Marco Reus: Mein neues Leben in Los Angeles

Shownotes

Der exklusive Hausbesuch: TOMorrow ist bei Marco Reus in Amerika. Er ist der erste deutsche Superstar in der US-Fußball-League!

Newport Beach im Süden von Los Angeles, eine der besten Gegenden Amerikas, herrlich gelegen am Pazifischen Ozean. Hier wohnt Marco Reus. Von 2012 bis zum Sommer war er bei Borussia Dortmund, der Publikums-Liebling, lange Mannschaftskapitän, Nationalspieler, ein Idol. Einer, für den Loyalität über alles geht.

Jetzt wechselte er in die USA. Er hat einen zweieinhalb Jahresvertrag bei LA Galaxy unterschrieben, spielt in der Liga von Lionel Messi und David Beckham.

Ich habe ihn in seiner neuen Heimat besucht. Wir sitzen Zuhause bei ihm auf seiner Terrasse, entspannt in der Sonne Kaliforniens, sprechen über seine unfassbare Karriere, sein neues Leben in Amerika und seine Pläne – jetzt hier in TOMorrow.

Und für alle, die Marco Reus mal wieder sehen wollen: Auf youtube gibt es den TOMorrow-Podcast als Video.

Was sagt du zu Marcos Entscheidung, in die USA zu gehen? Schreib es mir in die Kommentare oder hier auf Social Media: http:// lnk.to/TOMorrow-Podcast und cool, wenn du den Channel abonnierst.

Transkript anzeigen

00:00:00: Hier ist Tom Junker-Stoff mit Tomorrow, der Business, Stars und Lifestyle Podcast.

00:00:10: Mein Gast heute live aus Los Angeles.

00:00:15: Der erste deutsche Superstar in der US-Fußball-League.

00:00:19: Der langjährige Kapitän von Borussia Dortmund und sein neues Leben in Amerika.

00:00:26: Hier ist Marco Reus.

00:00:29: Hier hast du mehr das Gefühl, die Leute, die interessieren sich für das Positive.

00:00:38: Die sehen dich und du hast ein geiles Hemd an und die sagen zu dir, hey, geiles Hemd hast du an.

00:00:43: Natürlich ist es auch ein bisschen so oberflächlich amerikanisch kann man sagen,

00:00:47: aber die kommen halt eher mit dir auch ins Gespräch.

00:00:50: Ich liebe mein Land, ich liebe Deutschland, hätte ich nicht so lange in diesem Land gelebt.

00:00:54: Ich bin total dankbar, dass das Land uns so viele Möglichkeiten gibt.

00:00:59: Aber man hat irgendwie mehr und mehr das Gefühl, dass halt alles so negativ ist.

00:01:04: Dass jeder so sein eigenes Leben in sich rein frisst und so ein bisschen in ein Strudel reingerät

00:01:09: und diese Positivität am Leben selber einfach vergisst.

00:01:13: Und das finde ich einfach schade.

00:01:15: Und das ist so, glaube ich, so hier der größte Unterschied.

00:01:19: Es ist der exklusive Tomorrow House Besuch, Newport Beach im Süden von Los Angeles.

00:01:26: Eine der besten gegen den Amerikas.

00:01:29: Herrlich gelegen am Pazifischen Ozean.

00:01:32: Hier wohnt Marco Reus.

00:01:34: Von 2012 bis zum Sommer war er bei Borussia Dortmund,

00:01:38: der Publikumsliebling, lange Mannschaftskapitän, Nationalspieler, ein Idol.

00:01:44: Einer, für den Loyalität über alles geht.

00:01:48: Jetzt wechselte er in die USA.

00:01:51: Er hat einen 2,5-Jahresvertrag bei LA Galaxy unterschrieben.

00:01:55: Spielte in der Liga von Messi und David Birken.

00:01:59: Ich habe ihn jetzt in seiner neuen Heimat besucht.

00:02:02: Wir sitzen zu Hause bei ihm auf seiner Terrasse entspannt in der Sonne Kaliforniens.

00:02:08: Wir sprechen über seine unfassbare Karriere.

00:02:11: Sein neues Leben in Amerika und seine Pläne jetzt hier in Tomorrow.

00:02:17: Für alle, die Marco Reus mal wiedersehen wollen,

00:02:21: auf YouTube gibt es den Tomorrow Podcast als Video.

00:02:25: Guten Morgen Amerika!

00:02:30: Hey Marco, willkommen bei Tomorrow.

00:02:33: Toll hier bei dir zu sein in Los Angeles.

00:02:36: Danke schön, vielen Dank.

00:02:38: Das ist schon nice hier, oder?

00:02:40: Ist schon schön.

00:02:42: Wunderschönes Wetter, streinblauer Himmel.

00:02:46: So kann man auf jeden Fall einen Tag starten.

00:02:49: Ich glaube, das ist gerade ganz anders als in Deutschland.

00:02:52: Wir sind hier in Newport, haben mir einen Blick auf das Tal.

00:02:55: Super, super schönes, hondeschein, herrlicher Tag.

00:02:58: Absolut, nee, ist auf jeden Fall schon krasser Kontrast zu Deutschland.

00:03:03: Muss man auf jeden Fall sagen.

00:03:05: Alleine natürlich wegen dem Wetter.

00:03:07: Weil du schon anders aufstehst und deinen Tag beginnst.

00:03:11: Mit einer anderen Energie würde ich sagen.

00:03:14: Deshalb war auf jeden Fall der Schritt bis hierhin richtig.

00:03:19: Wenn du morgens aufwachst, bist du schon richtig in Amerika angekommen?

00:03:23: Oder musst du dich manchmal noch kneifen?

00:03:25: Hey, ist das wirklich real?

00:03:27: Ich hatte gestern, wo wir gestern beim Spiel waren,

00:03:30: mit meiner Frau gesprochen.

00:03:32: Fühlte dich schon richtig angekommen, bist du schon amerikanisch geworden.

00:03:36: Aber es ist noch ein bisschen surreal, muss man sagen.

00:03:40: Es war doch ein sehr großer Schritt für uns.

00:03:44: Einfach weg aus Deutschland, wo wir unser ganzes Leben gelebt haben.

00:03:49: Und dann in ein anderes Land, mit einer anderen Kultur und anderen Menschen.

00:03:53: Aber ich muss sagen, ich bin natürlich ein bisschen länger hier.

00:03:57: Meine Frau und die Kids sind erst seit gut 7, 8 Tagen nachgekommen.

00:04:02: Aber ich fühle mich schon sehr wohl, muss ich sagen.

00:04:06: Und will es auch irgendwie gar nicht mehr so missen.

00:04:09: Geht es schon irgendwas bei dir, wo du sagst, es ist schon amerikanisch,

00:04:13: da bist du schon ein Stück amerikaner geworden.

00:04:15: Das glaube ich noch nicht.

00:04:17: Das wird noch ein bisschen dauern.

00:04:20: Ich glaube, es ist auch ein bisschen schwierig.

00:04:22: Man muss sich schon mit den Menschen auch hier ein bisschen identifizieren

00:04:25: und muss ein bisschen die Nähe aufsuchen.

00:04:27: Wir waren gestern zum Beispiel von unserer Großen,

00:04:31: wir hatten Kindergartenfest gehabt, also Oktoberfestmäßig.

00:04:34: Das haben wir nicht von der Schule gemacht.

00:04:36: Das, was hier wirklich sehr groß geschrieben wird, ist diese Offenheit

00:04:39: der Leute, die auf dich zukommen.

00:04:42: Die jetzt kein, so sagen, wer ist das denn?

00:04:46: So wie man es vielleicht ein bisschen aus Deutschland kennt.

00:04:49: Sondern einfach auf einen zukommen und fragen, wo kommst du her,

00:04:53: weshalb bist du hier und wo lebt dir?

00:04:57: Da kommt man einfach sehr schnell in Gespräche rein.

00:05:00: Es ist auf jeden Fall sehr interessant.

00:05:02: Das heißt, wenn du hier rausgehst und hier Nachbarn triffst

00:05:05: oder in der Schule bist mit den Kids, dann musst du schon erklären,

00:05:08: ich bin Fußballspieler.

00:05:10: Ja, ja, Fußball ist natürlich hier nicht so populär.

00:05:14: Es wird immer mehr und immer mehr über die letzten Jahre.

00:05:17: Es war jetzt auch kein Messies gekommen.

00:05:21: Das ist dann schon nochmal für die Liga sehr, sehr groß.

00:05:24: Aber man muss schon sagen, dass American Football,

00:05:27: Baseball und Basketball schon nochmal einen höheren Stellenwert einfach hat.

00:05:32: Aber der Fußball hier gerade so ein bisschen im Kommen ist, würde ich sagen.

00:05:36: Aber doch trotzdem, weil er entfernt von den anderen Sportarten.

00:05:39: Aber ja, also die interessieren sich einfach weniger für Fußball hier.

00:05:45: Ich glaube, ich habe auch schon viele Gespräche geführt mit anderen,

00:05:48: wo Celebrities da waren.

00:05:50: Aber die Leute interessiert es einfach gar nicht,

00:05:52: sondern die leben einfach hier wirklich ihr Leben.

00:05:54: Und das ist eigentlich genau das, was ich und meine Familie wollte.

00:05:59: Staunst du manchmal auch darüber, wer hier so alles wohnt?

00:06:03: Ich glaube, ich verrate nicht zu viel,

00:06:05: wenn du gestern gleich mal eine Einladung hattest bei Arnold Schwarzenegger zu Hause,

00:06:09: private Einladung.

00:06:11: Das ist schon anders als in Dortmund, oder?

00:06:13: Ja, auf jeden Fall anders, weil in Dortmund leben nicht so viele Celebrities,

00:06:17: würde ich schon sagen.

00:06:18: Und das Leben ist natürlich anders in Deutschland oder in Dortmund generell.

00:06:22: Es ist auf jeden Fall einfach ein neuer Punkt,

00:06:25: ein neuer Markt, der sich auch für uns dann oder für mich dann öffnet,

00:06:29: einfach andere Leute kennenzulernen,

00:06:31: einfach Vitamin B zu haben hier.

00:06:33: Und vor allem, weil die Menschen auch einfach hier locker sind.

00:06:36: Also die begrüßen dich ganz normal und fragen, wie es dir geht

00:06:40: und was du so machst, ohne irgendwie Vorurteilt zu werden.

00:06:44: Und das ist schon sehr, sehr interessant.

00:06:47: Und es ist einfach eine lockere Atmosphäre.

00:06:50: Ist es auch etwas, was du als angenehmer empfindest,

00:06:53: Fußball klar, lebt von den Fans.

00:06:55: Es ist wichtig, dass du überall erkannt wirst und dass sie dich feiern.

00:06:58: Aber natürlich bedeutet das in einer Region wie Dortmund,

00:07:01: ist in anderen Regionen ja nicht anders,

00:07:03: ob du dann in Madrid oder Barcelona bist, wenn du im Superstar bist

00:07:06: und du bist ein Superstar, dass du natürlich sobald du aus dem Haus gehst,

00:07:10: erkannt wirst, angesprochen wirst

00:07:12: und natürlich immer so ein bisschen,

00:07:14: vermutlich auch in so einer Alarmstimmung sein musst.

00:07:17: Weil gleich kommt jemand, gleich will jemand ein Selfie.

00:07:20: Wie empfindest du das auch gerade als angenehmer?

00:07:24: Auf jeden Fall, ja.

00:07:26: Das war auch eine der Gründe, warum ich auf jeden Fall auch weg wollte.

00:07:30: Aus Deutschland einfach natürlich die Chance zu haben,

00:07:35: hier etwas Neues aufzubauen und nochmal in meiner Karriere etwas Neues zu machen

00:07:40: und dann gleichzeitig auch zu wissen,

00:07:42: okay, wenn du irgendwo hingehst

00:07:43: und wir haben uns ja dann am Ende für LA entschieden,

00:07:46: um zu wissen, dass du hier als Privatperson einfach viel offener dich einfach entfalten kannst.

00:07:53: Also das juckt ja einfach keinen, wenn du zum Strand gehst

00:07:56: oder wenn ich zum Strand geh.

00:07:57: Also ich werde da kaum erkannt

00:07:59: und deshalb glaube ich sind viele, viele Celebrities,

00:08:04: fühlen sich dann auch hier, denke ich ganz wohl,

00:08:07: weil sie auch hier ein bisschen ihr Leben leben können,

00:08:10: obwohl ich ja ein kleiner Fisch bin.

00:08:12: Also hier leben natürlich ganz andere Menschen.

00:08:15: Aber trotzdem jetzt für mich, für meine Familie,

00:08:17: ist genau das, was wir haben wollten.

00:08:19: Wir wollten so ein bisschen die Kombination erreichen,

00:08:21: dass ich sowohl mein Beruf weiter ausüben kann

00:08:25: und gleichzeitig wir einfach leben können.

00:08:27: Und das kannst du natürlich hier schon deutlich besser als in Deutschland

00:08:33: oder in Dortm dann generell, weil du einfach hier viel mehr Möglichkeiten hast.

00:08:37: Und vor allem, weil sich das Leben einfach wirklich nur draußen abspielt.

00:08:40: Also die Leute sind hier wirklich nur draußen,

00:08:44: machen hier irgendwelche Grillpartys.

00:08:46: Ich war vor ein paar Tagen bei Paul Rübcke zu Hause.

00:08:49: Da sind Leute ein und ausgegangen in der Nachbarschaft

00:08:53: und das ist einfach irgendwie schön zu sehen,

00:08:56: dass die hier sehr, sehr viel miteinander kommunizieren

00:09:00: und auch miteinander Dinge tun.

00:09:02: Und das ist schon, glaube ich, ein großer Unterschied,

00:09:05: weil du natürlich wetterbedingt einfach viel mehr Möglichkeiten hast.

00:09:08: Ich glaube, das macht einen riesen Unterschied.

00:09:10: Wenn du hier aufstehst und die Sonne scheint und wow, du sitzt hier in Schorz

00:09:14: und ich meine, in Deutschland haben die Leute alle schon ihre Wintermettler rausgeholt.

00:09:17: Das macht natürlich einen riesen Unterschied.

00:09:19: Aber Marco, nimm uns mal mit in dein Business und in deine Entscheidung.

00:09:23: Es klar war, dass du in der Bundesliga aufhörst.

00:09:26: Gab es ja für dich auch verschiedene Optionen.

00:09:29: Viele Spieler gehen ja im Moment auch nach Saudi-Arabien.

00:09:32: Du hast dich für Amerika entschieden.

00:09:35: Warum? Was war für dich der Punkt zu sagen,

00:09:38: lass nach Kalifornien gehen?

00:09:40: Ich muss sagen, es fing damals an, wo wir 2018,

00:09:45: ich meine, ich war 2018 Skalit und ich waren hier im Urlaub.

00:09:49: Wir waren vorher in Turks und Kalkus.

00:09:51: Und danach sind wir mit Freunden hier eine Woche in LA gewesen

00:09:55: und das war so das erste Mal in meinem Leben,

00:09:59: wo ich mich einfach so frei gefühlt habe, muss ich sagen.

00:10:02: Einfach wie ich es gerade beschrieben habe,

00:10:04: einfach diese lockere Atmosphäre.

00:10:06: Es stört niemanden oder interessiert niemanden, wer du bist.

00:10:09: Und du kannst halt irgendwie in Schorz und in Tanktops in den Supermarkt gehen

00:10:13: und kannst dir hier dann alles holen.

00:10:16: Das sind so Sachen, die in Deutschland sehr schwer war,

00:10:21: weil man sich irgendwie immer so ein bisschen beobachtet gefühlt hat.

00:10:25: Was natürlich auf der einen Seite auch was Schönes ist

00:10:29: und was, wo ich auch mit, was ich mal gelernt habe, mit umzugehen.

00:10:33: Aber für mich und für meine Familie war es einfach wichtig,

00:10:37: einfach nochmal was Neues zu machen, wo man sich einfach frei fühlt

00:10:43: und gleichzeitig seinen Job trotzdem ausführen kann.

00:10:47: Natürlich hatten wir noch andere Optionen.

00:10:51: Natürlich war Saudi-Arabien dann auch eine Option.

00:10:54: Aber wir haben uns dann einfach so am Ende einfach fürs Leben,

00:10:58: glaube ich, entschieden und einfach für die Möglichkeit hier

00:11:01: einfach weiter auch Business aufzubauen, neue Kontakte zu knüpfen

00:11:05: und einfach nochmal seinen eigenen Horizont zu erweitern.

00:11:10: Ich meine, für die Kids ist noch natürlich auch super.

00:11:13: Die lernen hier Englisch im frühen Alter,

00:11:16: was für ihren weiteren Lebensweg einfach so wichtig sein wird.

00:11:20: Und für uns dann natürlich auch.

00:11:22: Und das sind alles so Punkte, wo wir dann gesagt haben,

00:11:25: okay, lass uns das machen.

00:11:27: Am Ende, wenn wir nicht mehr wollen, können wir immer noch zurück.

00:11:30: Aber die Möglichkeit und die Chance zu haben, das hier zu machen,

00:11:34: das hat dann schon überwiegt.

00:11:36: Und deshalb haben wir gesagt, komm, gehen wir den Schritt

00:11:39: und wir haben nichts zu verlieren.

00:11:41: Ja, sensationell.

00:11:42: Und aber spannend, dass du das auch als Familienentscheidung so gemacht hast,

00:11:46: weil natürlich die Summen, die man hört gerade aus, Saudi-Arabien,

00:11:49: Christiano Ronaldo, Karim Benzema, da werden ja mit Riesen-Summen

00:11:54: die Spieler rüber gelockt.

00:11:56: Und dass du trotzdem gesagt hast, ja, Manni in diesem Fall

00:11:59: ist dann nicht das entscheidende Argument gewesen.

00:12:02: Ich verdiene immer noch gut Geld.

00:12:04: So ist es nicht, muss man schon so sagen.

00:12:07: Aber klar, wenn wir jetzt über Saudi-Arabien reden,

00:12:10: wäre natürlich das Zehnfache wahrscheinlich drin gewesen.

00:12:14: Aber ich war nie so der Mensch,

00:12:18: der das Geld wirklich in meine erste Stelle gesetzt hat,

00:12:23: sondern immer geguckt hat, dass ich mich mit meiner Familie einfach wohlfühle,

00:12:28: dass wir in der Amosphäre irgendwie schaffen,

00:12:32: wo wir einfach Spaß miteinander haben, wo wir verschiedene Dinge machen können.

00:12:36: Genau, und dann gab es halt irgendwann LA und dann haben wir gesagt,

00:12:42: komm, let's go.

00:12:44: Es wird auf jeden Fall Spaß machen und es wird auf jeden Fall Herausforderungen auch geben.

00:12:48: Das war für uns auch wichtig, einfach nochmal als Familie natürlich

00:12:51: ein bisschen enger zusammenzuwachsen.

00:12:54: Klar ist schon der Entfernung, muss man sagen, 9-Stunden-Zeit-Unterschied

00:12:57: mit der Familie.

00:12:59: Jetzt am Anfang, wo ich alleine war, war schon anstrengend,

00:13:03: einfach weil du nicht so viele Möglichkeiten hast,

00:13:05: mit deiner Arbeit zu kommunizieren, so über den Tag.

00:13:07: Und dann hast du die Kids, die dich auch noch sehen wollen.

00:13:10: Das war dann schon nicht einfach, aber rundherum hat, muss ich sagen,

00:13:14: hat alles geklappt und würde es jetzt nicht missen wollen.

00:13:18: Du hast deinen Entscheidungsprozess gemacht.

00:13:20: Das Besondere bei dir, Marco, ist ja, du bist ja in einem Business,

00:13:23: wo von vornherein klar ist, das ist sehr kurzlebig.

00:13:27: Du kannst eben Karriere nur machen bis Mitte 30, maximal Ende 30,

00:13:31: wo ja viele Karrieren in normalen Businesses erst anfangen

00:13:34: und Menschen in die Situation kommen, dass sie CEO werden

00:13:38: oder ihre eigene Kampagne gründen und erfolgreich machen,

00:13:41: ist für einen Spitzensportler wie dich klar, egal wie du es drehst,

00:13:45: irgendwann ist die Karriere zu Ende.

00:13:47: Was ist so der erste Moment, wo du mal dir Gedanken gemacht hast,

00:13:50: was ist eigentlich danach?

00:13:52: Was soll eigentlich mein Exit sein, wenn das mal in Dortmund zu Ende ist?

00:13:58: Eigentlich schon relativ früh in Anfangsstichen.

00:14:01: Also jetzt Fußball bezogen, muss ich sagen,

00:14:03: lebe ich nicht so viel, was die Zukunft betrifft,

00:14:06: weil da geht es einfach viel zu schnell kann, viel zu schnell,

00:14:09: irgendwas passieren, dass sich verletzt.

00:14:11: Dann verändert sich deine Vertragssituation.

00:14:13: Da lebe ich jetzt nicht so sehr, so okay,

00:14:17: ich schaue jetzt gerne 4, 5 Jahre in die Zukunft.

00:14:19: Das ist schon anders beim Business.

00:14:22: Es ist natürlich schon wichtig, dass du, wenn du das Einkommen hast,

00:14:26: dass du in verschiedenen Sachen investierst

00:14:29: und auch dir Gedanken machst, in welche Richtung soll es danach gehen.

00:14:34: Und zusätzlich kommt da natürlich jetzt der Aspekt dazu,

00:14:37: dass du hier in der LA natürlich schon viel mehr Möglichkeiten hast,

00:14:40: mit anderen Menschen in Kontakt zu treten,

00:14:42: die unfassbare Summen hier verdienen.

00:14:45: Also hier reden wir nicht über Millionen,

00:14:46: sondern über Milliarden bei vielen Leuten.

00:14:49: Aber das war jetzt gar nicht mein Ziel,

00:14:51: sondern das Ziel ist einfach, hier weiter die Kontakte,

00:14:54: sage ich mal, aufrecht zu erhalten und neue Kontakte irgendwie mitzubekommen

00:15:00: und sich mit anderen Menschen einfach zu unterhalten,

00:15:03: die einfach vielleicht einen anderen Einblick haben in ihrer Welt,

00:15:08: um daraus vielleicht irgendwas entstehen zu lassen.

00:15:11: Und das ist einfach hier, wenn du es nicht hier machen kannst,

00:15:14: wo dann, würde ich sagen, und dementsprechend,

00:15:17: war es schon immer mein Gedanke,

00:15:20: dass ich auch über ein Fußball hinaus viel machen möchte.

00:15:25: Da vernünftig Business betreiben möchte

00:15:28: und deshalb gibt es hier auf jeden Fall größere Möglichkeiten.

00:15:32: Du bist ja eine maximale Identifikationsfigur.

00:15:36: Du bist eine Legende.

00:15:38: Du bist so lange bei Dortmund gewesen, davor in Gladbach,

00:15:42: in Dortmund zehn Jahre, du bist Kapitän gewesen so lange.

00:15:47: Ist es für dich auch schwer gewesen, loszulassen

00:15:51: und Abschied zu nehmen?

00:15:56: Ja, aber ich muss sagen, so im Nachhinein,

00:16:00: ich hatte jetzt ein bisschen Zeit, das Ganze ein bisschen zu verarbeiten.

00:16:05: Ich hätte gedacht, dass es noch krasser, noch härter wird.

00:16:09: Aber es liegt wahrscheinlich auch daran,

00:16:11: weil es so ein bisschen absehbar war,

00:16:13: dass sich die Zeit so ein bisschen den Ende neigt.

00:16:16: Ich hatte dann auch im letzten 1, 2 Jahr nicht mehr so viel gespielt

00:16:20: und da merkt man dann schon, okay, jetzt wird es vielleicht

00:16:23: für dich Zeit auch einfach mal selber zu sagen,

00:16:26: dass es dann vielleicht einfach auch hier zu Ende ist.

00:16:30: Das ist dann bei mir halt schon so ein Prozess,

00:16:32: der dem Kopf dann einfach abgeht und wo ich dann irgendwann auch merke.

00:16:37: Das hat jetzt hier in Anfrühstile keinen Sinn mehr,

00:16:41: weil deshalb bin ich immer Fußball gespielt,

00:16:43: weil ich spielen möchte, weil ich um Platz stehen möchte.

00:16:46: Ich habe mir immer gesagt, wenn das nicht der Fall ist,

00:16:49: dann möchte ich halt was anderes machen.

00:16:52: Also dann bleibe ich hier nicht.

00:16:54: Natürlich, wenn du ein, zwei Spiele auf der Bank sitzt,

00:16:56: ist es kein Step und du musst dich auch durchbeißen und so.

00:16:58: Und das habe ich in meiner Karriere auch immer getan.

00:17:00: So war mein Leben immer ausgelegt, dass man sich immer durchbeißen muss.

00:17:04: Aber es war immer so, wenn es wirklich auf Dauer war,

00:17:07: dass man gemerkt hat, okay, das irgendwie führt das hier

00:17:10: nicht in die Richtung, wo es eigentlich hin soll.

00:17:13: Dann war es halt immer bei mir so, okay, dann möchte ich was anderes machen.

00:17:17: Und zweite Punkt ist natürlich schon das Alter dann.

00:17:20: Du warst schon, okay, mit 34, 35, 36,

00:17:24: hast du nicht mehr so viele Alternativen auch

00:17:26: und in Deutschland wird das dann eher so ein bisschen angesehen,

00:17:29: okay, der ist so alt.

00:17:31: Und hier ist es, zum Beispiel in Amerika habe ich es echt kennengelernt,

00:17:35: dass es nicht heißt, dass du zu alt bist,

00:17:38: sondern du bist gut oder du bist halt nicht gut.

00:17:42: Und das hat gar nichts mit dem Alter zu tun.

00:17:45: Und dementsprechend war das ganze Prozess,

00:17:50: hat ein bisschen gedauert, auch zu verarbeiten.

00:17:54: Aber ich bin trotzdem unheimlich stolz,

00:17:57: dass es so gekommen ist, wie es gekommen ist,

00:17:59: weil ein besseres Ende in Anführungsstrichen,

00:18:01: natürlich haben wir das Champions League-Final verloren,

00:18:03: aber so im letzten Bundesliga spielt haben

00:18:05: und die letzten Wochen, muss ich sagen, habe ich schon sehr,

00:18:07: sehr genossen und die Liebe, die mir da hingewacht worden ist

00:18:10: von der Stadt, von den Fans im Stadion, das war schon einmalig.

00:18:13: Und ja, ich bin sehr, sehr glücklich, dass ich das erleben durfte.

00:18:17: Aber so eine Liebe macht das ja manchmal auch echt schwer.

00:18:20: Und bei euch in Dortmund ist es ja echte Liebe.

00:18:22: Jetzt sind wir hier in Los Angeles, wir sitzen hier,

00:18:24: es ist krass, schönes Wetter in Deutschland regnet, es ist kalt.

00:18:27: Wenn du hier jetzt rausgehst

00:18:29: und wahrscheinlich beta-freunde zum BBQ triffst,

00:18:32: denkst du nicht manchmal so,

00:18:34: "Wat, das hätte ich auch alles schon früher machen können?"

00:18:37: Nein, ich muss sagen, so vom Zeitpunkt her

00:18:40: jetzt gerne nicht besser kommen können.

00:18:42: Weil man hat ja irgendwie als Sportler irgendwann

00:18:45: wirklich das Gefühl, so wie es gerade gesagt hat,

00:18:47: der Weg neigt sich so dem Ende zu.

00:18:50: Und das hatte ich über die letzten Jahre eigentlich gar nicht,

00:18:52: weil es war natürlich immer so ein Traum mit Dortmund,

00:18:56: so erfolgreich wie möglich zu sein und auch Tilt zu holen.

00:19:00: Aber wie ich auch gerade gesagt habe,

00:19:02: irgendwann kommt dann halt der Punkt, wo du sagst,

00:19:04: "Okay, das war es jetzt einfach."

00:19:07: Irgendwie kann man das Ruder nicht mehr rumreißen

00:19:10: und du musst einfach dich für was anderes öffnen.

00:19:13: Dementsprechend war es jetzt nie mein Gedanke gewesen,

00:19:17: früher mit 20 oder so zu sagen,

00:19:19: vielleicht wäre das jetzt eine Möglichkeit,

00:19:22: schon auszuwandern und nach Amerika oder wo auch immerhin zu gehen.

00:19:27: Das war gar nicht so mein Streben,

00:19:29: sondern wir haben uns auch einfach wohlgefühlt,

00:19:32: muss man jetzt auch sagen, also in Dortmund aufgewachsen zu sein

00:19:36: und alle Jugendmannschaften durchlaufen zu können

00:19:40: und dann später so als Kindheitstraum bei dem Verein spielen zu dürfen,

00:19:46: gibt es schon etwas Schlechteres, muss ich sagen.

00:19:49: Dementsprechend habe ich das auch wertgeschätzt

00:19:51: und von da war es mir auch wichtig, den Leuten auch dort viel zurückzugeben.

00:19:57: So, und dann irgendwann, wie gesagt, kommt es halt an den Punkt,

00:20:00: wo du selber merkst, okay, es wäre besser,

00:20:02: wenn du jetzt was anderes machst

00:20:04: und vom Zeitpunkt her jetzt gar nicht besser kommen können,

00:20:06: weil ich fühle mich immer noch sehr, sehr gut und sehr, sehr jung.

00:20:09: Es liegt dann auch viel daran,

00:20:11: weil du natürlich mit vielen jungen Menschen auch zusammenarbeitest,

00:20:13: tagtäglich und automatisch auch jung bleibst

00:20:16: und dementsprechend bin ich rundum glücklich, muss ich sagen.

00:20:21: Ich finde ja deinen Commitment auch so krass,

00:20:23: dass du eben so lange in Dortmund geblieben bist

00:20:26: und das bedeutet ja eben auch, du bist ja verantwortlich

00:20:29: für das Glück und Leid einer ganzen Region.

00:20:33: Ich meine, alle sind totunglücklich, wenn ihr verliert

00:20:36: und alle sind over the moon, wenn ihr gewinnt.

00:20:39: Und das ist ja schon, es gibt ja wenig Leute,

00:20:42: wie du, die so lange geblieben sind, die sich so klar committed haben,

00:20:45: die nicht eben alle zwei, drei Jahre wechseln

00:20:48: oder damit lieb eugeln, morgen gehe ich nach Madrid,

00:20:50: dann gehe ich zu Paris oder whatever,

00:20:52: du hast immer einen Commitment gehabt.

00:20:54: Aber das ist auch schon ein Druck, wenn man weiß,

00:20:56: dass man im Runde genommen für die Gefühle

00:20:59: einer ganzen Region verantwortlich ist, oder?

00:21:02: Nein, ich muss ganz ehrlich sagen, es ist kein Druck für mich.

00:21:06: Druck im Leben ist wirklich was anderes,

00:21:08: wenn du nicht weißt, wie du deine Nahrung auf den Tisch bekommen kannst,

00:21:13: als Familienvater oder als Eltern,

00:21:16: wenn du Schwierigkeiten hast, einen Beruf zu finden oder auszuüben

00:21:21: oder wenn irgendwelche anderen Sachen passieren.

00:21:25: Weil am Ende dürfen wir das schon machen,

00:21:27: was wir unser ganzes Leben machen.

00:21:30: Der Druck, der kommt halt meistens von außen, von den Medien.

00:21:35: Das ist dann schon in Deutschland nochmal komplett was anderes,

00:21:39: wie hier, würde ich schon sagen,

00:21:41: weil die Leute hier einfach ein bisschen gechilter sind

00:21:44: mit ihrer Analyse und da ein bisschen lockerer sind.

00:21:52: In Deutschland wird es dann sehr, sehr schnell,

00:21:57: wie soll man sagen, sehr, sehr schnell,

00:22:00: wo man das Gefühl hat, der eine Journalist oder die eine Zeitung

00:22:07: geht dann wirklich sehr, sehr harsch auf diese Person drauf zu

00:22:11: und hinterfragen gar nicht so, okay, wie geht's dem Menschen wirklich?

00:22:16: Weil am Ende sind wir auch nur Menschen

00:22:18: und wir versuchen wirklich, jeden Tag unser Bestes zu geben.

00:22:21: Aber trotzdem manchmal das Gefühl,

00:22:24: dass es halt egal, egal ob es Business ist oder nicht,

00:22:28: verstehe ich alles und das gehört auch alles dazu

00:22:30: und das soll auch so sein.

00:22:32: Aber irgendwann gibt es dann schon so Sachen,

00:22:34: wo man die Grenzen, glaube ich, bei verschiedenen Leuten,

00:22:36: die damit auch zu kämpfen haben, einfach ein bisschen zu weit

00:22:41: und deshalb sollte man da schon ein bisschen immer

00:22:43: den Menschen im Vordergrund sehen.

00:22:45: Und das hat mir jetzt in Deutschland, muss ich sagen,

00:22:48: in den letzten Jahren überhaupt nicht mehr gefallen,

00:22:50: dass es einfach zu krass war, zu schnell liebig war.

00:22:53: Es gibt nur gut oder schlecht.

00:22:57: Und das ist halt irgendwie so, was mir jetzt in der

00:23:02: rundum Analyse von Sportlern in Deutschland

00:23:07: jetzt nicht mehr so gefallen hat, muss ich sagen.

00:23:09: Und es hat auch gar nichts damit zu tun, wie viel Geld du verdienst,

00:23:12: weil am Ende, wenn ein Verein dich will

00:23:15: und du hast eine Ausstiegsschlause, die kostet 30 Millionen,

00:23:17: der zahlt der Verein die 30 Millionen

00:23:19: und dementsprechend, dein Markt wird auch hoch

00:23:21: und dementsprechend kannst du auch so viel verdienen.

00:23:24: Aber es hat niemals was mit dir selber zu tun, wie du bist.

00:23:28: Also ich bin da nicht dort und hingegangen, habe gesagt,

00:23:31: ja, ich will jetzt aber 15 Millionen.

00:23:33: Sondern es hat also was natürlich mit der Marktwerk zu tun

00:23:36: und du versuchst natürlich auch, weil du nur eine Karriere hast,

00:23:39: das Beste aus dir herauszuholen.

00:23:42: Und dementsprechend ist es schwer, heutzutage die Balance zu finden,

00:23:48: was der richtige Weg ist.

00:23:50: Und wie gesagt, ich finde es nicht schlimm,

00:23:52: wenn man Kritik abbekommt, wenn man schlechte Phasen hat

00:23:56: im Leben oder im Spiel, in seinem Job, das gehört dazu.

00:24:01: Aber ich finde, die Balance muss schon irgendwie richtig sein

00:24:04: und das hat mir in den letzten Jahren nicht mehr so gut gefallen.

00:24:08: Aber warum ist das so gerade mal mit deinem Blick jetzt

00:24:10: aus Amerika auf dein, ich sag mal, altes Leben?

00:24:13: Was hat sich so verändert, dass es so viel härter geworden ist,

00:24:17: der Umgang auch miteinander?

00:24:19: Das war die ganze Welt so unfreundlich geworden.

00:24:22: Jetzt schweifen wir natürlich ganz extrem aus.

00:24:25: Das ist schwierig, das steht mir auch nicht zu über andere,

00:24:29: irgendwie zu urteilen.

00:24:31: Das will ich auch gar nicht, was habe ich in meinem ganzen Leben

00:24:33: auch nicht gemacht, weil es mir immer wichtig war,

00:24:36: sag ich mal, selber meinen Mann zu stehen

00:24:40: und mich da auch weiterzuentwickeln.

00:24:43: Es ist schwierig wirklich an ein, zwei Beispielen,

00:24:46: das alles zu machen, aber es gibt halt nicht mehr diese,

00:24:51: diese Sache, so, naja, entweder wie gesagt, du machst es gut

00:24:56: oder du machst halt schlecht.

00:24:58: Was drumherum ist, das interessiert irgendwie halt keinen mehr.

00:25:02: Es wird halt immer einfach nur gezeigt, okay, der hat schlecht gespielt

00:25:06: oder arbeitet schlecht, also wird er gekündigt

00:25:10: oder spielt halt nicht mehr.

00:25:13: Das ist halt irgendwie ein schnell liebiges Geschäft geworden

00:25:15: aufgrund der Summen, die da überall in den Raum stehen

00:25:19: und die auch gezahlt werden.

00:25:22: Und irgendwann platzt halt die Blase, würde ich jetzt einfach mal sagen.

00:25:27: Und den Leuten ist dann das wirklich egal.

00:25:31: Hier ist halt mehr so das Gefühl, die Leute,

00:25:36: die interessieren sich für das Positive.

00:25:39: Die sind halt total so, die sehen dich und du hast ein geiles Hemd an

00:25:44: und die sagen zu dir, ey, geiles Hemd hast du an.

00:25:47: Natürlich ist auch ein bisschen so oberflächlich,

00:25:49: amerikanisch kann man sagen, aber die kommen halt eher mit dir

00:25:54: auch ins Gespräch und ich liebe mein Land, ich liebe Deutschland.

00:25:58: Hätte ich nicht so lange in diesem Land gelebt

00:26:01: und ich bin total dankbar, dass das Land uns so viele Möglichkeiten gibt.

00:26:05: Aber man hat halt irgendwie mehr und mehr das Gefühl,

00:26:08: dass halt alles so negativ ist,

00:26:10: dass jeder so sein eigenes Leben in sich rein frisst

00:26:13: und so ein bisschen in ein Strudel reingerät

00:26:16: und diese Positivität am Leben selber einfach vergisst.

00:26:22: Und das finde ich einfach schade.

00:26:25: Und das ist so, glaube ich, so hier so der größte Unterschied.

00:26:29: Wie gesagt, ich bin erst zwei Monate hier ungefähr

00:26:31: und hier gibt es wahrscheinlich auch viele Sachen,

00:26:33: die nicht so schön sind, aber das sind so Sachen,

00:26:36: die mir am meisten aufgefallen sind, direkt am Anfang.

00:26:40: Total und ich meine, das ist ja das Tolle.

00:26:42: Ich liebe das auch in Amerika ganz ehrlicherweise.

00:26:44: Immer was du hier machst, ist völlig egal, die Leute sagen, hey,

00:26:47: you're doing great, it's awesome.

00:26:50: Und wenn du dann zurückkommst und bist in Berlin

00:26:54: und setzt dich in Taxi und triffst den ersten Berliner Taxifahrer,

00:26:57: dann sagst du, okay, wow, das ist dann die Realität.

00:27:00: Das ist vielleicht eine Anreform von Oberflächlichkeit,

00:27:03: aber ich finde es ja grundsätzlich auch immer schön,

00:27:05: immer erst mal das Positive zu sehen.

00:27:07: Und deshalb, ne, du musst mal bitte mit jetzt in dein neues Leben.

00:27:11: Jetzt bist du hier in Amerika, jetzt spielst du hier in der MLS

00:27:15: und du hast es schon gesagt, David Beckham ist hier, Messi ist hier.

00:27:18: Jetzt kam die Breaking News, dass auch du kommst.

00:27:20: Wie funktioniert das?

00:27:22: Kriegst du dann gleich sofort eine WhatsApp von David Beckham

00:27:24: und Messi, die sagen, hey, welcome, Marco, willkommen.

00:27:28: Das ist noch nicht gekommen.

00:27:30: Aber klar, man hat schon vorher Kontakte dann auch mit anderen Leuten gehabt.

00:27:34: Ich habe viel mit Jürgen Klinsmann hier zu tun gehabt,

00:27:38: vor allem am Anfang, der wohnt hier in Newport auch

00:27:41: und hat mir viel die Stadt auch gezeigt,

00:27:44: für die Kids zum Beispiel Kindergarten zu finden.

00:27:47: So wirklich so wichtige Sachen, die einfach wichtig sind,

00:27:51: damit du hier auch was aufbauen kannst

00:27:53: und dich auch ein bisschen zetteln kannst.

00:27:56: Und darüber bei Naos hat er dann wieder Kontakte zu anderen Menschen,

00:27:59: die dann Richtung Immobilien helfen, egal ob es jetzt zum Kauf ist

00:28:03: oder zum zu mieten.

00:28:06: Das sind so Sachen, die brauchst du einfach.

00:28:08: Und das sind auch so Sachen, wo man einfach merkt, die sind total offen.

00:28:11: Die nehmen sich dann wirklich die Zeit dafür, mit jeder durch die Stadt zu fahren.

00:28:16: Und das ist total interessant.

00:28:18: Und da merkt man einfach so ein bisschen, dass man so herzlich willkommen ist.

00:28:21: Das ist ja auch etwas, was viele unterschätzen.

00:28:23: Das ist ja am Ende des Tages nicht nur der Spieler,

00:28:25: der den Verein wechselt, sondern in deinem Fall sogar das Land.

00:28:28: Sondern dass es eben auch eine ganze Familie ist,

00:28:30: dass eine Frau dabei ist, dass Kinder dabei sind,

00:28:32: dass ein ganzes System dabei ist, was ja auch umgestellt werden muss.

00:28:36: Ja, absolut.

00:28:38: Es ist ja auch nicht so gewesen, dass wir von heute auf morgen ausgewandert sind,

00:28:42: sondern wir haben schon ein bisschen Vorlaufzeit gehabt.

00:28:45: Und wir konnten wie gesagt durch Jürgen Klinsmann zum Beispiel,

00:28:48: in Newport belebt, einfach schon mal ein paar Sachen einfach kennenlernen.

00:28:53: Und dann haben wir gesagt, okay, am Anfang ist es natürlich wichtig,

00:28:57: dass wir eine Bleibe finden, egal ob es jetzt ein Airbnb ist,

00:29:00: oder ob wir schon was finden zum Miete oder zum Kauf,

00:29:03: oder wie auch immer, obwohl zum Kauf ist einfach wahnsinnig teuer hier,

00:29:07: muss man sagen.

00:29:09: Und dementsprechend durch die Kontakte einfach schon mal für die große Kindergartenplatz zu organisieren,

00:29:15: welche Schule ist am besten.

00:29:17: Weil hier ist natürlich schon so, dass du in eine Preschool kommst für die Kleine,

00:29:20: das heißt, so eine Vor- oder Nachschul-Kindergarten.

00:29:25: Und dementsprechend musst du dich einfach schon mal ein bisschen vororientieren

00:29:29: und musst da schon mal ein bisschen gucken, was ist das Beste für dein Kind.

00:29:33: Wir haben natürlich Simba dabei, unseren Hund.

00:29:36: Da musst du gucken, was für ein Futter holst du dir,

00:29:39: weil die hier anders einfach strukturiert sind.

00:29:42: Und das einfach irgendwie geil am Anfang,

00:29:46: so viele neue Sachen kennenzulernen.

00:29:48: Du musst automatisch irgendwie offen für sein.

00:29:50: Das ist schon was echt Schönes.

00:29:54: Dementsprechend ist es einfach schön,

00:29:56: dass die Leute sich auch dafür Zeit nehmen,

00:29:58: mit uns so ein bisschen rumzufahren,

00:30:00: die Stadt Newport oder LA kennenzulernen,

00:30:02: die Umgebung und so erklären,

00:30:04: wenn du im Auto sitzt, darf sie auch über Rot rechts abbiegen.

00:30:09: Das gibt es ja in Europa gar nicht.

00:30:12: Das sind so alles Sachen, die einfach wichtig sind,

00:30:16: einfach kennenzulernen und da auch offen für uns zu sein.

00:30:20: Und wie war es für dich?

00:30:22: Wie war für dich der erste Arbeitstag?

00:30:24: Wie war es für dich, als du da reingelaufen bist bei LA Galaxy?

00:30:28: Ich meine, du warst so lange in Dortmund

00:30:30: und dann plötzlich ein völlig anderes Training.

00:30:32: Einfach surreal, muss ich sagen.

00:30:34: Alleine so, du fährst irgendwie zum Trainingsgelände

00:30:36: und du trainierst einfach unter Palm.

00:30:39: So was kennst du halt nur aus dem Urlaub.

00:30:42: Dass du irgendwie Palm hast und unter Palm sogar trainierst.

00:30:45: Und am Anfang ist es auf jeden Fall so real.

00:30:50: Weil du auch erst mal, muss ich sagen,

00:30:51: mit der Umstellung klar kommen musst,

00:30:53: so Zeitunterschied und mit der Hitze auch.

00:30:57: Wir trainieren immer morgens und so,

00:31:00: weil du nachmittags einfach hier nicht trainieren kannst,

00:31:01: weil es einfach zu warm ist.

00:31:03: Du brauchst schon ein, zwei, drei Wochen,

00:31:06: bis du dich so ein bisschen akklimatisiert hast.

00:31:08: An die Auswähre gewöhnt.

00:31:10: Der erste Arbeitstag war wie ein erster Schultag,

00:31:14: würde ich sagen.

00:31:15: Alles neue Menschen, ich kannte keinen.

00:31:17: Man hat vorher ein bisschen mit zwei, drei Leuten

00:31:19: aus der Mannschaft über Instagram geschrieben.

00:31:22: Ein bisschen ausgetauscht.

00:31:24: Und dann war es auch so ein bisschen aufgeregt zu sein.

00:31:28: Wie beim ersten Schultag, alle Menschen kennenzulernen.

00:31:31: Natürlich auch eine komplett andere Sprache.

00:31:34: Wir leben ja auch viele spanisch-sprechende Menschen hier.

00:31:40: Aber es war total interessant.

00:31:41: Und ich habe es eigentlich relativ schnell geschafft,

00:31:44: auch Anschluss zu finden, weil es mir auch wichtig ist,

00:31:46: sich mit den Leuten auch zu identifizieren.

00:31:49: Und einfach ihre Lebenskultur kennenzulernen

00:31:51: und auch einfach anzukommen.

00:31:53: Also das ist mir schon wichtig,

00:31:55: weil ich jetzt nicht einfach hier in der LA spiele,

00:31:58: weil ich meine Karriere ausklingen lassen möchte,

00:31:59: sondern einfach, weil ich Spaß dran habe

00:32:02: und weil ich hier erfolgreich sein möchte.

00:32:04: Und das ist immer der großer Punkt bei mir gewesen.

00:32:06: Wie machst du das vom Mindset?

00:32:08: Euer Training in Dortmund, in der Bundesliga,

00:32:12: in der Champions League ist ja so präzise.

00:32:15: Alles wird gemessen.

00:32:16: Jeder Blutwert, jede Körperveränderung

00:32:19: wird sofort transparent gemacht.

00:32:21: Jeder Meter, den man läuft,

00:32:22: der wird gemessen und perfektioniert.

00:32:25: Wie löst du das von deinem Mindset,

00:32:27: dass du dann hier ankommst

00:32:28: und dich nehme an, die Abläufe komplett anders sind?

00:32:31: Nimmst du das dann gerne an oder sagst du dann,

00:32:34: aber hier in Dortmund haben wir das schon anders gemacht?

00:32:36: Beides.

00:32:37: Also am Ende versuche ich natürlich schon hier auch den Verein,

00:32:42: auch zu helfen mit der Erfahrung,

00:32:46: die ich jetzt über 15 Jahre im deutschen Fußball gesammelt habe

00:32:52: und europäischen Fußball, der auch mitzubringen,

00:32:56: weil die Liga, glaube ich, schon das Potenzial hat,

00:32:59: auch größer zu werden.

00:33:01: Und weil du es halt auch gut kombinieren kannst,

00:33:04: einerseits Fußball und andererseits Leben,

00:33:06: generell, glaube ich, hier.

00:33:08: Und dann gleichzeitig auch einfach zu verstehen,

00:33:13: dass der Fußball hier auch einfach anders ist.

00:33:15: Also das Größte war, muss ich sagen, das erste Heimspiel von uns.

00:33:19: Wir haben zu Hause geschlafen, also ich habe zu Hause geschlafen

00:33:23: und bin halt im Privatklamotten, bin ich halt zum Spiel gefahren.

00:33:27: Und das habe ich in meinem ganzen Leben nicht gemacht,

00:33:30: weil wir uns immer irgendwie am Hotel getroffen haben

00:33:33: oder immer zusammen im Bus gefahren sind dann zum Spiel.

00:33:35: Und hier ist einfach, du kommst mit deinem Privatauto zum Stadion

00:33:39: in Privatklamotten und dann wird noch zwei, drei Fotos so gemacht

00:33:44: vorm Spiel und ist halt viel mehr Show.

00:33:47: Auch vorm Spiel, so im Stadion, viele Feuerwerke

00:33:50: und DJ ist oben bei uns im Stadion.

00:33:54: Du kannst mit deinen Hunden in der Nähe vom DJ-Pult quasi

00:33:58: dich auf der Decke liegen und kannst das Spiel da gucken von da oben.

00:34:03: Das wird es halt in Deutschland einfach gar nicht geben.

00:34:05: So, man muss schon sagen, dass hier alles natürlich viel auf Show

00:34:08: ausgerichtet ist.

00:34:09: Und das ist dann schon nochmal ein Umdenken im Gegensatz zu Deutschland

00:34:13: oder Europa.

00:34:14: Das ist halt irgendwie nicht so krass viel wertgelegt wird

00:34:18: auf Professionalität.

00:34:20: Harte ausgedrückt.

00:34:22: Natürlich sind sie professionell, aber auf eine andere Art und Weise.

00:34:25: Aber es ist einfach was Neues und wie ich das schon gesagt habe,

00:34:30: ist genau das, was ich wollte, einfach mal was Neues zu machen.

00:34:34: Spielst du jetzt gerne hier, macht es dir Spaß hier zu spielen?

00:34:38: Ja, muss ich sagen.

00:34:40: Also mit allem drum herum.

00:34:42: Wie gesagt, ist schon was anderes, weil du schon eine andere Fokussierung

00:34:48: hast auf dem Fußball generell.

00:34:50: In Dortmund war es halt schon alles sehr strukturiert, sehr alles danach

00:34:57: ausgelegt, wirklich fit zu sein und alles unterzuordnen, dem Erfolg gegenüber.

00:35:05: Und hier hat sich bei mir nicht geändert, aber dadurch, dass du halt

00:35:09: viele mehr Möglichkeiten hast, hier Dinge zu machen, zum Strand zu fahren

00:35:13: oder whatever, verschiebt sich so ein bisschen.

00:35:17: Also dieser Gedanke auf der vollen Fokussierung, so ein bisschen locker zu lassen,

00:35:23: einfach wirklich dabei das Leben zu genießen und den Tag auch wirklich zu genießen.

00:35:29: Und das ist genau das eigentlich so, was ich mir vorgestellt habe,

00:35:33: wenn ich von Dortmund weggehen sollte, dass ich das erreichen möchte.

00:35:37: Und das ist genau das, so wie es auch eingetroffen ist.

00:35:41: Spürst du, dass die Begeisterung für Fußball hier auch immer größer wird?

00:35:45: Du bist jetzt hier, Messi ist hier, Werkem ist hier.

00:35:47: Im nächsten Jahr ist die Club-Weltmeisterschaft hier und dann natürlich

00:35:50: die Fußball-Weltmeisterschaft. Die ganze Welt schaut nach Amerika.

00:35:55: Ist das etwas, was du schon spürst?

00:35:58: Ja, also es kommt ja dann noch Olympia, glaube ich, auch noch dazu.

00:36:00: Ist ja dann auch in, glaube ich, 4 oder 3 Jahren.

00:36:04: Man merkt auf jeden Fall, dass die Leute mehr und mehr,

00:36:09: weil ich mal offener werden für den Fußball.

00:36:14: Wir haben jetzt zum Beispiel dieses Jahr, war fast jedes Spiel,

00:36:18: glaube ich, ausverkauft bei uns im Stadion und so, wie ich jetzt auswärts gespielt habe,

00:36:22: war es auch immer voll. Aber es ist halt mehr Show,

00:36:25: die Leute kommen halt relativ spät und gehen halt relativ früh wieder, muss ich sagen,

00:36:29: also jetzt vom Stadion.

00:36:32: Aber ich glaube, dass die Liga, das ist ja Fußball, die auf jeden Fall eine Chance hat.

00:36:37: Ich glaube jetzt nicht, dass der Fußball generell schaffen wird,

00:36:41: Basketball, Football oder Baseball zu verdrängen.

00:36:44: Ich glaube, da ist das zu sehr, zu sehr drin in den Amerikanern drin, diese Sportarten.

00:36:50: Aber ich glaube schon, dass der Fußball aufholen kann und da auch an Popularität gewinnen wird.

00:36:56: Wenn jetzt die Club-Weltmeisterschaft ist, wenn die Weltmeisterschaft hier kommt und Olympia kommt,

00:37:02: dass es eine riesige Chance auch für den Sportfußball hier eine Möglichkeit ist,

00:37:06: sich einfach weitere Schritte nach vorne zu bewegen und zu machen.

00:37:11: Und du hast dich ja auch gleich committed. Du bleibst ja länger.

00:37:16: Du hast ein zweieinhalb Jahresvertrag unterschrieben, oder?

00:37:19: Ja, genau. Also das war schon mein Ziel.

00:37:21: Ich wollte jetzt nicht nur sagen, okay, ich komme mal für ein Jahr vorbei und schau mal, wie es ist.

00:37:25: Sondern wenn dann haben wir gesagt, dass wir schon richtig machen wollen und auch länger,

00:37:30: um sich auch wirklich, überhaupt auch ein bisschen Zeit, um dich so ein bisschen zu akklimatisieren,

00:37:35: um so ein bisschen ein Freundeskreis auch aufzubauen und Menschen kennenzulernen und zu wissen, wo ist was.

00:37:41: Da vergehen wirklich Wochen oder Monate, weil ich merke das selber so.

00:37:45: Die Zeit vergeht wirklich irgendwie schneller hier, weil du halt viel mehr machst.

00:37:50: Und dementsprechend haben wir schon gesagt, dass wir es einfach länger machen wollen

00:37:54: und dann uns natürlich auch offen halten wollen, ob wir dann hier bleiben oder ob wir dann zurückgehen.

00:37:59: Ja, das ist dann abhängig davon, wie fühle ich mich eigentlich vielleicht sogar noch ein Jahr dran.

00:38:04: Wie geht es mit den Kids weiter? Fühlen die sich wohl? Das sind alles so Faktoren.

00:38:08: Die muss man dann einfach jetzt in der nächsten Zeit abwägen.

00:38:11: Könntest du dir vorstellen, auch langfristig in Amerika zu bleiben?

00:38:14: Ich hatte dir jetzt auch vor, wann war das gestern?

00:38:17: Aber vorgestern mit meiner Frau das Thema und so.

00:38:21: Esgale ist total begeistert, einfach weil sie auch natürlich so ein bisschen eine Person ist,

00:38:26: die gerne draußen ist und die gerne auch Sachen oder wir auch gerne Sachen mit unseren Kindern machen.

00:38:32: Und sie genießt das total, hier auch einfach viele Dinge machen zu können.

00:38:35: Und bei mir ist es nicht anders.

00:38:39: Aber man muss dann einfach schauen, okay, was kannst du in der Zeit alles aufbauen?

00:38:44: Weil nichts zu tun hier wäre, glaube ich, auch nicht schön.

00:38:47: So ein bisschen wirklich nur das Leben zu genießen ist natürlich schön.

00:38:53: Aber ich bin schon jemand, der gerne auch was macht, tagtäglich und auch ein bisschen seine Struktur behält,

00:38:59: so wie es in den letzten Jahren war.

00:39:02: Aber das wird sich jetzt einfach in den nächsten Monaten auch zeigen, in welche Richtung es geht.

00:39:06: Und dann schauen wir mal, also wir halten uns das total offen.

00:39:10: Deine Karriere hat viele Vorteile, aber nun mal ja auch den Nachteil,

00:39:14: dass sie irgendwann zu Ende sein muss als aktiver Spieler.

00:39:18: Könntest du dir vorstellen, sowas auch wie David Beckham zu machen, einfach mal ein Fußballclub zu kaufen?

00:39:23: Da mangelt es dann am Geld, muss ich sagen.

00:39:27: So wie David Beckham, so habe ich es bis jetzt noch nicht geschafft.

00:39:32: Was er sich, glaube ich, über die letzten Jahre einfach aufgebaut hat, ist phänomenal.

00:39:39: Und wie er es auch macht, ist gigantisch.

00:39:41: Da müssten einige Investoren kontaktiert werden, um da was auf die Beine stellen zu können.

00:39:50: Aber was man hier wirklich gelernt hat, ist sag niemals nie.

00:39:53: Von daher warten wir einfach mal ab.

00:39:57: Also ist jetzt wirklich ein bisschen weit hergeholt.

00:40:01: Weil am Ende will ich hier einfach weiter Fußball spielen und weiter Spaß haben.

00:40:08: Und gleichzeitig versuchen natürlich etwas Neues aufzubauen.

00:40:12: Aber in dir muss man ja sagen, steckt ja sehr viel amerikanische Mentalität.

00:40:16: Nämlich Teil der amerikanischen Mentalität ist es ja auch nie aufzugeben, immer weiter zu machen.

00:40:22: Und deine Karriere, die herausragend ist, sensationell, war ja auch oft geprägt von sehr schweren Verletzungen,

00:40:30: die dich immer wieder zurückgeworfen haben.

00:40:32: Aber du hast immer dich wieder zurückgekämpft.

00:40:35: Das ist ja im Grunde noch sehr amerikanisch.

00:40:38: Dieses Inner-Feier, was du heute hast, wie hast du das geschafft, nie aufzugeben?

00:40:45: Nach den schwersten Verletzungen, den schwersten Rückschlägen.

00:40:49: Ja, ich glaube, es ist ein bisschen Teil, wie ich aufgewachsen bin, wie ich erzogen worden bin.

00:40:57: Dass die halt nicht alles in meinen Shows gelegt wird, sondern du dafür arbeiten musst.

00:41:03: Das heißt, dass du deine inneren Schweine in vielen Situationen überwinden musst,

00:41:13: dass du schwitzen musst und dass auch Rückschläge geben wird im Leben.

00:41:17: Aber die dich nicht davon abbringen lassen sollen, dein Traum zu leben und deine Träume auch wirklich erreichen zu können.

00:41:24: Du brauchst natürlich in dem Fall auch dann Personen, die dir auch immer wieder Mut zusprechen,

00:41:29: die für dich da sind in schwierigen Situationen.

00:41:32: Und das hatte ich in meiner Vergangenheit.

00:41:34: Und deshalb ist es plump gesagt, auch eigentlich auch mein Job wiederzukommen und Gas zu geben.

00:41:44: Aber natürlich gibt es auch viele, glaube ich, Beispiele, wo Leute daran vielleicht zerbrechen

00:41:50: oder halt nicht mehr das Niveau erreicht haben nach gewissen Verletzungen.

00:41:54: Und das ist dann schon vom Typ zu Typ unterschiedlich, wie man damit umgeht.

00:42:00: Und es gibt da, glaube ich, auch nicht den Weg von wegen du musst das genau so machen,

00:42:04: so kommst du genau stärker wieder.

00:42:06: Es gibt es einfach nicht, weil jeder Mensch einfach anders ist.

00:42:09: Aber bei mir war es irgendwie so, ja, ich habe mich schwer verletzt

00:42:13: und war auch am Anfang scheiße und war auch deprimiert und war auch traurig

00:42:18: und habe auch vielleicht geweint und so.

00:42:21: Aber bei mir hat sich das dann relativ schnell gelegt, weil ich schnell Fortschritte gemacht habe

00:42:25: und da einfach auch Leute um mich herum hatte, die mich da sehr, sehr supportet haben

00:42:30: und die einfach diese Energie gegeben haben.

00:42:33: Weil am Ende zählt das natürlich schon von deiner Energie jedes Mal immer wieder aufs Neue zurückzukommen

00:42:39: und irgendwann zu denken, hey, vielleicht ist es auch einfach jetzt besser,

00:42:44: wenn du jetzt einfach sagst, komm, hör auf, so in der Arzt.

00:42:46: Aber das war halt irgendwie bei mir nie so der Fall,

00:42:49: weil ich habe zu viel auch aufgegeben, um dann sagen zu müssen, hey, dann hör ich halt ganz auf.

00:42:57: So, das war halt irgendwie nicht so, sondern ich habe halt irgendwie immer wertgeschätzt das, was ich habe

00:43:02: und das, was ich auch leisten darf auf dem Platz.

00:43:05: Und am meisten habe ich wirklich so in meiner Fußball-Karriere

00:43:11: einfach dieses Zwischenmenschliche mit meinen Teamkollegen genossen.

00:43:16: Das war halt irgendwie für mich das Wichtigste, so morgens in die Kabine reinzukommen

00:43:20: und so die hässlichen Fratzen zu sehen, böse gesagt.

00:43:26: Und das war irgendwie so, da hat man sich irgendwie so sehr wohl gefühlt

00:43:31: und das möchte man einfach nicht missen.

00:43:33: Und deshalb, ja, verlängere ich, verlängere ich und verlängere ich weiter meine Karriere, ja.

00:43:39: Und vermisst du deine alten Kollegen oder die alten hässlichen Fratzen auch

00:43:44: in Textes du mit denen oder sagst du, hey, komm drüber, lass uns hier ein Barbecue machen?

00:43:48: Ja, die Kontakte sind auf jeden Fall schon heiß.

00:43:51: Und ich habe mit Paar auf jeden Fall immer noch Klarkontakt und so.

00:43:55: Und ich gucke ja auch weiter, wie die Jungs das machen.

00:43:58: Und dementsprechend sind sie immer natürlich hätt ich eingeladen.

00:44:02: Ich weiß, es ist ein weiter Flug und alles sehr, sehr schwierig.

00:44:05: Aber das wird man bestimmt mal hinbekommen.

00:44:07: Aber natürlich vermisst man es, weil, also ich meine, ich bin 12 Jahre immer zum gleichen Punkt zum Training gefahren.

00:44:13: Und ich habe meistens die gleichen Menschen gesehen.

00:44:16: Und das sind natürlich Gewohnheiten, die, wenn die einfach mal wegbrechen, dann brechen sie einfach weg.

00:44:21: Und das dann auch für den Menschen selber natürlich am Anfang ein bisschen kompliziert, damit umzugehen und alles neu.

00:44:28: Aber so ist halt das Leben irgendwie und man muss bereit sein, mal für was Neues.

00:44:33: Absolut, absolut.

00:44:35: Und der Flug hierher auf jeden Fall, der lohnt sich, das kann nicht allen aus der Tumor-Community versprechen.

00:44:41: Marco, ich würde gerne zum Abschluss nochmal gerne von dir so das Big Picture haben,

00:44:45: weil du so eine der prägnenden Figuren im Fußball bist.

00:44:48: Wie ist dein Blick gerade auf den Weltfußball?

00:44:51: Wie sich das alles verändert?

00:44:53: Wie nimmst du das wahr?

00:44:54: Dass es, wie die Bundesliga sich verändert?

00:44:56: Die Champions League sich verändert?

00:44:58: Dass plötzlich neue auch Business-Märkte dazu kommen?

00:45:02: Saudi-Arabien zum Beispiel?

00:45:04: Amerika mal interessanter wird.

00:45:06: Wie nimmst du das wahr?

00:45:07: Wie der Weltfußball sich verändert?

00:45:09: Ich würde sagen aus Spielersicht, wenn man von meinem Spielersicht an,

00:45:16: sehr, sehr problematisch aufgrund der Spielanzahl, die die Jungs mittlerweile absolvieren müssen.

00:45:22: Es gab ja jetzt schon verschiedene Spieler, die da sich auch geäußert haben.

00:45:27: Und dort, ja, einfach ihre Angst auch zum Ausdruck gebracht haben,

00:45:33: dass sie es halt irgendwann einfach nicht mehr kompensieren können.

00:45:36: Dass der Körper dann halt irgendwann sagt, ich kann einfach nicht mehr.

00:45:39: Und das ignorierst du mit Tabletten, Voltarenen oder Ibuprofen so.

00:45:44: Und das kannst du mal ein paar Spiele machen,

00:45:46: aber irgendwann holt der Körper sich das, was er braucht.

00:45:49: Und ich kann es natürlich auch.

00:45:51: Und dementsprechend ist man da sehr, sehr vorsichtig.

00:45:53: Ich weiß nicht, was der perfekte Weg da ist.

00:45:59: Viele haben ja dann vom Streik gesprochen,

00:46:02: eventuell irgendwann mal Streik zu machen aus Spielersicht.

00:46:06: Ich glaube, es ist jetzt auch der falsche Weg,

00:46:09: aber man muss da eine Art Kommunikation einfach hergestellt bekommen,

00:46:12: weil am Ende das unmöglich 60, 70 Spiele in einer Saison zu machen, verletzungsfrei.

00:46:18: Und am Ende sitzen die Leute zu Hause vom Fernseher

00:46:21: und wollen halt ein Spiel sehen auf einem wirklich geilen Niveau,

00:46:25: wo man sich wirklich zerreißt.

00:46:27: Und man läuft halt Gefahr, dass es halt gar nicht mehr so der Fall sein wird.

00:46:32: Und die Spieler dann halt Schritte weniger machen im Spiel,

00:46:37: weil sie einfach nicht mehr können.

00:46:40: Also irgendwann ist ja auch der Kopf,

00:46:42: dann ist es so voll, alle drei, vier Tage sich neu vorzubereiten, emotional ja auch.

00:46:47: Also das ist ja nicht nur, du fährst zum Spiel und fährst dich hoch.

00:46:51: Aber es ist dann schon nochmal,

00:46:53: dass alle drei, vier Tage sich neu hochzufahren, emotional ist dann auch irgendwas anderes.

00:47:00: Und das ist dann schon schwierig.

00:47:02: Da muss man auf jeden Fall, denke ich, zusammenkommen in den nächsten Wochen,

00:47:07: würde ich schon sagen, weil was da alles geplant ist für die Jungs in den nächsten Jahren,

00:47:12: das ist gigantisch.

00:47:14: Das kannst du nur aufhalten, indem du auch Tacheles redest

00:47:20: und da auch Dinge einfach vorantreibst als Spieler, Gewerkschaft oder whatever.

00:47:25: Und generell muss ich sagen, am Ende wissen wir alle,

00:47:31: die Welt regiert so ein bisschen.

00:47:33: Und das ist ein Fußball nicht anders.

00:47:35: Das war früher natürlich ein bisschen weniger,

00:47:38: aber es gibt halt viele Unternehmen.

00:47:42: Und was weiß ich alles, die daraus einfach mehr Kohle schöpfen können.

00:47:47: Dementsprechend gibt es da mehr Sponsoren.

00:47:50: Die Sponsoren wollen aber dafür mehr Leistung von den Spielern,

00:47:53: weil sie die Spieler dann auch mehr verdienen und das dann irgendwie so ein geben und nehmen.

00:47:58: Aber ohne immer die Spieler ein bisschen zu involvieren und zu fragen,

00:48:02: wie vielt ihr euch eigentlich dabei so?

00:48:04: Sondern ihr müsst das jetzt machen, weil ihr auch so viel Geld verdient.

00:48:07: Das kann irgendwie für mich nicht der Maßstab sein.

00:48:13: Aber natürlich, z.B. Saudi-Araben ist ja natürlich fast dasselbe so ein bisschen,

00:48:19: dass die Spieler da gelockt werden mit sehr, sehr vielen oder großen Gehältern.

00:48:24: Es ist sehr, sehr schwierig für einen selber auf außen stehend.

00:48:30: Es ist sehr, sehr schwierig zu beobachten, weil man auch schon ein bisschen weiter entfernt ist.

00:48:35: Und hier einfach der Markt ein bisschen anders ist.

00:48:38: Aber ich glaube schon, dass man generell in der Zukunft dafür sorgen sollte,

00:48:43: dass auch die Spieler dafür Gehör sorgen müssen und da auch jemanden haben müssen,

00:48:50: der das auch aufhängt und wo das dann auch zu Eva oder wo auch immer hingeht,

00:48:56: damit man sich da einfach unterhält.

00:48:58: Ja, wichtiger, wichtiger Punkt.

00:49:00: Was du gerade genannt hast, emotional hochfahren,

00:49:03: das würde ich gerne noch mal verstehen vom Mindset und von der Motivation.

00:49:07: Ja.

00:49:08: Nach allen Spielen, die du gespielt hast und Kollegen, die du getroffen hast und erlebt hast,

00:49:14: gibt es eigentlich irgendetwas aus deiner Sicht, wo du sagst,

00:49:17: das macht echte Gewinnertypen in dem Business aus.

00:49:22: Etwas, wo du sagst, so, das ist das, was du mitnimmst.

00:49:26: Wo du erkennst, das ist ein Gewinnertyp.

00:49:34: Also am Ende ist es natürlich auch schon, fängt natürlich damit an,

00:49:40: dass du jeden Tag aufs neue, frisch und voller Adrenalin und emotional natürlich hochfahren kannst

00:49:50: und da für dein Körper auch generell eine Atmosphäre schaffst.

00:49:56: Für dein Mindset, dass du immer irgendwie bei 100 Prozent bist.

00:50:03: Das hat natürlich andere Faktoren, wie regenerierst du, was ist du und wie bist du da aufgestellt.

00:50:11: Aber so ein richtiger Gewinnertyp, ich meine, da gibt es viele, viele Beispiele hier jetzt,

00:50:16: exemplarisch vielleicht aus Amerika, egal ob es damals Tiger Wutz war oder Leborn James.

00:50:24: Bei uns in Deutschland Michael Schumacher fällt mir als erstes ein.

00:50:28: Das sind Leute, die arbeiten wirklich jeden Tag für diesen Erfolg

00:50:35: und ordnen dem wirklich alles unter und sagen dann aber auch gleichzeitig,

00:50:41: okay, dafür habe ich vielleicht ein bisschen weniger Leben

00:50:44: und haben auch vielleicht dadurch auch das Glück, in vielen verschiedenen Situationen nicht verletzt zu sein

00:50:56: und da durchzukommen, weil sie halt so professionell gearbeitet haben

00:51:00: und manche machen es halt eher weniger, manche machen es halt ein bisschen mehr.

00:51:04: Aber ich glaube, der richtige Gewinnertyp ist einfach mental so stark,

00:51:10: dass er, wenn es mal nicht so läuft, trotzdem stark bleibt

00:51:16: und trotzdem seine Routine nicht verliert und trotzdem da weitermacht

00:51:21: und sein Selbstbewusstsein einfach nicht verliert

00:51:23: und ich glaube, das sind dann viele Punkte, jeder Mensch lebt irgendwie von seinem Selbstbewusstsein

00:51:27: vor allem, egal ob es ein Business ist oder im Fußball oder im Sport generell,

00:51:31: wenn du eine negative Situation hast, dann verlierst du automatisch an den Selbstbewusstsein

00:51:35: und es gibt Menschen, die damit einfach viel, viel besser umgehen können,

00:51:39: die das vielleicht auch trainiert haben, aus einer schlechten Situation

00:51:43: es gar nicht so wirken zu lassen für einen selber, für den Kopf,

00:51:47: sondern irgendwie gleich zu bleiben und trotzdem fokussiert zu bleiben

00:51:51: und da musst du auf jeden Fall trainieren, ich habe es nie trainieren lassen,

00:51:56: sondern ich war auch jemand, der viel von seinem Selbstbewusstsein,

00:52:01: der sehr viel Selbstbewusstsein gebraucht hat in verschiedenen Situationen,

00:52:06: aber trotzdem andererseits wieder aus Verletzungen, dann wieder gestärkt zurückzukommen

00:52:10: und trotzdem Stärke bewiesen in vielen Situationen.

00:52:14: Ich glaube so, dass richtige Formel gibt es dafür nicht,

00:52:17: aber es gibt auf jeden Fall Wege, stärker zu sein vom Mindset.

00:52:21: Für dich war das ja eine Doppelrolle, auf der einen Seite warst du natürlich der Star in der Mannschaft,

00:52:25: auf der anderen Seite warst du lange, lange der Kapitän und natürlich der einer großen Verantwortung

00:52:29: und wir haben gerade schon gesagt, du bist sehr amerikanisch in dein Mindset,

00:52:33: du bist nicht das, was man hier so "The Comeback Kit" nennen würde

00:52:37: oder Arnold Schwarzenegger gestern gesagt hat "I'll be back", du bist ja auch "I'll be back".

00:52:42: Wie hast du es vom Leadership geschafft, deinen Team so zu motivieren,

00:52:47: wenn die großen Brüche da waren, wenn die schlimmsten Niederlagen da waren,

00:52:51: die Momente als ihr nicht Meister geworden seid und man dachte so,

00:52:55: "Wow, jetzt zerbricht der ganze Club, vielleicht die ganze Region".

00:52:59: Wie hast du es vom Leadership geschafft, das Team da wieder rauszuführen?

00:53:03: Also erstmal war immer mein Ziel, wenn ich so ein Leadership annehme

00:53:09: und auch mache und Kapitän zu sein von einer Mannschaft, dass ich mich einfach von der Person nicht veränder,

00:53:14: nur weil ich jetzt eine Aufgabe habe, die anders ist, sondern entweder die Leute nehme ich so wie ich bin

00:53:23: und ich weiß am Ende, dass ich von tausend Menschen nicht tausend Menschen glücklich machen kann,

00:53:28: sondern jeder seine eigene Meinung hat und das ist okay so und ich muss auch nicht tausend Menschen gefallen,

00:53:34: sondern wichtig ist, dass wenn du es machst, so machst, dass es aus dem Herzen kommt

00:53:41: und das war bei mir halt wichtig und dementsprechend habe ich auch immer so gehandelt

00:53:46: und es ist einfach wichtig natürlich nach Niederlagen oder nach schlechten Spielen,

00:53:53: dass du dann natürlich da vorne stehst und da auch erstens Rede und Antwort stehen muss

00:53:58: für die Leute da draußen und zweitens dann im nächsten Spiel Versuchs wieder an deine Leistung anzuknüpfen.

00:54:06: Also das ist natürlich auch wichtig und am Ende ist es auch wichtig in einer Gesellschaft oder in einem Team,

00:54:15: dass du nicht alleine da stehst, sondern dass du halt zweiter Leute um dich herum hast, die dich auch auffangen

00:54:20: und die das mit dir begleiten und die dich dabei auch bestärken.

00:54:24: Das gibt dir auch eine Art von Sicherheit und auch das Ganze auch Kraft schöpfen

00:54:30: und das ist glaube ich auch wichtig, dass du Leute um dich herum hast, die dich einfach unterstützen dabei

00:54:35: und die dich nicht alleine stehen lassen im Regen und die andererseits in der Sonde auch da nicht alleine stehen,

00:54:43: sondern dass halt einfach ein gemeinschaftlicher Erfolg war, dass du schaffst, Pokale zu holen oder Ziele zu erreichen

00:54:52: und dementsprechend war es immer so, dass ich da versucht habe so zu handeln, so wie ich bin, so wie ich aufgewachsen bin,

00:54:59: natürlich viele Dinge Neue zuzulassen, weil einfach es anders ist, wenn du Kapitän bist und wenn du nicht Kapitän bist,

00:55:05: ist es einfach so, weil du andere Aufmerksamkeit, Spanne hast für die Medien, für dein Team, weil jeder auf dich guckt und so

00:55:11: und dementsprechend musst du das auch erstmal kennenlernen und musst das auch erstmal verarbeiten und deinen eigenen Weg finden,

00:55:16: aber prinzipiell bin ich mir immer treu geblieben.

00:55:19: Wow. Marco, dann kommen wir schon zur letzten Frage. Wir sind hier in LA in Newport, herrliches Wetter.

00:55:26: Wir sind in den Bergen und gucken eigentlich sehr schön runter, das ist eigentlich ein guter Moment, um auf dein Leben runter zu schauen

00:55:31: und zu fragen, was ist eigentlich dein großes Lebenslearning oder anders gefragt?

00:55:37: Natürlich, was können all die jungen Talente von dir lernen?

00:55:41: Du bist jetzt 35 Jahre alt, wenn du auf alles zurück schaust, was du in deiner Karriere gemacht und erreicht hast,

00:55:47: welchen Businessrat würdest du heute deinem 20-Jährigen-Ich geben?

00:55:52: Mein 20-Jährigen-Ich, ich muss halt wirklich sagen, dass jetzt rein sportlich gesehen, man immer denkt, ja, mach's heute nicht, mach's morgen

00:56:07: und das würde ich halt heute mein 20-Jähriges-Ich, würde ich halt sagen, so habe ich halt früher immer gedacht,

00:56:14: so ja, gehst heute nicht in den Gym, gehst aber morgen auf jeden Fall so. Mach es einfach, tue es einfach,

00:56:21: weil am Ende sind es 15, 20 Minuten, die du, egal ob es im Gym ist, egal ob es draußen auf dem Platz ist, egal ob es,

00:56:30: was auch immer ist im Leben. Das sind am Ende wirklich Kleinigkeiten, die dann dafür aber Ausschlaggebend sind,

00:56:37: ob du es vielleicht schaffst oder ob du es vielleicht nicht schaffst und investier diese Zeit einfach,

00:56:45: weil sie kommt nicht mehr zurück, also der Tag gestern kommt nicht mehr zurück, von daher genießt einfach so ein bisschen auch das Leben.

00:56:53: Ich weiß, viele werden dann sagen, ja gut, der hat gut reden, der hat auch finanziell abgesichert, natürlich,

00:56:59: aber trotzdem kannst du ein anderes Mindset am Tag legen und dafür brauchst du nicht Millionen auf dem Konto,

00:57:07: sondern kannst auch einfach so glücklich sein und andererseits einfach wirklich nie aufzugeben,

00:57:15: weil am Ende ist das Leben zu kostbar und zu schön kann das Leben auch sein, das Ding ist halt immer nur, was machst du heraus?

00:57:22: Also wo fängst du an, wo hörst du auf und setzt einfach deine Prioritäten, die dir wichtig sind,

00:57:28: hat Menschen um dich herum, die dich fördern, die dir auch wichtig sind und mit denen du einfach das Leben genießen kannst

00:57:36: und gebt halt niemals auf, das würde ich halt schon auf jeden Fall sagen und das spiegelt irgendwie so ein bisschen mein Leben, glaube ich, wieder,

00:57:44: dass ich lohnt einfach für deine Träume zu kämpfen und da auch mit Rückschlägen lernst du einfach umzugehen

00:57:54: und die machen dich auch stärker, glaubt daran.

00:57:58: Wow, tolle Schlusswort, Marco. Vielen, vielen Dank, Wau.

00:58:03: Dankeschön auch.

00:58:04: Wirklich große Ehre, heute hier bei dir zu sein, dich in Amerika besuchen zu können und wirklich zu sehen, wie happy du bist.

00:58:11: Ja, das ist wirklich so toll. Wie geht dein Tag noch weiter? Jetzt noch ein Barbecue bei dem Wetter oder?

00:58:16: Ja, wir haben heute Sonntag, in Deutschland ist ja jetzt schon Nacht und jetzt machen wir ein bisschen was mit den Kids.

00:58:23: Also ich glaube, sie wollte vielleicht ein bisschen Fahrrad fahren, vielleicht nochmal zum Strand.

00:58:27: Muss mal gucken, wie das Wetter unten im Tal ist, ist ja immer ein bisschen bewölkter als hier oben.

00:58:34: Aber mal schauen, einfach so ein typischer Sonntag, wie man vielleicht auch aus Deutschland kennt, einfach ein bisschen zu Hause,

00:58:41: ein bisschen vielleicht zu sein mit den Kids, ein bisschen was zu machen und dann, ja.

00:58:46: Enjoy. Viel Spaß.

00:58:47: Viel Spaß.

00:58:48: Vielen Dank.

00:58:49: Vielen Dank.

00:58:50: Vielen Dank.

00:58:51: [Musik]

00:58:59: Dieser Podcast wird produziert von Portsstars.

00:59:02: Bei OMR.

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