ihn gearbeitet. Seine Erinnerungen an den „König der Eleganz“ sind eine Hommage an eine Ikone – und ein seltener Blick hinter die Kulissen der Fashion-Industrie.
Diese Folge liefert Antworten auf die großen Fragen:
– Wer führt das Luxusimperium Armani in die Zukunft?
– Kann Demna Gvasalia das angeschlagene Gucci wirklich retten?
– Hat Chanel mit Matthieu Blazy endlich den richtigen Nachfolger für Karl Lagerfeld gefunden?
Außerdem:
– Die Rolle von WRSTBHVR als neue Kulturmarke zwischen Streetwear und High Fashion
– Und warum Berlin plötzlich wieder fashion-relevant ist
Ein emotionales Fashion-Update, das zeigt, wie sich die Machtverhältnisse in der Mode gerade neu ordnen. TOMorrow – ausgezeichnet als Podcast des Jahres. Abonniere jetzt, um keine Folge zu verpassen.
Jede Woche mit den inspirierendsten Köpfen aus Fashion, Business und Culture.
Transkript anzeigen
00:00:01: Hier ist Tom Junkersdorf mit Tomorrow.
00:00:06: Ausgezeichnet
00:00:07: als
00:00:07: Podcast des Jahres.
00:00:09: Heute mit den Fashion-Premieren des Jahres.
00:00:13: Neuer Designer bei Gucci, neuer Designer bei Dior und neuer Designer bei Chanel.
00:00:20: Und natürlich die Frage Giorgio Armani.
00:00:23: Wie geht es nach seinem Tod weiter mit dem legendären italienischen Luxury-Brand?
00:00:31: der Founder von Numero Berlin und neuer Creative Director
00:00:35: von
00:00:36: Worst Behavior, Guts or Forget.
00:00:44: Ich habe halt mit neunzehn Jahren meinen Weg in der Mode angefangen bei Amani und letztendlich und immer mit dem Haus gut zusammengearbeitet.
00:00:51: Ich verdank... ihm sehr viel.
00:00:53: toll, dass ich ihn arbeiten sehen konnte.
00:00:56: Ich hab ganz viel von ihm gelernt, wie man mit Mode umgeht, was Stile angeht, was Gradlinigkeit angeht, was es auch angeht.
00:01:02: Ein Stil durchzusetzen, auch wenn die Leute ihn nicht verstehen, permanent sich zu Challengen verändern bis in dieses Alter.
00:01:09: Das müssen wir überlegen, bis über neunzig sich immer noch zu challengen.
00:01:12: Da kann ja jeder nur von Träumen, dass man so ein Leben halt macht.
00:01:18: Eine Modewelt ohne ... Ladies
00:01:36: and gentlemen, please
00:01:37: join me and welcome the recipient of this year's Outstanding Contribution Award, the one and only Mr.
00:01:44: Giorgio Armani.
00:01:48: Für alle, die mitreden möchten nach den Fashion Weeks in Mailand und Paris hier sind
00:01:53: die wichtigsten
00:01:55: Learnings.
00:01:56: Wer hat jetzt die Macht
00:01:57: bei Armani?
00:01:58: Warum Gucci
00:02:00: plötzlich back ist und wie Chanel endlich den richtigen Nachfolger für Karl Lagerfeld gefunden hat?
00:02:07: Das ist alles jetzt hier in tomorrow.
00:02:10: Mein Witter an euch abonniert tomorrow.
00:02:13: Das hilft uns wirklich sehr damit wir hier jede Woche für dich die krassesten Gäste präsentieren können.
00:02:25: Hey, girls, welcome back by tomorrow.
00:02:28: Vielen Dank, ich freue mich.
00:02:30: Sag mal, in Fashionland ist nichts mehr so, wie es mal war.
00:02:34: Jetzt, wo Jojo Amani tot ist, oder?
00:02:38: Ja, das ist das... Ja, das Ende einer Ära natürlich.
00:02:43: Es sind jetzt noch ein, zwei große da, kommende Gasson, Prada, aber dann hört es halt auf.
00:02:51: Und dann, wenn die jetzt auch noch weg sind oder Yamamoto gibt es noch, dann ist tatsächlich eine Ära vorbei.
00:02:58: Dann wird sich die Mode gravieren, verändern.
00:03:00: Dieses ganze Freiheit, die es gab, die diese ganzen Brands halt den Leuten gegeben haben, den Stalisten, den Magazinen gegeben haben und so.
00:03:08: Die gibt's ja heute so nicht mehr bei den jungen Brands.
00:03:10: Die wollen alle tote Look-Policy, die wollen gar nicht, dass man frei mit den Sachen arbeitet.
00:03:14: Das hat halt jemand von Amani bis Lagerfeld, die waren halt sehr frei.
00:03:17: Die haben halt den Leuten die Sachen gegeben, haben gesagt, das ist meine Show, das ist meine Vision.
00:03:21: Und jetzt macht ihr mal damit, was ihr wollt.
00:03:23: Und das alleine das wird sich verändern.
00:03:26: Plus die Frage ist halt, wird es noch solche Designer geben in Zukunft?
00:03:30: Weil welcher Designer wird in einem Haus zwanzig, dreißig, vierzig Jahre sein?
00:03:36: Also die Leute, wenn sie heute drei, vier, fünf, zehn Jahre in einem Haus sind, ist es toll.
00:03:40: Aber die werden ja nicht mehr ... Da ist ja keiner mehr dem seinem eigenes Haus gehört.
00:03:45: Der wird ja keiner, vierzig, fünfzig Jahre mehr seine eigene Brand leiten.
00:03:49: Also das ist ja auch eine sehr starke Veränderung.
00:03:52: Philipp Leyen gibt's noch.
00:03:53: Ja, total, total.
00:03:54: Bei Giorgio Armani waren es ja exakt fünfzig Jahre.
00:03:57: In den Neunzehnten hat er das Unternehmen gegründet.
00:04:00: Und ja, im Jubiläumsjahr.
00:04:04: Ja, leider kurz vorher, ja, bevor seiner letzten Show.
00:04:08: Du warst bei der letzten Show in Ireland bei der
00:04:10: Fashion Week.
00:04:11: Wie hast du es erlebt?
00:04:15: Naja, ich bin jemand, der normalerweise, wie du selber weißt, doch auch sehr viel reden kann.
00:04:22: Und für mich war das schon sehr schwierig oder sehr emotional und ich habe mich dann auch... Abseits hingesetzt.
00:04:29: Ich wollte auch tatsächlich die Leute, die ich seit Jahren kenne, bei Amani nicht treffen, weil ich gedacht habe, wenn man sich jetzt sieht, dann habe ich doch ein, zwei getroffen, dann sind dann doch einige Tränen geflossen.
00:04:42: Ich habe halt mit neunzehn Jahren meinen Weg in der Mode angefangen bei Amani, letztendlich und immer mit dem Haus gut zusammengearbeitet.
00:04:49: Ich verdank ihm sehr viel, ich konnte sehr viel.
00:04:54: Toll, dass ich ihn arbeiten sehen konnte, dass ich ganz viel von ihm gelernt, wie man mit Mode umgeht, was Stile angeht, was Gratlinigkeit angeht, was es auch angeht, einen Stil durchzusetzen, auch wenn die Leute ihn nicht verstehen, permanent sich zu Challengen verändern bis in dieses Alter.
00:05:12: Das muss man überlegen bis über neunzig, sich immer noch zu Challengen.
00:05:16: Da kann ja jeder nur von träumen, dass man so ein Leben halt macht und letztendlich auch sieht, dass man mit vierzig anfängt.
00:05:22: Also dass er dieses Brand mit vierzig angefangen hat und eines der größten Moderhäuser überhaupt kreiert hat.
00:05:29: Das denken wir normalerweise, wenn er nicht mit zwanzig anfängt, wie will er das schaffen?
00:05:32: Und das ist schon sehr besonders gewesen.
00:05:35: Es war eine sehr stilvolle, schöne Abschiedshow.
00:05:40: Aber es ist halt ein Ende einer Ära.
00:05:44: Ein bisschen, nicht ein bisschen, sondern für mich ist es schon sehr traurig gewesen.
00:05:49: Also mich hat es schon sehr bewegt.
00:05:53: Wie war es für dich das so zu erleben?
00:05:55: Es war ein Anrang, wie noch nie zuvor, glaube ich, wenn man die Bilder gesehen hat.
00:06:00: Die Straßen waren ja ringsherum gesperrt, weil so viele Leute da waren.
00:06:05: Richard Gier war da.
00:06:06: Ja, auch einen großen Amani-Moment.
00:06:08: hatte in seinen Movies.
00:06:11: Ich glaube, Richard Gier hat den Amani im Moment, den ersten wahrscheinlich richtig großen, mit American Jigolo.
00:06:19: Das war der Imbegriff, wie man angezogen sein wollte.
00:06:21: Und ich glaube, selbst heute, wenn man American Jigolo sieht, dann den Style, den Richard Gier hatte, den waren alle das immer wieder gesagt haben, den muss man wieder machen.
00:06:30: Und auch immer wieder zu Herrn Amani, glaube ich, Leute gekommen und gesagt, das musst du machen.
00:06:33: Das war so sexy, das war toll, das war cool.
00:06:36: Da hat er gesagt, das habe ich schon gemacht, warum soll ich mich wiederholen?
00:06:39: Also er war immer jemand, der was Neues machen wollte.
00:06:41: Aber natürlich war das dieser Riesenmoment.
00:06:44: Was man auch sehen muss, Armani ist halt der Designer gewesen, der auch Film und Mode zusammengebracht hat.
00:06:51: In diesen ganzen Filmen, die er gemacht hat, wo er auch Casino mit Robert De Niro und so weiter, das waren ja legendäre Filme, die auch durch ihre Mode und durch ihren Look leben.
00:07:00: Und das hat er alles mitkreiert auch, diese ganzen Sachen.
00:07:04: Das ist schon... Also man hat einfach gesehen, wie viel Respekt dieser Mensch hat.
00:07:08: Da sind einfach Leute gekommen.
00:07:10: Es war auch so, dass wenn man Leute, das weißt du selber, den sagt, zieht bitte Black Tie, dann halten sich nicht alle ran.
00:07:16: Also da waren vielleicht zwei, die sich nicht dran gehalten haben.
00:07:18: Das war natürlich dadurch auch noch mal feierlicher, dass da alle Männer im Taxido saßen, die Frauen halt Abendkleider anharten.
00:07:26: Das war schon sehr bewegend.
00:07:30: Stichwort bewegend, wie hast du seine Todesnachricht bekommen?
00:07:36: tatsächlich per WhatsApp, dass man mir geschrieben hat, ich weiß nicht, ob das schon war ist und dass er halt gestorben ist und dann habe ich mir erst mal den halben Tag freigenommen.
00:07:55: Was ich erstaunlich fand bei seiner letzten Show oder der letzten Show mit seiner Kollektion, er war nicht mehr da, fünfzig Jahre war er da.
00:08:06: und natürlich immer Der ikonische Moment am Ende seiner Show, wenn er dann ganz kurz nach vorne kommt, durch den Vorhang kommt, sich einmal zeigt und ins Publikum schaut.
00:08:18: Und diesmal war er nicht da.
00:08:19: Aber wer da war, war seine Schwester.
00:08:24: Und Leo.
00:08:25: Und Leo auch.
00:08:27: Der ist ja jetzt so praktisch.
00:08:28: Man nimmt seinen Weggefährte seit Jahrzehnten, der immer an seiner Seite war.
00:08:34: Es war ja schon auch immer ein Team, es ist ja halt eine Familienbetrieb.
00:08:37: letztendlich und das sieht man jetzt auch, dass es so weitergeführt wird, so wie früher alle großen Häuser waren, wie Gucci war und so weiter.
00:08:44: Und das ist das Schöne bei Amani, dass es halt letztendlich immer einen Gab der Entscheidung treffen konnte.
00:08:50: Heute das sind halt Konzerne, Aktiengesellschaften, deshalb fällt das alles sehr viel schwieriger, da kreativ zu sein.
00:08:56: und auch mutig zu sein und eigene Sachen einfach zu machen und zu sagen, ich mache das jetzt, ich renke mich da nicht, ich werde das nicht verändern, nur weil es jetzt ein bisschen mehr Geld bringt oder weniger.
00:09:05: Das ist natürlich bei den großen Caring LVMASCH nicht möglich.
00:09:09: Die müssen halt so viel Geld wie möglich irgendwo überall rausdrücken.
00:09:13: Das leidet natürlich auch auf die Kreativität oder der Stil oder der Mut, etwas zu verändern oder was Eigenständiges zu machen.
00:09:21: Absolut und diese Einschändigkeit konnte sich wirklich leisten im Business Podcast.
00:09:26: Und was jetzt noch mal so richtig klar wurde nach seinem Ableben, weil natürlich auch viel über das Erbe diskutiert wurde, dass er ein Vermögen hat von dreizehn Milliarden, dreizehn Milliarden und das ist natürlich.
00:09:38: Das ist Freiheit in dem Business.
00:09:42: Also das Ding ist auch, dass ich glaube, was man nicht so mitbekommen hat, glaube ich, zusätzlich auch ein sehr, sehr guter Geschäftsmann.
00:09:49: Also ich habe das nur, wo ich junger war, dann immer so nach und nach erlebt, dass man gesagt hat, ja, wir sind in dem Haus und da machen wir Fitting oder da wird dieses gemacht und dann merkt man so.
00:10:00: Okay, dem gehören ja ganze Straßenzüge in Meyland, also allein an Immobilien, was denn gehört.
00:10:05: Die Beteiligung an Luxotika und so weiter.
00:10:07: Also da gibt es ja sehr viel mehr Sachen, die halt nie so publik gemacht worden sind, wo er tatsächlich im Hintergrund auch mitgemischt hat.
00:10:14: Auch sein Basketball-Team ist sehr erfolgreich.
00:10:16: Ich glaube auch, wenn auch so jemand beim Basketball-Team war, habe ich gedacht, einmal so, dass die nur zweiter geworden sind.
00:10:22: Und dann hat er auch gefragt, warum habe ich das Team überhaupt?
00:10:24: Das ist schon so eine Sache.
00:10:27: was Besonderes, auch wenn man dann so gesehen hat, die beim Madonna-Konzert in Italien, als er dann aus Konzert gekommen ist.
00:10:36: Und die ganze Halle Stanning Owations gegeben hat für ihn, da merkt man halt, das ist halt ein Held, ein Nationalheld gewesen in Italien.
00:10:47: Ich glaube, man ändert sich immer, aber man kann sich einfach nicht vorstellen, dass so was heutzutage noch entsteht, dass so eine große Persönlichkeit nochmal in der Mode entstehen wird.
00:10:57: Total.
00:10:58: Und alles aus sich selbst heraus.
00:11:00: Was bemerkenswert ist, ist ja nicht nur seine Karriere, sondern eben auch die Konsequenz, mit der er bis am letzten Tag gearbeitet hat.
00:11:08: Aber ein Thema hat er nie nach außen getragen.
00:11:13: Er ist ein Neunzig.
00:11:15: Es war klar, dass diese Karriere nicht endlos sein kann.
00:11:19: Er hat nie eine Nachfolge bestimmt.
00:11:23: Was bedeutet das jetzt?
00:11:24: Passiert jetzt Götzmind
00:11:26: Amani?
00:11:26: Na, ich glaube schon, dass er das alles sehr klar geregelt hat.
00:11:30: Es ist nicht nach außen kommuniziert worden.
00:11:32: Es gibt ja jetzt auch die Sachen, dass Teile von Amani verkauft werden, an seine alten Geschäftspartner unter anderem, wo man das auch nicht wusste, an LVMH oder Luxutica und so weiter, L'Oréal.
00:11:42: Das sind so die großen Player, die Anteile kaufen können, dürfen oder dass das so festgelegt wurde von ihm.
00:11:51: Und dann wird halt Leo jetzt das Haus, denke ich, führen.
00:11:55: Und soweit ich informiert bin unter Vorbehalt, ist es so, dass da auch gar kein neuer Kreativdirektor kommen wird.
00:12:01: Sondern dass das eine andere Form wird.
00:12:02: Die Brand, die Marke wird weiterleben, aber jetzt nicht mit einem neuen, jungen Kreativdirektor.
00:12:09: Was es dann so Spekulationen gab, dass jemand wie Hedis Liman, Armani übernehmen würde.
00:12:14: Das halte ich für sehr unwahrscheinlich, dass sowas passieren.
00:12:19: Du kennst dem Brand wie kaum ein anderer, weil du eben diese besondere Beziehung zu Jojo Amani hartest, für ihn gearbeitet hast.
00:12:24: Machst du dir Sorgen um den Amani Brand, wenn du jetzt nach vorne schaust oder bist du entspannt?
00:12:31: Nein, ich mache mir jetzt keine Sorgen darüber, weil halt wie gesagt hinter ihm, das ist ja nicht nur eine Person, da steht ja ein Riesenteam hinter und seine Schwester, viele Leute, die du auch kennst, die da hinter sind, das ist ja eine Familie.
00:12:44: Ja, das sind ja Leute, die die die du auch kennst, die mit Herrn Maniger arbeitet haben.
00:12:51: Die haben den ja nicht als Chef gesehen.
00:12:53: Die werden ja für den in den Krieg gezogen, sozusagen.
00:12:55: Das ist halt eine Familie.
00:12:56: Die haben ja da gearbeitet, die sind zusammen in den Sommerferien weggefahren auf seinem Boot.
00:13:00: Der hat alle immer eingeladen, immer mitgenommen und so.
00:13:03: Und da gibt es halt ein großes Design-Team.
00:13:06: Da gibt es viele Leute, die diesen Spirit weiter tragen werden und auch weiter entwickeln werden, wie zum Beispiel Leo und so.
00:13:14: Da glaube ich halt, das mache ich mir jetzt nicht die Sorge.
00:13:18: Ich glaube auch, dass heute die Marken Das hat mir auch gesehen, nach dem Tod von Karl Lagerfeld haben auch alle gedacht, oh je, was wird jetzt auch Chanel?
00:13:25: Was draus geworden ist, die Umsatz vor Doppel oder so was.
00:13:28: Das ist draus geworden.
00:13:29: Und ohne ihr zu nahe treten zu wollen, aber die Nachfolge von Karl Lagerfeld angetreten hat, ich glaube, in zwei Jahren weiß kein Mensch mehr, wer das ist.
00:13:41: Die verstand jetzt nie so im Mittelpunkt, wie Karl, dass man das gesehen hat.
00:13:44: Sie hätte jetzt auch gar nicht auf den Laufsteg gehen müssen, der Erfolg wäre trotzdem da gewesen.
00:13:47: Und ich glaube, diese Marke, Amani ist so groß und so stark, dass man nicht unbedingt heutzutage ein Designer braucht, der dafür sein Gesicht gibt.
00:13:59: Aber wirklich die letzte große Person, Marke Prada, gibt es noch Versace, aber schon jetzt zweimal verkauft, jetzt an Prada verkauft, gerade offiziell
00:14:09: eins.
00:14:09: Das ist so eine große Marke, wo ich gehört habe, die auch gesagt hat, wenn sie stirbt, wird es zugemacht.
00:14:16: Das Deutsche Gabbana gibt es noch, also ein paar gibt es noch, die noch da sind.
00:14:21: Aber es sind nicht mehr viele.
00:14:23: Kannst du mal bitte alle aus der Tomorrow-Community, die nicht so tief in der Fashion-Business sind, kurz mal mitnehmen, wer Leo ist, was ihn ausmacht?
00:14:31: Oh, was ihn ausmacht, da finde ich nicht, ob ich die Qualifikation habe.
00:14:34: Das ist einfach die, glaube ich, der weggefährte Designer, rechte Hand von Herrn Armani gewesen, der auch die Designs gemacht hat.
00:14:43: Also seitdem ich denken kann, also wie gesagt, als ich mit neunzehn da war für Fittings, Shows und so weiter, achtzehn, neunzehn, der war Leo schon an seiner Seite, die waren halt immer, das ist wie Familie halt und der hat alles mit ihm zusammen halt gemacht und das ist, glaube ich, der Prädestinierte, der halt diese Sache auch übernehmen kann oder im Endeffekt im Hintergrund auch schon ganz viel gemacht hat und auch Designs halt gemacht hat für die Kollektion natürlich die ganze Zeit.
00:15:16: Also das ist so, der wird alles im Sinne von Herrn Armani machen.
00:15:23: Das ist einfach eine ganz klare, familiere Sache, die da weiter ist.
00:15:28: Das ist auch jemand, der sehr viel, das muss man auch sehen, der so loyal, so stark, so besonders ist, so viel an dem Erfolg auch beteiligt.
00:15:38: ist, der halt entstanden ist.
00:15:40: Es ist nicht jemand, der da einfach nur jetzt im Hintergrund war, sondern es ist jemand, der aktiv diesen Erfolg geprägt hat und immer an der Seite dieses Mannes war.
00:15:49: Der hat sich aber nie in den Vordergrund gedrängt.
00:15:51: Das ist jetzt nicht jemand, der dann gesagt hat, jetzt ist mal meine Zeit.
00:15:54: Der ist ja schon bei der
00:15:56: letzten
00:15:58: Männer-Show jetzt nicht bei der... Jubiläums-Show nach seinem Tod, sondern der Show davor ist er ja tatsächlich selber auch auf die Bühne gekommen bei der Emporio-Show und hat sich da was sehr bewegend war, fand ich, weil er sich hingestellt hat, wo Herr Amani da krank war noch und hat sich genauso verbeugt wie Herr Amani.
00:16:18: Man hat dann gedacht, Herr Amani steht da, es war fast schon ein bisschen spooky, so was zu sehen.
00:16:23: Also deshalb glaube ich, das wird da weiter geführt, wie es bisher geführt wurde.
00:16:27: Was ich ganz toll finde, ist dieser Respekt.
00:16:31: Du sagst die ganze Zeit immer so, Herr Amani, Herr Amani.
00:16:33: Wir sagen so, wir duzen gerne Designer, aber so Amani, das hat man sich nicht so einfach getraut zu sagen.
00:16:39: Das hätte ich auch nie gemacht.
00:16:41: Habe ich auch noch nie, ich glaube, ich habe auch noch nie zu anderen Leuten untereinander mit irgendjemandem gesprochen.
00:16:46: Auch jetzt nicht mit Leuten, die im So-Loyal zur Seite stehen, wie jetzt Anushka oder so, die ja auch gut können.
00:16:54: Da habe ich noch nie ... Ich würde es auch jetzt nicht wahren.
00:16:58: Also ich finde es ist für mich nicht appropriate.
00:17:01: Das ist sehr Amani und den Respekt habe ich einfach und ich weiß ich jetzt nicht dazu gezwungen bin oder so, sondern einfach weil man den hat.
00:17:10: Das ist natürlich auch die Form, wie ich ihn kennengelernt habe, dass ich damals gedacht habe, okay, das ist der König von... Meyland, der König der Mode, letztendlich, wo er angefangen hat, er und drei Flauen, waren die ersten Milliardenplayer in diesem ganzen Business, also die, die richtig groß waren.
00:17:29: Bevor die ganzen anderen überhaupt groß geworden sind, da war ja Armani, war ja die ganze Zeit, wo Tom Ford bei Gucci war, war das ja, Tom Ford ja winzig, Versace auch im Vergleich zu Armani.
00:17:42: dann lernt man niemanden kennen und es ist einfach eine extreme, extreme Respektsperson gewesen.
00:17:48: Der sehr gradlinig ist sehr, sehr, sehr, sehr nett, sehr, aber auch sehr klar.
00:17:55: Also es gab so früher, wenn man mit ihm gearbeitet hat bei den Fittings, dann hat man halt von morgens die Zeit bekommen, wenn man da ist, dann hat man gearbeitet und wenn er Pause gemacht hat oder ein Interview gegeben hat, dann hatte man halt Pause.
00:18:09: Es gab immer Tolles Essen da für alle, dass man da in den Räumen in der Via Bognolo essen konnte.
00:18:17: Man konnte aber auch rausgehen und ich weiß noch, dass ich einmal rausgegangen bin.
00:18:22: Und hab dann so rumgedrödelt und hab draußen auf der Straße jemanden getroffen und hab mich mit dem noch unterhalten, bin mit dem Kaffee trinken gegangen und hab dann gedacht so, oh ja, jetzt muss ich mal langsam zurück, weil man wusste ja auch nicht, sobald er wieder da war, wollte er weitermachen.
00:18:34: Der hat aber nicht gesagt, ich bin eine halben Stunde oder Stunde wieder da.
00:18:37: Das war jetzt nicht so ein Lunchbreak, wie man das sonst kennt.
00:18:40: Und dann bin ich zurückgekommen und dann stand an der Tür, der, der mal gekontrolliert hat, ob alle wieder da sind und so.
00:18:46: Lele hieß ja.
00:18:47: Und der hat mich dann angeguckt und hat mir so einer eingeschenkt, der sagt, du bist zu spät, das geht nicht, das ist unacceptable.
00:18:58: Es war schon sehr klar die Ansage.
00:19:00: Und dann bin ich reingekommen und dann stand er da und hat seine Fittings gemacht und hat mich so angeguckt und ich kam da hin und war wahrscheinlich wie so ein Begossener Pudel sah ich wahrscheinlich aus nach dem Einlauf, den ich bekommen hatte.
00:19:14: Und dann hat er mich so angeguckt und hat mir so in die Wange gekniffen und mir so leicht mit der Hand auf die Wange getetchelt.
00:19:21: Und damit wusste ich so, okay, it's all good.
00:19:24: Aber wenn ich noch einmal zu spät komme, brauche ich nicht mehr kommen.
00:19:27: Das war schon klare Regeln.
00:19:30: Also sehr respektvoll, auch sehr nett, aber schon klar, wenn man das wollte.
00:19:36: Versuche ich heute den Kids bei mir im Büro auch immer zu sagen.
00:19:39: Ich habe natürlich nicht diese Autorität, wie er hatte.
00:19:42: Aber das war halt früher so.
00:19:45: Wenn man das wollte, hat keiner einen gezwungen da zu sein.
00:19:48: Wenn man das nicht wollte, ist man halt gegangen.
00:19:49: Aber wenn man das gemacht hat, dann auch nach den Regeln, die da gespielt worden sind.
00:19:54: Und die waren sehr respektvoll.
00:19:55: Das kann ich halt sagen.
00:19:56: Aber es waren klare Regeln.
00:19:58: Wenn ich da zwei, drei mal zu spät gekommen wäre, das hätte nicht funktioniert.
00:20:03: Was bleibt von ihm?
00:20:04: Was ist seine Legacy aus deiner Sicht?
00:20:08: Was von ihm bleibt ist einfach, wenn man wirklich sich mit Mode auseinandersetzt, jetzt nehmen wir mal die Männer gerade mal.
00:20:16: Was du meinst von, was wir eben gesagt haben, von Casino, den Film, also Casino.
00:20:21: Wie heißt der?
00:20:22: Paolo Sorrentini, die Filme, die er mit ihm gemacht hat.
00:20:25: Francis Ford Coppola, die ganzen Sachen.
00:20:29: Aber jetzt auch dann, also American Jigolo, das sind, das ist halt Filmgeschichte, aber auch Fashiongeschichte.
00:20:36: Das ist Style, wo was die Kids jetzt gerade erst wieder entdecken.
00:20:40: Und wenn man wirklich Ahnung hat von Mode und guckt sich die Sachen an, die Hosen, die Schnitte, dann sieht man die überall.
00:20:48: Dann sieht man die bei Stefano Pilati, dann sieht man die bei Raf Simons, dann sieht man die bei Nr.
00:20:59: diesen Approach in dieser Mode so viel verändert hat.
00:21:03: So, da gibt es halt sehr wenige.
00:21:04: Und da gibt es natürlich, wie er kommt, die Gassonne-Body-Strukturen verändert, sehr extreme Sachen zu machen.
00:21:10: Aber Amani hat... die Schulterpolster rausgenommen, der erste dann diese Sackkurs ohne Schulterpolster, diese Soft-Kurs für Frauen gemacht hat.
00:21:19: Und so, wenn die Geschichte in das Heritage zurückgeht, hat er die Mode revolutioniert und nicht nur die Mode, sondern damals auch wie andere Große, wie jetzt Saint Laurent und so weiter.
00:21:28: Das waren ja auch Social Statements, die die gemacht haben, Frauen in Anzüge zu stecken in so einer Zeit.
00:21:34: Das war ein totales Female Empowerment.
00:21:36: Das gab's halt nicht.
00:21:37: Frauen haben nicht in Anzügen rumzurennen.
00:21:39: Das ist eine Sache, das hat ja sehr viel damit zu tun, wie die sich, wie die gesellschaftlich sich auch positioniert haben.
00:21:49: Das war ja auch dadurch tatsächlich alles sehr politisch letztendlich, was die gemacht haben.
00:21:55: Weil das dann so, das ist, egal ob die, also in der Zeit waren das alle von Saint Laurent, Armani, die waren halt einfach eine Aussage, wo man heute halt sagen kann, ist die politische Aussage, wenn sie da ist, ist die dann sehr viel mehr populistisch oder so oberflächlich.
00:22:14: Die haben das halt sehr subtil gemacht.
00:22:16: Die haben halt Dinge verändert, die gegen Norm waren, die gegen alte Standards waren und haben dadurch eine Relevanz gehabt.
00:22:23: Heute sitzt man bei irgendeiner Show und dann wird vorher eine Rede gehalten über weiß ich nicht was und dann wird es mal dunkel und dann gehen die Lichter an und trotzdem rennen dann alle in lustigen wahnsinnig teuren Klamotten rum.
00:22:36: Und dann sagt man halt, man hat jetzt ein politisches Statement gemacht.
00:22:38: Es ist aber ja nicht da.
00:22:40: Also es ist ja nicht dieses Female Empowerment mehr möglich, was es früher gab.
00:22:44: Gerade, ne?
00:22:45: Auch das haben auch andere gemacht.
00:22:46: Montana oder sowas mit riesen Schulterpolstern, was jetzt auch so ein bisschen wieder bei Saint Laurent ist.
00:22:51: Das hat ja früher was damit zu tun.
00:22:53: Grace Jones.
00:22:54: Wenn man die in diesen Amani-Anzug sieht, gibt es ja dieses Video, diesen Auftritt von ihr.
00:22:58: David Bowie in den ganzen Amani-Anzügen.
00:23:01: Wo er diese blond, roten Haare hat.
00:23:03: Das sind alles Amani-Anzüge.
00:23:04: Wie?
00:23:05: Ich meine, es wissen die Kids heute gar nicht.
00:23:08: Der hat so viel verändert und so viele Statements gesetzt.
00:23:12: Ästhetische, kulturelle, popkulturelle, soziale Statements mit seinem ganzen Engagement.
00:23:18: Das ist schon beeindruckend.
00:23:21: Auch Mailand als Stadt.
00:23:22: Als ich nach Mailand gekommen bin, war Mailand einfach ein dreckiges, pifiges Loch.
00:23:26: Und wenn man jetzt diese Leute sieht, die ganze Modeszene hat Mailand zu einer spannenden Stadt gemacht.
00:23:32: Ob es jetzt Armani ist oder auch Prada und sowas mit Museen, mit den Immobilien, die sie da gemacht haben, sehr viel Engagement in die Stadt reingebracht.
00:23:40: Das ist ja auch, das kann man ja auch nicht vergessen, dass das tatsächlich ein Teil ist, eine sehr große Industrie, sehr viele Arbeitsplätze, die sie da kreiert haben und sehr viel Image.
00:23:50: Also italienische Mode.
00:23:51: Das ist halt der Flair, den wir halt gerne in Deutschland hätten, haben wir aber nicht.
00:23:57: Total.
00:23:58: Ja, Amani Forever, wir verneigen uns hier.
00:24:02: Und Gott, es ist ein harter Schnitt.
00:24:04: Fashion geht weiter.
00:24:05: Fashion muss weitergehen.
00:24:06: Und auch gerade in Mailand ist viel passiert.
00:24:10: Großes Thema natürlich Gucci.
00:24:13: Oh Gott, so lange in der Krise.
00:24:15: Jeder Quartalsbericht minus fünf, minus fünf.
00:24:19: Ich frag mich manchmal, wo kommt noch mal minus fünf her?
00:24:21: Weil die waren doch schon davor, weil minus, minus, minus.
00:24:25: Und jetzt der Neustart.
00:24:27: Neuer Designer ist
00:24:28: da
00:24:30: demnach.
00:24:30: Was ist heute da?
00:24:35: Die Leute, die mich kennen, wissen ja, dass ich nicht immer ... Dacor war mit allem, was dem da gemacht hat.
00:24:40: Also jetzt bei Balenciaga.
00:24:42: Der Anfänge fand ich sehr, sehr stark.
00:24:44: Danach fand ich manchmal mehr Packaging als Inhalt.
00:24:49: Aber natürlich, was der kann, wie kein anderer, ist halt Sachen popkulturell aufladen.
00:24:53: Also da eine kulturelle Empowerment reinzubringen.
00:24:56: Und wenn man sieht alleine schon, ob man es mag oder nicht, wie der diese junge, creative Szene begeistert hat mit dieser nicht mal wirklich in ersten Kollektionen, sondern mit diesem Film und mit ein paar Teilen, die aus dem Archiv genommen hat und umgewandelt hat und wie schlauer das gemacht hat mit den Familienporträts, also auf die Geschichte von Gucci zu referieren und einfach zu sagen, hey, ich bin auch nicht ready für meine erste Kollektion, die kommt erst Anfang nächsten Jahres, aber Gucci gesagt, wir brauchen was und der macht so einen Zwischenschritt eigentlich da rein und der knallt hundertmal mehr als alles, was der Designer vor ihm mit ganzen Kollektionen versucht hat.
00:25:40: Aber man merkt halt da auch sehr stark bei Demna, dass der halt wirklich ein Designer, aber auch ein Kreativdirektor ist, der eine Gesamtvision hat.
00:25:49: Und ich glaube, das war was Alexandre Mekele auch hatte.
00:25:52: Der hatte eine Gesamtvision, seine Kampagnen, das ganze, wie er jetzt strategisch die Sache aufbaut, ob er mit Magazin arbeitet, ob er mit welchem Influencer er arbeitet, in welchen Bands er arbeitet.
00:26:03: Das ist eine Welt, die die kreiert haben.
00:26:05: Und das ist Gucci nach Alessandro Mecchela nicht mehr gelungen.
00:26:09: Die haben keine Welt mehr geschaffen, sondern die waren so ein bisschen kopflos.
00:26:14: Da wurde halt panisch durch die Gegend gerannt.
00:26:16: Die erste Show, die damals von Sabato kam, sollte draußen stehen.
00:26:20: Wenn er es geregnet, dann wird sie ganz schnell in die Halle gelegt.
00:26:22: Das waren schon unglückliche Momente.
00:26:24: Also der Start war unglücklich.
00:26:26: Die Sachen sind nie so abgehoben.
00:26:29: Sachen kamen nicht direkt in die Läden rein.
00:26:31: Das hat das alles ... Das ist natürlich, da sind ganz viele Sachen zusammengekommen, die sehr, sehr unglücklich waren.
00:26:37: Und auf einmal kommt dieser Bruch und Dämner kommt dahin.
00:26:40: Und man hat so gedacht, mal gucken, was der jetzt macht.
00:26:43: Und da kann man nur sagen, er hat einfach für die Zeit, was er gemacht hat, sensationell abgeliefert.
00:26:48: Also ich würde sagen, das ist für mich... Wenn man es als gesamtes Paket ansieht, sicherlich die Nummer zwei von denen, die abgeliefert haben.
00:26:59: Also er hat ein zweitbester Stelle abgeliefert von den ganz neuen Anfängen.
00:27:03: Toller Cliffhanger an dieser Stelle.
00:27:05: Du weißt, wie das Podcast business geht.
00:27:07: Die Nummer eins kommt erst später.
00:27:09: Also ihr müsst alle dran bleiben.
00:27:11: Was ich krass finde von Demner, dass es einfach natürlich meine Ansage ist.
00:27:14: Jeder hat da erwartet, okay er zeigt irgendwas und wir haben es ja bei Amani gesehen, der ist gestorben.
00:27:19: Trotzdem wird noch mal seine ganze Kollektion... zeigt und wir haben ja auch schon angeschauen gesehen, wo nochmal alte Kollektionen aufgetragen worden sind, aber das er gesagt hat, ich mache das Ganze nicht, eine neue Kollektion schaffe ich aber noch nicht.
00:27:32: und stattdessen mache ich einfach mal ein Movie und da hat ein Movie gemacht und hat den für Tiger genannt.
00:27:38: Ja, also das meine ich ja, daran sieht man halt sein wahnsinniges Talent, was er wahrscheinlich mehr hat als alle anderen.
00:27:47: Der hat einfach die coolsten Leute da von Netzband bis das, die jetzt hot sind, die das sind, die rennen da rum in den Outfits und wie er die castet, wie die Leute zur Show gekommen sind, was er für Leute auch gemacht hat mit Edward Norton, dass er jemanden, der so kompliziert ist, überhaupt für diesen Film bekommt, die Regisseure, die er gewählt hat.
00:28:05: Das ist schon alles so wahnsinnig gut und so hat so viel Power, was er da gemacht hat.
00:28:14: Und das auch da muss man sich halt trauen.
00:28:16: Wir haben da über im letzten Podcast ja über Kalagerfeld und ist das noch möglich?
00:28:20: und Mini Röcke, bis sie sich durch den Zehntausendmal wiederholen, bis der Letztes kauft, ungefähr.
00:28:27: Demner hat irgendwie diese Energie zum Beispiel.
00:28:30: Demner hat diese Energie, das er gesagt hat, okay, ich.
00:28:33: Schaff keine Kollektion, aber ich deliver was.
00:28:35: Ihr braucht was, ihr braucht ein Excitement und das hat er voll abgeliefert.
00:28:39: Und das ist das, wo alle drauf gewartet haben, die jungen Leute, die da drauf sind.
00:28:43: Ich glaube, dass Balenciaga, auch dass er so schlau ist, Balenciaga, dass er es verlassen hat, weil er einfach am Pieck war.
00:28:49: Dass Balenciaga konnte, so wie er es gemacht hat, nicht weiterlaufen.
00:28:52: Genauso wie man sieht, Alessandro Michele, glaube ich würde heute nicht den Erfolg mit Gucci haben.
00:28:57: Wir sind in anderen Zeiten, es wird ernster.
00:29:00: Wir haben Covid gehabt, wir haben eine Generation, die zwei Jahre eingesperrt war sozusagen, die jetzt langsam auch interessant werden für die ganze Mode.
00:29:11: Die Welt hat sich verändert in der Form.
00:29:14: Wir haben Kriege, wir haben aber auch Sachen durchlebt wie die ganze Diversity Sachen, die ganze MeToo Sachen, die ganzen Black Lives Matter Sachen, die alle sehr relevant sind.
00:29:24: Aber jetzt sind wir auch an einem Punkt, wo sich Sachen wieder normale einpendeln müssen.
00:29:29: Da muss man jetzt sagen, ich weiß nicht, ob man das zu sagen hat, aber natürlich merkt man Sex is Back.
00:29:34: Also dieses Ding, dieser Rang von den Leuten auch bei mir im Büro, so Tom Ford Sexiness und so was.
00:29:41: Und genau da hat er halt reingegrätscht.
00:29:43: Genau das hat er genommen und auf seiner Art neu interpretiert, dass die Leute sich halt denken, okay, ich will das anziehen, weil ich habe einen fucking Superstar, wenn ich so aussehe.
00:29:54: Ja, und das schafft er halt.
00:29:55: Und das war halt vorher nicht so.
00:29:57: Das war halt vorher natürlich so eine sehr weiße, intellektuelle römische Frau, die da bedient wurde, was auch nicht in die jetzige Zeit so richtig passt.
00:30:09: Und Alexandre Michele ist halt so eine Kostümshow, dieses Lustige oder auch was bei Balenciaga.
00:30:15: Das glaube ich will halt heute keiner mehr.
00:30:17: Das ist nicht die Zeit und er hat den Zeitgeist total getroffen.
00:30:21: Also da kann ich Und wie gesagt, ich habe schon sehr oft seine Arbeit bei Balenciaga kritisiert in den letzten Saisons und ich finde, da hat er allen Respekt gezeigt und auch den Mut, dass er selber gesagt hat, ich will mich für Gucci bewerben, was er wohl gemacht hat, wie man das hört, dass er gar nicht jetzt so im Gespräch war, sondern selber gesagt, ich will dafür pitchen, ich will Gucci machen und hat so abgeliefert.
00:30:45: Das ist schon wirklich ein Ausnahmetalent.
00:30:48: Wenn die Kollektion ansatzweise so gut wird, wie das, was er jetzt als Debüt hat, die Erwartungen sind jetzt sehr hoch.
00:30:54: Also er hat die Latte schon hochgelegt.
00:30:56: Dann wird das Anfang nächsten Jahres die popkulturelle Show werden.
00:31:01: Da bin ich ganz sicher.
00:31:03: Also das wird dann ist Gucci the Hottest Shit.
00:31:05: Dann wird Gucci für die junge Generation und für die ganzen Popstars wieder die hotteste Kollektion sein.
00:31:12: Warum?
00:31:12: Das wäre wichtig, gerade nach dem Absturz der letzten Jahre.
00:31:15: Also das heißt, aus deiner Sicht hat Gucci wieder eine Chance.
00:31:17: Aus meiner Sicht würde ich sagen, jetzt Gucci Carrying-Aktien kaufen und warten, bis Demner die erste Show hat.
00:31:22: Wenn er so liefert, kann man eine gute Chance Geld zu verdienen.
00:31:26: Was ich krass finde bei Demner, muss ich sagen, dieser Mut, einfach mal so diese, nicht nur ins Gucci Archiv zu gehen, das machen ja viele, machen ja auch viele Symboeren-Businessjahre, gehen sie ins Archiv und kommen dann irgendwie zur Mondphase zurück.
00:31:38: Er ist ins Archiv gegangen und hat dann einfach so ein paar Archetypen entwickelt, für die Gucci steht.
00:31:45: Und das finde ich total krass, weil du hast gerade gesagt, so Sex ist back.
00:31:48: Und man darf das auch wieder sagen.
00:31:51: Und er hat so eine neue Zielgruppen-Definition gemacht.
00:31:54: Was sind eigentlich so für Typen, die heute Gucci tragen?
00:31:57: Und das ist total witzig, was wenn das durchgeht.
00:32:00: Beispielsweise Archetyp ist Nazist.
00:32:03: Er nennt einfach eine Gucci-Klientel.
00:32:06: Nazist, das ist der Nazist.
00:32:08: was der Gucci trägt oder was ich auch lustig finde, Miss Apparativo, wo du genau weißt, was macht sie?
00:32:17: Aber
00:32:17: das ist doch, guck mal, das ist das, was wir letztes mal bei Lagerfeld gesagt haben, wo wir meinten, es ist schwierig, wer gibt das?
00:32:22: Und da muss man auch sagen, allen Respekt zu der Carrying-Gruppe, zur Erpinot oder wer auch immer es entschieden hat, dass man ihm diese Freiheit gegeben hat, weil den schon, glaub ich, der Arsch auf Grundeis geht, um das mal so zu sagen.
00:32:37: dass er das durfte, nur das, was er ja macht, genauso wie es ein Lagerfeld gemacht hat oder eine Armani gemacht hat, er ist authentisch.
00:32:46: Und das, was wir halt heute, wo wir drunter leiden, glaube ich, eine ganze Zeit hatten, wo wir gelitten haben, dass alles sehr theoretisch geworden ist, dass wir alles verintellektualisiert haben.
00:32:56: Das, was Demna gemacht hat, ist in dieser ganzen Zeit, was wir jetzt durchlaufen sind, wo alles sehr theoretisch wurde und ich auch meinem Team, permanent sage, dass ich sage, es hilft nichts, wenn du ein toller Fotograf bist, dass deine Bilder nur dekorativ sind.
00:33:10: Große Fotografen wie Jürgen Teller, Nan Goldin, die bringen ihr Herz da rein.
00:33:15: Also wenn die Leute mich fragen, was ist das, die Branche in der Wehrmann, das weißt du auch, auch als Chefredakteur oder irgendwas, das ist kein nine to five Jobs.
00:33:23: Das ist dein Leben und demnach macht's.
00:33:26: Macht es so, geht raus.
00:33:28: Und er ist so authentisch, dass er einfach sagt, Leute, lass uns doch keinen Scheiß reden.
00:33:32: Ich benenne die Sachen jetzt einfach beim Namen.
00:33:34: So sehen die aus.
00:33:35: Und natürlich sind die Hälfte der Leute, die solche Sachen kaufen können, die das Geld haben oder auch die es gerne wollen.
00:33:41: Natürlich sind das Selbstdarsteller und sind Nazisten.
00:33:43: Die sind halt noch mal so.
00:33:44: Und die anderen sind auch Goldiger, könnte man genauso sagen.
00:33:47: Das ist so oder Showoff oder was auch immer.
00:33:50: Also ich finde, der erste Weg, dass man was Authentisches und was Cooles schafft, ist schon mal die... Wahrheit sagen.
00:33:56: Und wenn ich das nicht tue, sondern jetzt demnach sagen würde, nee, mein Klientel, nachdem er das da so gezeigt hat, das sind alles sehr discrete, intellektuelle Menschen, die überhaupt nicht zeigen wollen, dass sie Geld haben oder irgendwas.
00:34:11: Quatsch, das sind Leute, die das tragen wollen, they want the fame.
00:34:15: Die wollen Fun, die wollen Spaß, die wollen's haben.
00:34:17: Und das delivert er.
00:34:19: Wenn ich das sage, die Mädels sagen, Wer wollte denn jetzt die letzten zwei Jahre Gucci?
00:34:24: Okay, hat man noch genommen, aber wollte man nicht.
00:34:26: Aber das jetzt?
00:34:27: Das will jeder haben.
00:34:29: Ich finde es jetzt auch so, dass ich sage, ja, irgendwie.
00:34:33: Es gab so eine Kette zu der Einladung von der Show, die habe ich irgendwie nicht gehabt.
00:34:37: Und dann habe ich auch tatsächlich der PR angerufen in München bei Lorenz und habe gesagt, Lorenz, so kannst du mir die Kette noch schicken, bitte, weil ich sie auch haben wollte.
00:34:45: Weiß einfach, das ist hot.
00:34:47: Das ist einfach cool.
00:34:49: Das muss man ja auch zugestehen.
00:34:50: Das ist einfach sehr auch schön.
00:34:52: Dafür machen wir es ja.
00:34:53: Wir wollen ja, wie Versace immer gesagt hat, es ist all about sex und wir wollen lieber aus als angezogen werden.
00:35:00: am Ende des Tages.
00:35:01: Und glaubst du, dass die Kunden dafür ready sind, dass sie wissen, okay, wenn ich jetzt zu gut sie gehe, werde ich ja irgendwo dann eingeordnet, dass ich entweder bin ich der Narzisst oder ich bin die Princy Passer oder ich bin Miss Apparativo oder ich bin eine neue Rubrik Influencer, ist auch eine Rubrik.
00:35:17: Ich meine, da können sich sehr, sehr viele einordnen.
00:35:20: Und da gibt es noch den Party Boy, den Party Boy gibt es auch noch.
00:35:23: Ja,
00:35:23: aber das ist doch das, diese Leute waren ja immer da, auch in Deiner oder in meiner Jugend sind ja vergessen worden.
00:35:29: Das ist das so, wer kümmert sich denn um diese ganzen gerade?
00:35:32: Wer kümmert sich um die Leute?
00:35:35: Ich glaube, dass dieser ganze Hip-Hop jetzt abgelöst wird und dass es viel mehr wieder in diesen Rock'n'Roll geht, dass es mehr und mehr in diese Attitude von Rock'n'Roll geht.
00:35:42: Selbst im Hip-Hop gibt es mittlerweile von Playboy Carti, Destroy Lonely.
00:35:47: Die haben viel mehr in Rock'n'Roll Attitude und rennen so in Rick Owens rum und sehen aus wie so Pops, Rockstars, irgendwas.
00:35:54: Und die hat sich ja keiner gekümmert und er macht das jetzt einfach.
00:35:57: Und das ist das, was die Das will man doch auch sein, wenn man junger ist.
00:36:01: Und ich glaube, natürlich ist es ein Image, was man aufbaut.
00:36:04: Und das hat er immer gut gemacht.
00:36:05: Der ist dann bei Balenciaga mit Anne Imhoff und diesen ganzen Leuten.
00:36:08: Und das ist eine Welt, die er kreiert.
00:36:11: Der will man sich zugehörig sein.
00:36:14: Und da fragen man schon Leute auch gar nicht mehr nach, ist das Kleid jetzt eigentlich gut, was er da macht?
00:36:20: Weil man will einfach zu dieser Welt dazugehören.
00:36:22: Und ich glaube schon, dass die Leute das sehen.
00:36:25: Ich hoffe, dass er das, was er jetzt angefangen hat, was natürlich diese Tom Ford Sachen zum Beispiel, die er neu interpretiert hat, die haben ja eine gewisse Ernsthaftigkeit.
00:36:35: Wenn er das in seine eigene Kollektion bringt und dann das so benennt, dann ist das okay.
00:36:39: Wenn er das jetzt klaunesk würde, dass das dann nicht mehr diese Sharpness hat und die Eleganz hat und die Puhheit hat, dann glaube ich, würden die Leute das nicht mitgehen, weil dann sieht es aus wie so ein bisschen so das Kaisers neue Kleider, dann sieht es so ein bisschen aus wie so... Da verarscht uns einer und zweiführt uns an der Nase herum so ein bisschen.
00:36:57: Aber das glaube ich, da ist er schlau genug für, dass er das schon weiß, dass er das nicht wird.
00:37:01: Also wenn jetzt so große Balenciaga Clown Schuhe aus Gucci macht, das glaube ich und das dann den Clown nennen würde bei den nächsten Korrektionen, glaube ich, das würde nicht gut funktionieren.
00:37:11: Okay, also Learning ist hier für die Tumor-Community.
00:37:15: Gucci ist back, Gucci ist
00:37:17: ... Moment, so hundert Prozent.
00:37:18: Ich sag, Gucci-Aktien kaufen ist eine gute Idee, glaub ich.
00:37:22: Apropos Aktien kaufen, Prada jetzt offiziell hat Versace übernehmen dürfen.
00:37:28: Eins Komma drei Milliarden haben sie dafür bezahlt.
00:37:33: Gutes Invest.
00:37:37: Also im Verhältnis zu den letzten Jahren war es ja ein Sportpreis, wenn man sich überlegt, was Supreme oder solche Marken schon gekostet haben.
00:37:45: War es ja jetzt ein Schnäppchen, fast schon.
00:37:50: Also jetzt die erste Kollektion, muss man sagen, hat der auch abgeliefert, auch eine tolle Kollektion.
00:37:55: Und ob das ein gutes Investment ist, weiß ich nicht.
00:38:00: Bisher hatte Prada mit seinen Investments immer ein schlechtes Händchen.
00:38:04: Dann sehen wir Schelzander, Helmut Langen.
00:38:07: Das war dann immer der Anfang vom Ende, wenn Prada eingestiegen ist so ungefähr.
00:38:15: Ja, man muss sehen, wie sie das positionieren.
00:38:17: Ich bin jetzt da nicht so, die werden sich schon was dabei gedacht haben.
00:38:20: Im Zweifelsfall haben sie einen Konkurrenten, den sie vom Markt schicken und sehen vielleicht da eine Chance.
00:38:25: Aber im Moment muss ich sagen, ich sehe so, wie es jetzt angefangen hat, die neue Korrektion, sehe ich auch da ähnlich wie bei Gucci das Potenzial, dass wenn man das simpler macht.
00:38:38: Jetzt noch nicht den ersten Schritt macht, dass man direkt wieder in diese neunziger Jahre Seidenhemden geht, mit dem Indusas drauf und so, sondern simplifiziert, dann hat das natürlich auch extrem viel Rock'n'Roll und Sexiness.
00:38:48: Und wenn man da ins Archiv geht, Abendkleider, die Johnny noch gemacht hat, das sind einfach sensationelle Dinge.
00:38:57: Und wenn man die neu interpretiert, da glaube ich, ist schon auch ein Markt für da.
00:39:02: Also, wenn Sie das machen, haben Sie genau das, was Prada ja nicht so hat.
00:39:07: Prada ist ja viel, aber nicht sexy.
00:39:10: Ja, also die Pradafrau ist, ich würde jetzt sagen, die Pradafrau zieht sich an für andere Frauen, um andere Frauen zu beeindrucken.
00:39:19: Die Versacefrau zieht sich vielleicht auch an, um Frauen zu beeindrucken, aber auch sehr, kriegt auch sehr viel Aufmerksamkeit von den Männern.
00:39:26: Das schönes Bild, was du da meist, also nochmal, sexiness is back.
00:39:31: Ja, und gehen wir von Myland nach Paris.
00:39:34: Fashion Week, Paris.
00:39:36: Zwei große Prämieren, Chanel und Dior.
00:39:39: Chanel, Matthew Blasey, seine Premiere und bei Dior, Jonathan Anderson.
00:39:47: Was ist dein Take?
00:39:48: Zehn zu Null für Chanel.
00:39:50: Boah, so klar, so klar.
00:39:53: Zehn zu Null.
00:39:53: Da gibt's überhaupt keinen Ding.
00:39:55: Also man kann JWN als ein sensationeller Designer, weil OEW sensationeller Leistung gemacht hat, dieses Hausjahr, glaube ich, auf eine Milliarde geknackt, dann Umsatz, also ein extremen Erfolg.
00:40:09: Jetzt der Designer, der beides führt Männer und Frauen, er hat jetzt dem Ganzen einen Stil gegeben, einen Look gegeben, was man vorher jetzt nicht unbedingt sagen konnte, dass ich, ich wäre jetzt nicht in der Lage zu sagen, was war der Kim Jones Look von Dior.
00:40:22: Und der Frauenlook war ein komplett anderer.
00:40:24: Also Mann und Frau haben da nicht so richtig zusammengepasst in meiner Welt, also nie richtig.
00:40:30: Ich finde, das hat er schon gemacht.
00:40:33: Trotzdem sehe ich so... Also ich glaube, er ist ein Liebling der Mode und sehr, sehr besonders in der Mode und auch wichtig.
00:40:49: Aber ich glaube, wenn es jetzt eher nicht gewesen wäre, um das ehrlich zu sagen, hätte er nicht so viel Applaus bekommen.
00:41:01: Es ist schön, es ist toll gemacht, aber es ist auch schon vieles sehr verkopft.
00:41:09: Wenn man auch überlegt, das ist Dior.
00:41:11: Und wenn man sich überlegt hat bei den Männern schon, da kam dann Dries van Noten als kleines Pipi Label und machte eine neue Männerkollektion mit einem neuen Designer.
00:41:22: Das war bombastig, da haben alle drüber gesprochen.
00:41:25: Dann kommt so ein alter Hase wie Rick Owens, macht noch mal eine Show bei den Männern.
00:41:29: Das war überall auf Instagram.
00:41:31: Und dann sieht man diesen Power, den halt eigentlich Dior hatte und denkt sich schon ganz schön untergegangen gegen viele andere.
00:41:38: Und ja, dann redet die Modesse unter sich und sagt halt so, oh, das ist toll.
00:41:44: Aber was ist jetzt wirklich von der Dior Show so der Masse der Leute im Kopf geblieben?
00:41:49: Das ist das eher halt sehr... Rührend nach der Stoda stand und Tränen in den Augen hatte und so berührt war von seiner ersten Show und Schapo.
00:41:58: Also das ist jetzt nicht schlecht, was er gemacht hat.
00:42:01: Das ist jetzt auch kein Debüt, was ich sage, was nicht gut ist.
00:42:06: Aber... Ja, natürlich auch mit was ich erinnere mich jetzt an Debuts.
00:42:10: Das ist kommerziell nicht gern, aber ein Debüt von Raf Simons bei Dior.
00:42:14: Das war für mich halt nachvollziehbar.
00:42:16: Was ist davon das alte Dior?
00:42:18: Was ist die Historie?
00:42:19: Was ist das?
00:42:19: Und er hat das popkulturell aufgeladen.
00:42:21: Das war ein Boom.
00:42:23: Das war eine Explosion, als der gekommen ist.
00:42:26: Und da finde ich, da ist der Punch nicht da.
00:42:29: Ich glaube, das liegt aber nicht nur an der Kollektion.
00:42:31: Ich glaube, das liegt einfach daran, dass da sehr komische Marketingstrategien geführt werden, kaum Leute zu den Shows eingeladen werden, wo ich den Sinn nicht verstehe.
00:42:45: Das ist jetzt keine Influencer-Marke, sondern man eigentlich sagen muss, das ist sehr intellektuell, immer was JW macht, da braucht man auch die Medien und die Plattform, wo ich die Leute erreiche und denen das auch so dargestellt werden kann, was er da macht.
00:43:03: Und da, glaube ich, merkt man, da ist nicht das Alignment bei Dior in der gesamten Packaging, wie es jetzt zum Beispiel bei Dämner war.
00:43:11: Also Dämner kann man noch nicht von der Kollektion reden, die jetzt da ist, weil es ja so ein Zwischenschritt ist.
00:43:17: Aber wenn Dämner jetzt so abliefern würde, wie sein Zwischenschritt war und so eine Kollektion macht, dann muss man jetzt in das gesamte Packaging von den Leuten, die da waren, von den Artists, von dem, wie er es nach außen getragen hat, das hat halt geknallt.
00:43:31: Das hat jeder mitbekommen.
00:43:32: auch wenn ich nichts mit Mode zu tun habe, weil jeder, der ein Instagram-Account hat, hat Gucci mitbekommen.
00:43:37: Und das ist bei Dior halt sehr viel, viel, viel ruhiger gewesen.
00:43:41: Und ich bin jetzt gespannt, ob Dior jetzt wirklich die Marke ist für die sehr reichen Understatement-Leute.
00:43:49: Das war sie bisher nicht.
00:43:51: Und deshalb frage ich mich, ob die sich, ja, ich würde jetzt sagen, die jungen Leute, auch wenn das nicht die Kunden sind, aber die tragen halt so einem Hype bei, Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich irgendjemanden kenne, mit dem ich jetzt gerade arbeite, der unter thirty ist, der sagen würde, ich möchte lieber... Was fand ihr als was von Gucci?
00:44:12: Aber wie kann das sein, Gott?
00:44:13: Ich meine, das ist die Premiere, das ist die wichtigste Show.
00:44:16: Ich meine, zumindest haben sie Geld ausgegeben für Johnny Depp.
00:44:18: Johnny Depp ist gekommen und hat sogar Jonathan Anderson zum obligatorischen Foto in den Arm genommen.
00:44:24: Und ich habe sogar gesehen, dass Berner Anno da war, also himself.
00:44:28: Aber er hat nicht so viel aufgefahren wie noch bei Louis Vuitton.
00:44:31: Na ja, man muss halt sehen, okay, Johnny Depp war da.
00:44:40: Das ist unsere Generation.
00:44:43: Also das ist so Johnny Depp jetzt zu sagen.
00:44:46: Also wenn ich jetzt sage, das ist der Unterschied.
00:44:48: Netsband, den man halt nicht kennt, den der eine Höhe vielleicht nicht kennen sollte.
00:44:52: Man sollte sich anhören, sehr talentierter junger Musiker.
00:44:57: Den sieht und sieht dann jemanden wie Anne Imhof oder solche Leute, die halt eine ganz andere Präsenz haben und viel relevanter in ihren Bereichen sind, als Johnny Depp das jetzt halt ist.
00:45:06: Johnny Depp ist ein toller Schauspieler und Johnny Depp war sicherlich mal eine Zeit lang einer der wahrscheinlich schönsten Männer, die je auf dieser Erde gelaufen sind, aber die Zeiten, sie ändern sich halt auch.
00:45:17: Er wird auch älter.
00:45:19: Die Filme sind jetzt nicht mehr so da, die irgendwie gerade Blockbuster sind und auch keine Art-House-Movies, die da sind.
00:45:26: Also, da finde ich jetzt auch das eine Frage.
00:45:31: Ja, ist das jetzt Johnny Depp, derjenige, den ich bei einer Frauenpremiere von einer Frauenshow sehen muss?
00:45:37: Ich glaube, da gibt es spannendere Gäste, meiner Meinung nach.
00:45:41: Guter
00:45:41: Punkt, guter Punkt.
00:45:43: Eine Frage, die ich mir gestellt habe ist, du hast jetzt den Job bei Dior und das er hat ja so einen krassen Einfluss dabei Dior.
00:45:50: Also keiner hatte nach Christian Dior so viel Einfluss wie er jetzt.
00:45:53: und dann hat er seine erste große Show und zu seinem Outfit, zu seinem Look habe ich mich gefragt, wieso macht er das?
00:46:00: Ich meine, er kreiert diese Show, hat Endless Budget.
00:46:04: Und dann kommt er als Designer da einfach so in Jeans und ein Sweatshirt und so
00:46:10: fast gelangweilt.
00:46:11: Ist das so ein Designer-Approach, dass man das heute so macht?
00:46:15: Ja, das gab es ja schon immer.
00:46:16: Also das ist ja eine Sache, also wir haben eben über Herrn Armani geredet, der ist auch immer in seiner blauen Hose, seinen weißen Rebox und seinem blauen T-Shirt rausgekommen.
00:46:24: Das war jetzt auch nicht, dass der jede mit Krawatte und Hemd und Taxido immer rausgekommen ist.
00:46:30: Und Leute wie Alexander McQueen sind auch immer nur im T-Shirt seiner Jeans-Touren schon seinem MS-Gürtel.
00:46:35: Das ist so der Look, der in Erinnerung bleibt wahrscheinlich.
00:46:38: Also, da gab es ja jetzt Heddy, Heddy Slimane ist jetzt auch nicht derjenige, der immer im Anzug rauskam, sondern auch in Jeans-Lederjacke-T-Shirt irgendwie.
00:46:48: Tom Ford war so eine Ausnahme, der halt immer in einem Anzügen war oder davor die Generation Valentino, Jean-Franco Ferret, die sind halt alle immer in Anzügen mit Krawatte und so, aber das ist ja schon lange nicht mehr so.
00:46:59: Dieses coole, das passt ja auch ein bisschen zu ihm, dass man sagt, ich bin halt eigentlich ein Künstler, so arty und intellectual, das ist so.
00:47:10: Also ich glaube, wenn er jetzt da rausgekommen wäre und hätte jetzt ein Taxi-Do angehabt, dann hätte das keiner ernst nehmen können.
00:47:19: Also das finde ich jetzt wirklich nicht schlimm.
00:47:21: Ich finde, das ist sehr authentisch, dass er so ist, sondern das finde ich total okay.
00:47:27: Okay, dann kommen wir jetzt zum großen Sieger.
00:47:30: Ach, sonst eine frische Dose.
00:47:32: Chanel, zehn zu null, bitte zehn zu null.
00:47:35: Und das bei Matthew Blazy, wo man auch erst gesagt hat so, Matthew, wer, who ist das, wer macht das?
00:47:43: Und plötzlich ist er da, kommt von Bottega und übernimmt jetzt Chanel und geht, ja, soll die großen, großen Fussstöpfung von Karl ausfüllen, was seiner Vorgängerin nicht gelungen ist?
00:47:55: Naja, ich weiß nicht, ob der Vorgängerin das nicht gelungen ist, was sie gemacht hat.
00:47:59: Die ist halt medial nicht so dargestellt worden, wie er das jetzt ist.
00:48:02: Und die hat halt einen guten Job gemacht.
00:48:08: Das ist ja irrsinnig erfolgreich mit ihr geworden.
00:48:10: Das darf man jetzt nicht so unterschätzen.
00:48:12: Sie hat ja viel, viel mehr Umsatz gemacht, als Karl es letztendlich gemacht hat.
00:48:17: Also sie hat jetzt sicherlich nicht die Sachen alle falsch gemacht.
00:48:19: Sonst hätten in der Zeit irgendwie, weiß ich nicht mehr, wie viele waren es letztes Jahr, neunzehn Komma sieben Milliarden Umsatz.
00:48:24: Das muss man erst mal schaffen.
00:48:25: Da kann man jetzt nicht davon reden, Odi hat nicht abgeliefert.
00:48:28: Nein, das ist
00:48:28: ein ganzes Gegenteil.
00:48:30: Wirtschaftlich total erfolgreich, aber irgendwie nicht
00:48:33: geprägt.
00:48:34: Also man wird sich jetzt nicht, das meinte ich ja, ich glaube, dass in zwei Jahren kein Mensch weiß, wer sie ist.
00:48:38: Ja, also so in der Mode, die wird jetzt nicht in die Modegeschichte eingehen, dass man sich dann sie erinnert.
00:48:45: Und ja, was er gemacht hat, war so, ich glaube, wir waren alle da sehr gespannt und wenn man so lange in der Branche ist, natürlich fragen mich das auch die Jüngeren bei mir im Büro und sagen dann, warum ist das so gut für dich?
00:48:57: Ja, die gehen natürlich hin und sagen Gucci, wow, das ist das Knall, das macht Spaß, das ist das.
00:49:01: Aber wir müssen halt sehen, wie gesagt, Eine Käuverschicht auch in der Kultur von Chanel, die halt doch nicht zwanzig sind.
00:49:13: Die sind schon älter, die sind das.
00:49:15: Und da gibt es eine Fan-Gemeinde, die halt immer noch diesen Karl Lagerfeld-Ära haben.
00:49:20: Und wenn man diese ganzen Leute sieht, die muss ich ja bedienen.
00:49:25: Das heißt ja, ich kann ja nicht da reingehen bei Chanel und irgendwie jetzt sagen, ich mach jetzt einen Radical Change und schmeiß alles weg, was bisher gut war und mach was ganz anderes, weil dann... Falle ich vielleicht auf eine Milliarde Umsatz runter.
00:49:38: Man hat ja auch eine riesen Verantwortung, die man da trägt.
00:49:41: Das ist ein immenser Druck, den er da hat bei solchen Brands, wo man weiß, Balenciaga kann ich Dinge ändern von einer Saison zu anderen.
00:49:51: Das haben die Leute vergessen, wie toll Balenciaga mal wirklich war.
00:49:56: Da gab es so viele Designer mittlerweile, das gar keiner mehr weiß, was jetzt wirklich das alte Balenciaga, original Balenciaga gewesen ist.
00:50:02: Bei Gucci, die Veränderung Tom Ford, dann zu Alessandro Michele, dann Sabato, jetzt dann Demna, es sind auch radikale Veränderungen, die dann stattfinden.
00:50:12: Das geht bei Chanel nicht.
00:50:13: Man kann da nicht so alles über den Haufen werfen.
00:50:16: Und wenn man dann gesehen hat, also ich glaube, es war viel beeindruckender, die Sachen noch live zu sehen, aber ich saß da wirklich und ... Ich bin eigentlich so, dass ich nicht sehr gerne mehr zu Shows gehe.
00:50:28: Ich mache das seit dreißig Jahren und ich saß da.
00:50:31: Ich hatte Gänsehaut und saß da wirklich und habe mit den anderen Kollegen, die rumsagen, also mein Gott, es ist so gut.
00:50:39: Also jeder, der da rumstand.
00:50:41: Und wenn man es live gesehen hat, die Inszenierung, die Models, die Musik, auch da in einer sehr viel subtileren Form, aber das ganze Packaging, die Planete, das Setting, alles war top.
00:50:53: Und dann kamen diese Mädels daraus.
00:50:57: Und der ganze Staub, der eigentlich da war, der von Karl dann weitergetragen war, dass es einfach alter geworden ist, der war weg.
00:51:05: Das war fresh, das war cool, das war sophisticated, das war immer noch fun, manche aufwärts ein bisschen weird waren, aber Hosenanzüge, Scharp, die Sakos abgeschnitten mit der Schere nur, das Ding, dass sie auf der Talien, das war so cool und so gut gemacht.
00:51:22: und dann on top.
00:51:24: Was ja ganz essentiell ist bei Chanel.
00:51:27: Schuhe, neue Formen von Schuhe, die aussehen wie Chanel, als ob sie schon seit hundert Jahren gehen, aber komplett neu waren.
00:51:33: Farbkombination.
00:51:36: Also, wenn ich jetzt sagen würde, wenn meine, wenn ich jetzt eine Frau hätte und würde sagen, okay, das ist jetzt... Die würde gerne Chanel haben dann würde ich sagen okay verstehe ich habe leider nicht das Geld dafür aber ich würde es wenn ich selbst dann sagen würde ich ja alles kaufen die Taschen die Schuhe die Assessories alles war gut.
00:51:58: also es war wirklich voll abgeliefert.
00:52:01: und wenn man dann nachher sieht man sitzt dann da und guckt sich gegenüber sitzt Raph Siemens und dann sitzt der da und Hilda Swinton und der und das.
00:52:08: und wie auch immer alle sitzen da und Wir verteilt auf einen Riesenraum.
00:52:13: Also was da ein Prominenz war, an anderen Designern, die das saluted haben.
00:52:18: Und an Celebrities, dass man dann sagt, bei Dior war Johnny Depp, da muss man sagen, okay, wer war in der ersten Reihe bei Chanel, der kein Celebrity war?
00:52:27: Und du kennst es selber nach der Show.
00:52:32: Alle nehmen ihr Handy in die Hand, das Finale kommt, alle wollen filmen.
00:52:36: Die Handys blieben erst mal weg.
00:52:37: Die Leute haben trotzdem gefilmt kurz, aber die haben geklatscht.
00:52:40: Wie es früher war, wo es noch gar keinen Insta-Gang war, die haben geklatscht, die das ganze Finale durch, bis die Models raus und als er rausgekommen sind, keine Ahnung, wie viele waren, fünf Minuten, zehn Minuten, Standing Owations, ja?
00:52:52: Also die Leute und alle, ja?
00:52:54: Auch die anderen Designer-Kollegen, alle standen da.
00:52:56: Also ich habe aber mit allen möglichen Kollegen aus Amerika, aus Italien, aus Frankreich, alle die da waren, haben einer nicht gesagt, also ich kann mir nicht vorstellen, dass das irgendeiner zerreißt.
00:53:09: Natürlich ist es nicht die Kollektion, wo die ganz Jungen jetzt sagen, da ist dieses Excitement da, aber die verstehen dann auch nicht, die wollen halt einfach, wenn man jung ist, ein radical change und das, die verstehen halt auch nicht die Verantwortung, die man hat, dass das halt ein Riesen-Business ist, wo wenn ich da so ein radical change mache, ich ganz viele Leute in die Arbeitslosigkeit schicke.
00:53:27: Das ist so, muss man sich ja auch bewusst sein.
00:53:30: Was
00:53:30: ich kass, wir kennen das ja mittlerweile auch schon zehn Jahre.
00:53:33: Du hast so viele Schauen gesehen.
00:53:35: Milan, Paris, New York, London, hoch und runter, dass du so begeistert bist, so begeistert.
00:53:42: Ich war wirklich schon lange nicht mehr so begeistert von dem.
00:53:44: Und bin jetzt auch tatsächlich positiv, was die Mode angeht.
00:53:47: Ich war ja sehr lange auch bei dem letzten Mal so sehr, dass ich gesagt habe, wo ist die Kreativität und der Mut.
00:53:55: Und irgendwie ist, glaube ich, jetzt diese Krise da und die ist jetzt durchgeschlagen.
00:53:58: Und die Leute wissen jetzt mittlerweile die Brands.
00:54:02: Einfach nur weitermachen wie bisher und Baseballcaps und Sneaker verkaufen wollen und Foodies, das funktioniert nicht mehr.
00:54:10: Und du siehst halt jetzt, was ich eben gemeint hab, Dries van Noten gerade bei den Männern Top abgeliefert.
00:54:16: Sensationelle Show.
00:54:18: Anthony Baiseau-Laureaux, super, super Show, machten super Look.
00:54:22: Jetzt Demna Balenci... bei Gucci Top, was er gemacht hat.
00:54:26: Versace, Spann, Chanel.
00:54:29: Top, was da gemacht, Bottega schön, auch eine schöne Premiere, was da gewesen ist.
00:54:34: Also da ist schon wieder einiges mehr an Kreativität und Mut, weil sie einfach wissen, sie müssen jetzt, sonst rechnen sie wahrscheinlich ganz ein.
00:54:44: Und man sieht Junge wie jetzt Ande Müllemeister, der Junge, der das gemacht hat, der vor, weiß ich nicht, für das gekauft wurde, haben wir Zwei, drei Kampagnen und so den Anfang mit Ande Mülle-Mester hier noch in Berlin sogar Sachen gemacht.
00:54:57: Da hat er mir beim Styling-Assistiert, da war der der Design-Assistenz, es ist fünf, sechs, zwanzig.
00:55:02: wird er jetzt ein, ich weiß gar nicht, hat jetzt Ande Mülle-Mester übernommen.
00:55:05: Auch da sieht man ein Label, was auf einmal eine neue Fangemeinde hat.
00:55:10: Ja, diese ganzen Kids, die so Rockstars sein wollen, Lederhosen.
00:55:15: Basketball-Jerseys und Federn im Haar und so ist so eine New Community, die halt auch keiner mehr berücksichtigt hat.
00:55:22: Und das ist halt ein Hype und ein Sexiness, warum wir überhaupt in der Mode sind.
00:55:27: Weil warum soll jetzt jemand, der... Wir sind jetzt Mode interessiert, aber sind nicht die wirklichen relevanten Modekäufer.
00:55:34: Also durch uns macht Chanel oder Gucci keine Milliarden Umsätze.
00:55:38: Auch wenn wir da mal was kaufen oder so was.
00:55:40: Aber... die großen Einkäufe oder die großen Kunden, die dann da so hunderttausend mal eben in einem Laden ausgeben, die brauchen halt auch das Excitement.
00:55:51: Und ich glaube, dieses Excitement, was ich viel auch gehört habe, dass sie zum Beispiel nicht diese Influencer wollen, dass halt erwachsene Frauen, die sehr viel Geld ausgeben, sagen, mmh, zehntausend Euro für den Mantel, den ich jetzt habe, zwanzigtausend Euro für den Mantel will ich nicht haben, habe ich gerade bei der zwanzigjährigen Maus da drüben gesehen.
00:56:11: finde ich nicht gut.
00:56:13: Ja, also das ist so ein Feedback, was ich sehr stark bekommen habe.
00:56:16: Ich war jetzt in Paris mit zwei, drei Kundinnen unterwegs, die halt wirklich sehr viel, also richtig viel Mode, da kann man sich schon in dem Jahr was der Mode ausgeben, schönes Haus für kaufen.
00:56:30: Die wollen nicht, die kaufen Sachen extra nicht, wenn sie die bei Influencern sehen, weil die sagen so, das Ich bin, habe dafür gearbeitet, habe dafür das gemacht, das kostet irre viel Geld.
00:56:42: Ich möchte kein Kulturkleid, was ein Fünfundzwanzigjähriger trägt.
00:56:47: Krasse Entwicklung,
00:56:48: krasse Entwicklung.
00:56:49: Ja,
00:56:50: aber ich weiß nicht, ob es jetzt die Entwicklung ist, ob die sich jetzt vielleicht erst das erste Mal das auch anfangen zu kommunizieren.
00:56:56: Ja, weil die Frage ist ja wirklich auch bei den Influencern, wer von denen hat jetzt Follower, die wirklich Verkäufe generieren?
00:57:06: Also wenn ich jetzt dreißig bin oder fünfundzwanzig als Influencerin oder Influencer und meine Follower sind alle genauso alt oder junger als ich, dann wollen die vielleicht meinen Job und finden das toll, wie mein Leben ist.
00:57:19: Aber ob die dann alle in den Laden rennen und nachher irgendwie eine achttausend Euro Tasche oder teurer kaufen können, glaube ich nicht.
00:57:26: Und das ist, glaube ich, ein bisschen diese, was Demner da macht, eine andere Form, weil der bringt es nicht mehr, der gibt nicht das Gefühl, der arbeitet auch mit Influencer und wir sagen aber.
00:57:36: Der gibt halt dieses alte Mode-Ding zurück, den Rock'n'Roll.
00:57:40: Und das war bei Ande Müllermeister so, das war bei diesen ganzen Sachen, die ich jetzt gespannt fand, da sind halt junge Popstars, die sind wild, die sind sexy, junge, coole Leute, die Künstler, die was machen.
00:57:51: Ja, so, letztendlich J.W.
00:57:53: hat ja auch bei der Männer schon ein altes Bild von Basquiat genommen, also ein Porträt von ihm, wo man wieder Sachen auflädt mit Leuten, die halt wirklich... Popkulturell relevant sind und nicht nur als Böse zu meinen, aber als Kleiderschänder rumrennen.
00:58:07: Total, aber das ist es ja.
00:58:08: Ich meine, wir haben uns bei vielen Fashion Weeks getroffen.
00:58:10: Das ist ja im Rundum, das ist Karneval, das ist Fasching.
00:58:13: Du siehst ja die ganzen Influencer.
00:58:15: Und Influencerinnen, die gehen zu Prada komplett vom Top to Toe in Prada.
00:58:19: Und zehn Minuten später sind sie von Top to Toe in Versace und dann in Gucci.
00:58:25: Das ist ja nur verkleinend.
00:58:26: Das ist ja kein wahres Commitment.
00:58:29: Das wird ja nicht getragen, weil sie es tragen wollen, sondern weil sie entweder Geld dafür bekommen oder weil sie das Kleid kriegen.
00:58:37: Aber
00:58:37: sie laden die Leute auch nicht.
00:58:38: Sie laden die Marke nicht auf.
00:58:41: Das, was wir eben gesagt haben, Richard Gier lädt Amani auf.
00:58:45: Der hat das aufgeladen mit dem Film.
00:58:46: Das ist ein Schauspieler, der steht für etwas.
00:58:48: Anne Imhoff lädt Balenciaga auf.
00:58:51: Ja, das sind Leute, die sind auf Augenhöhe, die da reden.
00:58:54: Das sind Kreative und Kreative, die geben der Marke ein zusätzliches Approach, was man da reinbringt, eine kulturelle Relevanz.
00:59:04: Und ich glaube halt, dass das, deshalb ist es spannend, dass der, der diese ganzen Charaktere so benannt hat, weil es halt auch um das Authentische geht.
00:59:12: Ich glaube, dass das ganz relevant ist gerade für die Mode, dass wir da wieder hingehen und sagen, ja, das ist auch egal, ob das jetzt ein Jungblatt ist oder bei dem anderen dann wer auch immer ist.
00:59:26: Das sind Leute, die machen Musik, die stehen für ein Lifestyle, die stehen für eine Kunst, für Leute, die kreativ schaffen.
00:59:34: Und das ist das, was man cool fand, als damals klein war.
00:59:40: Tupac bei Versace war.
00:59:43: Das ist das Ding.
00:59:45: Das willst du sehen.
00:59:45: Dann bist du so Tupac in Europa, bei Versace.
00:59:48: Wo?
00:59:49: Oder wenn dann auch jetzt noch Madonna, die Hälfte wissen nicht mehr, wie relevant Madonna eigentlich überhaupt ist für die Frauen an sich, für die Kunst, für die Musik, alles, was sie geschafft haben.
00:59:57: Das ist ja sensationell.
00:59:59: Das ist ja auch eine einmalige Karriere.
01:00:01: Und die kommt dann zu Sodorant.
01:00:04: Und dann sieht man auf einmal, was ein wirklicher Star ist.
01:00:07: Das andere sind Leute, die generieren Kommunikationspunkte auf Instagram.
01:00:14: Aber ob die Verkäufe generieren, bezweifle ich.
01:00:17: Und ob die Begehrlichkeit generieren, bezweifle ich auch, gerade in der heutigen Zeit.
01:00:22: Weil es einfach ernsthafter geworden ist.
01:00:25: Es ist anders geworden.
01:00:27: Die Kunden, von denen ich eben geredet habe, machen sich schon Gedanken auf einem ganz anderen Niveau wie wir.
01:00:33: Aber die sagen halt schon, da draußen ist eine harte Zeit, die Welt ist ganz schön durcheinander und sehr viele schlimme Dinge passieren.
01:00:43: Da geht man, glaube ich, mit diesen Dingen anders um.
01:00:46: Kommunikationspunkte generieren, hast du gerade gesagt, finde ich einen schönen Begriff.
01:00:50: Meghan Markle war da, die Frau von Prince Harry.
01:00:55: wollte er auch unbedingt zur Paris Fashion Week und war dann irgendwie bei Balonziaga und hat da den Designer um Abend und hat relativ viel negative Hashtags dafür bekommen.
01:01:07: So nach dem Fotof, was bitte willst du jetzt bei der Paris Fashion Week?
01:01:11: Ist es so, dass viele Stars aus deiner Sicht oder auch im XXL Influencer diese Fashion schauen in Paris, in Mailand eben auch nutzen, um für sich, wie du es genannt hast, Kommunikationspunkte zu machen?
01:01:24: Ja, klar.
01:01:25: Natürlich, das ist ja... Aber das war modisch und immer, das ist eine Selbstdarstellung.
01:01:28: Natürlich ist das so.
01:01:30: Ich bin jetzt nie der Freund davon gewesen, aber da bin ich auch schon so, musst du mich dafür überwinden.
01:01:34: Aber man geht dann dahin und natürlich macht das einen Unterschied mit wem man wo ist, wer man was gesehen ist, was in deinem... Was ist dein Surrounding?
01:01:44: Und wenn man, glaube ich, im Marketing, was viele Leute falsch verstehen, auch das versteht demnach halt sehr, sehr gut.
01:01:55: Es gibt Leute, die umgeben sich ständig mit Schwächern, weil sie denken, dann leuchten sie und heben sich hervor.
01:02:03: Der Trick ist aber, sich mit gleichstarken oder größeren zu umgeben, wenn man was will.
01:02:09: Weil die Leuchtkraft, das Boybands funktionieren so.
01:02:13: Einer von Take That, alles normale Jungs, funktioniert nicht.
01:02:16: Alle fünf zusammen sind hot.
01:02:18: Die strahlen aufeinander.
01:02:20: Das ist, wenn ich ein Model auf der Straße sehe, sage ich, oh, hübsch.
01:02:24: Damals die Supermodels Claudia, Linda, Kate, wie sie heißen, zu fünft auf dem Peter Lindberg Bild stehen.
01:02:32: Mit den Zigaretten oder laufende auf der Straße zu fünft zu entgegen, dann bauen die Autos Unfälle.
01:02:38: Weil man dann einfach so, wow, weil die gegenseitig sich Strahlkraft geben.
01:02:42: Und viele gehen dahin.
01:02:44: Das ist dumm auch, weil wir würden ja auch nicht hingehen.
01:02:46: Ich hol mir auch keinen Arzt, wenn ich zum Arzt gehe und sage, der hat weniger Ahnung von Medizin als ich.
01:02:51: Oder ich hol mir auch keinen Steuerberater, der weniger Ahnung hat von Steuern als ich.
01:02:54: Sondern ich hol mir im Idealfall jemanden, der besser ist.
01:02:56: Und genauso sollte das in der Mode sein.
01:02:58: Die Leute, die schlau sind, wissen genau, mit wem sie sich umgeben, dass das ihr Image mitprägt.
01:03:03: Und natürlich wissen die, wenn sie da und da hingehen, was sie wollen, dass es ihr Image... wenn sie den Designer umarmen, wenn sie das machen oder dieses Mal.
01:03:11: Das zeigt deinen Stellenwert, das zeigt, wie respektiert du bist, wen du kennst und so weiter.
01:03:15: Das ist halt, meine Oma hätte gesagt, Klappern gehört zum Handwerk.
01:03:18: Das ist so ein bisschen was dazu gehört, ob die jetzt dahin gehört zu der Fashion Week oder nicht.
01:03:23: Ich kenne die Frau nicht, also ich weiß, dass die verheiratet waren oder sind oder wir auch nicht mehr, ob sie es sind oder nicht.
01:03:30: Aber ich finde jetzt, die hat genauso viel oder wenig Berechtigung da zu sein wie... ganz viele andere, die da sind.
01:03:38: Also das ist für mich jetzt nicht die schlimmste, die kann man sagen.
01:03:42: Die Schauspielerin hat in irgendeiner Serie mitgespielt, glaube ich, und ist verheiratet gewesen mit Roy Family aus England.
01:03:50: Da gibt es, glaube ich, da einige, die da sitzen, die haben weniger zu bieten, die meinen, dass sie da hingehören.
01:03:56: Aber nochmal zu der Strahlkraft.
01:03:57: Ich finde das total interessant.
01:03:58: Du hast so einen ganz kleinen Side-Fact genannt, als du von Chanel gesprochen hast.
01:04:02: Und zwar hast du gesagt, dass Raph Simmons da gesessen hat.
01:04:07: Was ich total interessant finde, weil als ich mein dieses Business eingestiegen bin vor zehn Jahren und bei den ersten Fashion Weeks in Mailand war, habe ich ja immer gedacht, wenn Amani eine Show macht, dass auch Donatella Versace und Mochia Prada rüber kommen und setzen sich da in die Front row und gucken sich das an und umgekehrt und dass sie sich anschließend alle treffen und unterhalten und dass das so eine Freundesklick ist.
01:04:28: Hey, wir sind die Mailander Designer.
01:04:31: Aber genau das ist nicht der Fall.
01:04:33: dann gemerkt, wow, die sind zwar dicht nebeneinander, aber es geht nicht soweit, dass der eine den anderen zu seinem Runway
01:04:40: fest eingeht.
01:04:40: Manche schon, aber wenige.
01:04:42: Und jetzt sagst du, Ralph Simmons, der praktisch der Co-Pilot von Mochia Prada ist, wahrscheinlich der potenzielle Nachfolger, ist, der geht plötzlich zu Chanel.
01:04:53: Na, man muss sehen, wenn du, es gibt ja so diese belgische Bewegung, die früher stattgefunden hat.
01:05:00: Ich fing mit Ries und... Weiter von Byron Donk und so weiter an diese Fantastic Six aus Belgien.
01:05:07: Und danach gab es die Generation Iron Fund, The Force, Veronica Bronchino, Raph Simons und so weiter.
01:05:13: Und das war immer eine sehr kleine Szene, die sich auch ganz sicher, ich hatte ja zu der Zeit eine... PR-Agentur und viele von diesen Brands waren bei uns in der Agentur.
01:05:25: Die waren jetzt nicht alle befreundet, aber die Belger haben das schlauer gemacht als alle anderen.
01:05:30: Die haben immer gewusst, wir supporten uns gegenseitig.
01:05:33: Also die saßen immer schon in den Shows und die sind auch alle natürlich verbandelt miteinander.
01:05:38: Peter von Alaya oder jetzt Chanel, die haben ja alle eine Historie miteinander.
01:05:43: Das sind ja alle aus dieser ganzen an Werpenbubbel raus entstanden.
01:05:48: Und die haben sich schon immer supportet.
01:05:50: Also der Rafa war ja vorher auch bei den Bottegershows.
01:05:52: Also das ist schon so, dass die... Die gehen da anders mit um.
01:05:56: Die Italiener, man hätte jetzt ganz sicher nicht Deutsche Gabbana bei der Amani-Show gesehen und er ist recht nicht umgekehrt.
01:06:05: Das wäre dann so Majestätbeleidigung gewesen, so ungefähr, glaube ich eher.
01:06:09: Das ist eine andere Zeit.
01:06:10: Die Deutschen haben es auch nie geschafft.
01:06:12: Die Deutschen waren viel zu blöd dazu, als die Belgier so schlau waren und sich immer gegenseitig supportet haben und dann eine Welle kreiert haben, dass man gesagt, boah, was kommt alles aus Belgien gerade an der Mülle?
01:06:22: Und da gab es tatsächlich eine Zeit, wo aus Deutschland sehr viele spannende Sachen entstanden sind, Kostas Makoudis und Dirk Schönberger und Bernhard Wilhelm usw.
01:06:35: Aber die haben nie eine Welle geschafft.
01:06:36: Die Deutschen schaffen es ja bis heute nicht, sich zu bündeln und zu sagen, wir supporten uns gegenseitig.
01:06:42: Das ist ja immer noch eine Ausnahme.
01:06:46: David von HeißeneBiety, ja Koch von NullZweinDreißigZee, die ich beide sehr schätze, die was wahnsinnig Tolles aufgebaut haben.
01:06:54: Da fragen mich auch manchmal Leute, wenn ich jetzt zum Beispiel für unsere Magazine Sachen von NullZweinDreißigZee schute, dann rufen wir mich manchmal Fotografen an und sagen, der Stylist hat hier was von NullZweinDreißigZee.
01:07:05: Ist das okay, können wir das schuten?
01:07:07: Dann habe ich gesagt, nein, auf gar keinen Fall.
01:07:08: Natürlich, die hat das vor mir besprochen.
01:07:10: Also, dann denken die auch so, wie kann das sein?
01:07:13: Dabei mögen wir uns ja.
01:07:16: Man supportet sich auch gegenseitig dann natürlich, was auch viel mehr bringt.
01:07:21: Weil auch da, was ich meinte mit der Streikraft, wenn wir, ich würde gerne mit den Jungs mal alle zusammen eine Party in Berlin machen, dass wir alle, die aus der Szene, alle zusammen was machen.
01:07:35: Einfach einmal als Statement.
01:07:39: Und das ist doch jetzt der perfekte Anlass, das ist der perfekte Anlass.
01:07:42: Und jetzt schließt sich der Cliffhäger, wer gedacht hat, hey, Gucci ist die Big News-Demner.
01:07:46: Nein.
01:07:47: Wer gedacht hat, Chanel ist es.
01:07:49: Nein, jetzt kommt die.
01:07:50: Wie kommt die Party?
01:07:51: Biggest,
01:07:51: largest fashion news, congrats.
01:07:55: Du hast einen neuen Job.
01:07:57: Du hast einen neuen Job.
01:07:58: Du bist Creative Director by Worst Behavior.
01:08:03: Glückwunsch.
01:08:03: Dankeschön.
01:08:04: Aber wir sind noch nicht, wir müssen noch ein bisschen... Stricken, können wir sagen, um auf das Niveau von Gucci zu kommen.
01:08:13: Aber wir können
01:08:15: eine
01:08:16: Party feiern.
01:08:18: Ich habe gedacht, dass du immer schon ausgelastet bist.
01:08:20: Wir kennen uns ja wirklich schon zehn Jahre mittlerweile.
01:08:23: Du machst Numero, du machst deine Agentur, du hast eine eigene Fashionlinie und jetzt machst du noch Creative Director bei Worst Behavior.
01:08:32: Ja, das ist durch Zufall entstanden.
01:08:34: Wir machen ja viele Sachen so immer unter dem... Radar sozusagen für verschiedenste Mode Brands, so Beratungen und so was, was er mit nach den Magazinen, deshalb hatten wir das Studio gegründet, dass man dafür Brands halt Sachen macht, aber die waren dann halt immer eher so punktuell.
01:08:53: Das ging dann halt darum, dass man mal eine Beratung gemacht hat, mal dann ein Kollabo gemacht hat mit irgendwas oder was auch immer.
01:09:02: Ja und dann.
01:09:03: wurde das durch, ehrlich gesagt, durch unsere Kollektion, also durch unsere eigene Kollektion, durch die Produktion, die das dann gesehen hat, kam der Kontakt halt zu Worst Behavior.
01:09:15: Und dann hatten wir einen ersten Kontakt.
01:09:17: Das war sehr, sehr nett, total erstaunlich.
01:09:21: Also selten jemanden erlebt, den mit dem ich dann gesprochen habe, der als wirklich Businessman.
01:09:30: Banker und Businessman so viel Ahnung von Mode hat, dass ich wirklich gesagt habe, ich wäre froh, wenn ich zehn Prozent meiner Redakteure so viel über Mode wissen, wie er wusste.
01:09:39: Und so eine Leidenschaft dafür auch gebracht hat.
01:09:41: Das fand ich sehr sympathisch.
01:09:42: Dann ist das aber erst mal so, weil man was schuten sollte im Lande verlaufen und dann hat sich bei den Sachen geändert.
01:09:48: Und dann sind wir essen gegangen, ich habe damit gar nicht gerechnet.
01:09:52: Und dann hat er mich halt gefragt, hättest du Lust, das zu machen.
01:09:55: Und ich wusste jetzt gar nicht, was er meint, die Kampagne oder das.
01:09:58: Und dann haben wir gesagt, ja, das ist die ganze Brand.
01:10:00: Und dann habe ich halt gesagt, ja, ich muss darüber nachdenken, weil es natürlich für uns, wie du jetzt sagst, eine Veränderung ist.
01:10:06: Ich habe dann erst mal mit Anna meiner rechten Hand besseren Hälfte gesprochen, weil wir gucken mussten, wie viel... Bindet mich das, dieser neue Job, dass ich dann halt sagen kann, ich kann auch nicht mehr alles dann machen und auch für andere Brands nicht mehr alles machen.
01:10:23: Das musste man ja auch sehen, wie es das halt finanziell, dass man da gebunden ist von der Zeit und muss das sehen.
01:10:30: Und dann haben wir uns entschieden, dass man das machen will.
01:10:33: Es ist eine tolle Brand, ich habe mir das angeschaut, das Team ist... Total toll.
01:10:39: Es ist Wahnsinn, was die da aufgebaut haben, also der Gründer und was die aufgebaut haben, so unterm Radar, so viel Gefühl dafür zu haben, was Leute haben wollen und auch, wo ich mich mit der Marke auseinandergesetzt habe, so out of the blue aus Berlin, so eine Größe auch hinzukriegen, schon wo die Brand ist.
01:11:03: Lass uns da mal ein paar Eckdaten reingehen.
01:11:05: Westbehaviour wurde im Jahr zwei Tausend vierzehn gegründet.
01:11:09: Hat ein Umsatz mittlerer zweistelliger Millionen-Bereich, also roundabout fünfzig Millionen.
01:11:16: Ich weiß nicht wo ich intituliert bin von die Umsätze zu reden, aber es geht auf jeden Fall gut nach oben, das kann man sagen.
01:11:22: Und Westbehaviour versteht sich nicht nur als Modemarke, sondern als Kulturmarke.
01:11:27: Das finde ich total spannend.
01:11:28: Als Kulturmarke die
01:11:29: Stil,
01:11:30: Musik, urbanes Leben und soziale Trends reflektiert und mitgestaltet, also mehr als ein Modebreit.
01:11:38: Ja, also ich glaube, das passt auch ganz gut, dass Sie das so sagen.
01:11:43: Du musst sagen, dass wir das so sagen.
01:11:45: Du bist das jetzt...
01:11:46: Ja, aber damals ist es ja jetzt noch, wir reden ja jetzt von der Zeit vor mir, wo das so gesagt worden ist, ist das tatsächlich passend.
01:11:53: Und das, was wir jetzt halt machen, ist die Marke, oder was ich jetzt mache, ist die Marke halt... zu nochmal internationalisieren und halt mehr Brandbuilding zu machen, mit genau diesen Dingen, halt diese Kooperation, die kulturelle Aufladung.
01:12:09: Und ich finde es halt sehr spannend, weil diese Marke gute Sachen macht, die ehrlich sind, die stark sind, die halt wirklich auch von ganz vielen tollen Leuten getragen wird und das trotzdem auch schafft, eigene Sachen zu machen.
01:12:28: die in einem sehr spannenden Preissegment sind.
01:12:31: Also, die wirklich wieder auch jüngeren Leuten die Möglichkeit geben, coole Fashion zu tragen, coole Sachen aufzuladen.
01:12:38: Und das hat halt sehr lange eigentlich gar keiner geschafft, sondern wenn nur im Street-Style.
01:12:44: Und wenn man da auch sieht, man denken, viele denken so am Anfang, oh, die machen mit T-Shirts, Hoodies und so, das stimmt schon, dass das natürlich ein Umsatz ist, ein großer.
01:12:52: Aber wenn ich jetzt ganz richtig bei den Zahlen bin, sind es ungefähr siebzig Prozent Frauen.
01:12:57: Anteil, die das sind.
01:12:58: Und damit rechnen wir dann halt nicht.
01:13:00: Das ist schon wirklich spannend.
01:13:02: Und ich hatte ja auch beim letzten Mal bei dem letzten Podcast, den wir gehabt haben, gesagt, dass da ich auch die Chance sehe, genau in diesem Preissegment.
01:13:09: Es gab halt früher, früher gab es billig, mittelpreisig und teuer.
01:13:13: Und heute danach gab es ja nur noch billig, H&M und ganz toll und Gucci, sozusagen.
01:13:18: Das ganze Mittelsegment ist bis auf Michael Kors und Hugo Boss verschwunden.
01:13:24: Und jetzt gibt es wieder Marken, die halt überall entstehen, die eine Berechtigung haben, die halt kleiner sind, die wachsen, die spannend sind, auch für den Einzelhandel sind.
01:13:33: Und da gehört auch Worst Behavior zu, also wie so einige andere.
01:13:36: Und deshalb fand ich das jetzt natürlich mit dem Team und mit diesem Ding, dass ich sehe, dass auch Leute zu dir kommen und sagen, hey, wir haben einen sensationellen Job gehabt und wir wachsen und wir müssen nicht, aber wir wollen.
01:13:50: auch das Risiko, das, was ich gesagt habe, dass die hingegangen sind und sagen, dass man da so respektvoll behandelt wird vom ganzen Team und, dass die halt sagen, ja, wir haben dich jetzt geholt, jetzt mach mal.
01:14:02: Und das ist schon irgendwie besonders, ne?
01:14:05: Da ist jetzt nicht das.
01:14:05: dann, wird dann gefragt, findest du wirklich, dass das jetzt richtig oder falsch ist?
01:14:10: Und wenn ich dann sage, ja, ich glaub, das ist total richtig, dann wird mir auch das Vertrauen geschenkt.
01:14:14: Und das finde ich schon natürlich eine sehr besondere.
01:14:19: Es ist eine tolle Arbeitsatmosphäre, dadurch so zu arbeiten.
01:14:24: Wenn wir jetzt die ersten Sachen, die kommen, wird nicht so vielleicht nicht ganz so knallen wie Gucci, aber fast.
01:14:32: Aber wenn jetzt so die ersten werden jetzt anfangen mit Imagekampagnen und Sachen, die wir in der Vergangenheit, was die ja ganz toll gemacht haben, so Social Media und diese ganze dann, aber wenn wir jetzt so rüber rausgehen in Imagekampagnen, Printkampagnen machen und so weiter.
01:14:47: Kollaborationen machen mit anderen Designern und Dingen machen.
01:14:51: Wir haben jetzt gerade mit dem Mirko-Borsche die Logos, neue Logos, neue Eiken, neue Farbwelt entwickelt, wo er sich total happy darüber bin, wie sich das ergeben hat, was Mirko da und sein Team auch gemacht haben.
01:15:08: Es macht Spaß, es ist irgendwie cool.
01:15:11: Und das Tollste daraus war, dass ich gedacht habe und gedacht habe, ich finde es gut, mal gucken.
01:15:15: Dann erst mit Mirko nur alles besprochen und dann musste ich es natürlich auch dem Team da präsentieren.
01:15:20: Und dann muss man ja sehen, ziehen die mit oder nicht.
01:15:23: Und dann waren die auch begeistert und haben verstehen, was wir da wollen oder was man will und sind auch für das Risiko bereit.
01:15:30: Und das ist schon echt macht schon Spaß.
01:15:32: Aber schaffst du nicht eine eigene Konkurrenz im eigenen Haus?
01:15:35: Ich meine, du hast ja gerade mit Mirko Boscher einen eigenen Fashion-Brand gemacht.
01:15:38: Oh, er.
01:15:39: Off Ones Rocker und ich hab's sogar heute deine Sachen.
01:15:43: Deine geile Jeansjacke, die Hose.
01:15:45: Und ich muss sagen, es ist übrigens echt interessant, weil du hast dieses Logo gemacht, das ist ein Panther.
01:15:50: Und wie oft ich darauf angesprochen werde, dass Leute sagen, was ist das?
01:15:53: Was ist das für ein Logo?
01:15:54: Ist ja nicht ganz lustig, weil du hast auch gerade so deutsche Mode genannt, so, ja Boss und so, hat ja jeder, jeder, jeder.
01:16:00: Das brauchst du nicht zu erklären.
01:16:01: Aber kommst du mit so einem Piece an von dir?
01:16:04: Und dann sagen die Leute, was ist denn das?
01:16:06: Und dann fängst du an zu erzählen, ja, Brand aus Berlin und dann sind die Leute plötzlich interessiert.
01:16:10: Und diese Lust auf Nische,
01:16:14: ich
01:16:14: glaube, die ist so intens wie lange
01:16:17: nicht.
01:16:17: Nee, das glaube ich auch.
01:16:18: Aber um das zu sagen, ich glaube, dass das schon so ist, klar, muss ich mir jetzt nach dem, wenn man, ich könnte jetzt sagen, nachdem ich jahrelang eine große Klappe hatte und immer Designer schnell mal eben kritisiert habe, dass diese ja immer dasselbe machen oder... was halt viele sagen, dass sie sagen, Alexander Mikkele macht ja bei Valentino das selbe wie bei Gucci und der macht das selbe wie da und Hedy macht sowieso immer das selbe.
01:16:41: Am Ende holt man sich aber auch jemanden, genauso wie ein Blattmacher, weil er einen bestimmten Stil hat, einen bestimmten Duktus hat, einen bestimmten Approach hat, einen Heft.
01:16:49: Und natürlich sind da Sachen, die man wiedererkennen.
01:16:52: Sonst braucht man die Leute ja nicht.
01:16:53: Das ist eine Handschrift, die man hat.
01:16:54: Aber trotzdem ist es natürlich jetzt so, dass ich auch bei uns dann gucke, was mache ich?
01:16:59: Und wenn man dann so in der Begeisterung ist, das kreieren's.
01:17:04: Wir machen jetzt das und das.
01:17:06: Jetzt bin ich gerade in der falschen Brand.
01:17:08: So wie ich manchmal auch im falschen Heft bin.
01:17:11: Wir haben mehrere Hefte machen.
01:17:12: Der Fotografen ist total super.
01:17:15: Der ist eher XYZ für Italien.
01:17:18: Der passt gar nicht zu Numeroon.
01:17:19: Wir können dieselben Fotografen in alle unseren Heften nehmen.
01:17:23: Das ist eine Challenge.
01:17:24: Aber ich glaube nicht, dass das Spannende für mich ist, dass ... Gerade das mit OR, also mit unserer eigenen Linie, das ist eine andere strukturelle Möglichkeit.
01:17:34: Jetzt gibt es dadurch, dass ich Worst Behavior mache und ich glaube auch, dass das ein guter Anschluss ist.
01:17:39: Also Worst Behavior ist günstiger als unsere eigene Marke und bei uns macht es jetzt dadurch auch Sinn, dass wir sind halt wirklich so in den High Fashion Stores.
01:17:54: Eine Einstiegsmarke, aber trotzdem sind die Sachen ja nicht billig, die wir machen.
01:17:57: Das ist ja schon teuer und sehr, sehr, also viele Teile sehr aufwändig von der Produktion und im Detail.
01:18:06: Und auch nochmal ein anderen Approach.
01:18:08: Also wir sind schon nichiger.
01:18:09: und ein anderes Risiko, wie wenn wir jetzt sagen, bei dem wachsen wir mehr und gehen halt nochmal mehr in die Breite bei Worst Behavior.
01:18:21: Ich glaube, das konkurriert nicht, sondern es ergänzt sich eher.
01:18:24: Man könnte eher sagen, das eine ist dann der Bauch und das andere setzt man noch oben drauf.
01:18:31: Um einen Pricepoint zu machen bei Worst Behavior, ihr habt Stores in Berlin, Frankfurt, Hamburg und London, habe ich gesehen.
01:18:37: Und seit auch hier im KDW gibt es euch zu kaufen.
01:18:40: Bei Präuninger habe ich gesehen, gibt es Worst Behavior.
01:18:43: Ich finde den Namen schon witzig, Worst Behavior.
01:18:46: So für ein Hoodies heißt es so rund hundertfünfzig, hundertsechzig habe ich gesehen.
01:18:52: Also du kannst mit hundertsechzig brauchst du bei Prada gar nicht reinzugehen oder bei Gucchi?
01:18:57: Ich
01:18:57: socke vielleicht.
01:19:01: Also ich weiß nicht, aber unterhose, selbst das weiß ich nicht mehr, ob du die kriegen würdest, aber ja, es ist so, kriegst du halt nichts mehr.
01:19:09: Und das muss man halt auch sehen, das ist natürlich... Die Frage, wir haben auch jahrelang Leuten, das finde ich ja sehr kritisch, diese Demokratisierung des Luxus, die wir halt hatten, dass wir allen wirklichen Leuten auch gerade durch Social Media erklärt haben, jeder hat das Angebot, ich sage das jetzt mal sehr provokant, jeder hat das Angebot eine Anrecht, eine Chanel-Tasche zu haben oder Prada-Sachen zu tragen.
01:19:29: Das wäre in der Generation meiner Großmutter nicht so.
01:19:32: Die haben ja nicht gesagt, oh Gott, ich muss mich jetzt erschießen, weil ich keine Prada-Tasche oder Chanel-Tasche habe.
01:19:36: Aber heute die Kids denken, ja, das muss jeder haben, weil es jeder hat, weil es so aussieht auf Social Media, als ob es jeder hätte.
01:19:42: Und ich glaube, dass das halt einfach eine Sache ist, dass bestimmte Dinge, kulturelle Dinge oder so sind, einfach aus verschiedensten Umständen einer kleineren Gruppe vorbehalten.
01:19:57: rechtfertigt ist oder gut ist oder nicht gut ist, kann ich nicht sagen.
01:20:00: Aber ich finde es sehr wichtig, dass halt Menschen, die dann nicht diese Möglichkeiten haben, nicht zurückgelassen sind, sondern dass die auch eine Möglichkeit haben, sich auszudrücken.
01:20:11: Also ich hätte jetzt nicht, wenn jetzt Worst Behavior, die wo dies hundert oder tausend oder fifteenhundert kosten würden, dann hätte ich es nicht machen wollen.
01:20:19: Ich finde gerade spannend, dass man was macht, was sich nachher am Ende Natürlich immer noch, weil es ist immer noch nicht billig, das muss man ja sehen, kann sich jetzt trotzdem nicht jeder leisten.
01:20:29: Aber ich möchte, dass die Marke sich nicht limitiert durch ihren Pricepoint und definiert, sondern ich möchte, dass Design ist, dass die Leute das toll finden und sagen, ich will das tragen.
01:20:45: Und mein Ziel ist es so, dass ich sage, wir bleiben da, bauen aber eine Marke auf, die halt so eine kulturelle Aufladung hat.
01:20:52: dass es genauso cool ist, am Ende ein Worst Behavior Sweatshirt zu tragen wie ein Prada Sweatshirt zu tragen.
01:20:58: Also sowas, was zum Beispiel Supreme geschafft hat.
01:21:01: Als Streetwear-Market, dass man sagt, Supreme Sweatshirt oder T-Shirt.
01:21:05: Das Box-Logo T-Shirt von Supreme ist sicherlich cooler als die meisten Prada T-Shirts.
01:21:11: Würdest
01:21:11: du das so sehen, dass Worst Behavior das Supreme aus Berlin ist?
01:21:17: Nee, es ist eine andere Marke, es ist viel mehr fashionorientiert.
01:21:22: Wir haben ja auch keinen kulturellen Background, wie jetzt.
01:21:25: Supreme ist ja eine wirkliche Street-Skateboard-Marke gewesen.
01:21:28: Und das ist ja auch das, was die Marke noch am Leben hält, nicht diese Colabs, die wir alle mitkriegen, sondern diese wirkliche Verankerung in dieser Skateboard.
01:21:38: Und das haben wir natürlich nicht.
01:21:40: Das ist am Ende sind wir eine Fashionmarke.
01:21:41: Wir sind da nicht so verwurzelt.
01:21:43: Aber die Frage ist, wie positionieren wir das jetzt?
01:21:45: Das ist das, was ich eben meinte.
01:21:48: Also wenn ich das halb so gut hinkriege für die Marke, wie Stemna für Gucci hingekriegt hat, dann... Dann sind wir sehr gut.
01:21:56: Bei der kulturellen Verankerung, wie wichtig ist da Berlin?
01:22:00: Weil es sehr interessant ist, dass es auch wieder eine Marke ist, die aus Berlin kommt.
01:22:03: Wir haben in Berlin schon deine andere Marke.
01:22:05: OOR haben wir.
01:22:06: Wir haben Null, Zwei, ein Ressicht C. Wir haben GmbH.
01:22:09: Wie wichtig ist für Westbehaviour Berlin?
01:22:13: Also, Westbehaviour kommt aus Berlin.
01:22:15: Das ist, glaube ich, immer noch für die Internationalisierung der Marke wichtig zu sehen, dass es aus Berlin kommt, also gerade, wenn wir jetzt siehe.
01:22:23: die Märkte Amerika, Asien und so weiter, alle den angehen.
01:22:26: Es muss mir alles sehen, wo verkauft wo ist Behaviour im Moment und wie viel Potenzial ist da im Ausland, was noch gar nicht angegangen ist.
01:22:35: Das ist ja das Spannende an der Marke, dass man gerade erst in London ist im Storeboot, das zum Beispiel auch passiert, dass man in London das Store sieht, wie... Nehmen die Leute, da die Marke war und da gehen halt Superstar Celebrities rein und Dua Lipa und weiß nicht, was sie tragen, diese Marke, weil es anders gesehen wird, wie es hier angefangen ist.
01:22:52: Bei Boss auch gewesen, in Shanghai wird Boss ganz anders gesehen.
01:22:55: oder in Amerika hat Boss ein anderes Standing immer gehabt, als das in Deutschland hatte.
01:22:59: In Deutschland war es ja zehntelang.
01:23:03: der Anzug, den die Oma dem Banklehrling gekauft hat, zur Anfang seiner Banklehre.
01:23:09: Und in Amerika habe ich mich immer gewundert.
01:23:12: Ich habe gedacht, warum Tregs, Samuel L. Jackson und Robert De Niro waren, tragen die jetzt Boss?
01:23:16: Wie viel Geld zahlt der Boss?
01:23:17: Bis ich dann gemerkt habe, als ich mit Boss gearbeitet habe, die haben den gar kein Geld gezahlt, die wollten das tatsächlich tragen, weil das für die so eine sehr männliche, nicht so fashion-verrückte Marke war, sondern so straightforward und dann ein ganz anderes Standing hat als hier.
01:23:32: Und da, glaube ich, kann man mit World's Behavior noch sehr, sehr viel erreichen.
01:23:38: Aber das wird halt sehr viel über Events, Ausstellungen, Partys, alles, was dazugehört hat.
01:23:45: Dass es eine kulturelle Aufladung halt auch bekommt oder sich positioniert, wo finden wir statt?
01:23:50: Was wollen wir machen?
01:23:53: Wen featuren wir?
01:23:54: Wen nicht?
01:23:54: Weil im Moment ist es so, dass die Marke nie, fand ich auch total erstaunlich, also jetzt natürlich auch Masseedings machte das aber.
01:24:01: Kein Geld zahlt, keine Influencer zahlt, kein Nichtz zahlt, sondern die Leute, die das tragen, weil sie es tragen wollen.
01:24:07: Ist das auch so ein Momentum?
01:24:08: Du hast es ja bei Gucci sehr klar beschrieben, so sexy is back.
01:24:12: Jetzt heißt deine Marke worst behavior ist ja auch mal eine Ansage für alle, die Marke nicht kennen.
01:24:17: Es wird aber etwas anders geschrieben.
01:24:18: Es schreibt sich WRSTBHVR.
01:24:22: Also nur die Kunst des Weglassens.
01:24:24: Die Kunst des
01:24:25: Weglassens.
01:24:26: Aber es ist ja trotzdem ein Statement, wenn ich das trage und ich laufe rum mit irgendwie worst behavior.
01:24:32: Ja, also ich glaube schon auch, dass bei uns auch Wir bauen jetzt gerade noch mal... Also es ist ja gerade erst mal die Winter-Kollektion, dann die erste, in der ich jetzt arbeite.
01:24:43: Die hat schon meinen Vorgänger natürlich sehr stark geprägt, diese Kollektion noch.
01:24:49: Die stellen wir jetzt fertig und dann kommt der Sommer.
01:24:51: Das wird dann die erste von Scratch erste Kollektion, die wir machen.
01:24:55: Aber wir werden schon sehr viel mehr in Tailoring wirklich spannendes Tailoring machen, was sehr accessible ist.
01:25:02: Und ja, auch da ist Sexyback.
01:25:07: In der positiven Form, nicht in der negativen Form, aber nach dem Motto, feel free, enjoy, Gas geben, Spaß haben, live life out of the fullest.
01:25:18: Das ist so ein bisschen... was die Marke repräsentieren soll.
01:25:22: Und ist das Timing dafür gut, weil du hast jetzt diese Euphorie mitgebracht aus Mailand, aus Paris, das offen bei dieser Euphorie wieder da ist, aber davor auch in unserem letzten Podcast war es ja also wow fashion goes down, Umsätze brechen überall ein.
01:25:36: Viele haben gar nicht mehr den Need neu zu kaufen und sagen, no shopping, I'm just not interested in.
01:25:43: Wir erleben gerade, du hast David Fischer erwähnt, den habe ich gerade getroffen beim Oktoberfest.
01:25:49: Er hat mir erzählt, dass er jetzt seinen e-Commerce einstellt, dass er seinen Laden zu macht in Berlin oder in Linnen.
01:25:55: War halt eben dieser Fashion-Commerce nicht funktioniert.
01:25:58: Bist du optimistischer?
01:26:03: Naja, also... Das hängt immer davon ab, als welcher Sichtweise man das sieht.
01:26:08: Ich glaube jetzt, dass, ja, ich bin sehr optimistisch, was gerade endlich wieder eine neue Euphorie angeht, endlich wieder eine Aufladung angeht, endlich wieder Spaß und sexy und cool und dass da Leute sind, die was wollen, dass da auch eine Generation ist, die jetzt so ein bisschen wie an der Leine war und dieses Ganze.
01:26:27: Hoodie Sneaker Generation, dass man die jetzt wie von der Leine lässt, die da aber noch so ein bisschen orientierungslos sind, weil sie gar nicht wissen, wie man jetzt mit Emotionen umgeht.
01:26:35: Also so ein bisschen, dass man denkt, die waren halt nicht so wie wir aufwachsen konnten.
01:26:39: Wir haben jetzt so eine Glücksgeneration, dass da alles bis jetzt eigentlich toll war.
01:26:46: Und dass die jetzt so lernen, Emotionen, Authentisch, Realness, dass sie das spannend finden.
01:26:52: Und das ist immer die Chance für einen Excitement.
01:26:55: Wenn du Musik hörst, die dich berührt, die richtig ob's rock ist oder was auch immer, your emotional attached und das ist ehrlich und das, dann ist das gut.
01:27:05: Und dadurch, dann ist es egal, ob das Ganzen Roses ist, die Rolling Stones sind oder Michael Jackson ist.
01:27:10: Das ist authentisch, das ist gut und das ist auch heute noch gut.
01:27:12: Das hören auch heute noch Kids und sagen, oh, I can feel it.
01:27:15: Und ich glaube, wenn du dass alles diese Superkommerzialisierung, die wir hatten, alles so noch aus der Retorte und wo kann ich jetzt noch das?
01:27:24: Ich muss ja da noch Schlüsselanhänger machen und das machen und damit kann ich auch noch Geld verdienen und eine Red Bull Dose designen.
01:27:28: Ich auch noch mit Gucci.
01:27:29: Wenn du das halt machst, natürlich wird es irgendwann dann offensichtlich für jeden, dass ich nur noch gemolken werde als Kunde.
01:27:36: Und wenn da wieder ein Mehrwert ist, dass ich dazu gehören will.
01:27:41: und wenn es nur ist, dass ich zu einer Community dazu gehören will und Wie Dämner das so schön gesagt hat, dass meine nazistische oder Ego geboostet wird dadurch, dann ist es total relevant und hat eine Chance, ob die Umsätze, die ja sowieso schon in schwindelerregenden Höhen sind, ob die jetzt weiter steigen und ob Gucci jetzt morgen zwölf Milliarden Umsatz macht oder nicht.
01:28:07: Das kann ich nicht sagen.
01:28:08: Aber ich würde jetzt mal sagen, die Mode Die Kreativität, die ich noch beim letzten Podcast bei dir gesagt habe, totgesagt habe, die ist wieder da.
01:28:18: Also ich würde sagen, der Aufschwung, dass wieder Mut zur individuellen Kollektion ist, zur Eigenständigkeit, zu Risiko.
01:28:28: Das sieht man bei Chanel.
01:28:30: Wir haben da noch gesagt, mal gucken, wie viel Freiheit er bekommt und was lassen die überhaupt zu, was er verändern darf?
01:28:36: Und dann muss man sagen, sie haben ihm die Freiheit gelassen, Gott sei Dank.
01:28:40: Sie haben ihn nicht limitiert und alles vorgeschrieben.
01:28:42: Das sieht man an der Kollektion, die wirkt sehr befreit.
01:28:45: Man sieht es auch bei J. W. Andersen, der durfte auch, war befreit, was er gemacht hat.
01:28:49: Demner hat das gemacht.
01:28:50: Also man sieht schon, dass die merken, wir müssen jetzt auch was tun, weil ich jetzt auch nicht glaube, dass der Weg ist, um Mode zu... Ich finde eher die Marketingstrategien, gerade das Problem zu sagen, wir gehen jetzt in die Formel I, wir gehen jetzt in die olympischen Spiele, wo ich sage, so kann mir sicherlich einer erklären, wenn ich das Gespräch führen würde, warum das toll ist.
01:29:15: Ich verstehe es nicht, ja, ohne Erklärung.
01:29:17: Ich frage mich halt, was, was will Louis Vuitton oder LVM Asch jetzt da in der Formel I in der Branche, die stirbt.
01:29:25: Das steht fürs alte Umweltverschmutzung.
01:29:29: Man fragt sich so, warum machen die das jetzt?
01:29:32: Ist der wirklich der Average Formel I Fahrer bis auf zwei Rennen, die es gibt Monaco und so?
01:29:39: Ist das jetzt wirklich so glam und so sexy, dass man da jetzt irgendwie die ganzen Kunden anspricht oder nicht?
01:29:45: Weil die vom Fernseher sitzen, die Formel I gucken, glaube ich nicht, dass das die großen Louis Vuitton-Kunden sind.
01:29:52: Eine Milliarde, haben Sie dafür gesagt, eine Milliarde.
01:29:56: Ja, ich rede davon aus, was bringt.
01:29:58: Das ist ja meine Frage.
01:30:00: Was willst du anders machen, Götz?
01:30:02: Du bist jetzt auf der Watchlist, Gucci ist auf der Watchlist und Rust Behavior.
01:30:06: Und versuche mal von Dämmer zu lernen, der nun diese Archetypen da kreiert hat.
01:30:11: Und man sich fragen kann, wenn ich nämlich Gucci kaufe, was bin ich?
01:30:13: Bin ich der Nazist?
01:30:14: Bin ich die Pinchipasser?
01:30:16: Bin ich Miss Apparativo oder La Influenza oder der Partyboy?
01:30:23: Aus der Tomorrow Community.
01:30:24: Wer soll dir jetzt unbedingt aus deiner Sicht Worst Behavior auf der
01:30:29: Watchlist haben?
01:30:30: Wen siehst du?
01:30:32: Wenig sehr.
01:30:33: Ich glaube einfach Männer und Frauen, die halt ihre, die eine eigene Identität haben wollen, die ein sehr gutes Preis, Leistungsverhältnis haben wollen, auch was sie haben, ein Fashion-Approach haben.
01:30:50: aber die jetzt selber ihre Individualität in die Mode mit reinbringen.
01:30:55: Also das ist das, was ich jetzt sagen kann, was ich ja eben meinte, was ich von Amani und so gesehen habe.
01:30:59: Ich möchte, dass die Sachen, die wir machen, ich möchte schon schaffen, einen klaren Look vorzugeben, ein klares Ästhetik vorzugeben, die da ist, die Spaß macht, die sexy ist, die cool ist.
01:31:11: Ich möchte halt die guten Zeiten, die ich jetzt so aus der Mode kenne, Ihr möchtest die Coolness, die es gibt, natürlich so in der Früh gab's.
01:31:19: Helmut Lang und so, das war einfach cool.
01:31:22: Frauen wie Männer, das war cool.
01:31:23: Es gibt Sachen, was ich gut finde, wie Artico oder so was bei Frauen.
01:31:27: Das ist sexy, das ist jetzt sehr italienisch, fast nicht zu uns.
01:31:30: Aber das ist eine Richtung, die finde ich spannend.
01:31:32: Das sind in die Richtung, wo ich sage, wo wir gehen.
01:31:37: Aber ich möchte halt den Look vorgeben, sehr stark unser Image, die Marke klar definieren.
01:31:43: Aber ich möchte, dass die Leute Die Marke ihre eigene machen.
01:31:47: Und ich möchte den Freiraum lassen, dass die Marke, die wir kreieren, so wie das jetzt bei Amani, was ich eben gesagt habe, ich möchte, wenn wir das jetzt auch machen, anders mit der Pressearbeit und daraus geht mit Magazin, aber ich möchte das Stylisten, ich das sehe nach und sage, oh, das ist Horror oder sage sensationell, besser als alles, was wir gemacht haben.
01:32:05: Ich möchte, dass die Leute die Marke ihre eigene machen und den Raum lassen für die Marke.
01:32:09: Also ich möchte, dass es das Worst Behavior halt eine Freiheit bietet kreative und individuelle Freiheit gibt.
01:32:20: ich möchte keine Uniformiertheit machen ich möchte nicht nur über natürlich sind logos wichtig aber ich möchte mich nicht nur über ein logo auf einem sweatshirt definieren sondern ich möchte dass die leute die mode tragen und.
01:32:32: Wenn ich es manchmal sehe, und ich glaube, das hat mein Vorgänger schon sehr gut geschafft, dann sieht man manchmal Sachen und dann denkt so, natürlich wird man viel mehr sensibilisiert, wenn man das selber macht und denkt, die trägt ja auch das und der trägt das auch.
01:32:43: Und der ist, die ist zwanzig und die ist achtzig, aber die tragen die Marke.
01:32:47: Und das finde ich halt das Tolle, dass sie das tragen.
01:32:49: Und die tragen ja auch die Marke im Moment und die Sachen, die gemacht worden sind, weil sie sie toll finden.
01:32:54: Und das finde ich halt, ich möchte, dass sie die Sachen tragen, weil sie sie zu ihrem eigenen machen.
01:33:00: Und gleichzeitig auch, dass natürlich, was man immer machen muss bei einer Marke, ein gewisser Stolz da ist, dass man sagt so, ich fühle mich gut, weil ich das trage.
01:33:09: Weil natürlich ist das, was Demner da in seiner Boxen denken oder das dann so offenlegen, natürlich genau das, was es ist, die Leute dienen.
01:33:22: Wenn du ein bestimmtes Sacco trägst, auch du wahrscheinlich von einer Marke, mit der du eine starke emotionale Verbindung hast, dann Fühlst du dich besser damit, wenn du das trägst, wie wenn es von einer Marke ist, mit der du keine emotionale Aufladung hast?
01:33:38: Obwohl das Sacco vielleicht gleich gut aussieht, aber trotzdem fühlt man sich mit dem einen Sacco, geht man ein bisschen gerade und ein bisschen stolzer wie mit dem anderen.
01:33:47: Und das fände ich toll, wenn wir das bei der Marke hingeben, dass wir Leute einfach ein tolles Gefühl geben und eine jungen Generation wieder gerade das zeigen.
01:33:57: das ist das berlin was mich interessieren.
01:33:59: deshalb ist dieses berlin für mich wichtig diese herkunft.
01:34:02: ich möchte halt berlin ist einfach einer wenn man die geschichte von berlin anguckt und Lotterboys und den Aufstand und wie die ganzen in den Zwanzigern und wie die Leute waren, Kippenberger, diese ganzen Sachen, die halt sehr wenig stattfindet nach außen hin.
01:34:19: Leider nicht mehr so wirklich stattfindet.
01:34:21: Bowie, der hier war.
01:34:22: The Peshmote haben die besten Platten hier gemacht.
01:34:24: Iggy Pop war hier.
01:34:25: Diese ganzen Zeiten, die da sind, das ist ja nicht nur das Berghain, was jetzt die Kids alle sehen, sondern das ist ja schon viel länger eine sehr starke, kulturelle Aufladung und sehr starke Impulse immer, die in die Mode gegangen sind, auch wenn die nicht direkt reingegangen sind.
01:34:38: durch die Platten U-Two, mit der Achtung Babyplatte, David Boy Heroes, ja, das sind Musikgeschichte, die aber auch visually Maßstäbe gesetzt haben.
01:34:49: Und wenn man diese Freiheit, die Berlin hat und dieses nicht einkategorisieren lassen, das möchte ich gerne, dieses wilde, das möchte ich gerne irgendwie in die Marke reinbringen, dass ich auch sage, ich möchte zum Beispiel Farben haben, ganz viele.
01:35:06: Ich möchte jetzt nicht alles, dass alles schwarz ist.
01:35:08: sondern dass ich sage, wir lassen es einfach mal trauen, ein bisschen, was wir schon mal gesagt haben, nonverbale Kommunikation zu machen, dass die Leute vor dir stehen und du einfach sagst, wow, du siehst toll aus.
01:35:19: Cool look.
01:35:20: Dass das nicht so ist, so, ich hab Angst vor dir, du siehst aus, ob du mich gleich verprügelt.
01:35:26: Das ist, glaube ich, wenn wir das schaffen.
01:35:29: Und ich glaube, das Team ist super und ich bin gespannt.
01:35:36: Tolle Mission, tolle Vision, die du hast.
01:35:38: Und ja, Freiheit.
01:35:39: Was kann man Menschen mehr geben als Freiheit?
01:35:42: Vielen, vielen Dank.
01:35:44: Gohörts, vielen Dank für diese wirklich faszinierende Reise mit dir immer.
01:35:48: Durch die Fashion-Welt.
01:35:49: Ich finde, echt keiner kann Fashion besser erklären als du.
01:35:54: Vielen Dank, aber ich weiß nicht, ob das stimmt, aber ich freue mich, wenn es dir Spaß macht.
01:35:59: Wir fragen die Tomorrow Community Feedback, bitte, wie immer in die Kommentare oder als Direct Message.
01:36:05: Gertz,
01:36:05: vielen vielen Dank.
01:36:06: Alles Liebe für dich, für dein immer größer währendes Team und natürlich für die neue Mission mit Worst Behavior.
01:36:14: Vielen Dank.
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