Valentin von Arnim: Die Kashmir-Königin und der Fall Melania Trump

Shownotes

Nie waren Macht und machtlos so dicht zusammen wie bei Donald Trump und seiner Melania. Vor ihm fallen mit Elon Musk, Jeff Bezos und Mark Zuckerberg die größten Tech-Milliardäre der Welt auf die Knie. Aber seine First Lady? Die wird zum First Lacher. Kein Luxury Brand möchte mit ihr arbeiten. Ihr Auftritt bei der Vereidigung des US-Präsidenten wird zum Hut-Gate und absoluten Fashion-Fail-Hit im Internet.

Wie kann das passieren? Warum hört der Einfluss des mächtigen Mannes der Welt am Kleiderschrank seiner Frau auf?

Er analysiert es für uns: Valentin von Arnim. Jahrelang Investmentbanker in New York. Heute leitet er Iris von Arnim, den berühmten Kashmir-Brand, der jetzt in Amerika noch mehr expandieren möchte.

Gegründet von seiner Mutter. Die Iris von Arnim Story: Genug Stoff für eine Netflix-Serie. Motivation für Founder und Inspiration für alle, die mal vom Weg abkommen.

Mit Mitte 20 hat sie einen schweren Autounfall, überlebt nur knapp. Zwei Jahre ist sie im Krankenhaus. Dort lernt sie stricken. Patienten kaufen ihre die schönen Pullis ab. Der Anfang ihres Kashmir-Imperiums.

Im nächsten Jahr feiert sie 50-Jähriges Jubiläum. Und der Professor, der sie damals in der Klinik rettete? Ja, das ist der Vater von Valentin von Arnim.

Business, Family: Unfassbar, wie viel Schönheit aus einem tragischen Erlebnis entstehen kann.

Ich habe Valentin jetzt in Hamburg besucht, ein Podcast live in der Villa der Kashmir-Königin. Sein spannender Blick auf die Branche, was die Fashion-Industrie krank macht und was responsible Luxury heute wirklich ausmacht – das alles jetzt hier in TOMorrow.

Wenn du mitdiskutieren möchtest: Schreib mir gern in die Kommentare oder hier auf Social Media: http://lnk.to/TOMorrow-Podcast und cool, wenn du den Channel abonnierst.

Transkript anzeigen

00:00:00: * Musik *

00:00:01: Here's Tom Junkersdorf mit "Tomorrow".

00:00:05: Der Business, Stars und Lifestyle-Podcast.

00:00:09: Mein Gast heute live aus Hamburg, aus der Villa

00:00:13: der Kashmir-Königin Iris von Ahnem.

00:00:18: Mit einer unfassbaren Unternehmer-Story.

00:00:21: Und einem spannenden Blick auf den Fall, Melania Trump.

00:00:26: Warum kein Lager-Brand mit ihr arbeiten will.

00:00:30: Hier ist die Antwort.

00:00:31: Hier ist General Manager Valentin von Ahnem.

00:00:36: Trump funktioniert in favors, you have to respect him.

00:00:42: Wenn du das tust, tut er das zurück.

00:00:46: Deshalb sitzt Zuckerberg und Bezos, weil sie es tun müssen.

00:00:50: Bei Melania müssen sie es nicht tun.

00:00:52: Sie ist keine Mode-Ikone und hat auch keine Macht.

00:00:55: Ich kann mir nicht vorstellen, dass Melania was zu sagen hat.

00:00:59: Sie führt keinen Vorteil.

00:01:01: Sie hat in dieser Zeit eher aufgrund der Verbindung zu ihrem Mann

00:01:06: eine negative Markenwirkung.

00:01:08: In der Assoziation mit Melania bringt nichts Positives.

00:01:11: Is yours a marriage of equals?

00:01:16: I would say yes.

00:01:17: I would say no.

00:01:18: I think she's far greater than the 50%.

00:01:22: We have a pretty much equal relationship.

00:01:26: Niva macht und machtlos so dicht zusammen wie bei Donald

00:01:32: und Melania Trump.

00:01:34: Er analysiert es für uns Valentin von Ahnem.

00:01:38: Jahrelang Investment Banker New York

00:01:40: heute leitet der Iris von Ahnem,

00:01:43: den berühmten Cashmere-Brand, der jetzt in Amerika expandiert,

00:01:47: gegründet von seiner Mutter.

00:01:50: Die Iris von Ahnem-Story.

00:01:52: Genugstoff für eine Netflix-Serie.

00:01:55: Mit Mitte 20 hat sie einen schweren Auto unfall überlebt.

00:02:04: Nur knapp zwei Jahre Krankenhaus.

00:02:07: Dort lernt sie stricken.

00:02:09: Patienten kaufen ihr die schönen Pullis ab,

00:02:12: der Anfang Iris Cashmere Imperiums.

00:02:16: Und der Professor, der sie damals in der Klinik rettete,

00:02:19: ist der Vater von Valentin von Ahnem.

00:02:23: Business, Family, wie viel Schönheit

00:02:26: aus einem tragischen Erlebnis entstehen kann.

00:02:29: Das alles jetzt hier in Tomorrow.

00:02:32: Hey, Valentin, willkommen bei Tomorrow.

00:02:41: Wunderbar, vielen Dank, dass ich bei euch sein darf.

00:02:44: Hamburg, Haveste Ude, eine alte Villa.

00:02:48: So stellt man sich das vor, das reicht der Cashmerkönigin, oder?

00:02:53: Du ist das verrückt. Ich bin ja aufgewachsen im Haus.

00:02:57: Gerade über uns, hab ich dir erzählt, war mein Kinderzimmer vor,

00:03:01: wir sind hier eingezogen, 1989.

00:03:04: Da war die Firma eine Etage und oben überwohnt wir.

00:03:07: Iris war alleinerziehende Mami.

00:03:09: Dementsprechend war alles zusammen.

00:03:11: Da bin ich aufgewachsen und bin in dem Büro,

00:03:14: wo ich gerade sitzen, da saß Iris.

00:03:17: Ich bin hier angekommen, 2006 aus Amerika.

00:03:20: Dann hat Iris gesagt, sie ist jetzt ready abzugeben.

00:03:24: Ich könne bald in ihr Büro einziehen.

00:03:27: Dann hat sie noch zehn Jahre gedauert, bis ich eingezogen bin.

00:03:31: Heute ist die Firma vier Etagen,

00:03:33: und Iris wohnt immer noch oben drüber.

00:03:36: Es ist wirklich ihr zweites Kind.

00:03:39: Oder ihr erstes, wie man es nimmt.

00:03:42: Und sie ist immer noch dabei.

00:03:44: Sie ist jetzt 80, 80 geworden.

00:03:47: Und kommt jeden Tag hier noch runter ins Office?

00:03:50: Das ist ihr Lebenselix, ihre Leidenschaft, ihr Lebensinhalt.

00:03:55: Sie liebt es jeden Tag.

00:03:57: Es gibt einen Fahrschirm im Haus,

00:03:59: sondern fährt sie durch die Gegend,

00:04:01: worauf sie Lust hat.

00:04:03: Sie kommt und schaut sich die Kollektion an.

00:04:06: Ist der Impulsgeber, der Ideengeber,

00:04:08: sie ist auch die absolut strengste.

00:04:10: Sie kommt nicht aus einer anderen Generation.

00:04:13: Sie zieht jedes Teil noch an.

00:04:15: Wenn eine Musterkollektion da ist, zieht es an.

00:04:19: Sie steht vom Spiegel und sagt was dazu.

00:04:21: Das ist ihr Leben.

00:04:23: Sie ist auch echt noch gut.

00:04:25: Es gibt Diskussionen, die wir manchmal haben.

00:04:28: Das ist völlig normal.

00:04:29: Aber ihr wissen einfach von Stricktechnik und auch Stil.

00:04:34: Da geht es mit den Farben los.

00:04:36: Bei uns beginnt eine Kollektion meistens mit den Farben.

00:04:40: Wir haben nicht unbedingt mit was in Trends oder Techniken

00:04:44: neu entwickelt, sondern mit der Farbe.

00:04:47: Da kommt es ihr her.

00:04:48: Dieses Gespür, was passt zusammen,

00:04:51: wie strahlt eine Farbe, wie fügt man sich?

00:04:54: Die haben so einen Einfluss auf uns.

00:04:56: Das hat einen tollen Effekt.

00:04:58: Farben glänzen mehr in Kashmir.

00:05:00: Du hast eine viel tieferere, schönere, vollere Farbe.

00:05:04: Wir haben eine Technik entwickelt, die ist 30 Jahre alt.

00:05:08: Das nennt sich Stonewash.

00:05:10: Das ist eine Art Waschen.

00:05:12: Dadurch wird das dreidimensionale, architektonischer, perfekt.

00:05:16: Das macht kaum jemand im Kashmirbereich,

00:05:19: weil es kann leicht schiefgehen.

00:05:21: Wenn es schiefgeht, ist der Poli kaputt.

00:05:24: Dann hast du dieses wertvolle Material,

00:05:26: das nicht mehr nutzen kannst.

00:05:28: Deshalb macht das kaum jemand.

00:05:30: Das ist sehr ihres von einem Eigen.

00:05:32: Das erkennt man von der Farbe her.

00:05:35: Das ist total ihres.

00:05:37: Wir haben ein Fahrtarchiv, da sind 3, 10.000 Farben.

00:05:40: Immer als kleine Kashmirlaps.

00:05:42: Dann wird da richtig drin gewühlt, zusammengelegt.

00:05:46: Das ist wie ein Endlospuzzle, an dem rumgespielt wird, bis es passt.

00:05:50: Wie ist das für dein Team, wenn ihres runterkommt?

00:05:53: Ist Aufregung, Excitement, Stille, Angst,

00:05:56: dass sie etwas nicht gut findet?

00:05:58: Wie ist die Atmosphäre?

00:06:00: Wahrscheinlich alles.

00:06:02: Sie ist der grande Dame.

00:06:04: Sie hat das gegründet, sie ist Namensgeberin.

00:06:07: Sie ist auch das Herzt.

00:06:09: Ihre Geschichte, ihr Leben spielt ganz stark das wieder,

00:06:13: was die Marke heute darstellt und was wir darstellen wollen.

00:06:16: Das wird es auch immer so bleiben.

00:06:19: Klopf auf Holz, dass sie noch lange dabei ist.

00:06:22: Aber sie wird immer das Gesicht bleiben.

00:06:24: Ihre Lebensgeschichte, ihr Mut, ihre authentische Art,

00:06:28: ihr Lebensweg, gegen alle Erwartungen,

00:06:31: trotz Verlust und Schmerz aufzubauen.

00:06:34: Es war eine Mami, das zu machen.

00:06:37: Das ist schon das Beispiel dieser Firma und das Herz und die DNA.

00:06:41: Das wird immer so bleiben.

00:06:43: Ein großer Name für die deutsche Mode,

00:06:46: aber auch für die Hamburger Mode.

00:06:49: Hier kommen die größten Mode-Schöpferinnen und Schöpfer her.

00:06:53: Die haben deine Mutter Iris von Arnim,

00:06:56: Jay Sander, Karl Lagerfeldt, Wolfgang Job.

00:07:00: Hier ist Hamburg besonders gut für den Mode.

00:07:03: Erstaunlich, man fragt sich, wie das sein kann.

00:07:07: Der Hamburger Mode-Geschmack ist ein Stück klassischer.

00:07:11: Er ist gut, aber es ist nicht der experimentelle,

00:07:15: exaltierte nach draußen gehende.

00:07:18: Aber vielleicht ist es das Wetter,

00:07:20: wenn es grauer ist länger im Jahr.

00:07:23: Und nicht durch die Farben der Natur so inspiriert.

00:07:28: Vielleicht muss es dir schaffen.

00:07:31: Vielleicht kommt dann diese Fantasie.

00:07:34: Ich glaube, es war Albert Albas, der meinte,

00:07:37: dass die kreativen Menschen sind,

00:07:39: die entweder gelitten haben oder lange Weile gespürt haben.

00:07:44: Aus der lange Weile entwickelt sich die Fantasie,

00:07:47: schöne Dinge zu schaffen.

00:07:49: Vielleicht ist dieser graue Alltag, also Gott sei heute,

00:07:53: kommt dann der Moment,

00:07:55: wenn du das nicht mehr verpasst.

00:07:58: Ich würde gerne von der Hamburger Mode

00:08:01: auf die Weltmode schauen.

00:08:03: Vielleicht noch viel mehr auf die Welt.

00:08:06: Wie du sie gerade siehst, was ich bei dir spannend finde,

00:08:10: dass du mal in Amerika gelebt hast.

00:08:13: Du warst Investmentbanker in New York.

00:08:16: Du hast einen besonderen Blick auf Amerika.

00:08:19: Gleichzeitig habe ich gelesen,

00:08:21: dass für euch Amerika ein ganz wichtiges Land ist

00:08:25: für die Entwicklung des Brands.

00:08:28: Amerika, im Moment, alle schauen drauf.

00:08:31: Was ich mich gefragt habe,

00:08:33: bei diesem ganzen Drumherum um Donald Trump und Melania Trump,

00:08:39: die Amtseinführung,

00:08:41: war es auffällig,

00:08:43: dass die ganzen Tagmilliardäre scharen sich um Donald Trump.

00:08:47: Ob nun Elon Musk, Mark Zuckerberg,

00:08:50: die CEOs von Google, von TikTok,

00:08:54: alle Leute sind da.

00:08:56: Es war bei der Vereidigung sogar da

00:08:59: die Familie Anno von LVMH.

00:09:02: Man denkt also, wow, alle Big Player dieser Welt sind in Love.

00:09:06: Mit Trump?

00:09:07: Oder versprechen sich irgendwas von ihm?

00:09:10: Oder verbüllen sich mit ihm?

00:09:11: Oder fallen vor ihm auf die Knie?

00:09:14: Und dann ist das eine Frau, First Lady Melania Trump.

00:09:17: Und die Frau ist zu lesen,

00:09:19: dass es so schwer ist für sie,

00:09:22: ein Fashion Brand zu finden,

00:09:24: der sie ausstatten möchte.

00:09:27: Wie kann das sein?

00:09:29: Wie ist dein Blick darauf,

00:09:31: warum fallen alle vor ihr Mann,

00:09:33: vor Donald Trump so auf die Knie?

00:09:36: Und Melania muss sich richtig bemühen,

00:09:39: dass sie was Anständiges anzuziehen hat bei öffentlichen Ereignissen.

00:09:43: Ich glaube, ihr müsst die ganzen großen Namen,

00:09:46: die bei der Inauguration saßen,

00:09:48: die wenigsten davon lieben Trump.

00:09:51: Ich glaube, das ist absolut kalkuliert.

00:09:54: Ich glaube, die verstehen Trump, funktioniert in favors.

00:09:57: You have to respect him.

00:09:59: Wenn du das tust, tut er das zurück.

00:10:02: So funktioniert er.

00:10:04: Deshalb sitzt er Zuckerberg und Besos, weil sie es tun müssen.

00:10:09: Bei Melania müssen sie es nicht tun.

00:10:12: Also, sie ist keine Modeikone und hat auch keine Macht.

00:10:15: Ich kann mir nicht vorstellen, dass Melania irgendwas zu sagen hat.

00:10:19: Sie führt keinen Vorteil.

00:10:21: Sie hat in dieser Zeit eher aufgrund der Verbindung zu ihrem Mann

00:10:26: eine negative Markenwirkung.

00:10:28: Die Modewelt ist ein ganzes Stück liberaler, freier, diverser.

00:10:35: Wenn wir uns rein auf die Maga-Weltamerikas konzentrieren,

00:10:40: auf das Innere des Landes,

00:10:41: dann könnte man damit punkten, die großen Marken brauchen

00:10:46: einer breiten Support dieser Welt.

00:10:48: In der Assoziation mit Melania bringt nichts Positives.

00:10:52: Deshalb macht das keiner.

00:10:53: Ano, ich hab mich gefreut, dass er da war,

00:10:56: und Alexandre, die sitzen um diese Zölle zu verhindern.

00:11:00: Wenn er mit einem Rundumschlag von Zöllen ankommt,

00:11:03: ist das für das globale Fashion-Business ein Problem.

00:11:06: Aber das wird so klar getrennt, dass Sie wissen,

00:11:09: Trump ist die totale Macht und Melania, na komm.

00:11:13: Absolut.

00:11:14: Ich hab keinen Vorteil davon.

00:11:16: Wenn ich Melania in einem Iris von Annan Polova sehen würde,

00:11:20: selbst wenn sie gut drauf aussieht, würde ich nur Fragen aufwerfen.

00:11:24: Ich bin kein Freund der ganzen Cancel Culture.

00:11:27: Ich finde das eine furchtbare Entwicklung.

00:11:29: Die Mode muss und darf frei sein.

00:11:32: In dem Sinne ist es ein spannendes Statement.

00:11:35: Wenn eine liberale, diverse, freie Marke sagt,

00:11:39: auf wie er es supporten, Melania, das polarisiert.

00:11:42: Wäre ein schöner Schritt, für jemand das zu machen,

00:11:45: also durch das zu trauen,

00:11:47: ist hat nur wenig, ich find mir sie besonders stilvoll.

00:11:50: Ist sie inspirierend, als Mensch inspirierend?

00:11:53: Willst du ja heutzutage als Marke,

00:11:55: willst du ja nicht nur jemanden haben, der berühmt ist,

00:11:58: weil das ist Fade und ohne die Intelligenz.

00:12:01: Du willst jemanden haben, dessen Lebenswerk, dessen Einfluss,

00:12:06: dessen Werte du teilst, der für die Marke steht.

00:12:09: Wenn ich bei uns sehe, eine meiner Lieblingskundinnen,

00:12:12: jemand, der in den Laden reinkommt, ist Anna-Sophie Mutter.

00:12:16: Dann ruft mich der Münchner Laden immer an,

00:12:19: wenn sie da war, freu ich mich einfach,

00:12:22: weil das so eine tolle Frau ist.

00:12:24: Ihr Talent, ihr Aussehen, ihre Würde, ihre Gatze,

00:12:27: so stelle ich mir ihr von einem vor.

00:12:29: Solche Menschen willst du in deiner Marke sehen.

00:12:32: Wofür steht Melania Trump?

00:12:34: Wer nicht jemand, mit dem ich die Marke verbinden möchte?

00:12:38: Aber gibt es nicht viele Marken, die sagen,

00:12:40: "We don't care", der ist auf jeden Fall reichweite.

00:12:43: Das wird weltweit übertragen, dass ihnen ein paar Milliarden Menschen,

00:12:47: und wenn es da Posts gibt, werden die Milliarden mal gehadelt.

00:12:51: Wenn du jetzt Balenciaga bist, würde ich sofort hingehen.

00:12:54: Wenn jemand so polarisiert, wirst du es sofort machen.

00:12:57: Das wird auch jemand machen, das wird auch passieren.

00:13:00: Das wird innerhalb des bei manchen LVMH-Markens,

00:13:03: da werden die Marketing-Leute schon sagen,

00:13:06: vor dem Shitstorm, der dann kommt.

00:13:08: It's a risky business.

00:13:09: Hast du mal drüber nachgedacht,

00:13:12: gerade weil du ja sagst, für euch ist Amerika so ein wichtiger Markt,

00:13:16: dass es sogar ein krassen Effekt hätte, wenn ihr sagen würdet,

00:13:20: wir standen sie aus?

00:13:21: Es hätte ein krassen Effekt, das stimmt.

00:13:26: Es hätte ein krassen Effekt, ist ein interessanter Gedanke.

00:13:29: Ich glaube, wir haben, ich weiß nicht,

00:13:32: ob wir das mit unseren Werten vereinbaren können.

00:13:35: Wir haben als damals Russland die Ukraine-Angriff,

00:13:38: haben wir von einem Tag von anderen

00:13:40: jegliches Russland-Geschäft abgebrochen.

00:13:43: Das war ihres ein ganz wichtiger Schritt, das sofort zu tun,

00:13:46: weil wir die Reklamotten wollte, sie nicht mehr in dem Land sehen.

00:13:50: Die meisten Tayener beliefern heute noch Russland

00:13:53: und sagen, ein gutes Business.

00:13:55: Man kann Geld verdienen, das war eine Entscheidung von Werten.

00:13:58: Dann möchtest du auch nicht mit Menschen zusammenarbeiten

00:14:01: nach s reine Markete, es wäre unecht.

00:14:04: Dass die Wahrheit so eines Unternehmens,

00:14:07: wenn wir uns nehmen und was ja viele Namen vorhin genannt

00:14:10: und auch deutsche Designer, wen gibt es heute noch?

00:14:13: Oder welche Marken gibt es nicht mehr?

00:14:15: Das ist ja furchtbar.

00:14:17: Wir haben das ganz große Glück, dass es uns gibt,

00:14:20: dass es uns gut geht.

00:14:21: Wir hatten 2022 das mit Abstand beste Jahr unserer Geschichte.

00:14:25: Ich glaube, viel daran liegt, dass wir sehr bei uns selber geblieben sind.

00:14:30: Ich glaube, wir haben immer das gemacht, wer wir sind

00:14:32: und warum es so gut geht.

00:14:34: Ich glaube, es ist ein sehr guter Weg,

00:14:37: um jemand anderes zu sein.

00:14:39: Ihres Weg war immer, geh deinen eigenen Weg,

00:14:42: du musst dich nicht anpassen auf andere Marken,

00:14:44: sondern mach das, wo nach dir ist, was du kannst.

00:14:47: Das hat Iris für sie immer, mach den besten Pullover.

00:14:50: Den, den ich tragen will,

00:14:52: ich anziehe, in dem ich mich wohlfühle für mich selber.

00:14:55: Das ist ein Frauendesigner,

00:14:56: designt aus einer anderen Blickwinke als Männerdesigner,

00:14:59: weil die Frau oft von innen heraus designt.

00:15:02: Das muss perfekt sitzen, das muss lange bleiben,

00:15:04: das muss gut waschbar sein, das muss funktionieren.

00:15:07: Zwischen Praktikabilitätsstil, Perfektion, das macht am Ende

00:15:11: Qualität richtig aus, das ist ein Teil.

00:15:13: Und diese Werte, die sind hier seit 50 Jahren.

00:15:16: Wir werden nächstes Jahr wird das Unternehmen 50.

00:15:19: Also, Thema ist hier lustig.

00:15:21: Also, das ganze Thema sozusagen Langlebigkeit und Verantwortung

00:15:27: ist jetzt sozusagen seit 10, 15 Jahren ganz wichtig.

00:15:30: Ja, da fällt es gerade wieder ein bisschen vom Tisch runter,

00:15:33: weil die ganzen Sustainability-Golts nicht mehr am Top der CEOs sind,

00:15:37: in der großen Mode, weil andere Themen wichtiger sind.

00:15:40: Aber als das so massen wurde,

00:15:41: wir haben uns das nie oben auf unsere Stirn geschrieben,

00:15:44: so we are the most sustainable drank.

00:15:46: Aber wir haben seit 50 Jahren so gelebt,

00:15:48: dass es darum geht, ein Pullover zu machen, der sein Leben lang hält.

00:15:52: Der muss so gut sein.

00:15:53: Die Qualität des Materials, die Verarbeitung,

00:15:55: aber auch der Stil und der Typ des Pullovers muss einer sein,

00:15:59: den du in 3, 5, 10 und 20 Jahren noch gerne tragen willst.

00:16:02: Alles andere ist nur für den Moment.

00:16:04: Und diese Grundidee war immer uns eigen.

00:16:07: Und ich glaube, das ist so ein Teil, den haben wir nie verändert.

00:16:10: Und weshalb wir heute noch so da sind,

00:16:12: weil du verstehst ihres von Ahn und weißt, wo für die Marke steht.

00:16:15: Und dieses Herz, das muss bleiben.

00:16:17: Und das darf man nicht infrage stellen.

00:16:19: Und deshalb ist eine Melania einfach ein Ansatz,

00:16:22: mit dem wir nie gehen würden, nur der Propolisity-Wing.

00:16:25: Es ist spannend und toll, dass ihr noch Wert legt auf eure Werte.

00:16:30: Weil du hast es gerade schon angedeutet.

00:16:32: Viele Werte werden gerade kassiert.

00:16:34: Es ist so das Gefühl, wow, jetzt ist die Welt in der Krise.

00:16:37: Und dann vergessen wir mal Sustainability.

00:16:39: Ich meine, Trump hat es gerade vorgemacht.

00:16:41: Er hat gesagt, okay, Drill, Baby, Drill.

00:16:43: Das heißt, es wird Öl gebohrt, überall in Amerika,

00:16:46: auch in den Naturschutzgebieten.

00:16:48: Wir haben es aber schon vor Trump auch erlebt, dass viele Werte,

00:16:51: all das, was wir uns eigentlich versprochen und verabredet hatten,

00:16:54: sind Covid-Zeit, Diversity, Inclusivity und Wertschätzung.

00:17:00: Dass das alles gerade ja eben kein Wert mehr hat.

00:17:04: Also, es wurde auch übertrieben.

00:17:07: Also, die Vocal-Tour ist dann extrem abgedriftet,

00:17:11: was nicht mehr tolerant oder liberal war, sondern fast didaktisch.

00:17:17: Wenn man sich so überlegt, dass du und ich,

00:17:20: wir beide, weiß, würden jetzt gerne ein mexikanisches Restaurant aufmachen.

00:17:24: Weil wir übrigens einfach die mexikanische Küche lieben,

00:17:26: dann ging er das nicht, weil das wäre sozusagen kulturelle Aneignung.

00:17:30: Obwohl wir eigentlich nur aus Respekt dieses Restaurant,

00:17:33: diese Trends finde ich furchtbar.

00:17:35: Und die Art und Weise, wenn jemand behauptet,

00:17:37: dass Sex biologisch ist, dann finde ich, darf das jemand behaupten.

00:17:40: Es gibt Gründe, das zu sagen.

00:17:43: Es darf doch jemand sagen, Sex ist etwas, was ich mir auswählen möchte.

00:17:46: Aber du musst das respektieren, die Meinungs anderen.

00:17:48: Und dieses Extrem hat natürlich zu der,

00:17:50: unsere Zeichen zu Trump geführt und weshalb das Ganze

00:17:52: gegen Bewegung bekommen hat, die ist natürlich viel zu schlimm und also zu stark.

00:17:56: Und da müssen wir hoffen, dass auch die Mode

00:17:58: verantwortlich dafür weiter daran zu arbeiten.

00:18:00: Also für Sustainability, für Inclusivity, für Diversity,

00:18:03: vor allem auch für die Spaß an der Mode und Spaß,

00:18:07: schöne Dinge anzuziehen und sich nicht irgendwann einheitlich

00:18:10: und also wie Uniform anzuziehen, sondern kreativ zu bleiben.

00:18:14: Und das ja unser Kern, Kreativität zu leben.

00:18:18: Also es war ja auch, ich glaube, eine der ganz wichtigen Punkte,

00:18:21: die in unserer Geschichte ist, wir sind ein Familienunternehmen.

00:18:25: Und das immer gewesen und werden das auch immer bleiben.

00:18:29: Also wenn das absolut möglich ist.

00:18:31: Und das gibt uns natürlich Freiheit, langfristig zu denken.

00:18:34: Es gibt uns Freiheit, das zu machen, worauf wir Lust haben

00:18:38: und nicht auf die Anzahl der verkauften Polovanisten

00:18:42: im Quartal zu maximieren.

00:18:44: Sondern wie das eben Shareholder, also getrieben Unternehmen machen müssen.

00:18:47: Sondern wir haben diese Freiheit zu entwickeln und nachzudenken

00:18:50: und bei uns zu bleiben.

00:18:51: Wir müssen auch nicht 20 Prozent wachsen,

00:18:52: sondern wir müssen schauen, dass wir den besten Polova machen.

00:18:55: Weil wenn wir den machen, dann kommen die Kunden immer und immer wieder.

00:18:58: Es ist immer das Irrste, wenn du jemanden triffst,

00:19:00: der sagt, ich hab noch ein Polova von ihnen, der ist bestimmt 20 Jahre alt.

00:19:05: Und dann hören wir uns manchmal einen Witz.

00:19:06: Ich glaube, sie müssen mal ein bisschen schlechter machen,

00:19:08: damit ich wieder neue kaufe.

00:19:09: Und es geht natürlich genau darum, dass der Polova, der da ist,

00:19:11: weil der hat ja zwei Sachen.

00:19:13: Der hat überlebt, weil jemand ihn liebt.

00:19:15: Also es ist ein richtig Lieblingsstück geworden.

00:19:17: Er trägt ihn gerne und ist richtig schön.

00:19:19: Und er hat eben also die Qualität, aber auch die meisten Menschen sortieren

00:19:24: ihre Schränke immer mal aus.

00:19:25: Also sonst gehen wir und wir müssen ja mal entlüften und uns befreien von Dingen.

00:19:29: Und spannend ist mal, welche Teile bleiben im Schrank,

00:19:31: wenn man sich einmal ihnen durchsortiert und von einem Ding befreit.

00:19:35: Und wenn wir der Polova sind, der drin bleibt, dann haben wir gewonnen.

00:19:38: Das ist der Idee, der muss dort ewig drin bleiben.

00:19:41: Kashmir ist also nicht nur ein sehr, sehr teures, sehr wertvolles Material,

00:19:45: sondern eines auch was ja, ewig hält.

00:19:47: Und der eindlichen Polova von euch hält eigentlich ewig.

00:19:49: Und wenn er kaputt ist, das finde ich bei euch toll.

00:19:52: Ich habe zwei Polova von euch.

00:19:53: Kann man sie auch reparieren, was ist bei euch?

00:19:55: Super. Kashmir kann man hervorragend reparieren.

00:19:57: Also es geht genau darum,

00:19:58: kannst du in die Waschmaschine werfen, immer besser in der Waschmaschine waschen,

00:20:01: als in die Reinigung geben, kannst du ihn lüften.

00:20:04: Du kannst ihn hervorragend reparieren.

00:20:06: Also wir Männer neigen manchmal dazu,

00:20:08: dass wir unsere Arme mal ein bisschen hochkämpeln.

00:20:10: Und wenn wir also sehr viel tippen und arbeiten,

00:20:12: dann kann es passieren beim dünnen Polova,

00:20:13: dass sich bei den Ellenbogen etwas aufreibt.

00:20:15: Aber dann kann man auch einfach Patches drauf machen.

00:20:17: Also es gibt Wege, diese Teile ein Leben lang zu pflegen.

00:20:20: Und auch das versuche ich unseren Kunden immer beizubringen.

00:20:22: Wenn ihr ein Thema habt, bringt den Polova zu uns,

00:20:26: kommt zu uns, wir können uns umkümmern, wir können ihn pflegen.

00:20:28: Und wenn wir den behandelt haben, dann sieht er danach aus wie neu.

00:20:31: Kashmir ist, habe ich in Vorbereitung auf dem Podcast gelesen,

00:20:34: eines der teuersten Materialien, die man verarbeiten kann.

00:20:36: Ein Kilo kostet 180 Euro.

00:20:39: Ja, absolut.

00:20:42: Also du musst dir erst vorstellen,

00:20:44: die Kashmir-Ziegen leben nur,

00:20:47: also etwa 94, 95 Prozent des Weltmarktsupplies

00:20:51: an Kashmian Rohmaterial,

00:20:52: kommt aus der inneren und äußeren Mongolai.

00:20:55: Also die inneren Mongolai ist Teil von China

00:20:56: und die äußeren ist die Republik Mongolia.

00:20:59: Und die ganzen Kashmir-Ziegen leben an den Rändern der Wüste Gobi.

00:21:02: Das ist diese gigantische große Wüste.

00:21:04: Und nur dort haben sie diese ganz speziellen Lebensbedingungen,

00:21:07: die sie brauchen, um ihr Haar zu entwickeln.

00:21:10: Es ist also extrem kalt im Winter

00:21:12: und es regnet nur einmal im Jahr, meistens so Mai, Juni herum.

00:21:16: Den Rest des Jahres ist es trocken.

00:21:17: Das heißt, die Vegetation ist sehr, sehr trocken.

00:21:20: Das heißt, das Einzige, was die Essen können, die Ziegen,

00:21:22: ist trockenes Gras, trockenes Sträuch.

00:21:25: Ja, alles, was dort eben noch wächst in der Wüste,

00:21:28: also in dieser Tunderregion.

00:21:30: Das heißt, das ist deren natürliche Lebensbedingungen.

00:21:33: Das heißt, die entwickeln, haben über die Jahrtausende,

00:21:36: gegen die Kälte im Winter

00:21:37: dieses wunderbar feine Unterhahn wickelt,

00:21:40: was sie gegen die Kälte schützt.

00:21:41: Also, wenn du zum Beispiel bei uns in die Berge gehst

00:21:44: und in der Österreich oder Schweiz

00:21:46: und haust du die Gämse oder Steinböcke an,

00:21:49: die haben alle eine massive Fettschicht gegen die Kälte.

00:21:53: Die können ja im Schnee schlafen, über Nacht und frieren nicht,

00:21:55: weil die halt diese massive Fettschicht haben.

00:21:57: Aber die fressen natürlich einfach Alpengas.

00:21:59: Alpengas ist einfach unendlich fruchtbar,

00:22:01: ganz wunderbar, als dieses Fettschicht anbaut.

00:22:03: Das gibt es dort in der Wüste Gobi nicht.

00:22:06: Und so haben sie über die Jahrtausende dieses Haar entwickelt.

00:22:08: Deshalb kann man die Englischen Könige

00:22:10: haben immer versucht, schon vor Hunderten, vor Jahren

00:22:13: Karschmiedsziegen zu importieren.

00:22:14: Also, Karschmieds ist ein ganz, ganz altes Material.

00:22:16: Das wurde schon seit Jahrtausenden, wird das verarbeitet.

00:22:19: Und die haben die importiert und dann nach Schottland gebracht

00:22:21: und gedacht, du bist auch kalt, da könnt ihr auch wüttern.

00:22:24: Und aber sobald die schottisches Gras gefressen haben,

00:22:26: haben die natürlich die Fettschicht angebaut

00:22:28: und dann nicht mehr ihr Haar entwickelt.

00:22:29: Also, können sie nur dort leben.

00:22:31: Und weil sie halt dort leben, ist sie die Anzahl begrenzt.

00:22:34: Weil sie haben ein zweites Problem.

00:22:36: Die Ziegen fressen das Gras mit der Wurzel.

00:22:39: Also, sie reißen das Gras raus.

00:22:40: So, und dadurch, und da sind die Chinesen auch wieder extrem klug,

00:22:44: die haben ganz klar reglementiert,

00:22:46: wieviel Ziegen pro Quadratkilometer gehalten werden darf,

00:22:49: damit du keinen Dessertification-Effekt hast.

00:22:51: Also, das wird wahnsinnig genau kontrolliert.

00:22:53: So und so viel ein Hürtel darf, auf dem und dem Gebiet,

00:22:56: so und so viel Ziegen haben,

00:22:58: damit eben sich das Gebiet wieder rehabilitiert.

00:23:00: Und da passen sie genau auf,

00:23:02: weil es ein sehr wichtiger Wirtschaftszweig dort für die Region ist.

00:23:05: Wow, wieviel Geschichte in jedem Pullover von euch steckt, wie toll.

00:23:08: Wahnsinn, oder?

00:23:09: Also, das ist auch, das ist wirklich,

00:23:11: also diese Kultur da unten, wie die das entwickelt haben,

00:23:14: ist auch mal so lustig, wenn man da hin fährt.

00:23:16: Dann hat man so die Idee von, also, von solchen Jolten

00:23:21: und alten Farmen und Kostümen.

00:23:24: Also, die fahren da mittlerweile mit niegelnah genäuer Kavasaki,

00:23:28: Kavasaki-Motorrädern oder Yamaha-Motorrädern über die Wüste.

00:23:30: Also, sie sind da nicht mal auf dem Chimeel und folgen ihren Ziegen,

00:23:34: sondern die leben noch in dieser Wüste dort,

00:23:36: aber das sind natürlich mittlerweile Häuser und Motorräder,

00:23:38: mit denen sie da rumfahren.

00:23:39: Aber was bedeutet das für dich und für euer Business,

00:23:42: ja, in dem ganzen Weltkosmos, den wir haben,

00:23:46: in dem Weltfaschenkosmos?

00:23:48: Ich habe einen Satz von dir gelesen,

00:23:51: dass du gesagt hast, Mode ist leider ein kranker Markt.

00:23:56: Ja, das ist furchtbar.

00:23:58: Also, man muss sich vorstellen, das kann natürlich keiner genau sagen,

00:24:01: aber wir gehen davon aus, dass etwa doppelt bis dreimal

00:24:05: so viel Mode hergestellt wird, wie gebraucht wird.

00:24:08: Und das ist natürlich, was das an eine Verschwendung,

00:24:11: an Energie und Resources ist, das ist furchtbar.

00:24:14: Und dieser ganze Markt ist ein Supply-driven-Market.

00:24:18: Das heißt, die Modekonzerne und großen Firmen

00:24:20: haben eben durch immer cleveres Marketing,

00:24:23: also wieder ein neuer Star, eine neue Co-op,

00:24:26: ein neuer Drop, eine neue Limited Edition,

00:24:29: immer mehr Produkt in den Markt reingepresst,

00:24:31: mehr, mehr, mehr, mehr Produkt.

00:24:34: So, und war das immer dieses Excitement

00:24:35: und man wollte sich unbedingt verbunden sein mit der Marke,

00:24:38: weil da der und der Star sie trägt.

00:24:41: Und hat also das künstlich geschaffen.

00:24:43: In einer Zeit, in der dann etwas schwieriger wird,

00:24:45: kommt natürlich auch der Konsument dahinter,

00:24:47: dass das ein künstlich geschaffener Bedarf und kein echter Bedarf ist.

00:24:51: Und das ist das Problem jetzt, das ging los natürlich durch die Ukraine

00:24:55: und dann die folgende Inflation,

00:24:57: dass der Konsument etwas vorsichtiger wird.

00:24:59: Und der Konsument in richtiger Weise

00:25:02: sich auch mal fragt, was brauche ich eigentlich?

00:25:04: Also, wofür möchte ich Geld ausgeben?

00:25:05: Und warum brauche ich das?

00:25:07: Also, Mode muss und darf Spaß machen.

00:25:09: Aber es muss eben etwas sein, worauf du Lust hast,

00:25:12: was du machen willst, womit du dich richtig schön anziehen willst

00:25:15: und nicht dieser massive Druck, der geschaffen wird.

00:25:18: Und der hat diesen Markt sehr, sehr krank gemacht.

00:25:20: Und jetzt ist die große Frage, und deshalb lesen wir ständig

00:25:23: von den ganzen Pleiten links und rechts,

00:25:25: ist, wer macht ein Produkt, den der Konsument, der Kunden am Ende,

00:25:29: wirklich das Produkt, was er wirklich braucht, was er tragen will?

00:25:33: Also, wer besitzt die Legitimität heute,

00:25:35: weil das Produkt so kreativ ist, weil die Geschichte der Marke so spannend ist,

00:25:39: weil das Produkt so gut ist, weil die Qualität,

00:25:41: weil es eine Legitimität hat, ein Leben lang zu existieren.

00:25:43: Und das ist die große Frage gerade unter dem Markt.

00:25:46: Und das ist natürlich auch das, weshalb ich so sehr an uns glaube,

00:25:48: weil ich glaube, wir können das liefern,

00:25:50: was heute eine echte Relevanz besitzt.

00:25:53: Aber dann lass uns mal kurz über den Kunden sprechen.

00:25:55: Also, was mich wundert, wenn man sich aktuelle Zahlen anguckt.

00:25:57: Klar, Wirtschaftskrise ist da, jeder spürt es.

00:26:00: Ich habe gerade nur noch auf dem Weg hierher gelesen,

00:26:02: dass im Schnitt aktuell bei Online-Käufen fast 80 Prozent

00:26:08: der potenziellen Käufer aussteigen in dem Moment,

00:26:11: wo es zur Bezahlung kommt.

00:26:12: Das heißt, sie suchen sich einen Teil aus,

00:26:14: wollen es eigentlich haben, wollen es haben.

00:26:15: Und wenn es dann auf den letzten Klick kommt, fast 80 Prozent,

00:26:19: brechen ab so viel wie noch nie zuvor.

00:26:21: Kann man sagen, okay, dann haben die wahrscheinlich noch mal parallel gecheckt,

00:26:24: wie das Konto ist, wie die Kreditkarte belastet ist und haben gemerkt,

00:26:28: das passt vielleicht nicht mehr.

00:26:31: Das zweite, was mich total wundert, ist eine Statistik,

00:26:33: die zeigt, dass 15 bis 20 Prozent der gekauften Sachen

00:26:37: niemals getragen werden.

00:26:38: Das heißt, dass kaufen Menschen Sachen,

00:26:41: wir reden nicht mal von, wir reden mal nicht getragen,

00:26:43: sondern wir reden von 15 bis 20 Prozent.

00:26:46: Das ist fast jedes fünfte Teil, was dann doch gekauft wird,

00:26:51: wird nicht getragen.

00:26:53: Weil ich Ihnen erklär mir bitte den Kunden von heute.

00:26:57: Aus Furchtbarm.

00:26:58: Also beide Beispiele, die du genannt hast,

00:26:59: das ist natürlich ein großes Thema.

00:27:01: Also wir haben Gott sei Dank in unserem Segment

00:27:05: nicht diesen ganz furchtbaren Retourenquoten

00:27:08: oder ganz großen Abbruchraten.

00:27:10: Aber natürlich schauen die Leute es ein bisschen,

00:27:12: auch so wie ein Window-Shopping, sich die Teile anzuschauen.

00:27:15: Wir haben ja alle Wunschlisten heutzutage,

00:27:17: wo du mit Herzt anklicken kannst, das wünsche ich mir.

00:27:19: Dann geht das sozusagen auf dein Wunschzettel drauf

00:27:21: oder Merkzettel.

00:27:23: Und dann kommst du irgendwann zurück und hoffentlich kaufst du den Pullover.

00:27:26: Also, und du hast natürlich Freude dran.

00:27:28: Also die Bilder und die schönen Dinge anzuschauen.

00:27:30: Aber die Leute haben natürlich heute weniger Geld.

00:27:33: Durch Inflation ist in anderen Dinge wichtiger geworden.

00:27:36: Reisen, Experiences, die, wofür die Leute Bildung,

00:27:39: wofür die Leute bereit sind, mehr Geld auszugeben.

00:27:42: Versus, also der Share of Wallet, den heute die Mode einnimmt,

00:27:45: ist sicherlich geringer als vor 20, 30 Jahren.

00:27:49: Also und auch der Kunde heutzutage ist sehr viel bewusster

00:27:54: und vorsichtiger, was er kauft.

00:27:55: Aufgrund der Zeit.

00:27:56: So, das ist die Wahrheit.

00:27:58: Etwas zu kaufen und nicht zu tragen ist natürlich,

00:28:04: also für viele Menschen, die gehen tatsächlich gerne einkaufen

00:28:09: und sind im Laden und für die ist das auch eine Beschäftigung,

00:28:12: wenn du keine großen Auflösungen zu tun hast.

00:28:14: Also ich glaube, die und mir passiert, dass wir nicht seltener,

00:28:17: dass wir etwas kaufen, was im Schrank versickert,

00:28:19: weil wir natürlich gar nicht so viel Zeit haben.

00:28:21: Und wenn wir das mal tun, dann machen wir das sehr bewusst.

00:28:24: Viele machen das wirklich als Zeitvertreib.

00:28:25: Und das ist etwas, was nicht passieren darf,

00:28:28: weil das natürlich für uns, also wenn wir merken,

00:28:30: dass jemand das als Zeitvertreib macht, etwas kauft, was er nicht trägt,

00:28:33: irgendwann ärgert sich der Kunde darüber.

00:28:35: Also ein Pullover, den er gekauft hat, der nicht angezogen wird,

00:28:38: der führt langfristig zu negativen Effekten.

00:28:40: Deshalb musst du das vermeiden.

00:28:42: Du musst unbedingt Sachen verkaufen, die er tragen will.

00:28:44: Und das ist die große Kunst.

00:28:46: Aber leider gibt es natürlich, also wird ja viel konsumiert,

00:28:49: was nicht gebraucht wird.

00:28:50: Und das ist auch manchmal bei dieser Freizeitbeschäftigung einkaufen,

00:28:52: der Fall.

00:28:53: Total. Ich kenne das nur, dass ich manchmal ganz, ganz, ganz selten

00:28:57: eigentlich passiert es mal heute nicht mehr.

00:28:59: Sachen nicht trage, in die ich mich habe reinkwatschen lassen.

00:29:02: Wo dann irgendeinen Verkäufer oder Freund oder Berater

00:29:05: immer gesagt hat, hey, Tom, das musst du tragen.

00:29:07: Das ist so cool.

00:29:08: Das steht dir total.

00:29:09: Und ich schon beide Anprobe gemerkt habe.

00:29:12: Das ist es nicht.

00:29:13: Und ich habe mich dann irgendwie tot quatschen lassen.

00:29:15: Und dann liegt das Teil und du nimmst es tausendmal in die Hand.

00:29:18: Aber denkst jedes Mal, ach komm, nee, ich nehme doch was anderes.

00:29:21: Gott, wir sind alle menschlich.

00:29:23: Also ehrlich gesagt, wenn ich ehrlich bin, ich fähme gerade ein,

00:29:26: ich habe auch ein paar Sneakers.

00:29:28: Ich glaube, es sind Acne Sneakers bei mir im Schrank,

00:29:31: die ich bei einem befreundeten Händler in Stuttgart,

00:29:34: einen Superladen sehr mag, gekauft.

00:29:38: Und das waren also die hipsten Sneaker.

00:29:41: Ich hab sie einmal getragen, nie wieder, weil es bin ich ich.

00:29:45: Ja, Gott, wir machen mal Fehler.

00:29:46: Da passieren das Sicht über den Lad dazu.

00:29:49: Also das ist auch in Ordnung.

00:29:51: Was ich versuche, unseren Kunden immer zu sagen,

00:29:53: um auch Iris von einem so zu erklären,

00:29:55: ist, wenn du vom Spiegel stehst,

00:29:57: und das hätte ich bei den Sneakers auch machen sollen,

00:29:59: schließ mal die Augen.

00:30:00: Wie fühlt es sich an?

00:30:01: Man kann sich oft mit geschlossenen Augen noch viel besser vorstellen,

00:30:05: wie man sich gerade fühlt.

00:30:06: Weil das ist ja, wir sind ja kein Logo-Brand,

00:30:09: sondern wir sind ja ein Product-Brand.

00:30:10: Das heißt, das Produkt erzählt die Geschichte.

00:30:12: So, und das spürst du, das spürst du auf der Haut,

00:30:14: du spürst, wie dich anfühlst.

00:30:16: Und wenn sich das richtig anfühlt, dann ist das Teil gut.

00:30:19: Wenn du Zweifel hast daran, wie es sich anfühlt,

00:30:21: dann lass es bleiben.

00:30:21: Und dann lässt es im Schrank liegen.

00:30:23: Guter Punkt, ehrlicherweise waren die sogar zwei gute Punkte,

00:30:25: weil der Zweite ist, du hast gesagt, wir sind ein No-Logo-Brand.

00:30:28: Und das ist ja im Moment auch so, wow, der Major-Trend.

00:30:31: Quite luxury, wie man es nennt.

00:30:33: Dass alle gerade super performen, die keine Logos haben.

00:30:37: Auch eure Konkurrenten, natürlich Brunello, Cuccinello,

00:30:40: funktioniert super.

00:30:42: Alles ohne Logos.

00:30:44: Also das heißt auch aus deiner Perspektive,

00:30:46: better no logo, oder?

00:30:48: Klar, das ist natürlich wer wir sind.

00:30:51: Also ich hab natürlich auch Succession sehr gerne geguckt,

00:30:54: eine Super-Serie.

00:30:55: Und also da wurde natürlich dann europianer so hochgespielt.

00:30:59: Dieses Thema Old Money.

00:31:02: Und sozusagen ist natürlich ein spannendes Thema,

00:31:05: diese Assoziation vom Stil her gefällt es mir natürlich auch.

00:31:08: Also der ruhige, gelastige Qualität.

00:31:10: Ich weiß immer nicht, ob ich uns wirklich

00:31:13: als Quite luxury beschreiben würde.

00:31:15: Weil wenn du dir unseren Handstrick anschaust,

00:31:17: oder unsere Farben oder auch den Stone-Word-Masche,

00:31:21: also so ruhig, das sind ja keine navyfarbenen Flachstrick-Polova,

00:31:24: sondern das sind schon auch laute Teile.

00:31:27: Also die erzählen schon eine Geschichte,

00:31:29: sie haben nur kein Logo,

00:31:30: sondern sie erzählen die Geschichte der Farbe,

00:31:33: der Struktur des Materials, der Technik dahinter,

00:31:37: dieses ganzen Handwerkskunst, die da drin steckt.

00:31:39: Also so quiet ist es gar nicht.

00:31:41: Sondern es ist ein Stil, der das Produkt erzählt,

00:31:44: dieses Gefühl des Materials,

00:31:46: wenn du das Material sehen kannst.

00:31:47: Nicht nur spüren, sondern richtig so sehen kannst.

00:31:50: Also so quiet sind wir gar nicht.

00:31:52: Aber im Vergleich, also wir sind auf jeden Fall

00:31:54: no logo luxury, sondern da steht nirgendwo jetzt

00:31:56: ein großes, ihres von einem drauf.

00:31:58: Und was auch spannend ist,

00:32:00: das ist dieser Begriff dieses Old Money Businesses,

00:32:03: was gerade auch den amerikanischen Fashionmarkt sehr verändert.

00:32:07: Dass wenn man sich die aktuellen Kampagnen anschaut,

00:32:09: auch beispielsweise von Ralph Lauren zum Beispiel,

00:32:11: geht wirklich auf altes amerikanisches Geld.

00:32:14: Wenn man die Kampagnen sieht,

00:32:16: die werden so plötzlich wieder in den Hemdens geschudet,

00:32:18: so richtig altes, früheres Amerika.

00:32:22: Also es noch so schön war, dass die gar kein Donald Trump brauchen,

00:32:24: der es noch mal "great" oder "great" machen kann.

00:32:27: Ist das auch etwas, was du feststellt,

00:32:29: dass da so ein Schiff ist,

00:32:31: weg von dem Hype, weg von dem super Trend hinzu, ja, Old Money?

00:32:37: Also ich glaube, das ist ein Trend,

00:32:39: über den reden wir ja seit so zwei, drei Jahren,

00:32:41: wo der sehr relevant ist.

00:32:43: Ich glaube, wenn man jetzt einmal bei Balenciaga

00:32:47: oder Gucci nachschaut,

00:32:49: werden die immer noch mehr Geld verdienen

00:32:50: mit den Logo-T-Shirts als mit den Nicht-Logo-T-Shirts.

00:32:53: Also so ganz ist der Logo-Trend,

00:32:56: weiß ich nicht, ob der wirklich den Logo-Trend übernommen hat.

00:33:00: Also der Wille, Luxus zu kaufen und zu zeigen,

00:33:05: wo man es direkt sieht, ist nach wie vor sehr, sehr groß.

00:33:08: Der amerikanische Markt ist hochinteressant

00:33:10: und deshalb glaube ich auch so sehr an den.

00:33:12: Und wir müssen jetzt sehr, sehr stark hoffen,

00:33:14: dass Trump mit seinen Zöllen nicht übertreibt.

00:33:17: Dass wir einen Weg finden,

00:33:18: dass da Bernard und Alexander Amno genügend Einfluss

00:33:20: drauf nehmen können auf ihn und er.

00:33:22: Er ist natürlich sehr gerne associated mit solchen Menschen.

00:33:24: Das ist schon Luxus, den er persönlich liebt.

00:33:27: Der Amerikaner hat diesen alten klassischen Geschmack.

00:33:31: Also er ist auch ein bisschen praktisch.

00:33:34: Also es muss auch gut sitzen, es muss sich gut anfühlen.

00:33:37: Es darf die Qualität haben.

00:33:39: Der Amerikaner liebt auch deutsche Geschichte.

00:33:44: Also deutsche Geschichte, damit meine ich natürlich jetzt nicht das,

00:33:46: was vor 45 passiert ist, sondern also die Qualität,

00:33:50: die Autos, die Association mit unserer früheren Pünktlichkeit

00:33:55: ist er positiv in Amerika verhaftet.

00:33:57: Die Franzosen und Italiener, die kaufen nicht so gerne deutsche Brands.

00:34:01: Die haben genügend eigene Brands,

00:34:02: die halten die Deutschen nicht für kreativ,

00:34:04: besonders im Bereich der Mode nicht.

00:34:07: Der Amerikaner schon, der hat eine positive Association

00:34:09: und auch den richtigen Geschmack und natürlich auch das Geld.

00:34:11: Und da ist dieser Trend, sich eben mit Old Luxury zu assoziieren,

00:34:15: das schafft natürlich auch eine ganz große Rückhalt und Beständigkeit.

00:34:19: Also dass das so ein evangelistische, laute Verrückte,

00:34:22: das verändert sich sehr, sehr schnell.

00:34:24: Da musst du im Ende herkommen.

00:34:25: Also welches Logo gerade, das ist im Moment natürlich gerade Miumyun,

00:34:30: Balenciaga davor, Bottega, die so wahnsinnig erfolgreich waren.

00:34:32: Und so das Old Luxury, das schafft natürlich ein bisschen Ruhe

00:34:36: in so einer unsicheren Zeit, was wir in Israel erleben,

00:34:38: keine erleben der Inflation, auch Trump,

00:34:41: der natürlich jetzt für viele in Amerika für Unsicherheit sorgt,

00:34:44: da schafft natürlich die Beständigkeit von Old Money, Old Luxury,

00:34:48: nicht ständig alles verändern zu müssen,

00:34:49: nicht ständig sich überlegen zu müssen,

00:34:51: welche Marke, welches Produkt, welcher Style,

00:34:54: schafft Beständigkeit.

00:34:55: Das hat durch in so einer Zeit, im Moment, ist das sehr angenehm,

00:34:57: sich damit zu assoziieren und deshalb lieben das so viele.

00:35:00: Wenn du auf Amerika schaust, welches Amerika siehst du,

00:35:03: was ich interessant finde, das ich gelesen habe,

00:35:06: bei eurer Expansion nach Amerika,

00:35:08: wollt ihr einen Fokus geben auf fünf Regionen.

00:35:11: New York, verstehe ich, Boston, verstehe ich,

00:35:14: Kalifornien verstehe ich, aber dann auch Colorado und Texas.

00:35:19: Ja, klar, also ehrlich gesagt,

00:35:21: hat das natürlich auch, du musst natürlich auch dahin gehen,

00:35:24: wo die Bereitschaft Geld auszugeben da ist.

00:35:26: Und in Dallas und Houston und auch in Austin,

00:35:31: sie haben, erstens haben sie sehr, sehr viel Geld.

00:35:34: Sie geben gerne Geld für Mode aus,

00:35:36: aber die haben Spaß an der Mode.

00:35:38: Und es ist ein klassisch konservativer Geschmack mit einem Twist.

00:35:44: Das heißt, dort verkaufst du Farbegut.

00:35:46: Also dort ist eben nicht alles in Tobbeisch,

00:35:49: Kämel und Silber oder Flanell,

00:35:52: sondern dort werden gerne Farben getragen.

00:35:54: Und wir können durch unseren Stonewash

00:35:56: und unseren Kashmir so wunderschöne Farben präsentieren.

00:35:59: Also das ist ein Thema, die uns sehr dahin führt.

00:36:01: Auch dort wird es kühler.

00:36:02: Es ist dort nicht immer 35 Grad,

00:36:05: also auch dort hast du die Bedingungen, die funktionieren.

00:36:07: Kalifornien natürlich, also es wird besonders in San Francisco

00:36:11: in der Region auch kühler am Meer.

00:36:13: Du brauchst Bolova und die Ostküste, wie du sagst,

00:36:15: ist sehr verständlich.

00:36:16: Colorado ist tatsächlich momentan unser größter Markt.

00:36:18: Wir haben einen ganz, ganz tollen Kunden dort,

00:36:21: der sitzt in Aspen, Vale, Beaver Creek, Sun Valley.

00:36:25: Gorsuch heißt diese Kette, ist eine ganz tolle Modekette.

00:36:29: Das war mal der größte Kunde von Brunello Cuccinelli in Amerika,

00:36:31: bevor dann Niemann Marcus das übernommen hat.

00:36:33: Also Brunello und allen ihren Shops hatte.

00:36:36: Und die haben natürlich auch dort, also Old Money kommt nach Aspen.

00:36:41: Und Old Money passt natürlich zu ihres Vanaanen.

00:36:43: Das ist aber interessant.

00:36:45: Das bedeutet ja, im Grunde genommen, wenn man im Moment

00:36:47: amerikanische News sieht oder vor allen Dingen natürlich Politiker

00:36:50: über einem natürlich Trump hört, ist es so ein Hate auf alles,

00:36:53: was aus dem Ausland kommt.

00:36:55: Er möchte Amerika beschützen vor allem, vor fremden Autos,

00:36:59: vor fremden Technologies und ich weiß es nicht,

00:37:02: auch vor Mode, die aus dem Ausland kommt.

00:37:04: Aber wenn ich dich richtig verstehe, bedeutet das,

00:37:06: dass die Amerikaner zumindest in den Bereichen,

00:37:09: die du gerade geschildert hast, einen sehr positiven View auf,

00:37:12: ja, in diesem Fall, Made in Germany haben.

00:37:15: Also Amerika ist ein unendlich diverses Land.

00:37:19: Also so die Vielseitigkeit in diesem Land ist so breit.

00:37:23: Und das wird auch ein Trump nicht ändern.

00:37:25: Also wird es gewisse Mager-Anhänger geben,

00:37:28: die tatsächlich nur noch Made in America Produkte kaufen.

00:37:30: Wahrscheinlich ja. Also wird es die geben.

00:37:32: Ja, okay. Also man kann ja heutzutage durch 3D-Drucker,

00:37:35: wird Nike irgendwann Möglichkeit haben,

00:37:37: alle ihre Tonstuhl in Amerika herzustellen.

00:37:39: Also dann wunderbar, sollen sie es machen, perfekt,

00:37:41: dass sich jemand rein darauf beschränkt.

00:37:44: Also Kashmir kann in Amerika nicht hergestellt werden.

00:37:47: Also es gibt keine Regionen dort, wo man die Kashmir-Ziegen ansiedeln kann.

00:37:51: Kashmir wird immer aus der inneren, äußeren Mongolei kommen.

00:37:54: Kashmir ist ein komplexes Material.

00:37:56: Also wenn man das zum Beispiel in Polova erst einmal strikt,

00:37:58: ist der Brett hart.

00:37:59: Also man, wirklich, das ist sehr spannend,

00:38:02: wenn man das Material das erste Mal anfässt,

00:38:05: wenn es sozusagen durch die Filter-Kamin-Maschinen kommen,

00:38:07: das ist ganz kurz.

00:38:08: Also die Haare sind gerade mal so zwischen 2,5 und 4,5 cm lang,

00:38:12: die kleinen dünnen Hährchen.

00:38:13: Und die sind also so etwa 15, 20 Mikron dünn.

00:38:19: Und also das ist wirklich, wenn man 1 Kilo nimmt,

00:38:22: dann hat es einen Faden 24 Kilometer Länge.

00:38:25: Also so, um sich mal das bildlich vorzustellen.

00:38:29: Also 1 Kilo kann ich auf 24 oder auf 28 Kilometer gehen,

00:38:32: nachdem wir den Faden nicht nehmen, in die Länge ziehen.

00:38:35: So, wenn ich den also dann stricke und wasche und samstelle,

00:38:39: dann ist der erst mal Brett hart und dann muss ich ihn waschen.

00:38:41: Und erst durch die erste Waschung wird er wieder so weich,

00:38:43: wie wir ihn heute kennen, wenn wir dieses fluffige, schöne anfassen können.

00:38:47: Jede Farbe, jede Strikstärke, es gibt ja unendlich viele,

00:38:50: gar eine dicke, dünne, wie die vermischt sind, wie viele Fäden ich nehme.

00:38:55: Also die technischen Möglichkeiten sind unendlich groß.

00:38:57: Das ist ja auch spannend.

00:38:58: Ich kann auch unterschiedliche Spannungen auf die Maschine machen.

00:39:00: Je nachdem, welchen Farben ich nehme,

00:39:03: welche Spannungen ich auf dem Faden habe,

00:39:05: welche Farbe ich nehme, muss ich ihn anders waschen,

00:39:08: damit er genau dieses Gefühl widerspiegelt,

00:39:11: wie ich ihn gerne haben möchte.

00:39:12: Das kann man nicht einfach so kopieren und weitermachen.

00:39:15: Dafür brauche ich richtig viel Erfahrung.

00:39:17: Und diese Erfahrungen besitzen eben die Italiener,

00:39:19: auch die Chinesen und die Schotten.

00:39:21: Das sind so die drei Regionen, die wirklich wissen,

00:39:23: wie man mit Kashmir umgeht.

00:39:25: Und dieses Know-how aufzubauen,

00:39:26: dass wir in die Amerikaner nicht so können.

00:39:27: Also ich glaube, sich gegen Kashmir zu wehren,

00:39:30: wird ihnen relativ wenig bringen.

00:39:32: Wie ist dein Blick jetzt auf Melania Trump?

00:39:37: Die ist ja nun die nächsten vier Jahre die First Lady.

00:39:40: Wir haben schon darüber gesprochen, dass es schwierig ist,

00:39:43: für sie Fashion Brands zu finden, die sie ausstatten wollen.

00:39:47: Das heißt, sie wird sich auch auf amerikanische Designer fokussieren.

00:39:50: Jetzt bei der Amtseinführung war es ja total spannend,

00:39:53: da hat sie amerikanische Designer getragen.

00:39:55: Beim letzten Mal übrigens, bei der ersten Amtszeit von Donald Trump,

00:39:59: war sie noch in Ralph Lauren unterwegs.

00:40:01: Diesmal auch nicht Ralph Lauren,

00:40:03: sondern sie hat ein Mantelkleid getragen von Adam Lips

00:40:07: und ein ja auffälligen Hut mit weißer Schleife von Eric Javitz.

00:40:13: Wie fandest du ihren Auftritt?

00:40:17: Wie fandest du diese Inszenierung?

00:40:19: Er hat mich jetzt nicht umgehauen.

00:40:22: Der Hut hat natürlich Abstand, Entfernung,

00:40:28: kommt mir nicht so nahe gesponnen.

00:40:29: Ich finde, das war keine welcoming, herzliche Nähe, sondern das ist ein sehr aristokratisches,

00:40:36: Utensil, was man da getragen hat.

00:40:39: Sie bedient sich alter Mittel.

00:40:41: Ich schütze mich, ich entferne mich von euch.

00:40:44: Das ist Ihre Art.

00:40:46: Melania war auch nie ein fröhlicher Mensch.

00:40:49: Ich habe jetzt sie nicht im Kopf als jemand, der positiv fröhlich die Menschen begeistert,

00:40:54: wie sehr sie ihren Mann liebt oder gerne ins weiße Hausein zieht.

00:40:58: Nobody knows.

00:40:59: Ich würde auch keine Vermutung anstellen.

00:41:00: Aber es ist ja kein Mensch, der irgendwelche Massen begeistert.

00:41:03: Natürlich wird es eine Menge amerikanischer Designer geben, die sie auch ausstatten wollen.

00:41:07: Da wird es auch welche geben.

00:41:08: Aber das ist ja keine Positiv.

00:41:10: Ich will ja jemanden, der da vorne strahlt und sagt irgendwas ausstrahlt und das ist

00:41:14: sie einfach nicht.

00:41:15: Deshalb würde ich sie nie als Beispiel nehmen.

00:41:16: Okay, dann nehmen wir deine Mutter als Beispiel.

00:41:19: Iris von einem Valentin, lass uns mal übersprechen, wie ist dieses ganze Kashmir Königreich überhaupt

00:41:27: entstanden?

00:41:28: Wenn ich es richtig verstanden habe, ist das ganze entstanden durch ein Unfall.

00:41:33: Total.

00:41:34: Also das ist wirklich eine unglaubliche Geschichte.

00:41:38: Und ich glaube, um diese Marke zu verstehen, ist diese Geschichte ganz relevant und zentral.

00:41:43: Man muss sich vorstellen, die hat mit zwei ihre Mutter verloren und mit 16 ihren Vater.

00:41:49: Eine Flüchtlingsfamilie, noch geboren in Schlesien, eine Flüchtlingsfamilie, die alles verloren

00:41:54: hatte.

00:41:55: Und dann wuchs sie auf am Rande von Hannover in einem Plattenbau.

00:41:59: Ihr Vater, der als vorher Schlosser war, arbeitet als Nachtwächter, um einfach Geld

00:42:05: zu verdienen.

00:42:06: Also da gab es auch keinen Wealth, der irgendwie in den Westen gebracht worden ist, sondern

00:42:08: es war alles alles verloren, also ganz arm.

00:42:10: Und ihr Vater erzählt hier immer, du bist was ganz berühmtes, endlich berühmtes, sorry,

00:42:14: was ganz besonderes, Iris, weil du aus dieser uralten Familie kommst.

00:42:18: Also tatsächlich kann man den Stammbaum, die Geschichte da 800 Jahre zurückführen.

00:42:23: Aber wir sind so arm, du darfst niemanden mit nach Hause bringen, weil es ist peinlich,

00:42:28: wie wir leben.

00:42:29: Weil sie wirklich arm waren.

00:42:30: Dann stirbt ihr Vater mit 16, Iris, sie geht nach Amerika, hat ein ganz bedeutendes Jahr

00:42:35: in Amerika, sie sieht dort den Reichtum, die Petticoast, die Fröhlichkeit, zu Hause gab es

00:42:40: wenig Fröhlichkeit.

00:42:41: Und sie ist dann viele, viele Jahre immer auf der Suche nach ihrem Namen, nach der Bedeutung,

00:42:47: nach dem Besonderen.

00:42:48: Sie war schon damals ein kreativer, verrückter Mensch.

00:42:50: Sie bekam immer jeden Job, weil sie war sehr schön und sie war sehr charmant und alle

00:42:55: wollten immer mit ihr zusammen sein.

00:42:57: Sie hatte sicherlich auch die eine oder andere Droge genommen und feierte also große Feste

00:43:02: und Partys immer ohne Geld, aber irgendwie kriegte sie das hin.

00:43:04: Und so wollte mal jeder mit ihr assoziiert sein und mit ihr arbeiten, aber sie verlor

00:43:08: auch immer jeden Job, weil sie besser im Feiern waren als in der Disziplin.

00:43:12: Es gab auch so Momente, erbte sie einmal 3000 Mark von der verstorbenen Mutter ihres Ex-Freundes.

00:43:20: Also die stirbt und machten im Testament.

00:43:22: Der Ex-Freundin ihres Sohdes 3000 Mark.

00:43:24: Sie hatte noch nie in ihrem Leben so viel Geld gesehen.

00:43:26: Unseres Eins wurde wahrscheinlich das Geld erst mal aufs Konto legen und gesagt, ich

00:43:29: habe jetzt eine Sicherheit, weil ihr Konto war null.

00:43:31: Was macht ihres?

00:43:32: Sie kauft sich alle Schallplatten, die sie jemals haben wollte.

00:43:35: Den größten Verstärker und Stereoinlage, den es damals gibt, Lachsmann, hieß sie der

00:43:40: Verstärker, den haben wir immer noch, das ist also richtig so ein Museumsstück mittlerweile.

00:43:43: Also hat die beste Stereoinlage, alle Musik und dem restlichen Geld fliegt sie auf diese

00:43:47: Schellen mit dem zweiten Flugzeug, was jemals dort gelandet ist.

00:43:50: Sie hatte zudem Zeitpunkt eine Reisebürokauffrau Lehre zu Ende gebracht.

00:43:56: Das hatte ihr vormund, ihr nahegelegt, sie müsste jetzt eine Ausbildung machen.

00:44:00: Also und hat gerade zu Ende gemacht das und kauft sich jetzt dieses Ticket, fliegt auf

00:44:04: diese Schellen, verliebt sich dort in den Barcainer und ach so, sie hatte sich auch noch

00:44:08: eine Nikon-Kamera gekauft.

00:44:09: Also das hat sie auch noch gekauft.

00:44:10: Flug also auf diese Schellen, verliebt sich ein Barcainer und schickte einen Telefax

00:44:14: an ihren Chef, vom Reisebürokauffrau und meinte, ich habe ja sechs Wochen Urlaub und nicht

00:44:19: nur zwei, also ich verlängere jetzt meinen Urlaub von zwei auf sechs Wochen.

00:44:22: Also schwer zu raten, dass als sie wieder kam, hatte sie keinen Job mehr.

00:44:26: Aber sie hatte wahnsinnig viele schöne Fotos gemacht.

00:44:29: Also keine Ahnung von Fotografie, aber alle waren begeistert von ihren Fotos.

00:44:32: Und dann bekamen sie sofort also einen Job als Assistentin von einem Fotograf, ich glaube

00:44:36: sogar Tassi Loutrost.

00:44:38: Began dann eine Ausbildung als Fotografin.

00:44:42: Das brach diese aber, glaube ich, nach sechs Monaten auch wieder ab, weil sie gar nicht

00:44:45: die Disziplin hatte.

00:44:46: Also Fotografie ist ja viel Technik, das ist viel Wissen, das ist viel Vorbereiten, das

00:44:51: ist nicht nur in den Schellen zufällig einmal auf die Kamera drücken, sondern wenn du damit

00:44:54: Geld verdienen willst, dann musst du das richtig machen.

00:44:57: Und die Disziplin besagt sie gar nicht.

00:44:58: Also all die Jahre suchte sie immer, was passt zu ihr?

00:45:01: Bis halt der Autounfall kam und sie, den sie nur überlebte, weil sie nicht angeschnallt

00:45:06: war.

00:45:07: Und dann, also wirklich eine dieser unglaublichen Zufälle im Leben, dadurch, also das Auto

00:45:11: überschlug sich auf der Auto, also sie ist eingeschlafen, vorging Leitplanken, Auto überschlug

00:45:16: sich und dann ging er in den Brückenpfeiler und von hinten fuhr ein Auto rein.

00:45:19: Durch den Dickermazedes, überschlag, flog sie auf die Rückbank.

00:45:24: So, auf die Zwischenbaden, Vorder sitzen durch, nur ihre Beine blieben zwischen meinen Vordersätzen

00:45:29: und das Steuerrad steckte im Vordersatz drin.

00:45:32: Also Vorder heißt Auto zuhause zusammengequetscht.

00:45:34: Wenn da ihr Kopf und Körper gewesen wäre, dann würde es heute diese Firma leider nicht

00:45:38: geben.

00:45:39: Und mich auch nicht und alle anderen.

00:45:41: Aber Kopf und Oberkörpern frei, nur die Beine wurden zerquetscht.

00:45:44: Und danach war sie wirklich zwei Jahre lang im Krankenhäusern, On und Off.

00:45:49: Man konnte das eine Bein sehr schnell retten, das andere drohte amportiert zu werden.

00:45:52: Und dann konnte ein bekannter Professor von damals einen Weg finden, dieses Bein zu

00:45:58: retten, indem er Knochen aus andern Teilen des Körpers nahmen und da rein.

00:46:01: Und dann war sie neun Monate im Ganzkörper Gips.

00:46:03: Man musste dort, das war die Zeit der Kontagankinder.

00:46:06: Das half ihr damals sehr, weil das so ein Vergleich schafft.

00:46:09: Sie dachte man, ihr geht so schlecht.

00:46:10: Aber als ihr diese Kontagankinder sah, dachte sie auch, es gibt Menschen, die jetzt wirklich

00:46:14: noch schlechter.

00:46:15: Und eine Freundin von ihr brachte hier Strickladen und Wolle.

00:46:17: Und dann fing sie einfach an zu stricken.

00:46:19: Und irgendwann hatte sie eine Zimmernachbarin, die meinte, dass das der schönste Strickpullo

00:46:23: war, den ich hier gesehen habe, darf ich den abkaufen.

00:46:25: Ich habe einen Modelladen, ich würde den gerne vervielfältigen und den verkaufen.

00:46:30: Immer sieg klar, dürfen sie und hat den verkauft.

00:46:32: Und als sie dann aus dem Krankenhaus rauskam, meint sie, ich muss mein Leben verändern.

00:46:36: Und zog nach Hamburg und hier in die Brüderstraße in ne Neustadt in einen ganz kleinen Laden.

00:46:42: Also das war damals eine Arbeitergegen.

00:46:44: Also eher ne asozialen Arbeitergegen, weil mehr konnte sich gar nicht leisten.

00:46:47: Hatte so ne ein Zimmerwohnung oder zwei Zimmerwohnung im Erdgeschoss, wo sie also hinten schlief

00:46:53: und vorne die Polis verkaufte.

00:46:54: Und da verkaufte sie dann so einen Poli alle zwei Wochen, irgendwie überlebte sie.

00:47:00: Weil also die Gegend war die falsche oder die teuer Sachen waren schon damals teuer.

00:47:04: Also sie war damals schon ein tolles Material und viel Zeit.

00:47:07: Und war der Meinung, es ist ein besonderer Pullover.

00:47:08: Das ist nicht so ein einfacher.

00:47:09: Und dann kam dieser große Glücksmoment, dass jemand sie entdeckte bzw.

00:47:15: jemand machte ein Modelladen auf Sylt auf.

00:47:17: Sylt wurde immer wichtiger und wollte populärer und da machte jemand ein Laden auf und suchte

00:47:21: eine Verkäuferin.

00:47:22: Und dann sagte jemand, da gibt es diese junge Frau Iris von Arnim, die hat so ein kleinen

00:47:28: Laden da in der Neustadt.

00:47:30: Also fragt die doch mal, ob die nicht Lust hätte, das zu machen.

00:47:33: Weil ich glaube, so viel verkaufte die da nicht.

00:47:35: Und dann kam die jetzt zu Iris und Iris meinte, klar mache ich, aber nur wenn ich auch meine

00:47:39: eigenen Polis verkaufen darf.

00:47:40: Und dann meinte sie alles klar.

00:47:41: Das war im Sommer 77.

00:47:43: Er verkaufte sie dann diese regenbogenfarbenen Pullover aus Sylt.

00:47:46: Und das wurde plötzlich zu dem absoluten In-Peace auf der Insel.

00:47:50: Jeder lief damit herum.

00:47:51: Die Bunte kam, schrieb von Leute von heute, die für sie kam und nach den Titelblatt daraus.

00:47:56: Es war wie so Beng noch, niemand hatte so schöne Pullover, so Designte.

00:48:00: Damals war ein Pullover etwas, das strikten die Leute zu Hause.

00:48:03: Aber die großen Brands machten keinen Strick, die machten Konfektion und Kleider und Bläser.

00:48:08: Und sie war die erste, die richtig so Design reinbrachte.

00:48:10: Und das war so der große erste Moment.

00:48:12: Und dann war auch, es kurz, dann kam noch die kurze Geschichte, dass tatsächlich dann

00:48:17: der Professor, der Chirurg, der ihr Bein gerettet hatte, war auch auf Sylt und kam in

00:48:22: den Laden und dann fing die eine liebes Geschichte an für eine eineinhalb Jahre.

00:48:28: Das wurde dann mein Vater, also der dann auch noch, aber meine Mutter verließ sie ja dann

00:48:33: auch nach zwei Jahren, als sie schwanger war.

00:48:36: Das ist auch wieder so eine Geschichte.

00:48:37: Ich glaube, was für einen Mut man haben muss, damals war, es gab die Idee der Firma und

00:48:41: ein erster Erfolg, aber noch kein großes Unternehmen, sondern wirklich nur die Idee.

00:48:48: Und dann jemanden zu verlassen, schwanger, weil er nicht zu einem passt.

00:48:52: Weil man merkt, dass man andere Werte hat, ein anderes Leben.

00:48:56: Mein Vater, ein großer Professor, der braucht eine Frau Professor.

00:48:59: Iris war das Gegenteil von einer Frau Professor, die war ein wilder Hippie, die Kreativer.

00:49:03: Und dann verließ sie den und baute das Unternehmen auf.

00:49:07: Aber da war sie halt die erste, die damals solche Polovase seinte.

00:49:10: Und das war so schön.

00:49:11: Man konnte wirklich noch mit Kreativität und Ideen und schönen Dingen einen Unternehmen

00:49:16: aufbauen.

00:49:17: Und dann waren wir nicht in den Investoren ohne Businessplan, sondern rein aus dem Bauch

00:49:19: heraus.

00:49:20: Dann ging das los.

00:49:21: Wow, bitte, was für ein Mindset.

00:49:24: Wir haben alle Probleme in diesem Leben.

00:49:26: Die Welt ist so kompliziert.

00:49:28: Manche Dinge sind schwer, manche Dinge machen wir uns schwer.

00:49:31: Was für ein Mindset.

00:49:34: Du brauchst ein Unfall?

00:49:37: Überlebst du es gerade so?

00:49:39: Bist im Krankenhaus?

00:49:41: Vollgibs, monatelang, insgesamt zwei Jahre.

00:49:44: Und dann in dieser Zeit, in dem größten Unglück, passieren zwei Sachen, die spektakulär

00:49:53: sind und dein Leben und das Leben von anderen für immer verändern.

00:49:57: Sie findet die Idee des Businessmodells für Polova, dass Polovastrick ein Business sein

00:50:04: kann.

00:50:05: Und sie lernt den Chefarzt kennen, der am Ende dein Vater ist.

00:50:09: Und du sitzt jetzt hier als neuer Boss.

00:50:13: So ein kleiner, so ein Märchen ist es.

00:50:17: Es ist eine wahnsinnig schöne Geschichte.

00:50:20: Es ist, wenn man so Ihres sieht, auch, das sind zwei verschiedene Menschen, die ihres

00:50:25: vor der Geburt ihrer beiden Kinder.

00:50:28: Ich sage das jetzt mal so, ihrem Sohn und ihrer Firma.

00:50:32: Und danach, sie ist heute und danach immer eine der diszipliniertesten und am härtets

00:50:39: Arbeitenden Menschen, die ich je getroffen habe.

00:50:41: Sie ist nie krank.

00:50:42: Sie arbeitet immer, sie denkt immer nach.

00:50:45: Sie will die Dinge immer verbessern, immer verändern.

00:50:47: Da ist ein Drive und eine Kraft dahinter, die es vollkommen vergleichlos ist, das zu

00:50:52: finden.

00:50:53: Und auch für Leute um sie herum nicht immer ganz einfach, weil wirklich diese Energielevel

00:50:59: ist auch mit 80, ist jeden Tag hier.

00:51:01: Aber das treibt sich natürlich an.

00:51:04: Aber was immer gleich war, war die Leidenschaft für das.

00:51:08: Also wenn man was macht, dann muss es etwas Besonderes sein.

00:51:11: Da muss etwas richtig Schönes sein.

00:51:13: Die Freiheit.

00:51:14: Also ich glaube, sie hat schon damals, wenn du gefeiert hast, es darf auch mal Hummer

00:51:21: geben oder aus.

00:51:22: Aber dann lieber Barfuß am Strand und nicht perfekt.

00:51:27: Du kannst dich auch mal richtig schön anziehen, aber dann halt dazu vielleicht eine Raggy

00:51:30: Band und jetzt nicht eine Jazz Band.

00:51:32: Also die Mischung, Stile zu verbinden, unterschiedliche Themen zusammenzuführen, diese Vielseitigkeit,

00:51:38: wenn du durch ihre Wohnung heute gehst und dir die Kunst anschaust.

00:51:41: Also ich glaube, ein besseres Beispiel für Eklatizismus kann man nicht finden, weil

00:51:47: du hast dort ganz klassische alte Elemente, du hast dort übertriebene Rococo-Elemente,

00:51:54: dann hast du ganz moderne Architektur, dann hast du ganz moderne Kunst von Christo oder

00:51:59: Rauschenberg.

00:52:00: Das heißt, du hast eine Mischung an wahnsinnig viel.

00:52:04: Das ist ein altes Jagdbild mit einem getöteten Tiger im Wald.

00:52:10: Das würdest du dir im Schloss im 6, 17 Jahrhundert vorstellen.

00:52:13: Aber das ist schi.

00:52:14: Also du kannst sie gar nicht auf eine Sache verbinden.

00:52:17: Da ist Lichtkunst da drin und da sind richtig so fast barockartiges Besteck.

00:52:23: Und alle Dinge, die sie irgendwann gefunden hat und schön empfinden, mit denen sie was

00:52:27: assoziiert, die sie spüren kann und diese Besonderheit, diese Dinge, die zusammenzuführen.

00:52:33: Das ganze macht Sinn.

00:52:35: Aber das macht auch nur in diesem Kontext Sinn.

00:52:36: Du wirst kein Mensch geben auf die Idee, diese Stil-Elemente einfach so plötzlich aneinander

00:52:40: zu legen.

00:52:41: Aber that's her.

00:52:42: Und das ist, was sie ausmacht.

00:52:43: Und das ist eben, ich glaube auch der Kern von dem, was wir tun, diese Verbindung, all

00:52:47: dieser unterschiedlichen Elemente.

00:52:49: Wärts Iris, aber wer bist du Valentin?

00:52:53: Du hast schon gesagt, du bist hier aufgewachsen.

00:52:55: Wir sind hier in deinem Office unter deinem alten Kinderzimmer.

00:52:58: Ich meine, wie toll ist das.

00:52:59: Du bist hier aufgewachsen zwischen all dem Kaschmädchen, tollen Polovern.

00:53:04: Du hast in Hamburg dann Abi gemacht und du bist danach aber weit, weit weggegangen, weil

00:53:10: du, glaube ich, auch deinen eigenen Weg gehen wolltest, deinen eigenen Erfolg haben wolltest.

00:53:15: Du bist nach New York gegangen und bist ins Bank-Business eingestiegen als Investmentbanker.

00:53:20: Du, ich glaube, das Unternehmen war, als ich auf Fuchs, nur Frauen.

00:53:25: Also alles Frauen.

00:53:27: Und so als kleiner Junge musst du irgendwann einfach mal raus.

00:53:31: Und also von diesen ganzen Frauen, von der Mode, von meiner immer präsenten starken

00:53:38: Mutter, also mit Präsent, die waren wahnsinnig viel weg.

00:53:41: Wir sind eher so als Team aufgewachsen.

00:53:43: Also ich hab mir mein Frühstück selber gemacht und ich war meistens woanders Mittagessen

00:53:47: bei Freunden oder im Club.

00:53:49: Also so, die war halt viel weg.

00:53:51: Aber wir sind sowieso als Team aufgewachsen, aber sie waren natürlich durch ihre Präsenz

00:53:55: und wer sie war, waren sich stark und prägend.

00:53:58: Da musste ich erst mal raus.

00:53:59: Mein eigenen Weg gehen, ich hab immer noch von geträumt, Banker zu werden, weil die

00:54:04: Väter meiner beiden besten Freunde Banker waren.

00:54:06: Das waren so wie meine Ersatzväter und Vorbilder.

00:54:08: Und dann musste ich das machen und hatte das große Glück nach Amerika gehen zu können.

00:54:12: Und ich verbinde wahnsinnig schöne Dinge mit diesem Land.

00:54:16: Dieses Land ist so frei.

00:54:19: Man kann so kreativ sein, Dinge schaffen.

00:54:23: Alles ist möglich.

00:54:24: Also und dieses alles ist möglich, auch The Positive Attitude, haben mich sehr, sehr,

00:54:28: sehr beeinflusst, dort loszulegen.

00:54:30: Und es war ein ganz toller Jahr.

00:54:32: Ich war da acht Jahre und dann kam irgendwann der Anruf und war, sag mal, interessiert,

00:54:37: sich einfließt Unternehmen.

00:54:38: Und das kam ein bisschen überraschend.

00:54:42: Ich glaube, Iris hatte so eine typische Midlife Crisis, die es in meinem Leben gibt.

00:54:45: Und dann habe ich länger darüber nachgedacht und habe ich so gesagt, sie meint noch so

00:54:50: ein bisschen, wenn du nicht kommst, dann suche ich mehr strategische Alternativen.

00:54:53: So und dann habe ich tatsächlich mein Job gekündigt und bin zurückgegangen.

00:54:57: Und das ist jetzt 19 Jahre her, 2006 war das.

00:55:01: Jetzt was fragen gerade.

00:55:03: Unbedingt, ich habe zwei große Warums.

00:55:05: Wahrscheinlich auch schon auf der Stirn, dass du das siehst.

00:55:07: Warum eins, wo hast du diesen Mut her, dass du gesagt hast, ich gehe gleich nach New York

00:55:12: und werde da Investmentbanker.

00:55:13: Ich meine, du kommst dir aus Hamburg und hättest dir auch sagen können, ich gehe erst mal

00:55:17: zu Hamburgers Sparkhaus und guck dann weiter.

00:55:19: Ich glaube, du musst dir das vorstellen.

00:55:22: Ich glaube, ich bin mit fünf alleine geflogen und ich glaube, ich bin mit acht alleine

00:55:29: mit der U-Bahn durch Hamburg gefahren, um zum Zahnarzt zu fahren.

00:55:33: Also, ich glaube, ich habe mich mit neun verantwortlich für meinen Mutter gefühlt, weil da war ja

00:55:38: kein Mann mehr, ne?

00:55:39: Zweitens, ich war der Mann der Familie.

00:55:40: Das heißt, ich hatte immer gedacht, ich bin der Mann und ich bin verantwortlich und

00:55:44: ich muss dafür sorgen, dass es funktioniert.

00:55:46: Das heißt, ich war immer sehr unabhängig.

00:55:48: Also, ich war immer jemand, also wenn ich im Summercamp war irgendwo oder länger weg war,

00:55:54: dich jemand, der, also wenn ich die Freitags dann einmal anrufen musste pro Woche, dann

00:55:58: war das eher so, oh Gott, jetzt muss ich Mutti anrufen.

00:56:00: Also, wir haben ein wahnsinniges, aber wir sind sehr eigenständig.

00:56:05: Also, wir sind so nicht zwei Klucken, die aufeinander hocken die ganze Zeit, sondern wir leben sehr.

00:56:09: So wurde ich auch erzogen.

00:56:10: Also, ich wurde wirklich erzogen.

00:56:12: Also, steh auf, kämpfe, geh weiter, baue dein Leben auf.

00:56:17: Und deshalb war es für mich auch weg, raus.

00:56:19: Und Amerika war, ich war ja schon immer ein Internat da drüben.

00:56:23: Ich hatte mit 14, glaube ich, Club der Toten Dichter gesehen und hatte so eine Faszination

00:56:28: für diese tollen Schulen, diese Bildung.

00:56:30: Das Erbildungssystem Amerika ist so toll, weil man so einsteigt in Literatur, in Schreiben,

00:56:36: in Denken, also ganz was anderes.

00:56:38: Ich hatte Englischunterricht mit fünf Leuten bei mir im Internat und meinem Runden Tisch herum.

00:56:42: Und dann liest du Bronte und Dickens und Chaucer und da einzusteigen.

00:56:46: Das ist was anderes als bei uns 30 Kinder, vom Lehrer an der Tafel vorne.

00:56:49: Und diese intellektuelle Seite Amerika hat mich immer begeistert.

00:56:53: Deshalb wollte ich da immer zurück.

00:56:54: Und dann kommt gleich mein zweites großes "Warum?"

00:56:56: Dann hast du es geschafft.

00:56:57: Du bist bei Goldman Sachs, du bist in New York, du bist erfolgreich, du bist Investmentbanker.

00:57:01: Da gibt es all die Geschichten von "Wow, super großen Deals, mega Boni", die man bekommt.

00:57:06: Und dann Penthouse in New York, Villa am Strand in den Hemdens, krasses Leben,

00:57:13: companies kaufen, verkaufen.

00:57:17: Warum bist du nicht da geblieben?

00:57:22: Du hast ja, also ich hatte ja, ich war erst im Western Bank,

00:57:26: dann habe ich dann auch noch Private Equity gemacht.

00:57:27: Also ich war innerhalb bei Goldman Sachs, dann in der Private Equity-Gruppe.

00:57:31: Es lief schon toll.

00:57:33: Ich glaube, du findest irgendwann raus, dass es an der Wall Street nur ums Geld geht.

00:57:39: Und alles andere.

00:57:40: Also wir können unfassbar tolle Marketinggeschichte rumbauen.

00:57:43: Und wir können mal erzählen, wie wir unseren Kunden besser machen.

00:57:46: Und ganzen Wirtschaftsregionen helfen und sie weiterentwickeln.

00:57:50: Ab Ende geht es darum, make more money.

00:57:53: And that's the only thing that matters.

00:57:56: Und das musst du lieben.

00:57:58: Das musst du dann für dich verinnerlichen,

00:58:01: alt it is, die größte Maxime, die ich besitze, das zu machen.

00:58:05: Und ich stellte mir dann immer so vor,

00:58:06: ich stellte mir mal vor, das geht jetzt alles gut.

00:58:08: Ich war ja am Anfang, ich bin da nicht mehr im Ferrari rumgefahren.

00:58:12: Ich war also at the bottom of the food chain

00:58:14: und habe dort die Excel-Sheets gebaut, die Präsentationen gemacht.

00:58:18: Es geht gut und es geht so weiter.

00:58:20: Und dann stellte ich mir so vor, dann hast du irgendwann ein Haus in Hemdens,

00:58:22: so eine schöne Frau, eine tolle Familie und all diese Demen.

00:58:26: Ich dachte dann irgendwie nicht, dass ich irgendwas geschaffen hätte.

00:58:29: Ich hatte nicht das Gefühl, ich hätte irgendwas von Wert geschaffen, was bleibt,

00:58:34: was etwas verändert, sondern ich hätte einfach nur viel Geld verdient.

00:58:38: Und irgendwie war das nicht geno...

00:58:40: Das war also das nicht genoße falsche Wort, aber irgendwie war das nicht richtig.

00:58:43: Das war nicht, dass ich mit dich wohlfühlte.

00:58:45: Und dann guckte ich immer hier auf diesen kleinen rohen Diamanten in Hamburg

00:58:49: und das ihres hier aufgebaut hatte und dachte,

00:58:52: das ist echt ein schöner Pullover.

00:58:54: Und wir haben echt vieles noch nicht so ganz versucht und richtig gemacht.

00:58:57: Und irgendwie fühlt sich das besser an.

00:58:59: Ich kann das anfassen, kann das anziehen.

00:59:03: Da gibt es Menschen, die das anziehen,

00:59:04: da sind sich Menschen auf der Straße, die das tragen,

00:59:06: Menschen werden Freude gemacht.

00:59:08: Das fühlte sich irgendwie richtig an.

00:59:10: Und dann habe ich einfach...

00:59:12: Das war auch nicht ganz klar, das Leben in New York, das war schon cool.

00:59:14: Also so mit 25 in New York und ein bisschen Cashewnattasche,

00:59:17: das war schon witzig.

00:59:18: Also so, wir haben schon das in vollen, vollen Zügen gefeiert und gelebt.

00:59:22: Und ich glaube, mein Kühlschrank hat in vier Jahren nie Essen gesehen.

00:59:24: Also das war schon ein geiles Leben dort.

00:59:28: Aber es war eben auch endlich.

00:59:30: Und es war, es fehlte am Ende der echte Sinn.

00:59:34: Und irgendwie mag man das.

00:59:35: Also so, ich weiß nicht, ob das alles damals schon so ausdrücken konnte.

00:59:38: Im Nachhinein habe ich das vielleicht viel besser verstanden.

00:59:40: Aber das fühlte sich so an.

00:59:42: Nee, also ich hatte ehrlich gesagt dann auch, man sagt ja, du, ich bin 27.

00:59:47: Ich kann jetzt auch, ich komme erst mal zurück.

00:59:50: So, dass ich dann da 19 Jahre drin hänge, hätte ich da nicht gedacht,

00:59:54: in dem Moment.

00:59:55: Aber es fühlte sich richtig an.

00:59:56: Und das war natürlich dann auch, ich hatte Bock drauf.

00:59:59: Ich glaube auf die Veränderung, auf das.

01:00:02: Ich hatte es jetzt erlebt.

01:00:03: Ich meine, das war natürlich am Anfang denn hier auch, ich bin natürlich

01:00:06: tierisch auf die Nase geflogen.

01:00:07: Also so, dass natürlich, was du kommst als Bank aus New York.

01:00:10: Also, Lunchpausen.

01:00:12: Habs da nicht in New York.

01:00:13: Du hast Essen geholt, ich habe ein Schreibtisch gesetzt.

01:00:15: Hier macht man Lunch.

01:00:16: Hier möchte man ein Work-Life Balance haben.

01:00:18: Hier möchte man, die Menschen, die machen ihren Job aus Leidenschaft,

01:00:21: nicht um noch mehr Erfolg zu haben.

01:00:23: Also all diese Themen zu haben.

01:00:24: Wirklich sensible Designer mit wirklich Kreativität.

01:00:27: Also ich musste sehr viel lernen.

01:00:30: Aber es ist natürlich eine wahnsinnige Geschichte.

01:00:32: Es ist natürlich auch, ich sag mal, die große klassische Geschichte

01:00:36: von Familienunternehmen.

01:00:37: Von Generation zu Generation, wo das Familienunternehmen

01:00:41: ja weitergeführt werden sollte.

01:00:44: Manchmal muss und manchmal möchte man das machen.

01:00:47: Hast du irgendwo für dich auch die Verpflichtung gefühlt?

01:00:52: Vielleicht.

01:00:55: Es ist ganz wichtige, gute Frage.

01:00:57: Iris hat mich nie gezwungen.

01:00:58: Also ganz eindeutig.

01:01:00: Sie wollte, dass ich rausgehe.

01:01:02: Sie hatte es total ermöglicht und befürwortet.

01:01:04: Es war auch für meine Entwicklung wichtig.

01:01:05: Ich glaube, es war auch wichtig.

01:01:08: Familienunternehmen hat auch immer

01:01:10: deine Schwierigkeiten und komplexe Momente

01:01:14: und mit der Muttergenerations- sammelsarbein ist sich immer leicht.

01:01:18: Es war ganz, ganz wichtig für mich, dass die Entscheidung meine war.

01:01:21: Ich wurde nicht gezwungen, sondern ich hatte eine eigene Karriere.

01:01:23: Ich konnte andere Dinge machen und bin dann freiwillig zurückgekommen.

01:01:26: Also das spielte eine ganz, ganz große Rolle.

01:01:29: Ich glaube, eine gewisse Verpflichtung des Lebenswerk.

01:01:38: Es ist ja auch das Familienwerk,

01:01:40: sozusagen von Iris diesen Namen weiterzuführen, empfinde ich doch.

01:01:43: Aber es ist ja was Tolles, also so diese Möglichkeit zu haben

01:01:47: und dieses Geschenk, das weiterführen zu dürfen,

01:01:49: ist ja auch was ein solches Privileg und schöne Aufgabe.

01:01:53: Die hat irgendwie ganz, ganz viel Sinn und Schönheit.

01:01:55: Also deshalb war es nicht eine negative Verpflichtung.

01:01:59: Aber es ist natürlich auch eine Challenge gerade in der Familie.

01:02:01: Familie ist ja nicht nur Business, sondern Familie ist natürlich auch immer Emotion.

01:02:05: Und ich meine, du kommst als Investmentbanker zurück

01:02:08: und dann ist da plötzlich Mami und du bist der Sohn.

01:02:12: Du, genau so.

01:02:14: Es ist echt krass, wie wir uns manchmal auch da unterschiedlicher Meinung sind.

01:02:18: Das wird auch mal lauter.

01:02:19: Das ist, das gehört dazu.

01:02:21: Sie ist eine Kreative aus dem Bauch heraus.

01:02:24: Sie ist voller Leidenschaft.

01:02:26: Sie ist voller Schönheit, Dinge zu spüren.

01:02:29: Und Valentin, ich kann mit Zahlen umgehen, der versteht was von Strategie,

01:02:33: der versteht was von Organisationsstruktur,

01:02:36: von also Mitarbeiterführung und diesen Themen.

01:02:40: Und diese Welten sind nicht immer leicht übereinander zu legen.

01:02:43: Aber sie ergänzen sich eben gut.

01:02:44: Ich glaube, wenn wir uns heute so anschauen, bin überlegen,

01:02:47: welche Markens heute nicht mehr gibt und gibt es und geht es tatsächlich sehr gut.

01:02:53: Das liegt vielleicht auch daran, dass da zwei sehr unterschiedliche Talente

01:02:56: sich zusammengeschlossen haben und das zusammen aufbauen durften.

01:02:59: Und das war auch aufregend, trotz aller endlos schwierigen und mühsamen Arbeit manchmal.

01:03:04: Wie hat sich das Business durch dein Zurückkommen, durch dein Comeback verändert?

01:03:10: Hier liegen dann überall die teuren, koschspieligen Cashmierfäden.

01:03:13: Und dann sagst du, OK, da die Cashmierfäden und hier sind die Exeltawellen.

01:03:16: Klar, man muss da in Weise Entscheidungen treffen.

01:03:20: Ich meine, wenn ich mir überlege, wir haben wie viele dann in der Expertionsphase

01:03:24: viel zu viele Läden aufgemacht haben, also so marktig technisch,

01:03:27: haben Mietverträge unterschieben, die man nicht finanzieren kann.

01:03:30: Die Mieten in den 1A-Lagen sind absurd teuer.

01:03:32: Du musst halt ein Unternehmen führen oder eine Kosten- und Kontrolle haben.

01:03:35: Du musst überlegen, welche Marketingaktivitäten funktionieren,

01:03:38: welche sind authentisch, welche sind echt.

01:03:40: Und ich glaube, dadurch, dass ich also wirklich zwischen diesen Pullovern aufgewachsen bin,

01:03:45: habe ich ein ganz gutes Gefühl dafür, welche Themen sind authentisch,

01:03:48: welche passen zu uns, was bedeutet Qualität.

01:03:51: Wir haben immer sehr bewusst gesagt, es gibt eine Menge Cashmierfirmen,

01:03:54: die so Mittelmarkt-Bereicht tätig sind.

01:03:57: Wir haben sehr früh entschieden, dass wir diesen Markt den anderen überlassen,

01:04:00: sondern dass wir wirklich auf Luxus wertlegen, dass wir wirklich sagen,

01:04:03: wir machen den besten Pullover.

01:04:04: Den aber, das nennen wir heute, Responsible Luxury.

01:04:07: Also es gibt endlich das mit manchen Mitbewahren, Vergleiche.

01:04:09: Da kosten ähnliche Pullover teilweise das Doppelte.

01:04:12: So, für wir produzieren auf den gleichen Maschinen in der gleichen Region.

01:04:15: Das ist bei uns Veneto, hauptsächlich Emilia Romana und Martin dort.

01:04:20: Und Fabriken anderer Firmen, die sind nebenan auf Schimamaschinen,

01:04:24: wird dort gestrickt mit 228er Material und der, die ähnlich Jacke kostet, doppelt.

01:04:29: Das sind natürlich globale Superbrands, die sich das leisten können.

01:04:33: Ich nenne das bei uns Responsible Luxury, also das der Value,

01:04:36: den wir liefern für dieses Teil, dass der richtig ist.

01:04:39: Und ich glaube, diese Verbindung der kreativen, freien Entwicklung von Iris und ihrem Team,

01:04:43: die hat kein Budget in Entwicklung, du kannst einfach frei loslegen.

01:04:47: Und gleichzeitig darauf zu achten, dass das Business-Modell sound und richtig ist.

01:04:52: Und diese Verbindung hat, glaube ich, immer zu einem sehr gesunden Unternehmen gefunden.

01:04:55: Ich glaube, das sind auch wir Hamburger.

01:04:56: Das ist einfach gesund und es funktioniert.

01:04:59: Und wir haben die Freiheit, Dinge zu entwickeln.

01:05:00: Wir haben die Freiheit, wir konnten während der Corona-Phase investieren.

01:05:03: Wir konnten uns weiterentwickeln.

01:05:04: Wir mussten uns von niemandem trennen in solchen Phasen, haben weiter Geld verdient.

01:05:09: Und das schafft natürlich sehr viel Freiheit.

01:05:11: Du hast gerade ein paar Price-Tags schon genannt und unter Hamburger Kaufleuten darf man dir immer fragen.

01:05:16: Bei euch ist der günstigste Price-Tag, glaube ich, 500 Euro.

01:05:20: Ja, man kann es auch nur Mütze kaufen für 300 Euro.

01:05:22: Aber sagen wir mal, als Pullover ist es wahrscheinlich im Cashmobereich 4,95 Euro so der günstigste.

01:05:27: Und bis 1,5 Euro.

01:05:29: Man kann es auch ein Handstrickjacke für 2,8 Euro kaufen.

01:05:32: Also so, der Hauptteil ist so zwischen, so würde ich sagen, 700 und 1500 Euro.

01:05:37: Da sind die meisten, wichtigsten Teile.

01:05:39: Und dann gibt es natürlich Handstrickteile.

01:05:41: Da strickt dann eine Frau mal wirklich eine Woche dran und der kann nochmal 2,5.000 Euro kosten.

01:05:45: Aber der Kern ist immer noch Pullover.

01:05:47: Das ist das Keypiece für euch.

01:05:49: Absolut.

01:05:50: Also wir machen noch Konfektionen.

01:05:51: Wir haben auch mal Bläser und Hosen.

01:05:52: Du machst den ganzen Look und stellst das zusammen.

01:05:54: Und das sieht auch toll aus, weil wir jetzt auch einen Look zeigen.

01:05:57: Und das ist auch gut.

01:05:58: Aber das Herz von dem, was wir machen, ist und bleibt der Cashmobelover.

01:06:03: Stichwort Herz und dann nochmal Emotionen.

01:06:04: Und dann gab es irgendwann mal einen Moment, wo du gesagt hast, hey, ich gehe zurück nach New York.

01:06:11: Ja.

01:06:14: Also es gibt natürlich, du willst das unbedingt Dinge umsetzen.

01:06:21: Und also ich wollte mal unbedingt aus diesem Haus ausziehen.

01:06:24: Ich fand das so wichtig, dass wir Abstand schaffen zwischen ihres und der Firma.

01:06:30: Und hat ja eine wahnsinnig tolle Fabrikgelände gefunden mit einem Lager angeschlossen.

01:06:36: Ich finde das so toll, wenn dein Lager und dein Unternehmen nebeneinander sind,

01:06:39: dann können die Designer, die Marketingleute, die Vertriebler sehen das Produkt jeden Tag.

01:06:45: Die sehen, was zurückkommt, was verkauft wird, was fehlt.

01:06:48: Diese Nähe, wir sind ein Unternehmen, du musst anfassen.

01:06:50: Wenn du nicht anfassen kannst und spürst, dann bist du nicht richtig.

01:06:53: Das muss jeder mit dabei.

01:06:54: Selbst in der Buchhaltung sollen das Lager und das Produkt spüren und sehen.

01:06:58: Das hat dann ihres Wahlhalter gegen.

01:07:00: Und fand, dass dieses Haus ist so unsere Geschichte und wir spielen das so sehr, unser Kern.

01:07:07: Das hat sich dann verhindert.

01:07:09: Da war ich dann mittelbegeistert und dachte, oh fuck, sorry.

01:07:13: Also ich komm hier nicht voran und mich werde gebremst.

01:07:16: Ja, das sind Diskussionen, die gibt es manchmal in Familienunternehmen.

01:07:20: Und dann ist man manchmal schon ein bisschen verzweifelt und das dauert dann auch.

01:07:23: Aber ihres und ich sind nicht nachtragend.

01:07:26: Wir sind am Ende eine Zweimann-Familie.

01:07:28: Heute gibt es meine Frau und meine kleine Tochter.

01:07:30: Also Gott sei Dank.

01:07:31: Aber im Ursprung sind wir eine Zweimann-Familie und dann ist doch Blutdickers Wasser und

01:07:36: dann vertragen wir uns immer wieder.

01:07:37: Wir haben dich die beiden Welten verändert.

01:07:40: 8 Jahre New York, das hinterlässt ja Spuren, das hinterlässt Erinnerungen, tolle Learnings.

01:07:45: Wie hat dich Amerika verändert, wie hat dich New York verändert?

01:07:48: Und wichtig auch mal aus Business Sicht, weil natürlich im Business Podcast ist, was ist

01:07:53: so das Wichtigste, was du businesswise?

01:07:55: In New York gelernt hast.

01:07:58: Also in New York ist natürlich ein Melting-Pott von Ideen und Menschen.

01:08:04: Und du musst draußen sein.

01:08:06: Also wenn du heute in unser Welt ein Business in New York geht, ist es ein People's Business.

01:08:11: Und ehrlich gesagt, ich glaube die meisten Businesses, die wir machen, sind People's Businesses.

01:08:15: Das heißt, du musst Menschen kennenlernen, du musst Ideen sammeln, dich inspirieren lassen

01:08:21: und dich unendlich unterschiedlich inspirieren lassen.

01:08:24: Und du musst dich nicht nur in deiner komfortablen Welt, in der du aufgewachsen bist oder zu Hause

01:08:29: bist.

01:08:30: Und das liefert New York bis ins unermessliche, die Vielseitigkeit der Leute.

01:08:34: Man redet dort natürlich viel über Erfolg.

01:08:36: Also das ist nicht unbedingt die Hamburger Bescheidenheit dort.

01:08:39: Aber das führt dazu, dass du ständig gechallengt wird.

01:08:42: Also red auch offen darüber, wenn immer nur alles für dich behältst und alles nur einkehrs

01:08:46: und vorsichtig, sondern sag, was hast du vor, was hast du gemacht, was passiert gerade?

01:08:50: Dann entstehen Gespräche und du hast dort am Tisch, hast du Künstler und Marketingleute

01:08:56: und Galeristen und Leute, die andere Unternehmen aufgebaut haben und dich mit denen auszutauschen

01:09:00: über Kreativität und Kommunikation.

01:09:02: Das bringt dich weiter.

01:09:04: Und dieser Austausch ist unendlich wertvoll und gut.

01:09:07: Und den braucht man.

01:09:08: Und das ist ein Teil und das habe ich wirklich in New York gelernt.

01:09:11: Das zweite natürlich dieses "Just do it".

01:09:14: Hab keine Angst.

01:09:16: Also mach es einfach.

01:09:19: Geh los.

01:09:20: Du hast nicht so viel von dem, was passieren kann, sondern make it happen.

01:09:24: Und manchmal ist es eben wichtiger, das einfach auch zu machen und loszulegen.

01:09:27: Und klar, man sollte die großen dummen Fehler vermeiden.

01:09:31: Aber ich versuche auch in unserem Team immer zu sagen, also seit experimentell versucht

01:09:35: Dinge, also solange nicht das schwerste Fehler macht.

01:09:38: Aufs Geld muss ich aufpassen.

01:09:39: So dass das am Ende das Unternehmen solide und sauber ist.

01:09:41: Aber wenn ihr das Budget bekommt, seit experimentell versucht ist, das ist doch das Tolle, dass

01:09:45: wir das machen können, die Freiheit besitzen, die Dinge weiterzuwecken.

01:09:49: Sowohl im Produkt als eben auch in der Kommunikation.

01:09:51: Und das kommt sehr aus New York.

01:09:52: Du bist jetzt schon fast wieder 20 Jahre hier in Hamburg im Herdquater, im Haus, wo alles

01:09:57: entstanden ist.

01:09:58: Hast du dir davon von diesem New Yorks-Bürbett was erhalten können?

01:10:04: Das müssen meine Leute im Umfeld hier wahrscheinlich besser beurteilen können.

01:10:09: Ich denke ja.

01:10:10: Also ich glaube auch, ich bin ein extrem positiver Mensch.

01:10:14: Ich bekomme von vielen Freunden immer das Gefühl auch gesagt, dass ich ein Energy-Giver

01:10:21: bin.

01:10:22: Es gibt ja so Menschen, teilen das ja immer so auf in Energy-Suckers und Energy-Givers.

01:10:25: Und dass ich jemand bin, der sehr viel Energie gibt.

01:10:28: Ich glaube das kommt, das ist vielleicht auch die Natur, aber ich glaube, das kommt auch

01:10:32: aus New York eine positive Art des Leben, also das Glas ist halb voll.

01:10:36: Und die Dinge liegen vor uns.

01:10:37: Und wir können die Dinge schaffen und die Dinge lösen.

01:10:40: Und diese Energie, also wir machen Polovagen.

01:10:42: Und die sind, die mussten Freude bereiten, die mussten sie gerne tragen.

01:10:46: Und das ist harte Arbeiter hinter.

01:10:48: Aber diese Freude und Lust und Kreativ zu sein heißt ja frei zu sein.

01:10:52: Und dieses Freiheitsgefühl, diese Kreativität, diese Lust, ich glaube das kommt sehr aus

01:10:56: New York.

01:10:57: Wow.

01:10:58: Dann schauen wir mal nach vorne.

01:11:00: Valentin, wie geht es weiter?

01:11:01: Wie geht es weiter mit dir?

01:11:03: Wie geht es weiter mit der Company?

01:11:04: Iris ist jetzt 80, 2026 ist das große Jahr, 50 Jahre Brandtubilium.

01:11:11: Dann gibt es Iris von Arnim 50 Jahre.

01:11:14: Und es gibt jetzt eine wesentliche Veränderung bei euch in der Geschäftsführung.

01:11:18: Ging gerade als News durch die Fashion-Szene.

01:11:21: Thorsten Mindermann kommt zu euch.

01:11:23: Es war viele, viele Jahre bei H&M.

01:11:26: Und jetzt kommt er zu euch in die Geschäftsführung.

01:11:29: Warum?

01:11:30: Was ist die Idee?

01:11:31: Was ist die Strategy?

01:11:32: Es kam für alle überraschend.

01:11:35: Ich glaube, das ist wieder so typisch Iris von Arnim als Unternehmen, etwas zu machen,

01:11:39: was keiner erwartet.

01:11:40: Und viele verschiedene Gründe.

01:11:43: Ich glaube, das eine ist in Phasen, den es gut läuft.

01:11:48: Musst du dich manchmal hinterfragen.

01:11:51: Und muss man hinterfragen, ist das, wie wir es machen, den Weg, den wir gehen, ist das

01:11:54: der Richtige.

01:11:55: Und Iris und ich arbeiten seit 19 Jahren jetzt zusammen und sind natürlich auch in unseren

01:12:01: Ansichten und Theben doch manchmal ein bisschen, sagen wir mal, verfestig.

01:12:06: Weil wir sozusagen zwei Menschen sind, die so zusammenarbeiten.

01:12:09: Ich glaube, da ist ein Wandel und ein Wechsel notwendig, eine Neuung zu fragen.

01:12:14: Was ist das der richtige Weg, den wir gehen?

01:12:17: Sind wir richtig aufgestellt?

01:12:19: Denken wir richtig über Produkt, Markt, alles nach.

01:12:22: Und ich kenne Thorsten seit vielen, vielen Jahren.

01:12:25: Das war jetzt auch kein so Hethunterprozess, in dem irgendwie los.

01:12:29: Und Thorsten war frei.

01:12:32: Das ist für mich ein brillanter People-Führer und Manager.

01:12:36: Und jemand, mit dem ich es liebe, leidenschaftlicher Mode-Mensch, leidenschaftlicher Familienunternehmer-Mensch.

01:12:42: Und jemand, der diese Produkt- und People-Leidenschafts erteilt.

01:12:47: Und ich habe diesen Austausch mit ihm immer sehr, sehr, sehr genossen und geliebt.

01:12:51: Und wir fanden das irgendwie eine fantastische Idee, dass mal jemand von draußen kommt und

01:12:57: sich dieses Unternehmen anschaut.

01:12:59: Und man sagt, kommen, wie können wir Dinge und eben nicht als Berater.

01:13:02: Ich finde, Berater ist immer quatsch, weil Berater setzt nicht um, sondern jemand, der

01:13:05: man nehmen muss, das zu machen.

01:13:07: Und Iris hat sich in ihn verliebt und findet ihn ganz toll und hat irrsinniges Vertrauen

01:13:11: dazu gewonnen, zu ihm.

01:13:13: Und wir wollen jetzt mal wirklich uns anschauen.

01:13:16: Wir haben ja auch, wir haben ganz tolle Design, Kasschmann-Pullover machen, das können wir.

01:13:20: Ich glaube, das können wir, es gibt wenig auf der Welt, die das so können.

01:13:23: Da brauche ich jetzt keine Hilfe.

01:13:25: Auch die Technik dahinter wissen wir.

01:13:27: Ich glaube auch, dass wir gute Fotos machen können.

01:13:29: Aber das Business-Modell als Ganzes, als solches gibt es da Möglichkeiten, das neu zu denken.

01:13:34: Und da habe ich einen Partner gesucht, jemand, mit dem ich das angehen kann.

01:13:38: Und das wird Thorsten.

01:13:40: Und ehrlich gesagt, in dieser Phase kam dann auch der Moment, das ist lustig, weil du mich nach New York gefragt hast,

01:13:47: Inspiration, dass ich dann auch gemerkt habe, vielleicht brauche ich auch mal ein klein Break.

01:13:55: Und vielleicht ist das auch eine Chance, mal ein Sabbatical zu machen.

01:14:00: Meine Tochter ist 3, Daisy.

01:14:03: Sie ist der Traum anstrengend, aber der absolute Traum.

01:14:07: Und wie genial, wenn das einem die Chance gibt, mal die Welt kennenzulernen und sich nochmal neu inspirieren zu lassen.

01:14:13: Die Welt verändert sich so stark, was passiert in Asien, in Japan, also in Tokyo, in Seoul.

01:14:21: Wie denkt man dort über Kommunikation, über Mode nach, über Geschmack?

01:14:25: Was passiert in Australien, in unserem lässigen Welt? Was bei den Südamerikern? Was in LA?

01:14:30: Also jetzt ist LA natürlich gerade ein furchtbarer Ort.

01:14:34: Aber ich glaube, das ist die Möglichkeit jetzt auch gleichzeitig einmal mehr Zeit mit meiner Tochter zu verbringen

01:14:40: und gleichzeitig sich ganz neu inspirieren zu lassen.

01:14:43: Und dann mit dieser Energie, das Schöne ist ja, Thorsten und ich wollen unbedingt zusammenarbeiten.

01:14:48: Und wir wollen unbedingt zusammenzuwahren.

01:14:50: Und jetzt darf er einmal Iris alleine kennenlernen, aufsaugen, richtig so absorbieren.

01:14:55: Diese ganze Authentizität, wer Iris ist, da kann er sich jetzt richtig darauf konzentrieren, mit Iris das zusammenzumachen.

01:15:01: Und Iris hat, ich meine, sie ist 80, sie möchte gerne die Pflichteentscheidung etwas abgeben.

01:15:10: Sie würde gerne ein bisschen weniger entscheiden.

01:15:12: Sie wird immer da sein, die Seele immer designen mit immer wen, aber die Pflichteentscheidung.

01:15:16: Und das sozusagen abzugeben und dann kann ich jetzt mit Thorst zusammen machen.

01:15:20: Und wie cool, wenn du ein Partner hast, wenn du nicht allein das, sondern ein Soundingboard hast, der anders ist.

01:15:25: Thorsten und ich, wir teilen ganz viele Werte, aber wir sind auch andere Typen.

01:15:28: Und wenn es da sozusagen ergänzt, ich habe so einen Bock drauf.

01:15:31: Und das ist halt jetzt die Möglichkeit vorher einmal neue Ideen zu sammeln, nochmal Zeit mit meiner Frau und Daisy verbringen.

01:15:37: Das heißt, ihr reist jetzt um die Welt?

01:15:38: Wir reisen um die Welt.

01:15:39: Wie lange?

01:15:40: Ein Jahr.

01:15:41: Wow.

01:15:42: Also ob das am Ende 10 Monate oder 15 Monate sind, die Dinge, was ich verschenne.

01:15:44: Aber wir werden jetzt einmal um die Welt reisen.

01:15:46: Wie schaffst du es loszulassen?

01:15:48: Beim Familienbild, das erinnert sich.

01:15:50: Das ist natürlich ein langer Prozess.

01:15:52: Und dann hat man auch mal einen Coach und jemand, mit dem man darüber redet, um das zu verstehen.

01:15:56: Es geht, weil ich zurückkommen darf.

01:15:58: Es geht, weil ich weiß, dass ich hier zurück komme und dass ich machen will.

01:16:02: Und diese Energie und die Ideen neu zusammen, neu Inspiration.

01:16:06: Das Schlimmste ist ja, wenn man die Dinge so weitermacht wie früher.

01:16:10: Also nur, weil es so gemacht worden ist, kann man es nicht weitermachen.

01:16:12: Sondern man muss nachdenken.

01:16:14: Und wie schön, wenn man das machen darf in einer Phase, in dem es dem Unternehmen gut geht.

01:16:17: Und nicht, weil wir in einer Krise drinstecken.

01:16:19: Also jetzt können wir bewusst überlegen, an welchen Stellschrauben wollen wir drehen.

01:16:24: Also ist es in der Produktvariabilität, ist es Amerika, im Markt.

01:16:30: Wo wollen wir Dinge neu aufstellen?

01:16:33: Wie geil, wenn man das machen kann, wenn es einem gut geht.

01:16:35: Wenn man durchdraht, man kann, man kann das tun kann.

01:16:37: Und gleichzeitig mal schauen und lernen da draußen der Welt.

01:16:40: Also wo sind die besten Retail-Markte, die besten Mode-Marken?

01:16:43: Also, der kann Paris witziglich auch mal für Monat besucht werden.

01:16:48: Wünschte dir jetzt auf jeden Fall schon super viel Spaß.

01:16:51: Interessant ja bei dem Recruiting, du hast gesagt, das war kein klassisches Recruiting,

01:16:56: wie ihr euch für Thorsten entschieden habt, sondern weil ihr ihn kennt,

01:16:59: weil ihr ihn seit vielen Jahren kennt und weil er bei H&M tollen Job gemacht hat.

01:17:03: Aber natürlich auch die Frage H&M und Responsible Luxury, Quiet Luxury.

01:17:08: Das sind natürlich auch zwei verschiedene Welten.

01:17:11: Passt das zusammen?

01:17:13: Ich glaube, du stellst ja heute den Menschen ein.

01:17:16: Und wenn du jemanden kennst, also wenn du heute Berater einstellst,

01:17:19: Menschen, die richtig clever sind, die lernen innerhalb von 4, 8 Wochen

01:17:23: ein Unternehmen kennen, das heißt, du stellst jemand ein für seine Werte,

01:17:27: für seine Intelligenz, für seinen Drive, für seine Leidenschaft.

01:17:33: So wirklich die Themen, die ihn ausmachen, diese Leidenschaft für Mode

01:17:36: und auch für Marke und Familienunternehmen.

01:17:39: Und da, he checks the box in all of those.

01:17:42: Und den Luxuspolover, wie ich meine, den können wir.

01:17:46: I know how that's done, die Hilfe brauche ich nicht.

01:17:48: Da gibt es ganz viele andere Themen, glaube ich, wo er ein wirklich neues Know-how

01:17:51: reinbringt, was wir brauchen.

01:17:53: Und da ist er der richtige Mann.

01:17:55: Wow, du siehst sehr überzeugend aus, du klingst sehr überzeugend.

01:17:59: Valentin, du musst gleich nach Paris zur Fashion Week.

01:18:02: Deshalb komme ich schon zur letzten Frage.

01:18:05: Wenn du auf alles zurückschaust, wirst du in deinem Leben, in deinem Business,

01:18:09: in diesem krassen Business schon gemacht und erreicht hast.

01:18:13: Du bist jetzt 45 Jahre alt.

01:18:16: Welchen Businessrat würdest du, deinem 20-Jährigen, ich gehen?

01:18:20: Oh Gott.

01:18:22: Was würde ich meinem 20-Jährigen, ich geben?

01:18:31: Ehrlich gesagt, ich habe diesen Rat früher bekommen von Iris.

01:18:36: Don't be afraid, don't expect much, feel free.

01:18:41: Und das war ein Rat, den mir Iris gegeben hat, früh.

01:18:46: Und ich glaube, den würde ich auch immer so weitergeben.

01:18:49: Also die Erwartungshaltung von vielen ist heute so hoch.

01:18:53: Und man verbaut sich so viel, wenn man immer wahnsinnig, also erst mal geben.

01:18:58: Fühl dich frei, also fühle dich frei, das zu machen, worauf du Lust hast,

01:19:03: endere Dinge, wenn sie nicht gut sind und habe keine Angst.

01:19:07: Und das war irgendwie der Rat, den ich früh bekam und danach habe ich immer gelebt.

01:19:10: Ich glaube, deshalb war auch so der Weg, New York zu verlassen und Hamburg zu gehen.

01:19:14: Also nicht zu viel zu erwarten, fühle mich frei.

01:19:16: Themen, die mich immer sehr getrieben haben.

01:19:19: Und ich glaube, das war so eine Grundphilosophie, die mir ganz viel Kraft gegeben hat.

01:19:24: Und ich glaube, das war so eine Grundphilosophie,

01:19:28: wo ich auch Dinge anzugehen und auch das, was schiefgehen kann,

01:19:31: Entscheidungen zu treffen und wieder aufzustehen.

01:19:33: Es ist ja auch Dinge schiefgegangen, wir haben viel versucht, was nicht geklappt hat.

01:19:36: Also das Lernst du im Sport, das Lernst du im Familienunternehmen,

01:19:39: das Lernst du auch mit einer kleinen Tochter.

01:19:41: Also wieder aufstehen und wieder neu machen.

01:19:43: Also ich glaube, dieses don't expect too much, don't be afraid, feel free.

01:19:48: Wow, war es für ein Schlusswort.

01:19:50: Vielen, vielen Dank, Valentin. Ich freue mich total.

01:19:53: Ich freue mich für dich, freue mich für euch über euren Erfolg.

01:19:56: Und jetzt wirklich schon an dieser Stelle die Einladung bitte nach Daimsthebettike,

01:19:59: komm wieder zu tomorrow.

01:20:01: Und ich würde so gerne wissen, was dieses Jahr mit dir gemacht hat,

01:20:04: diese Chance zu haben.

01:20:06: Einfach mal ein Jahr, sich die Welt nochmal in einer anderen,

01:20:09: ich sag mal, Ruhe, Gelassenheit anzuschauen, was du da lernst, was du da siehst.

01:20:14: Wow, ich bin jetzt schon gespannt auf die Antworten.

01:20:17: Machen wir gern, ich hab keine Ahnung, wie die sein werden, aber machen wir sehr, sehr gern.

01:20:22: Danke lieber, Tom, dass du gekommen bist. Großen Spaß gemacht. Danke dir.

01:20:26: Absolut, ich danke dir.

01:20:28: Valentin, alles Liebe für dich, für deine Family, für deine Mutter, für die Company,

01:20:33: für alles, was ihr feiert vom 80. Geburtstag bis 50 Jahre ihres von einem.

01:20:38: Und das ist eine Never-ending success Story. Vielen, vielen Dank.

01:20:42: Danke.

01:20:44: [Musik]

01:20:51: Dieser Podcast wird produziert von Portsstars.

01:20:55: Bye, OMR.

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