Trend-Visionärin Sabine Rogg: Darum leben wir nur noch in Extremen
Shownotes
Es ist ein Weckruf für alle, die Marken, Menschen und Märkte bewegen.
Überfordert oder gelangweilt. Maximalismus oder Minimalismus. Burnout oder Boreout. Es gibt nichts mehr dazwischen. Das sagt Sabine Rogg, Managing Director Trendbüro und von der Avantgarde Group, der führenden Agentur für Brand Experience mit 12 Büros von London bis Shanghai.
In TOMorrow spricht sie über den radikalen Wandel im Konsumverhalten und der Kommunikation.
Was du in dieser Folge lernst:
- Die neue Welt des Double-Thinks
- Wie Marken heute zwei Extreme gleichzeitig bespielen müssen: Maximalismus und Minimalismus
- Wieso „Quiet Life“ zur neuen Sehnsuchtsformel wird
- Wie Luxusbrands wie Louis Vuitton und Dior das WOWism neu inszenieren
- Weshalb Branded Mood Management entscheidend wird
Die neue Konsum-Logik zwischen High Intensity Escapism vs. Radical Grounding: Jetzt in TOMorrow.
Dein Feedback dazu: Was denkst du über die Thesen von Sabine Rogg? Wie erlsbt Du diese extremen Zeiten? Schreib mir in die Kommentare, als DM und abonniere TOMorrow, damit wir Dir hier jede Woche die spannendsten Gäste präsentieren können.
Transkript anzeigen
00:00:01: Hier ist Tom Junkersdorf
00:00:04: mit
00:00:04: Tomorrow.
00:00:05: Der Podcast Nummer eins heute mit der Trend-Vordenkerin Nummer eins und dem Trend des Jahres.
00:00:14: Und der heißt, wir leben alle nur noch
00:00:17: in Extrem.
00:00:19: Überfordert oder gelangweilt.
00:00:22: Maximalismus oder Minimalismus.
00:00:26: Burnout oder Boa-Out.
00:00:28: Es gibt nichts mehr dazwischen.
00:00:31: Warum das so ist?
00:00:32: Sie erklärt es uns.
00:00:44: Man muss gerade viel wachrütteln und sagen, alles, was in dieser Mitte passiert, dieses Mittelmaß, das braucht gerade keiner.
00:00:53: Du musst ein relevantes Angebot machen, was laut ist in die eine Richtung oder ein relevantes, starkes Statement in diese andere Richtung.
00:01:00: Weil für alles andere haben die Leute schlichtweg keine Aufmerksamkeit und keine Interesse mehr.
00:01:08: Ihre Keynote, das ist ein Wake-up-Call für die ganze Branche.
00:01:11: Für alle Entscheider ... Und Markenmacher.
00:01:14: Und ich kann jedem nur sagen, wenn auch immer du die Chance hast, mal eine Kinot von Sabine Rock zu hören, don't
00:01:21: messen.
00:01:23: Wir sehen, wie diese Grenze zwischen echt und fake neu verhandelt wird.
00:01:28: Und dann wird incentiviert nach Originalität und dann nach Engagement.
00:01:32: Und dann kann man da richtig Geld verdienen, wenn man diesen Mechanismus gut für sich einsetzen
00:01:37: kann.
00:01:40: Ich habe sie jetzt bei Avant-Garde-Voices selbst live von Stage erlebt.
00:01:44: Das ist eines der führenden internationalen Thor-Leadership-Formate.
00:01:48: Und ich durfte da das Panel modigieren und danach war mir sofort klar, ich muss Sabine unbedingt zu Tomorrow einladen.
00:01:56: Diese extreme Zeit in der wir leben und diese extremen Antworten, die es braucht, Um zu bestehen, da gibt es so viel zu lernen.
00:02:06: Und ich kann euch versprechen, wer diese sechzig Minuten hier gleich hört, der wird einen anderen Blick
00:02:12: aufs Business
00:02:13: haben.
00:02:13: Am Ende des Podcasts verrate ich euch natürlich auch, was meine beiden Lieblingslearnings sind.
00:02:19: Sabine ist übrigens in einer Doppelfunktion bei der Avon-Garde-Gruppe, der Leading Agency für Brand Experiences mit zwölf Büros von London bis Shanghai.
00:02:30: Sabine ist Managing Director Und sie ist Managing Director vom Trendbüro.
00:02:36: Damit ist sie definitiv das Brain fürs Morgen jetzt hier in Tomorrow.
00:02:48: Hey, Sabine, willkommen bei Tomorrow.
00:02:50: Hallo, Tom.
00:02:51: Ich freue mich so.
00:02:52: Ich freue mich auch total.
00:02:54: Sabine, wenn ich deine Keynote richtig verstanden habe, glaube ich, ist eines der großen Learnings, dass es gerade für Brands eine extreme Zeit ist.
00:03:03: Eine Zeit der Extreme.
00:03:05: Mhm.
00:03:06: Ja, genau.
00:03:07: Wir glauben, also ich bin ja Geschäftsführerin vom Trendbüro und von der Avongarde in Deutschland.
00:03:12: Das heißt für uns, es ist immer ganz wichtig, zu dekodieren, wie kannst du Marketing machen, was du den Nerv der Zeit einfach trifft, der was anknüpft an diese Gefühlslage, die da gerade herrscht.
00:03:22: Und da ist uns für twenty, fünfundzwanzig eben aufgefallen, dass wir finden, dass es so ganz gegensätzliche Stimmungslagen eigentlich sind, die teilweise in derselben Personen vereint sind, nämlich dieses einerseits Gefühl starker Überforderung und gleichzeitig auch Unterforderung.
00:03:36: Also so dieses Overwärmt und Underwärmt at the same time.
00:03:41: Einerseits ist es sehr viel Langeweile im Markt.
00:03:43: Also die Leute sind so drüber.
00:03:45: Alles kommt immer wieder so in der neuen Form, jetzt natürlich auch verstärkt durch KI.
00:03:49: Man hat so vieles auch schon mal irgendwie gesehen.
00:03:52: Und gleichzeitig ist da eben auch so eine Überforderung.
00:03:55: Und man sucht diese Dinge, die vielleicht einfach so ein bisschen uns dabei helfen, so wieder runterzukommen.
00:04:00: So ein bisschen innerer Frieden, so auch so bisschen diese Safe Spaces.
00:04:04: Und deshalb... haben wir ja auch in dieser Keynote eben so diese sehr überzogene, plakative Statement rausgegeben.
00:04:10: Es ist eigentlich so diese Mischung von Burnout and Bore at the same time.
00:04:15: Das heißt, es gibt nichts mehr dazwischen.
00:04:16: Die Mitte ist auch wirklich aus Marketing-Sicht, aus Markensicht.
00:04:20: Komplett tot, zwanzig, fünfzwanzig.
00:04:22: Ja, das ist jetzt natürlich, du weißt, wir reden hier in den Extremen, ja, weil ich glaube, man muss schon auch jetzt gerade viel wachrütteln und sagen, so alles, was jetzt gerade so in dieser Mitte passiert, so dieses ganze Mittelmaß, das braucht halt einfach gerade keiner, ja.
00:04:34: Also du musst ein relevantes Angebot machen, was laut ist in die eine Richtung oder ein relevantes, starkes Statement so in diese andere Richtung, weil für alles andere haben die Leute ja schlichtweg keine Aufmerksamkeit und kein Interesse auch irgendwie so mehr.
00:04:47: Aber wie ist das entstanden?
00:04:48: Woher kommt das?
00:04:49: Warum leben wir so in Extrem?
00:04:51: Wir leben das ja schon in der Politik, dass es mehr nur noch links oder rechts gibt und die Mitte sich auflöst.
00:04:56: Aber dass es jetzt auch in unserer Gesellschaft so ist, dass es da entweder totale Begeisterung gibt over excitement oder ich bin total gelangweilt.
00:05:05: Warum ist das so?
00:05:08: Ich glaube natürlich, dass vieles gerade passiert, also um jetzt mal das eine zu erklären.
00:05:12: Warum gibt es jetzt gerade so diesen großen Trend nach, sagen wir mal, stille, ruhe, Einkehr, so dieser innere Rückzug, weil es ja im Kontext des Megatrends Hercification einfach, glaube ich, passiert, dass du das Gefühl hast, man hat die Kontrolle über das verloren, was so global passiert.
00:05:30: Also diesen ganzen Permakrisen überall, machst die Zeitung auf und hast ja das Gefühl, es ist alles total schlimm.
00:05:36: auch keinen Einfluss darauf.
00:05:38: Worauf ich aber einen Einfluss habe, ist mein eigener Körper.
00:05:40: Also da kannst du jetzt mit der Uhr, da kannst du alles tracken, da kannst du versuchen, alles zu managen, alles ins Positive zu verbessern und zu drehen.
00:05:48: Und in diesem Kontext der Healthification oder sagen wir mal so diesen Rückzug aufs private, aufs innerliche, aufs körperliche, da schottest du dich so ein bisschen ab und sagst, boah, mir ist eigentlich alles zu viel.
00:05:58: Ich mache jetzt das, wie ich diesen Mikrokosmos hier irgendwie so stabil halten kann.
00:06:04: Und einerseits, das ist jetzt so Erklärts ein bisschen, warum gibt es so diesen Rückzug?
00:06:08: Ganz verkürzt erklärt natürlich.
00:06:10: Und dann gibt es auf der anderen Seite so diese große, lange Weile.
00:06:14: Wir verbringen so viel Zeit, einfach vor den Screens erleben, aber dann einfach so wenig.
00:06:19: Wirklich, was du so mit allen Sinn riechen, schmecken, andere Menschen berühren.
00:06:23: Also einfach so draußen sein in der Welt.
00:06:25: Wir verbringen ja auch so viel Zeit mittlerweile zu Hause.
00:06:28: Und es besteht aber so eine große, große Sehnsucht danach, einfach was zu erleben, im Moment zu sein.
00:06:33: Wirklich was zu... Und da haben wir gerade durch KI so viele neue Möglichkeiten, Dinge erlebbar zu machen oder räumlich erlebbar zu machen.
00:06:45: dass da einfach so zwei Richtungen gerade sich so rausbilden, die gleichzeitig relevant und gleichzeitig wichtig sind.
00:06:52: Was ich total spannend finde, dass das auch eben von der Genset kommt nach euren Erhebungen, dass auch die, die ja eigentlich digital natives sind, die immer always on sind, die nicht schnell genug swipen können, dass es da so eine neue große Sehnsucht nach Ruhe gibt.
00:07:08: Ich habe eine Zahl gesehen in deiner Keynote.
00:07:13: ist die Nachfrage-Searchergebnis auf Pinterest hochgegangen auf Suche nach Quiet.
00:07:19: Places,
00:07:20: quiet places, quiet life, gerade auch die Gensers, die zum Beispiel auch quiet over thrill seeking Vacations zum Beispiel gerade suchen, einfach mal so richtig runter kommen, einfach irgendwo mal in Ruhe Zeit verbringen, so mal sich auf sich selber konzentrieren.
00:07:36: Und da habe ich auch, das ist aus dem Accenture, aus Accenture-Daten, haben wir eben diese schöne Analyse, die ich finde sehr treffend war, dass in dieser Generation die so... durch Überstimulation eigentlich groß geworden ist, eigentlich so etwas, was langweilig ist.
00:07:50: Eigentlich fast so ein Akt, der Rebellion ist.
00:07:53: So, wow, ich mach jetzt mal was richtig langweiliges.
00:07:56: Oder ich glaub, so kann man das vielleicht auch ein bisschen sehen.
00:07:58: So dieses ganze Granny-Core.
00:07:59: Ich meine, die Leute wollen jetzt wieder lernen zu häkeln, ziehen sich irgendwie so an den Beisch und mit Polunder.
00:08:05: Ich meine, es ist jetzt auch langsam wieder so ein bisschen durch.
00:08:08: Aber das ist ja diese Sehnsucht nach Ruhe, Bauchbarvertrag, im Eigenheim sitzen und sonntags einfach Kuchen essen.
00:08:15: Weißt du, vielleicht so ein... eine Zukunft, die für diese Generation vielleicht gar nicht mehr so realisierbar ist und die dadurch so eine Sehnsucht, so ein Sehnsuchtswort auch einfach wird.
00:08:25: Aber ist das nicht irre, dass es gerade so an der Zeit passiert, wo KI künstliche Intelligenz so overwhelming ist für alle?
00:08:32: Das ist so erschlagend überbordend für alle und das gerade dann, und gerade bei Jens Sett, dann diese Sehnsucht nach, ja.
00:08:42: Ruhe kommt.
00:08:43: Ruhe,
00:08:43: Gemütlichkeit.
00:08:44: Es ist eigentlich total, es ist, finde ich, total logisch, gell?
00:08:48: Und dass du auch, ja, jetzt als junger Mensch dieses klassische Zukunftsversprechen, mit dem es Leute wie du und ich noch so groß geworden sind, so, wow, du hängst dich einfach total rein und dann wird irgendwann alles super so in zwanzig Jahren.
00:09:00: Dann hast du richtig Geld, dann hast du eine Karriere, dann hast du vielleicht ein schönes Haus, hast du vielleicht Kinder.
00:09:04: So, diese ganzen Versprechen, die so stark in die Zukunft gehen, die sind ja für die zerrinnen jungen Leuten ja so ein bisschen zwischen der Hand.
00:09:12: Viele können sich vielleicht haben Sorge, ob sie sich überhaupt jemals eine Familie leisten können.
00:09:16: Eigenheim ist so für die, die nicht erben, vielleicht den ganz weiten Ferne gerückt.
00:09:20: Das heißt, was ja passiert, ist auch so ein Rückzug auf den jetzigen Moment.
00:09:24: Was ist jetzt für mich gut?
00:09:27: Was tut mir jetzt gut?
00:09:28: Weil ich kann jetzt nicht hier alles verheizen und wer weiß, ob der Planet in dreißig Jahren überhaupt noch bewohnbar ist.
00:09:33: Warum sollte ich jetzt die ganze Zeit einzahlen in so ein Zukunftsnarrativ?
00:09:37: Ich möchte, dass es jetzt für mich sich stimmig anfühlt.
00:09:41: Und auch nicht nur, dass es gut ausschaut, sondern wie fühlt sich es für mich an?
00:09:44: Weil wir jetzt ja auch einfach so gelernt haben die letzten Jahre, so weiß es so, auf diese inneren, dieses innere Gefühl auch einfach so zu hören.
00:09:52: Oder auch nicht nur, wie schmeckt jetzt ein Essen?
00:09:53: Sondern wie fühlst du dich denn dabei?
00:09:55: Wie fühlst du dich denn danach?
00:09:56: Geht es dir danach?
00:09:57: Hast du Energie oder bist du voll down?
00:09:58: Oder also, dass wir so dieses, ich will es nicht sagen, so dieses KPI-Gefühl, aber so dieses, wie fühlt es sich an, ist einfach eine Frage.
00:10:06: Die war, glaube ich, vor zehn Jahren noch nicht so wichtig, wie sie jetzt heute ist.
00:10:10: Aber wenn das das neue Lebensgefühl auch gerade der Genset ist, was bedeutet das für Marken?
00:10:14: Was bedeutet das für die ganze Kommunikation, in der wir leben?
00:10:18: Das bedeutet ja alles nochmal rethink, nochmal völlig neu drüber nachdenken.
00:10:23: Ja, ja.
00:10:24: Also ich denke, dass es auf jeden Fall war es ja eigentlich schon immer, wenn man gutes, relevantes Marketing machen wollte.
00:10:30: Aber ich denke, dass es wichtiger denn je ist.
00:10:32: so raus zu zoomen, auch aus den Themen, die man als Marke kommunizieren will.
00:10:36: Was ist es so viel in den Marketingabteilungen, so viel dieser Fokus?
00:10:39: Okay, was sind jetzt dieses Jahr?
00:10:41: Was sind jetzt die Kernmessages?
00:10:42: Was wollen wir jetzt mit diesem Produkt sagen?
00:10:45: Was soll da irgendwie ankommen?
00:10:47: Also, was ist so diese andere Seite so?
00:10:49: Was suchen Leute denn überhaupt?
00:10:50: Was willst du denn gerade überhaupt konsumieren?
00:10:52: Was will man denn überhaupt gerade hören?
00:10:54: Und das dann, glaube ich, wenn man es schafft, diese Schnittstelle zu bauen zwischen dem.
00:10:59: Was will ich denn als Marke?
00:11:00: Aber was wollen denn die Leute?
00:11:02: auch einfach gerade.
00:11:03: Wenn das so zusammenkommt, dann entsteht ja so diese Kernschmelze und dann ist was plötzlich total relevant.
00:11:09: Deshalb glaube ich einfach, dass es eine Zeit ist, wo man als Market hier sehr weit rauszoomen muss aus dem, was einem selber gerade so wichtig ist, wenn man natürlich eine Agenda mit seiner Marke oder mit seiner Produktlinie oder mit seinem Relaunch oder was auch immer.
00:11:21: Und zu schauen, ja, aber wo können wir denn hier anknüpfen?
00:11:24: An welche Bedürfnisse können wir denn gerade anknüpfen?
00:11:27: Und dann ist es, glaube ich, eine Zeit, in der man sehr fein kuratiert fast so eine Art Mutmanagement anbietet.
00:11:34: Weißt du, sagst, wir können einerseits, haben wir hier so diese lauten Sachen, da holen wir dich jetzt, da ziehen wir dich mit von der Couch, da kannst du was erleben, da triffst du andere, da wird es dich multisensual wirklich aus den Latschen hauen.
00:11:47: Und da ziehen wir dich auch einfach, da vergisst du einfach mal alles um dich herum.
00:11:51: Und dann gleichzeitig kann aber auf dieser Klaviatur dieselbe Marke auch Momente anbieten, die sehr still sind, die so ganz intim vielleicht auch sind, die so ganz privat sind.
00:12:02: Ich glaube auch, dass es nicht mehr nur das eine und oder nur das andere für eine Marke gibt, sondern dass man eben so diese Bandbreite bespielt und einfach schaut, wo ist jetzt was?
00:12:11: Stimmig und wo hole ich die Leute jetzt mit was ab?
00:12:14: Also eher Double-Think.
00:12:16: Double-Think, genau, dass zwei Sachen auch gleichzeitig wichtig sein können, also richtig unwichtig sein können.
00:12:20: Also das ist nicht entweder das eine oder das andere, sondern eben, wie du sagst, so diese Begriff des Double-Think.
00:12:25: Also wie können wir denn damit auch leben, dass zwei gegensätzliche Dinge gleich... gleichzeitig wahr sein können.
00:12:31: Und wie können wir das denn auch einbauen, dass wir damit klarkommen, dass das sowohl das eine und für manche Momente, aber das für manche Momente das eine, für manche Momente aber das andere vielleicht richtig ist?
00:12:41: Ich finde es total spannend, was ihr für Learnings herausgezogen habt, weil es eben auch so viel erklärt.
00:12:45: Tomorrow is ja ein Library-Podcast und die ganze vor allen Dingen Luxusindustrie leidet ja seit Monaten über Quartale, das plötzlich in der Fashion kein richtiger Hype mehr entsteht.
00:12:56: Egal, was die Brands auf dem Markt bringen, so richtig... Die ganze Uhrenindustrie ist im Moment geschockt, weil nicht so richtig geht, weil dieser Hype plötzlich aufhört.
00:13:14: Autoindustrie war gerade hier in München, haben wir auch erlebt, so richtig Hype ist nicht da.
00:13:20: Ja, ich denke schon, dass Erwartbarkeit vielleicht ein großes Thema ist.
00:13:24: Weißt du, weshalb man jetzt hier auch sieht, dann kommt jetzt ... dann manifestiert sich das in so Ideen, wie das jetzt.
00:13:30: Louis Vuitton kommt jetzt mit dem Louis, kommt jetzt mit diesem monumentalen Schiff einfach ins Business District.
00:13:37: Also, dass du irgendwie merkst so, okay, wow, wir müssen jetzt andere Register ziehen, um wirklich noch zu begeistern.
00:13:43: Und es muss aber nicht immer nur das noch lautere, noch größere.
00:13:47: Also, wir haben ja über dieses Thema Maximalismus gesprochen, dass genau das halt auch so ein... Sinnbildlich so eine Strategie ist jetzt zu sagen, okay, dann macht Heli Biber halt diesen Riesenlipgloss.
00:13:56: Und Leute, schaut mal her, den müsst ihr jetzt aber wirklich mal sehen.
00:14:00: Aber das ist eben, dass man eben nicht mehr nur dadurch raussticht, dass das jetzt noch größer, noch lauter, noch ungesehener wird.
00:14:05: Sondern dass man eben auch durch diese ganz leisen Sachen jetzt wieder rausstechen kann.
00:14:09: Wir hatten ja auch in der Kino das Beispiel, dass ich das jetzt sensationell finde.
00:14:13: Wie jetzt zum Beispiel Emirates, die finde ich auch gerade in ihrer Luxus Journey einfach ganz tolle Office machen, dass die jetzt sagen, es gibt jetzt, sind es die erste Fluglinie, die für Autismus zertifiziert.
00:14:26: Also die spezielle Customer Journeys anbieten für Leute, die auch einfach für die vielleicht sehr viel einfach zu viel ist.
00:14:32: Zu laut, zu viele Menschen, zu viele Gerüche.
00:14:35: das finde ich total stark in diesem Moment, wo die Versuchung noch mehr zu machen, in diesem Moment zu sagen, vielleicht ist auch weniger für viele Leute gerade genau das, was es braucht, weil es dann dadurch total stimmig wird.
00:14:50: Aber krass, dass es nur die beiden Pole gibt, entweder Minimalismus oder Maximalismus.
00:14:54: Und du hast gerade das Beispiel erwähnt mit Louis Vuitton und The Louis, wie es hier heißt.
00:15:01: Wer es noch nicht gesehen hat, unbedingt mal anschauen auf Social Media.
00:15:05: Man denkt erst, okay, das ist ein neues Kreuzfahrtschiff, was da von Louis Vuitton kommt, aber es ist in Wahrheit ein neuer Flagship Store in Shanghai.
00:15:14: Und es sieht aus wie ein Schiff, also überbordengroß einfach mal in die Haupteinkaufsmeile gestellt.
00:15:22: Und es ist ja wirklich XXXL.
00:15:26: Ich weiß nicht, wie es dir geht, Sabine.
00:15:28: Als ich den gesehen habe, dachte ich so, okay, wow, die Pläne dafür haben Sie garantiert vor Covid gemacht, oder?
00:15:33: Also ja, das ist eine interessante Frage.
00:15:37: Ich glaube, dass sie gerade, nee, ich glaube, dass die Pläne nach Covid entstanden sind, weil sie eben gemerkt haben, jetzt trennt sich gerade so ein bisschen die Spreu vom Weizen.
00:15:45: Und entweder schaffst du es jetzt im echten Leben, weil es so dieses In-Real-Life, entweder schaffst du es jetzt, die Leute auch abgesehen vom Screen, abgesehen von der Online-Journey, abgesehen von was auf Instagram, TikTok und sonst was passiert, dass es jetzt eben so so ein Premium Aspekt wird wirklich im echten Leben was zu bieten, wo du dir wirklich denkst krass, das habe ich noch nicht gesehen.
00:16:06: Ja, weil wir haben ja gefühlt jetzt gerade alles schon gesehen.
00:16:09: Also weißt du, es passiert ja alles in einem Kontext, wo selbst du und ich, jetzt sind wir keine Geeks auf Knopfdruck, uns einen Film machen können, da schwimmt jetzt hier der Wahl durch diesen Meetingraum.
00:16:19: Ja, wir haben auf Knopfdruck Bilder produziert von allem, was wir uns jemals irgendwie in unseren Günstendräumen nicht vorgestellt hätten.
00:16:25: Das heißt zu dieses, es gibt ja das Ungesehene nicht mehr.
00:16:29: Das heißt, wir brauchen jetzt das Ungefühlte.
00:16:33: Und vor diesem großen Schiff, da stehst du dann und bist echt so krass, es gibt es jetzt nicht, oder?
00:16:37: Also verstehst du, was ich meine, so dieses einfach nur ein Bild.
00:16:42: reißt ja keinen mehr aus den Latschen.
00:16:44: Du brauchst jetzt Dinge, so die ungefühlte ist die neue Benchmark.
00:16:48: Und vor sowas stehst du und kannst es selber nicht glauben, aber du siehst einfach, es ist wahr, es steht jetzt wirklich da.
00:16:53: Weil wir wissen ja auch nicht mehr, was Süße überhaupt noch war und was ist jetzt einfach nur irgendwie ein gutes, gut gerendert oder irgendwie gut mit Mit Journey designed.
00:17:02: Sowas bricht dann halt einfach da so komplett einfach mal durch und sagt okay, es steht einfach in echt irgendwie da und das ist einfach
00:17:10: krass.
00:17:11: Das ist ein spannender Gedanke.
00:17:12: Das ungefühlte ist das neue ungesehen.
00:17:15: Glaub ich ja.
00:17:17: Krass.
00:17:17: Was bedeutet das?
00:17:18: Natürlich auch für die Brand Experience.
00:17:20: Wenn so ein
00:17:21: Schiff
00:17:22: plötzlich zum Store wird in Shanghai.
00:17:26: Maison Monumental nennt Louis Vuitton oder LVMH als Lagerie Condomerat das ganze Jahr auch.
00:17:33: Viele kennen ja in New York diesen neuen Louis Vuitton Store, wo der aus Koffern besteht, wo man denkt, da sind einfach Koffer gestapelt und alle bleiben stehen, machen ihre TikToks, ihre Instas und machen natürlich dadurch tolle Werbung für den Brand.
00:17:46: Jetzt sagen sie in Shanghai.
00:17:48: Im Gegenbeispiel, da lassen wir einfach einen Schiff mitten in die Stadt fahren.
00:17:52: Bedeutet das auch okay?
00:17:55: Wir müssen dieses Gefühl schaffen.
00:17:57: Das bedeutet aber auch für alle Brands, für alle Marken, wir brauchen eine andere Architekt.
00:18:03: dass eine Architektur ja eben auch nicht mehr einfach fancy, nice und funktional sein muss, sondern eben auch ein völlig neues, ungefühlt Ausdrücken.
00:18:13: Ja, das glaube ich schon, weil ich eben davon überzeugt bin, dass so dieser große Differentiator jetzt eben dieses emotionale Journey oder eben dieses Experience Design.
00:18:26: Wie fühlt sich das jetzt an?
00:18:27: Wie fühle ich mich jetzt in diesem Raum?
00:18:29: Also, in was für einem emotionalen Status gehe ich da rein aus diesen Laden?
00:18:35: Theoretisch jetzt, um beim Beispiel zu bleiben.
00:18:37: Und wie gehe ich dann wieder raus?
00:18:38: Also, wie haben Sie das gemacht?
00:18:40: Wie haben Sie mich da durchgeführt?
00:18:41: Und was war so dieser Blumenstrauß an Emotionen, der da so passiert ist?
00:18:46: Also, da stehen wir jetzt ja auch gerade, glaube ich, an so einem Punkt, wo so eine sinnliche Explosion an Erlebnissen jetzt passieren wird.
00:18:53: Ich habe jetzt da was gesehen.
00:18:54: Wie heißen die?
00:18:56: Gaia Project Insects, heißt das Projekt, glaube ich, die haben jetzt ein Wearable gebaut, so ein Prototypen, da kannst du den Baum anfassen und du fühlst, wie sich dieser Baum gerade fühlt.
00:19:06: Also weißt du, das sind natürlich jetzt so Beta-Sinking, so Prototyping, aber da sieht man ja, was gerade passiert, nämlich dass so diese Grenze dessen, was erlebbar oder die Grenze dessen, was fühlbar ist, die bewegen wir ja gerade, weißt du?
00:19:19: Und da muss man jetzt, glaube ich, als Marke, da muss man jetzt früh dabei sein zu sagen, Das ist natürlich, da braucht man jetzt viel Hirnschmalz dazu.
00:19:26: Wie gestalte ich ein Erlebnis, das jetzt so einfach mal den Anspruch hat, das hat so noch keiner gefühlt.
00:19:32: Das ist natürlich eine riesengroße Herausforderung.
00:19:34: Aber das Schöne ist ja, es ist keine Herausforderung, die du jetzt einfach irgendwo prompten kannst und dann kommt die Lösung raus.
00:19:41: Also ich glaube, in dem wir uns mit dieser Frage beschäftigen, können wir auch so wieder rechtfertigen, wo braucht es denn jetzt wirklich auch so diese menschliche Kuration?
00:19:50: Aber bedeutet es aus deiner Sicht, dass der New York-Store von Louis Vuitton mit den ganzen Koffern, der designt ist wie Koffer, und jetzt eben das XXL-Schiff in Shanghai, dass das erst der Anfang ist für einen Maximalismus?
00:20:02: Ja, das glaube ich schon.
00:20:04: Und vor allem, dass es eben jetzt ist es in dem Fall so ein bisschen so... Maximalismus so ganz plump, weißt du, durch Größe und durch Dimension.
00:20:11: Aber ich glaube eben, dass so dieser immersive Aspekt, also wie wir in so richtige Welten da jetzt eintauchen werden.
00:20:18: Also ich habe das jetzt gesehen von Hermes, das ist ja fast so ein Rollenspiel, diese Mystery-Murder-Challenge, die die jetzt gemacht haben, wo du quasi, also ich glaube, dass das vor ein paar Jahren hätte es noch keinen Platz gehabt, weißt du, aber da gehen jetzt dann du und ich theoretisch da rein und wir lösen diesen... Es wäre vielleicht kindisch oder verstehe ich jetzt nicht so richtig.
00:20:43: Aber das trifft hier so wieder diesen Nerv der Zeit, weil du noch eine Ebene tiefer in diese Markenwelt eintauchen kannst und dir dieses Angebot gemacht wird.
00:20:53: Oder wie sie jetzt plötzlich auch immersive Erlebnisse bei MS, wo du wirklich das Gefühl hast, ich reise gerade durch diesen Schal.
00:21:00: Ich reise durch die Welt, durch diese surreale Welt, die jetzt auf dem Schal hat.
00:21:05: Keine Ahnung, vierzig Jahre lang nur angeschaut und jetzt ist die Zeit, wo wir da reintauchen.
00:21:09: Weiß nicht?
00:21:10: Das finde ich genial.
00:21:11: Das fasziniert mich total.
00:21:12: Ja, sensationell Mystery Murder wird es gerade, sag es für alle aus der Tomorrow Community, die das noch nicht gesehen haben, auch total spannend.
00:21:18: Ich meine, wir kennen das alle in den Stores.
00:21:21: Da gibt es die Schaufenster, da gibt es die Tische, da ist alles nice dekoriert, was es so zu kaufen gibt.
00:21:26: Aber MS hat es eben weiter gedreht und hat da wirklich ein Case draus gemacht, dass zwar... Produkte präsentiert sind, die es zu kaufen gibt, aber das Ganze eben in einer eigenen Crime Story, wo man durch die Räume geht.
00:21:39: Immersiv durch die Räume geht ja und am Ende ein Rätsel lösen kann.
00:21:43: Wer ist der Mörder in diesem Case, was total krass ist?
00:21:49: Schau doch mal, wie wir schon begeistert sind, wenn wir drüber reden.
00:21:52: Und ich glaube, darum geht es jetzt.
00:21:54: Einfach so diese Themen wieder zu finden, wo so ein krasses Funkeln in den Augen passiert und wo du diese Begeisterung so merkst, weil wir eben raus wollen aus diesem Flat.
00:22:05: Thema, weil es alles ist so okay, ja, ist nicht richtig und ist nicht falsch.
00:22:09: Aber es passiert nicht diese krasse Begeisterung und wir müssen jetzt einfach schauen, was sind die Cases?
00:22:14: die so gut konzipiert sind, dass schon wir, wenn wir drüber reden, fast ausflippen.
00:22:19: Schaut out, Jan M.S.
00:22:21: Gerade in der Podcast-Szene ist True Crime so das Ding.
00:22:25: Alle wollen True Crime und dann als Brand zu sagen, was mache ich daraus, wenn es diesen Trend, diesen Hype gibt?
00:22:31: Ich mache ein Store mit Mystery-Murder-Jagd und schaffe eine völlig neue Experience.
00:22:37: Das ist einfach mal wahnsinnig schnell adaptet.
00:22:39: Ja, finde ich auch.
00:22:40: Sehr, sehr gut.
00:22:41: Also ich hab auch das Gefühl, da passiert gerade viele gute Sachen bei RMS.
00:22:45: Also die Cases, die ich da jetzt gesehen hab, die immersiven Cases, finde ich schon spektakulär.
00:22:49: Ich finde es interessant, was dahinter der Gedanke ist.
00:22:52: Und du hast gerade Heli Bieber erwähnt, die ja wirklich einen super krassen Exit geschafft hat mit ihrer Beautybrand-Rude.
00:22:58: Hat sie verkauft für eine Milliarde Dollar.
00:23:02: Eine Milliarde Dollar.
00:23:03: Und ihre Kampagne war deshalb ja auch bekannt, weil sie eben diese XXXL ... Tum und Flaschen genommen hat und hat sich damit geschuttet, hat Videos gemacht.
00:23:15: und bedeutet das im Grunde genommen Sabine, dass eigentlich eine Haley Bieber schon sehr früh erkannt hat oder ihr Team, ihre Brains behind.
00:23:24: Es gibt sowas Neues wie eine Sehnsucht nach Maximalismus und deshalb mache ich das nämlich einfach nur mein Flaschen, mein Tube wie so, sondern ich... Inszeniere das anders?
00:23:36: Ich glaube, sie hat einfach, wer auch immer jetzt in diesem Team das erkannt hat, von ihr.
00:23:42: Sie war bestimmt auch sehr mutig.
00:23:43: Also das kannst du, glaube ich, nicht immer nur die Leute behind the scenes haben gute Ideen.
00:23:47: Du brauchst ja auch Leute, die das dann in der ersten Linie quasi auch so durchziehen können.
00:23:52: Ich glaube, dass die einfach erkannt haben.
00:23:54: Es ist sehr viel guter Beauty Content mittlerweile auf dem Markt.
00:23:58: Du kannst dich als Premium, heute machen wir ja auf den Knopf.
00:24:01: Auf Knopfdruck machst du eine Marke, die online Premium ausschaut.
00:24:04: Dann gibst du noch ein bisschen Geld für Verbreitung, gute Creators noch mit dabei.
00:24:09: Dann schaut ja sofort alles nach Premium aus.
00:24:11: Das heißt, du musst ja irgendwas schaffen, was einfach so ein visueller Anker wird oder was ein gefühlsmäßiger Anker wird, was einfach raussticht.
00:24:19: Und ich finde es schön, diese Einfachheit, wie Sie einfach gesagt haben, wir machen es einfach zehnmal so groß.
00:24:25: Das begeistert mich.
00:24:26: diese Einfachheit, die aber so unglaublich effizient war und sie haben es ja wirklich einfach geschafft.
00:24:31: Damit auch dann hat Jacqui Müs, die haben die großen Brezeln, dann war es auch ein toller Cases, die Tabby Back von Coach, die diese Riesentasche dann aufgestellt haben, in der man dann sogar wie in der Hüpfburg einfach auch hüpfen konnte.
00:24:43: Es gibt jetzt ja gerade so ein ganzes Bündel an Cases.
00:24:47: die mit der gleichen Mechanik quasi spielen.
00:24:51: Und das finde ich dann halt auch immer so schön an unserer Arbeit.
00:24:55: Weißt du dann, so zu schauen, Moment mal.
00:24:58: So was Ähnliches habe ich doch damals schon in der Ausprägung gesehen.
00:25:01: und dann da drüben ist es das passiert und das dann so zu bündeln und sagen so hey it's a thing.
00:25:05: also weiße dann geben wir dem doch mal Namen und dann schauen wir doch mal an warum ist es denn so und warum passt es denn so gerade in die Zeit?
00:25:11: weil das ja kein.
00:25:12: das ist ja nicht zufällig dass jetzt alle plötzlich diese Riesensachen machen
00:25:17: Und die Gegenbewegung dazu ist eben der Minimalismus.
00:25:20: Was gibt es dafür Brand Experiences?
00:25:23: Ich habe in deiner Keynote einen Thema gesehen, was ich auch ehrlicherweise erst auf dem zweiten Blick verstanden habe.
00:25:29: Und zwar kam das Ganze von Adidas in der Nähe von Santa Fe, haben die ein zweihundert Meter Running Track gebaut und den haben sie mitten in die Wüste gebaut in so eine alte Gipsmine und das sieht total seltsam aus, weil es ist eigentlich in der Mitte von nichts im Nowhere, ist einfach nur diese zweihundert Meter Running-Bahn und sonst aber eben auch nichts.
00:25:57: Ja, ja, genial.
00:25:59: Und es finde ich eben... Dieser Kontrast aus diesen zwei Trends, weil es gibt ja immer Trend und Gegentrend ist ja nämlich Harnik, die immer zusammen funktioniert.
00:26:07: Du hast die eine Teil der Gesellschaft macht Hercification und die anderen fangen an zu rauchen, wie verrückt.
00:26:12: Also es ist ja immer beides, es geht ja immer Hand in Hand.
00:26:15: Und deshalb vor diesem Kontext der Beispiele, die wir gerade besprochen haben, finde ich, sticht jetzt auch dieser Running Track so krass raus, weil er reduziert es ja aufs absolut Minimalste, nämlich so fast zu dieses archaische, was nur so Erde, Sand, Luft, dein Kölner.
00:26:29: Körper, Schweiß, uns sonst gar nichts, was uns hier ablenkt, ja keine Regenbogenfarben, kein Plüsch, kein sonst irgendwas, ja was wir sonst so viel jetzt gerade sehen auf der anderen Seite vom Spektrum, dann wie man dann wieder so durchschneiden kann durch diesen ganzen Bass ja und durch diesen ganzen Lärm mit einer Idee, die eben einfach alles weglässt und dadurch so was ganz archaisches und ich glaube es ist unglaublich.
00:26:52: faszinierend jetzt da sein Sport zu betreiben.
00:26:55: Ja, weil es geht dann, also die Message ist ja einfach so, du konzentrierst dich wirklich so total aufs Wesentliche und alles andere lassen wir jetzt weg.
00:27:02: Ich finde das total irre.
00:27:03: Ich meine, wenn man sich das vorstellt, jeder Marketing-Entscheid, er würde wahrscheinlich sagen, hey, nee, da muss mehr passieren.
00:27:08: Das ist gar keine Logos, da ist gar nichts.
00:27:12: Da ist nichts an Social Media.
00:27:14: Da gibt es nicht die Instagram-Acke, sondern das ist einfach nichts, nichts, nichts, just running.
00:27:20: Ja.
00:27:21: Und es funktioniert.
00:27:23: Genial.
00:27:23: Und du siehst ja auch, was sie für einen Hype damit hatten, weil innerhalb von Tagen haben wir ja alle dieses Bild, hat es ja bei jedem irgendwie so in den Feed oder in die Aufmerksamkeit geschafft.
00:27:34: Und das finde ich wirklich beeindruckend und auch mutig.
00:27:38: Und es zeigt auch, wie du eben so in dieser ganzen Digitalität und dieser ganzen Contentflut halt auch einfach dieses gut kuratierte Offline und dieses gut kuratierte Phone-Free und so.
00:27:51: Nein, hier gibt es überhaupt nichts.
00:27:52: natürlich gibt es hier, ist es wahrscheinlich auch Instagrammable, jetzt auf diesem Nichts zu stehen.
00:27:56: Aber du weißt, was ich mein.
00:27:59: Das finde ich mutig und das finde ich toll, wenn solche Entscheidungen in so einer Radikalität dann auch umgesetzt werden.
00:28:05: Weil es könnte auch sein, es hat dann irgendjemand mal vorgeschlagen und alle waren so, ja, ja, geil, das machen wir mal weiter.
00:28:11: Und dann kommt am Ende doch so ein Vaultberdinger raus, so ein Corporate Vaultberdinger, wo dann doch irgendwie bisschen und da haben sie es einfach durchgezogen.
00:28:17: Und das ist halt auch für Leute wie mich, was in der Agenturbranche einfach auch toll zu sehen, wenn es mal Ideen so ganz konsequent irgendwie... wie auf die Zielgerade geschafft haben.
00:28:28: Ich glaube, das traut sich doch heute überhaupt niemand mehr.
00:28:30: Oder wie ist es bei dir?
00:28:31: Wie ist es bei euch?
00:28:32: Wie ist es bei der Avongarde?
00:28:33: Würdest du dich trauen, jetzt so eine Idee zu pitchen und zu sagen, hier ist die Bahn ansonsten nichts und alle gucken im Raum und sagen,
00:28:40: was?
00:28:41: Und wo ist jetzt die Präsentation?
00:28:42: Was kommt jetzt noch?
00:28:43: Ja, ich glaube, dass wir alle auf Agenturseite aufgefordert sind jetzt da.
00:28:49: neue Wege uns zu trauen, weil es ist eine angespannte Situation im Markt.
00:28:53: Und gleichzeitig müssen wir uns da aber ein Stück weit neu erfinden und müssen gleichzeitig auch eigentlich radikaler werden in diesem Denken.
00:29:01: Und das ist jetzt gerade eine große Mutprobe irgendwie für alle.
00:29:05: Aber ich glaube genau so funktioniert es nur noch, weil du hast natürlich sofort hat jeder auf Knopfdruck erstmal einen Deck, was man erstmal zeigen kann.
00:29:13: Ja, kannst du ja alles ja erstmal mit KI da fünfzig Seiten oder hundert oder egal wie viel du halt haben willst.
00:29:19: Konten daraus spucken lassen.
00:29:21: Das heißt, es wird jetzt ja ein gutes Konzept mit diesem strategischen Gespür.
00:29:27: Was will ich hier eigentlich für einen Vibe kreieren?
00:29:30: Weil da tut sich die Kain natürlich schwer.
00:29:32: Das heißt, wir denken gerade ganz viel auch in unserem kreativen Arbeit dran.
00:29:36: Was ist das Gefühl, dass wir hier gestalten wollen?
00:29:41: Also da nochmal Gefühl schlägt gesehen.
00:29:44: Es gibt ein tolles Wording dazu, wahrscheinlich das Buzzword auf allen LinkedIn-Poses und Panels Neuroesthetik, dass es eben dieses minimalistische Space-Design gibt.
00:29:57: Das Space ist gerade für Brand Experiences und für Kommunikation.
00:30:02: eine Neuroestätik haben.
00:30:05: Wie würdest du diese Neuroestätik definieren?
00:30:07: Also ich glaube, es geht darum, diese ganz verschiedenen Wahrnehmungsebenen mit einzukalkulieren in einer räumlichen Gestaltung.
00:30:16: Also jetzt eben nicht nur, wie schaut denn das jetzt aus?
00:30:19: Und dann vielleicht noch, wie hört sich das an?
00:30:22: Und dann vielleicht noch, wie ist die Haptik?
00:30:25: Und vielleicht noch, wie riecht das?
00:30:27: Sondern die Summe von allem, da noch mal zu schauen, aber jetzt lass uns... man testen, funktioniert es.
00:30:33: Also welche zum Beispiel können wir ja immer mehr tracken, wie wir Räume wahrnehmen.
00:30:38: Das dann auch zu testen, was passiert jetzt genau hier?
00:30:41: Ich finde, es gibt diesen tollen Case von Audi Vietnam, die dieses Jahr so ein Neurästhetik Test Drive gemacht haben.
00:30:47: Also die haben Leute wirklich verkabelt, dann wurden sie in Autos gesetzt, sondern hat danach quasi der Verkäufer, die Verkäuferin gesagt, schauen Sie mal, hier haben die Neuronen getanzt in diesem Auto.
00:30:57: Deshalb ist es eben das.
00:30:59: Also weißt du, so finde ich... Jetzt sind natürlich so Cases, die macht man ja auch ein Stück weit einfach, um den Punkt zu machen.
00:31:05: Das wird jetzt nicht großflächig ausgerollt, aber ich finde... Die denke dahinter so interessant, nämlich so, wir versuchen einfach auch mal Themen, die erst mal unsichtbar sind.
00:31:16: Weil ich sehe jetzt vielleicht nicht, lacht jetzt der Tom, geht es ihm jetzt hier gerade gut, sondern dieses, was ich vorher auch gesagt habe, wie fühlt der sich jetzt hier gerade?
00:31:24: Und schaffen wir es an dieses Mysterium, was schafft ein gutes Gefühl, schaffen wir das, ist das ein bisschen zu dekonstruieren und rauszufinden, welche Elemente braucht es denn wie und in welchem Mix?
00:31:36: damit einfach so ein richtig gutes Gefühl gerade entsteht.
00:31:39: Und das finde ich toll, das sehen wir jetzt ja immer mehr, wie das in der Architektur, natürlich auch in der Eventarchitektur, wie das jetzt so eine Disziplin ist, die da einfach so Licht in diese Blackbox irgendwie reinbringt.
00:31:51: Aber du kannst dir auch vieles richtig machen und trotzdem ist das Gefühl irgendwie vielleicht so ein bisschen... Und jetzt wollen wir halt einfach schauen, so was sind diese Komponenten, die dann wirklich einfach so ein ganzes, stimmiges, multisensuales Ganzes ergeben können,
00:32:06: ne?
00:32:07: Und natürlich, das bedeutet eine spannende neue Transparenz, wenn ich beim Test Drive nicht nur aussteige am Ende und mich der Verkäufer fragt, hey und wie war es?
00:32:15: und ich sage, ja, war nice, sondern ich mich verkabeln lasse, meine Neuronen messen lasse, meine Begeisterung.
00:32:22: Messen lasse.
00:32:23: und dann sagt der Verkäufer, hey, nee, komm, da warst du schon begeistert.
00:32:26: Da ging's ab.
00:32:27: Ich weiß nicht mal, was die da messen, Tom.
00:32:28: Ob das Neuron wahrscheinlich ist, der Begriff falsch gewählt.
00:32:31: Die hatten auf jeden Fall diese, sind halt so verkabelt.
00:32:34: Wenn wir zum Arzt gehen und es wird irgendwie, wie heißt denn das?
00:32:38: Nicht EKG, EEG oder
00:32:39: so.
00:32:39: Ihr hättet schon gewessen.
00:32:41: Keine Ahnung von der Medizin dahinter.
00:32:45: Und das ist eben, da sieht man jetzt auch, wie so viel jetzt da passiert.
00:32:49: Beispiel Avistan, diese Parfait.
00:32:51: die eben dann genau das Gegenteil gemacht haben.
00:32:54: Wie gesagt, wir designen einen Verkaufsraum, in dem geht es nur eben um Geruch.
00:32:59: Also da machen wir alles, was unnötig ist, lassen wir jetzt weg.
00:33:03: Also wir lassen auch die unnötigen Visuellenreize weg.
00:33:07: Wir verkaufen genau einen Duft und um diesen Duft maximal zu erleben, muss dann alles andere halt einfach leise sein.
00:33:14: Und das finde ich toll, weil ich einfach das Gefühl habe, dass wir präziser werden in dieser Disziplin.
00:33:21: Und es ist nicht mehr so, ja, dann steht man da noch ein Sofa, da machen wir noch hier, klar, muss ja auch hell sein, machen wir hier ein Lichtschalter.
00:33:26: Also verstehst du, was ich meine, dass diese Korration aufs nächste Level gerade kommt.
00:33:31: Und das finde ich unglaublich spannend.
00:33:33: Interessant, dass du sagst, wir werden präziser, aber gleichzeitig machen die Brands, jedenfalls die, die es richtig gut machen, auch wirklich neue Experiences auf, beispielsweise Nike nochmal.
00:33:44: Da gibt es dieses wording emotional.
00:33:48: Re-calibration.
00:33:49: Ja, der Breastlap.
00:33:51: Der hat uns natürlich viel beschäftigt dieses Jahr.
00:33:52: Es gibt ja immer einfach so diese Cases, die stechen so durch, weißte.
00:33:57: Also da war für mich jetzt einfach, ist er von diesem oder von letzten Jahr.
00:34:01: der Case, wie sie diese Kapsel, diese Kapsel gebracht haben, die nicht nur eine Umkleidekabine war, sondern letzten Endes ein kleines, ein kleiner Space, in dem du eine Atemübung gemacht hast.
00:34:14: Das heißt, man ist da rein, dann ist da ein Screen, der erkennt so ein bisschen mit KI.
00:34:19: Wir stehten da jetzt gerade und man bekommt eine Atemübung ausgespielt, die man dann in dieser kleinen Kapsel macht.
00:34:25: Und was ja das Tolle ist, ich gehe ja dann da raus aus dieser Kapsel und ich fühle mich anders.
00:34:30: Also, weißt du, Sie haben es geschafft, mir dieses transformative Element anzubieten.
00:34:36: Und das finde ich einfach genial als Marke.
00:34:38: Also, weißt du, das ist ja fast so ein bisschen so Lebenshilfe oder so.
00:34:41: Also, du gehst gestresst rein und gehst raus und es ist so, okay, ich fühle mich jetzt irgendwie anders.
00:34:47: Und überhaupt so zu denken, dass das eine Dimension ist, die man bespielt als Marke.
00:34:53: warst du so dieses körperliche Gefühl und nicht nur einfach, wow, das ist cool, das will ich haben oder das schaut gut aus oder wo?
00:34:58: hier sind ja coole Leute.
00:35:00: Also das ist nochmal so dieses, wir wollen Menschen dabei helfen, auf dieser transformativen Reise voranzukommen.
00:35:07: Das finde ich ist ein ganz, also das ist einfach ein Spielfeld, das ist für Marken noch total neu und das finde ich ist genial, was da gerade passiert.
00:35:15: So im Kontext natürlich von Megatrend Hercification, dass alles sich einfach nur noch... Aber das ist einfach sehr, sehr wichtig geworden ist, wie wir uns am Ende von einem Tag ins Bett legen.
00:35:27: Was spuckt der Tracker aus, wie der Tag war?
00:35:29: Total, aber wirklich ein Next Level.
00:35:31: Ich meine, gerade so ein Schuhbrand wie Nike.
00:35:34: Ich sag mal, früher hast du einfach deinen Schuh gekauft, fertig.
00:35:37: Dann gab's so ein Next Level, du konntest in den Nike Store und dann konntest du laufen.
00:35:42: Das wurde mit Video gescannt und dann hat der Verkäufer noch gesagt, der Schuh ist nicht gut, da hast du keinen guten Lauf drin, sondern in diesem Schuh, der ein besseres Fußbett.
00:35:50: Blablabla, dann konntest du ihn irgendwie im Internet konfigurieren und konntest noch individualisieren, personalisieren, angefahren und so weiter.
00:35:59: Und jetzt hast du Liste zu Nike und hast nicht nur den Schuh, hast nicht nur das Erlebnis, sondern du kannst eben auch noch ins Breath Lab gehen.
00:36:06: Und kannst deine Atmung messen lassen, was du sonst beim Sportarzt gemacht
00:36:10: hast.
00:36:11: Ja, genau.
00:36:11: Und das sind ja beides interessant.
00:36:13: Es ist ja interessant, wie es so eine Lifestyleisierung von diesen ganzen Fast-Medical-Themen irgendwie gibt, wie die so eine Lifestyleisierung erfahren und so raus aus diesem reinen Medical-Thema jetzt so reinkommen in so unsere Lifestyle-Like.
00:36:27: Weil das ist ja einerseits interessant und was ja andererseits total interessant ist, ist, dass bei allen Themen, die du davor gesagt hast, da ging es ja noch um den Schuh.
00:36:35: Da geht es jetzt um dich, weißt du?
00:36:37: Und das finde ich so spannend.
00:36:39: Was da passiert, also so dieses Feld, dieses experimentelle Feld, dass ich mich mit einer Marke verbinde, indem ich mich eigentlich erst mal mehr mit mir selber verbinde.
00:36:51: Total neu.
00:36:53: Und ja, das gibt es nicht nur im Sportbereich, sondern eben im Luxusbereich auch.
00:36:56: Ein Beispiel auch Dior.
00:36:58: Dior hat jetzt ein Wellness Retreat gemacht im Eden Rock.
00:37:03: In Südfrankreich macht eine Marke Vidior, die bekannt ist für Fashion, die bekannt ist für Style, macht plötzlich ein Wellness Retreat.
00:37:12: weil es einfach so relevant geworden ist, wie man sich fühlt.
00:37:17: Und sie docken da einfach an diesem Grad eben sehr aktuellen Bedürfnis an, dass wir eben sehr motiviert sind, das Maximum rauszuholen aus dem, wie wir uns in unserem Körper, in unserem Zuhause irgendwie fühlen können.
00:37:30: Das finde ich sehr, sehr spannend.
00:37:34: Im Kontext vom Trendbüro haben wir seit ein paar Jahren die These, dass wir glauben, dass das eigentlich jeder Teil der Gesundheitsindustrie ist.
00:37:41: Du und ich auch.
00:37:42: Weil es wird sich gar nicht mehr vermeiden lassen, weil diese Linse, was hat das, was wir jetzt gerade machen, was wir gerade erleben, was hat das für einen Effekt auf mein körperliches Empfinden?
00:37:54: Diese Linse, die wird man, glaube ich, jetzt immer mehr überall mitdenken müssen.
00:38:00: Spannend, total spannend.
00:38:02: Was mir auffällt, wenn man so Diese ganzen Innovationen sieht und auch noch mal Nike, House of Innovation, dann sieht man, okay, das ist in New York, das ist in Shanghai, das ist in Paris, Dior, Wellness Retreat ist in Südfrankreich, wir sind hier in München, wir sind bei Avangard.
00:38:18: Warum gibt es diese Innovationen eigentlich nicht in Deutschland?
00:38:22: Ja, das ist jetzt eine schwierige Frage, Tom, wenn ich die beantworten könnte.
00:38:26: Ich glaube einfach, dass ... Wir natürlich jetzt gerade, was ich anfangs schon gesagt habe, dass wir ja so ein bisschen diese Herausforderung haben, dass es viele Orts einfach viel wirtschaftlichen Druck gerade gibt und dass man aber gleichzeitig so aus dieser Anspannung raus hierzu mutig sein muss.
00:38:42: Ich glaube, das ist einfach für viele Unternehmen vielleicht eine große ernstzunehmende Herausforderung gerade.
00:38:49: Was bedeutet das jetzt für Unternehmen, die jetzt auch zugehört haben bei dem Podcast und sich fragen, okay, was mache ich?
00:38:54: Wir haben gerade gesprochen von MS, von Dior, von Nike, von Adidas, von Louis Vuitton, aber das gibt natürlich noch Zehntausend andere Marken, die mehr oder minder wahrscheinlich das machen, was noch klassisch Marketing ist.
00:39:09: Was ist dein Rat?
00:39:11: Was gibst du denn mit?
00:39:12: Ja, also mein Rat ist, wir haben es auch viel diskutiert im Rahmen der Trends to Watch, vom Trendbüro, wo wir eben einer der Trends, die wir für zwanzig, fünfundzwanzig rausgegeben haben, ist Sea of Sameness.
00:39:23: So ist es.
00:39:23: sagen, es gibt mittlerweile einfach so viel Mittelmaß, ja.
00:39:26: Von den siebzehn erfolgreichsten, nur dir die top zwanzig Filme, Box-Office-Daten, Anschaus jetzt in Deutschland erfolgreich waren, waren die siebzehnt, siebzehnt davon, waren Sequels, Prequels, Spinoffs und so weiter.
00:39:37: Nur drei waren quasi etwas, was man davor noch nicht gesehen hat.
00:39:40: Und vor diesem Kontext, dass es eben gerade so mit umso mehr technischen Möglichkeiten immer mehr einheitsbrei entsteht absurderweise.
00:39:48: Wir hatten ja noch nie so viele Möglichkeiten, tolle Sachen eigentlich zu machen.
00:39:52: Das ist aber dazu führt, dass immer mehr einfach so das, was man schon gesehen hat irgendwie aufgekocht, anders verpackt wird, glaube ich, wäre so ein Pauschaler.
00:40:00: Tipp oder so eine pauschale Empfehlung einfach, dass wir wirklich als Marketiers eine Aufgabe haben, wirklich uns hinzusetzen und zu überlegen, was kann ich machen, was wirklich unik ist.
00:40:10: Womit kann ich nicht nur einfach die zehnte Idee in einem so einen Container, der eh schon voll ist und man hat es schon gesehen und gab es schon in der Form.
00:40:17: Also ich glaube, es lohnt sich einfach gerade, diese Zeit und diese Schleife zu drehen und wirklich zu sagen, hey, lass uns echt was machen, was unerwartet ist, was raussticht.
00:40:26: Also was wirklich?
00:40:27: dann auch, weil alles kostet Geld, ja auch Sachen, die dann irgendwie mittel... Mittelmaß sind.
00:40:31: Also wo kann ich wirklich jetzt mal so alles reinstecken, was ich an Intelligenz über meine Marke, über die Leute, über meine Zielgruppe, über diesen Zeitgeist?
00:40:40: und wie kann ich wirklich mit dieser Ambition als Marketier morgens aufstehen und sagen, ich möchte wirklich was machen, was Leute begeistert.
00:40:47: Weil Marketing muss Begeisterungsindustrie sein.
00:40:52: Menschen dafür ready die die machen die entscheidern die marken sind die ready dafür.
00:40:57: ich meine das große thema ist es gibt nur noch diese beiden.
00:41:00: Gefühle unterforderung oder überforderung k.i.
00:41:04: ist dominierend und jetzt noch plötzlich.
00:41:09: Ein ein völlig neues gefühl da das ist.
00:41:11: darum geht eben.
00:41:13: Produkte marken zu fühlen und nicht mehr zu sehen.
00:41:16: Kannst du nachvollziehen, wenn das auch Entscheiderinnen und Entscheider einfach mal überfordert und sagt, womit kommst du jetzt noch?
00:41:23: Ja,
00:41:23: absolut.
00:41:24: Und trotzdem glaube ich einfach, dass Marketing, wenn wir als Marketing unseren Platz im Markt behalten wollen, dann müssen wir mit dieser Challenge einfach klarkommen.
00:41:35: Was nimmst du wahr in den Gesprächen, die du mit Kundinnen und Kunden hast?
00:41:40: Was nehme ich wahr?
00:41:42: Ich nehme natürlich diesen Druck wahr.
00:41:45: der gerade in vielen Unternehmen einfach herrscht und dass du, wenn dann zum Beispiel kleinere Budgets einfach da sind, dass das, was man dann macht, einfach wirklich funktionieren muss, dass das wirklich auf den Punkt.
00:41:55: sein muss.
00:41:57: Ich nehme wahr, dass wir gerade wieder so, nachdem wir jetzt so viele Jahre so sehr stark Daten getrieben, gehandelt haben, auch im Marketing, nämlich wahr, dass sich wieder so ein bisschen das auftut, dass man sagt, okay, aber wir wollen einfach wirklich vielleicht uns auch mal was trauen, was nicht bis ins letzte Detail durch Daten abgesichert ist, sondern wir müssen wieder ein bisschen auch diese Intuition, also dieses Bauchgefühl und mit Leuten reden und okay, was können wir uns jetzt wirklich trauen, was ist wirklich stimmig.
00:42:23: Also ich nehme schon wahr, dass so ein bisschen, weißte, dieses ganz automatisierte Marketing-Age, dass das wieder so ein bisschen zu Ende geht.
00:42:31: Aber da sind wir, glaube ich, gerade so in diesem, in diesem Wandel, dass die Versuchung einerseits eben sehr groß ist, ganz viele automatisierte einfache Wege, einfache Wege zu gehen.
00:42:43: und was es braucht, ist aber glaube ich ein bisschen diesen Das Bauchgefühl, den Mut und diesen Explorationsgeist jetzt da mutig und kreativ in der Krise zu handeln.
00:42:56: Automatisiertes Marketing-Age hast du gerade gesagt, gerade in Zeiten von KI sagen ja viele, ich brauche gar keine Agenturen mehr, ich kann das doch alles mit KI machen.
00:43:06: Kennst du wahrscheinlich die Aussage?
00:43:07: Die
00:43:08: kenne ich, ja.
00:43:08: Jetzt sind wir ja als Avongard einfach vierzig Jahre im Experience Marketing, was natürlich immer noch ein Space ist, in dem du einfach die KI baut jetzt einfach keinen Messestand, die KI baut jetzt einfach noch keinen, noch kein wirklich haptisches Erlebnis in den physischen Raum.
00:43:28: Ja, deshalb haben wir im Moment eine Position im Markt, die ist mal mal von unserem Produkt her noch relativ sicher ist, sage ich jetzt mal.
00:43:35: Aber natürlich drängen immer mehr Akteure jetzt auch in diesen Bereich rein, weil eben sehr viele gerade erkennen, dass du kannst ganz viel natürlich automatisiert vielleicht noch machen.
00:43:46: Aber da wo es dann wirklich die Brücke ins Leben braucht, da wo dann wirklich am Ende was stehen muss, was dann idealerweise auch so ausschaut, wie es in der Planung oder wie es im Konzept ausgesehen hat.
00:43:58: Wenn du dann dafür wirklich jemand brauchst, dann brauchst du halt immer noch gute Agenturen, die diese Erfahrung auch haben.
00:44:05: Okay.
00:44:06: Lass uns bitte die Learnings noch mal zusammenfassen.
00:44:09: Also, wir lernen, es gibt nur noch zwei Pole.
00:44:12: Es gibt den Minimalismus und Maximalismus und du nennst das Burnout oder Boreout.
00:44:20: Also entweder ausgebrannt oder total gelangweilt.
00:44:25: Burnout ist natürlich auch ein Krankheitsbild.
00:44:29: Ist das etwas, was du auch wahrnimmst, dass dieser Druck, der für alle da ist?
00:44:36: dass das viele auch in einen Bereich bringen, wo es eben nicht nur um Marketing geht, sondern eben man auch aufpassen muss, eben auch auf Kundenseite natürlich, dass die Leute nicht in den Burnout kommen.
00:44:47: Ja, also ich habe schon, wir reden natürlich viel, wir reden ja auch viel immer darüber, wie wir arbeiten jetzt, lüngere Leute heute, wie haben wir vor zwanzig Jahren, als wir angefangen haben, wie ging es da noch zu und wie ist man mit den Überstunden und so weiter.
00:45:00: finde ich, es ist ganz wichtig zu verstehen, dass als wir früher so Agentur leben, da ist man zwar lange vielleicht gesessen, aber wir sind auch mal zu einem Termin am Tag gefahren, weißt du?
00:45:11: Und dann sind wir wieder zurück, dann hat man ein bisschen geratscht auf der Fahrt hin, hat man geratscht auf der Fahrt zurück, dann hat man Kaffee getrunken und dann war der Tag auch schon wieder zu Ende.
00:45:18: Heute haben die Leute ja bei uns im Projektgeschäft teilweise fünf oder sechs Kunden-Meetings digital einen nach dem anderen.
00:45:25: Und das ist was ganz ganz anderes, das heißt die Anstrengung, die du da hast.
00:45:29: wie du dich da konzentrieren musst, wie schnell du von einem Thema aufs andere wechseln musst.
00:45:34: Ich finde, das ist einfach eine andere, das ist ein anderes Arbeiten und es zährt sehr stark aus.
00:45:39: und es ist nicht immer nur, ah ja, junge Leute wollen jetzt ja irgendwie so anders arbeiten, wollen jetzt ja nicht mehr so krass sich irgendwie da in den Überstunden reinhängen.
00:45:46: Es zährt ganz anders aus, als wir vor zehn oder vor fünfzehn Jahren noch gearbeitet haben.
00:45:51: Und deshalb glaube ich schon, dass es eine Zeit ist, in der es auch einfach wichtig ist.
00:45:55: Da siehst du ja auch wieder so dieses Boar Out Burnout.
00:45:57: Es sind so diese zwei Pole, mit denen man dann ja einfach so arbeiten muss.
00:46:02: Dass es einfach so wichtig ist, wo sind die Pausen?
00:46:04: Wo sind jetzt wieder die Spaces, wo man sich aufladen kann?
00:46:07: Also ich merke eben, dass es bei uns in den Teams für die Leute einfach dann so genial ist, sich da wochenlang für was aufzuarbeiten, was dann aber auch im echten Leben da steht.
00:46:18: Weißt du, das motiviert so unglaublich, dann an so einem Messestand oder auf so einem Event oder auf so einer Party zu sein.
00:46:24: Da kriegst du dann wieder so viel zurück.
00:46:26: Und so viel beim digitalen Arbeiten ist es dann ja so abstrakt.
00:46:29: Dein Tagwerk ist ja so abstrakt.
00:46:32: Und das finde ich schön, dass es bei uns dann diese Momente wieder gibt, wo du so diese Zufriedenheit und so dieses ... Ich habe hier wirklich auf was hingearbeitet, was dann echt ist und was wirklich anfassbar ist und erlebbar ist.
00:46:43: Und schön, dass du es nochmal sagst.
00:46:46: Natürlich ist der Begriff Burnout jetzt ein bisschen in so einer inflationären Verwendung.
00:46:52: Aber es gibt ja eben auch viel Daten, wie wir eigentlich in so einer ein bisschen so einer kollektiven Burnout-Situation, auch gerade viele Orts irgendwie sind und wie dieses Phänomen jetzt, wo es ein dieses Krankheitsbild jetzt jetzt, wo es auch einen Namen hat, ist es wichtig, weil man das jetzt eben auch benennen kann, auch im medizinischen Sinn.
00:47:10: Gab es das schon auch vermehrt vor dreißig Jahren oder vor zwanzig Jahren, aber sobald dann was halt auch nen Namen hat, ist es gut, weil dann kann man halt auch drüber sprechen.
00:47:19: Okay.
00:47:20: Zweites Learning zwischen Minimalismus und Maximalismus.
00:47:23: Hab ich das richtig verstanden, dass sie mich jetzt als Brand, als Kommunikator nicht entscheiden muss nach dem Motto, oh, ich entscheide für Maximalismus oder ich entscheide auf Minimal, sondern dass sich... beides leisten muss.
00:47:35: Ja, ich glaube, dass es eben um diese fein kuratierte Reise, dass es eigentlich fast so eine Art Mutmanagement, was ich als Marke, wo es mal Angebote gibt, die gehen in die eine Richtung, wo es mal Angebote gibt, die gehen in diese ruhige, gehen in diese stille Richtung, also dass ich in der Lage bin, dass es nicht so Zufallsprodukte sind, welches Feld ich bediene, sondern dass ich mir sehr gut Gedanken darüber machen muss, welche Stimmungen, welche Gefühle möchte ich hier aktiv in die Welt bringen und dass es quasi eine Ebene ist die wichtig wird, einfach zu entscheiden, welche Stimmung soll das Ganze haben und warum.
00:48:09: Okay.
00:48:10: Und für die Genset gibt es das Learning, wenn ich es richtig verstanden habe.
00:48:13: Es gibt einen schönen Satz dazu, der heißt für die Generation, die aufgewachsen ist mit konstanter Stimulation, ist plötzlich dieses Umarmen von Langeweile, dieses wirkliche Umarmen und sich freuen auf Langeweile, ist Nicht nur Sehnsucht, sondern auch eine Form von Rebellion gegen den sozialen Druck, gegen diesen sozialen Druck, natürlich über Social Media, der einfach da ist.
00:48:38: Und was ich interessant finde bei diesem Gedanken, dass diese Sehnsucht und die Suche nach Langeweile gerade in der Genset auch als eine neue Form von Self-Empowerment gesehen
00:48:50: wird.
00:48:50: Ja, eben, dass man eigentlich so getriggert ist vielleicht, so viel Content zu konsumieren, so viel Content selber zu produzieren.
00:48:58: Das iPhone ist natürlich alle Tools, sind ja auch so angelegt, dass wir sie maximal viel nutzen, dass wir maximal viel interagieren.
00:49:04: Das eigentlich kann ich mich ja den ganzen Tag beschäftigen.
00:49:08: von einem kurzen Video, springe ich ins nächste und merke eigentlich gar nicht, ach, jetzt sind wieder drei Stunden vorbei.
00:49:13: Und das ist so dieses, deshalb so dieses, dieses, dieses, dieses rebellische Aspekt.
00:49:17: Du musst ja heute was tun, um nicht zu langweilen.
00:49:22: Früher war das vielleicht andersrum.
00:49:24: Und es ist aber ganz bewusst zu sagen, wo drücke ich jetzt mal Pause und wo ist mal wirklich so ein Moment, der ist wirklich analog, den muss ich aber ja fast schon aktiv herbeiführen.
00:49:34: Und dann auch wieder dieses wow, wie cool kann das denn mal sein, wenn man eine Stunde mal einfach nur zum Fenster rausschaut.
00:49:40: Und es ist aber, darauf ist ja so unser Alltag gar nicht mehr so richtig angelegt.
00:49:45: Okay.
00:49:46: Und was ist das Take-Away für die ganzen Brands?
00:49:49: Ist deine Empfehlung jetzt zu sagen, okay, schaut euch an, was ihr macht und sortiert alles nur in zwei Fächer, entweder maximalismus und minimalismus und alles, was dazwischen ist, haut's raus.
00:50:01: Braucht ihr nicht mehr?
00:50:03: Das ist jetzt natürlich sehr radikal.
00:50:06: Ich würde sagen, für mich ist es eine Linse, die ich mir jetzt gerade in unserer Arbeit wirklich Auf sie ist so dieses, schaff ich das mit diesem Konzept, schaff ich das mit dieser Idee wirklich ein Gefühl von so, wow, das haben wir so jetzt noch nicht gefühlt.
00:50:19: Also was wir vorher hatten, so dieses, die anfällt.
00:50:21: Ich finde, das gibt so eine ganz gute, das ist eine ganz einfache Richtwert zu sagen.
00:50:26: Schau ich jetzt da auf diese Idee, schau ich auf diesen Marketingplan und wo sind da diese Elemente, die diese Qualität haben?
00:50:34: Und kann man vielleicht ein bisschen was von dem, wo wir das Gefühl haben?
00:50:38: gibt es alles, sticht irgendwie nicht wirklich raus.
00:50:40: Kann man sich vielleicht trauen, ein paar Sachen von denen einfach dann vielleicht gar nicht zu machen und dafür ein bisschen Effort zu bündeln für die Sachen, die dann einfach wirklich fein rausstechen, ja, indem sie ungefühlt entweder in minimalistischer oder in maximalistischer Ausprägung sind.
00:50:55: Du hast jetzt ja oft nochmal gesagt, gefühlt und geführt und ich glaube, das ist so das Hauptlearning.
00:51:00: was wir, glaube ich, heute aus tomorrow mitnehmen können.
00:51:02: Es gibt diesen Satz dazu, Connecting to Brands through Connecting to Ourselfs.
00:51:08: Darum geht es heute, dass man eben zum Brand Connected eben nicht mehr über das Produkt, übrigens auch nicht mehr über das Logo, ganz im Gegenteil, Logo oft eher hinderlich ist, viele auch Logos verweigern, wenn ich uns beide sehe, wir tragen eigentlich auch kaum Logos, dass es wirklich Connecting durch Gefühle ist.
00:51:27: Genau, und eben auch so eine persönliche Komponente, also was wir eben vorher hatten, also bei diesem Nike Beispiel.
00:51:34: Also ich spüre irgendwie so, wow, diese Marke hat mir jetzt einen Moment geschenkt, in dem habe ich mich jetzt gerade gut gefühlt oder in dem habe ich für mich was gelernt oder in dem hat für mich eine kleine Entwicklung stattgefunden oder ja, da ist mir jetzt was klar geworden oder da habe ich jetzt, da habe ich jetzt, war ich verbunden mit mir, ja?
00:51:52: Also deshalb haben wir das so formuliert zu Connecting to Brands by Connecting to Yourself.
00:51:57: Und das ist natürlich jetzt erst mal ein Suchfeld.
00:51:59: Da müssen wir jetzt erst mal explorieren.
00:52:02: Wie schaut das aus und wie werden diese Ideen aussehen?
00:52:05: Aber die werden vermehrt kommen im nächsten Jahr.
00:52:08: Und da bin ich sehr gespannt von wem und in welcher Form.
00:52:11: Okay, und finden werden wir sie wahrscheinlich unter dem Hashtag wowism, wowism und wondertainment.
00:52:18: Ja, ja.
00:52:19: Wow, wir haben neue Buzzwords, wowism and wondertainment.
00:52:26: Ist es das und bei allem Double Think?
00:52:28: Ja, Double
00:52:29: Think, es kann beides.
00:52:30: Also eben dieses nicht, ah ja, jetzt ist es so und jetzt ist es so, sondern es kann auch beides gleichzeitig wahr sein.
00:52:36: Und diesen Widerspruch auszuhalten, das kann ein unglaublicher Innovationstreiber für uns alle sein.
00:52:42: Okay.
00:52:43: Sabine, nehmen wir uns bitte zum Schluss noch mit.
00:52:45: In deine Karriere, in dein Leben, wie bist du hier reingekommen und wieso weißt du das alles, was du machst?
00:52:53: Du hast einen ganz interessanten Werdegang.
00:52:55: bist in der Nähe von Schuttgart geboren, hast dann an der Ludwig Maximilian Universität Kommunikationswissenschaften studiert und bist dann hier zur Avantgarde gekommen.
00:53:05: Und das Besondere bei dir in einer Welt, die sich ständig ändert, Marketing, Ideen, Kampagnen, Experiences, die sich ständig ändern, bist du die Konstante.
00:53:16: Du bist schon immer hier.
00:53:18: Ja, ich bin tatsächlich schon lange hier und habe aber das Gefühl, dass ich eigentlich So viele verschiedene Jobs hatte.
00:53:25: Ich habe ja im Ausland mit Büros aufgemacht.
00:53:27: Ich war dabei, als unser Dubai-Büro aufgemacht hat, also unser Abu Dhabi-Büro.
00:53:31: Dann habe ich ganz, ganz viel auf der Welt gearbeitet, sodass es eigentlich jedes halbe Jahr war irgendwie anders.
00:53:38: Dann habe ich ganz viel, war ich in dieser Speerspitze mit dabei, als wir quasi angefangen haben, nicht nur so als Umsetzungsagentur zu arbeiten, sondern eben auch strategisch, habe da ganz, ganz viel gelernt und immer tolle Unterstützer hier gehabt im Haus.
00:53:53: Und dann kam irgendwann so der Punkt, weil mich halt einfach immer so dieses, okay, wir können wir jetzt auch strategisch einfach wieder was denken oder was aus Papier bringen, was es so einfach noch nicht gibt.
00:54:02: Dadurch bin ich dann eben, wann war's jetzt, zwanzig zwanzig beim Trendbüro gelandet, ist eine Tochtergesellschaft von uns, weil das... einfach mich immer so total fasziniert dazu.
00:54:11: Wo geht's weiter?
00:54:13: Also was ist das nächste, was ist das nächste Ding?
00:54:16: Und da musst du einfach immer eine Antwort haben als Agentur darauf.
00:54:19: Und dann kam jetzt eben Anfang des Jahres in der Geschäftsführung von der Avongard Deutschland und dem Trendbüro eben so dieser Zusammenschluss, quasi so dieser sämtlichen Karrieren, die ich in der Avongard und der Gruppe jemals gemacht habe, weil ich eben alles von der Pieke auf gelernt habe und jetzt quasi so ... in der Gesamtverantwortung.
00:54:38: Hier bin ich, was ich total spannend finde.
00:54:41: Wow, Glückwunsch.
00:54:42: Congratulations!
00:54:43: Dankeschön.
00:54:43: Du bist jetzt Offiziell Managing Director, avant-garde, Germany.
00:54:47: Und du bist seit dem Jahr hier, und seit dem Jahr hier, und seit dem Jahr hier, und seit dem Jahr hier, und seit dem Jahr hier, und seit dem Jahr hier, und seit dem Jahr hier, und seit dem Jahr hier, und seit dem Jahr hier, und seit dem Jahr hier, und seit dem Jahr hier,
00:54:55: und seit dem Jahr hier, und seit dem Jahr hier, und seit dem Jahr hier, und seit dem Jahr hier, und seit dem Jahr hier, und seit dem Jahr hier, und seit dem Jahr hier, und seit dem Jahr hier, und seit dem Jahr hier, und seit dem Jahr hier, und seit dem Jahr hier, und seit dem Jahr hier, und seit dem Jahr hier, und seit dem Jahr hier, und seit dem Jahr hier, und seit dem Jahr hier, und seit dem Jahr hier, und seit dem Jahr hier, und seit dem Jahr hier, und seit dem Jahr hier, und seit dem Jahr hier, und seit dem Jahr hier, und seit dem Und das ist quasi immer einfach so unser Singtank.
00:55:13: Also das ist einfach so diese Stelle, die uns in der Avongard einfach immer mit diesen Insights versorgt, die uns immer mit Zeitgeist versorgt und die immer quasi auch so unsere, so diese Absicherung, das, was man bei der Avongard kauft, sich auch einfach immer nach ...
00:55:34: Aber so viele in deinem Business, die springen von Agentur zu Agentur, dann machen sie sich irgendwann selbst, denn ich hast du nie den ... Plan oder den Wunsch gehabt?
00:55:41: Also was einfach hier, und das wirst du wahrscheinlich mit vielen Leuten haben, wenn man mit der Avongarde spricht, das einfach dieses Gefühl, da sind wir wieder bei diesem Vibe.
00:55:49: Also es gibt so diese DNA, was so dieser Kleber hier in dieser Firma, wie wir miteinander sind als Menschen, wie wir Herausforderungen angehen, wie wir so aufeinander achten, wie wir zusammen feiern.
00:56:01: Das ist einfach so speziell.
00:56:04: Und ich bin hier emotional so verwurzelt.
00:56:07: Das war für mich einfach nicht denkbar.
00:56:11: Und dadurch, dass ich aber eben so viele Stationen hatte im Unternehmen, war das auch einfach immer Abwechslung.
00:56:17: Dann habe ich zwischendrin drei Kinder bekommen.
00:56:19: Das musst du als Frau auch noch alles irgendwie juggling und hinkriegen.
00:56:22: Und das war einfach immer, weil wir ja... das einfach auch nicht nur unser Name ist, sondern auch einfach unsere Ambition, was sie immer nach vorne zu denken, immer so dieses Limit zu pushen von dem, was es im Markt einfach gibt und was man da macht.
00:56:36: Dadurch ist es einfach schlichtweg bis zum heutigen Tag nie langweilig geworden.
00:56:39: Du hast eine unfassbare Energie und du hast schon bei unserem letzten Treffen, bei dem letzten Avant-Garde-Voices, hast du schon so einen wunderbaren Begriff gehabt, der hieß Future Hangover.
00:56:50: Was bedeutet alles, was in Zukunft auf uns zukommt.
00:56:53: Wir sind immer so nice und umarmen.
00:56:55: Alles machen, alles mit.
00:56:56: Hier Social Media, New Work, Remote Work, Superteams, Teams ist alles.
00:57:02: Und jetzt KI Herr damit, wir können es gar nicht schnell genug machen.
00:57:06: Aber am Ende war dein... Post-Future-Hangover dieses Gefühl, egal wie sehr wir das umarmen, das Neue, es macht uns am Ende nicht wirklich happy.
00:57:15: Jetzt kommt etwas Neues dazu, was du gerade gesagt hast, wir leben plötzlich in einem German Zeitgeist zwischen Minimalismus und Maximalismus.
00:57:23: Wie schaffst du das?
00:57:25: Dass sich das nicht alles überfordert.
00:57:28: Wie ich das schaffe.
00:57:29: Da sind wir wieder beim Minimalismus.
00:57:32: Ich bin jemand, der sehr stark diese Erlebnisse sucht, die ein so erden.
00:57:38: Für mich ist es ein totales Highlight, hier mit dir zu sitzen und ein schönes Gespräch zu haben.
00:57:44: Das nähert mich total.
00:57:46: Wenn ich in der S-Bahn sitze, dann schau ich raus und schau mir die Bäume an.
00:57:51: Ich versuch ... so sehr wie möglich im Moment zu sein, weil das ist einfach der Raum, den wir so gestalten können.
00:57:57: Und alles nach vorne, alles nach hinten, es ist in der Sanduhr genau dieses eine Korn, was gerade so in der Mitte durchläuft.
00:58:05: Und da versuche ich mich drauf zu konzentrieren, weil das ist das einzige, was mich zumindest einfach so nachhaltig glücklich macht.
00:58:12: Und ich bin auch sehr naturverbundener Mensch, also ich wohne ja auch am Chiemsee und so weißt du so.
00:58:18: drei Stunden durch den Wald zu laufen und dann so ein Pilz zu finden.
00:58:21: Ja, für mich gibt es nichts Krasseres.
00:58:25: Das
00:58:27: Gefühl und dieser Dopaminrausch in diesem Moment.
00:58:33: Da kann ich mich einfach so auftanken.
00:58:37: Es gibt so viel Optimismus, also auch einfach dieses Erleben in der Natur, das ist so mein Anker.
00:58:43: Was für ein schöner, schöner Bonusgedanke, Sabine.
00:58:46: Wahnsinn, vielen Dank.
00:58:47: Fokussierung auf das eine Sandkorn.
00:58:50: Ich finde diesen Satz so toll.
00:58:53: Ich bin sicher, der wird mich den nächsten Tag nicht loslassen, weil wir lieben ja alle in so einer gehetzten Zeit so.
00:58:58: Alles muss sofort sein.
00:59:00: Jetzt so viele Sachen, tausend Meetings am Tag.
00:59:04: Und ja, es ist schon wieder zu Ende.
00:59:05: Oh Gott, man hat noch so viele Dinge zu erledigen.
00:59:08: KI kommt, wird alles verändern.
00:59:10: Und du sagst so, Fokussierung auf das eine.
00:59:13: Sandkorn, diese Sanduhr, nicht nur einfach den Sand durchrauschen lassen, sondern Fokus auf ein Korn.
00:59:19: Wow.
00:59:21: Danke für den Gedanken.
00:59:25: Das muss ich ausprobieren.
00:59:27: Noch zwei Fragen.
00:59:29: Was motiviert dich?
00:59:30: Was ist das, was dich ... antreibt.
00:59:33: Mich motiviert, also auch alles, was wir so heute besprochen haben.
00:59:36: Ich liebe das zu sehen, wenn andere Leute oder wir selber gute Arbeit machen.
00:59:40: Also ich bin wirklich fasziniert von guten Ideen.
00:59:43: Das ist so ein Benzin damit.
00:59:46: komme ich sehr, sehr lange durch den Tag.
00:59:49: Also mich fasziniert intelligentes, schlaues Denken.
00:59:52: Hast du es ja auch gemerkt?
00:59:53: Weißt du, dann kommt wieder jemand mit einem Wort, dann kommt wieder jemand mit einem Gedanken oder dann kommt wieder jemand mit einem Zusammenhang, der neu ist und so diese Neugierde.
01:00:03: Ich würde sagen, Neugierde ist mein Motor.
01:00:06: Wow.
01:00:07: Und Sabine, die letzte Frage.
01:00:09: Was ist dein Live-Learning?
01:00:10: oder anders gefragt?
01:00:11: Du bist jetzt forty-six, bei allem, was du gemacht, erreicht, gesehen, erforscht, getrendet hast.
01:00:17: Welchen Businessrat würdest du heute, deinem zwanzigjährigen, ich geben?
01:00:22: Ich glaube, ich habe ja Kommunikationswissenschaft studiert.
01:00:25: Ich glaube, ein Studiengang, in dem jetzt so heute zu neunzig Prozent alles anders ist als damals.
01:00:30: Ich glaube, ich hätte es schon gut gefunden, wenn ich ein bisschen mehr vielleicht ein Handwerk oder was, was jetzt nicht jeder.
01:00:38: der ein bisschen lesen kann und ein bisschen erzählen kann, vielleicht auch machen kann.
01:00:42: Weißt du, so ein uniges Skill.
01:00:43: Also ich hätte gerne so ein Skill.
01:00:46: Also weißt du, jetzt bist du Goldschmiedin oder bist du Schreinerin oder bist du irgendwie Gärtnerin.
01:00:51: Also weißt du, so mich fasziniert es unglaublich, wenn einfach Leute was handwerklich können, was ich mir jetzt nicht einfach irgendwie so improvisieren kann.
01:01:02: Und deshalb so, glaube ich, dieses auch wieder weg von der Kopfarbeit und zu schauen, was kann man, weil es auch so glücklich macht, was kann man wirklich an Skills, die man mit der Hand irgendwie so ausführt.
01:01:15: Ich glaube, da hätte ich, wenn ich jetzt noch mal junger Mensch wäre, würde ich da auf jeden Fall mal eine Runde über so eine Ausbildung drehen.
01:01:22: Und jetzt geht es nicht mehr.
01:01:23: Du hast ja den Begriff von Double Thing geprägt.
01:01:25: Du könntest ja auch sagen Minimalismus, Maximalismus.
01:01:28: Ich mache hier die Trendforschung.
01:01:29: Ich mache hier Avongard und nebenbei habe ich noch eine Tischlerei.
01:01:33: Ja, ja, schauen wir mal.
01:01:35: Das wäre das.
01:01:36: Das ist ein gutes Ziel.
01:01:36: Da sprechen wir mein nächstes Jahr darüber, ob das irgendwie funktioniert.
01:01:41: Zeitlich,
01:01:41: zeitlich lässt das gerade sehr wenig andere Karrieren nebenher zu, was auch gut so ist.
01:01:48: Sabine, vielen, vielen Dank.
01:01:50: Das hat super viel Spaß gemacht.
01:01:51: Tolle, tolle, tolle Learnings, die ich mitnehmen kann.
01:01:55: Wirklich gefühlt ist das Neue gesehen.
01:01:58: Und Fokus auf das eine Sandkorb.
01:02:00: Das nehme ich mit.
01:02:03: Alles Liebe für dich, für deine Familie, für die ganze Avongar Group.
01:02:07: Und wirklich vielen, vielen Dank für deine Zeit und für die tollen Klugen Gedanken.
01:02:11: Vielen Dank dir, Tom.
01:02:12: Hat Spaß gemacht.
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